Vets Up Absolventenkongress am 26. Januar 2008 in Berlin

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1 Vets Up Absolventenkongress am 26. Januar 2008 in Berlin

2 MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON:

3 PROGRAMM VETS UP ABSOLVENTENKONGRESS 26. JANUAR 2008 Zeitplan Themen Referent Samstag Moderation: Angelika Bläschke, Martin Brumme 09:00-9:25 Einführung und Begrüßung 09:00-09:10 1) Begrüßung Vet s Up Maria Rübbelke 09:10-09:20 2) Begrüßung durch den Dekan Leo Brunnberg 09:20-11:00 Aktivitäten und Orientierung auf dem Weg in den Beruf 09:20-09:45 3) Staatsexamen in der Tasche - Was ist zu tun? Sven Kilian 09:45-10:10 4) Wissenschaftliches Arbeiten an der Uni Berlin Sebastian Arlt 10:10-10:35 5) Promotion Ja oder Nein Viola Dicty 10:35-11:00 6) Internship und Residency Prof. Kohn 11:00-11:15 Kaffeepause 11:15-12:30 Weichenstellung nach dem Studium 11:15-11:40 7) Berufsplanung kontra Lebensplanung Hubertus Keimer 11:40-12:05 8) Auslandsaufenthalte am Beispiel von Großbritanien Sven Kilian 12:05-12:30 9) Der richtige Start in den Vermögensaufbau und die Vorsorge Bernd Kleeberg 12:30-13:30 Mittagspause mit Fingerfood und Gesprächen 13:30-15:10 Einblick in verschiedene Berufsfelder 13:30-13:55 10) Bewerbungskommunikation - das Thema Nr. 1 Hubertus Keimer 13:55-14:20 11) Führungsaufgaben in der Gesundheitsverwaltung Ute Pelz 14:20-14:45 12) Tierärzte in der industriellen Forschung und Entwicklung Markus Edingloh 14:45-15:10 13) Tierärzte im Marketing und Außendienst Birgit Schulte 15:10-15:25 Kaffeepause 15:25-15:50 14) Arbeiten in einem Tierheim Urte Hitzer 15:50-16:15 15) Kleintierpraxis - Moderne Strukturen,Organisation und Arbeitszeitmodelle B. Sörensen 16:15-16:40 16) Großtierpraxis - Entwicklung und Perspektiven 16:40-17:05 17) Pferdepraxis - Leben und Arbeiten in einer Fahrpraxis Elke Weinberg Anschließend ab 17:00 Uhr Imbiss in lockerer Runde für Diskussion und Gespräche zwischen Referenten, Veranstalter und Teilnehmer

4 DR. MARIA K. RÜBBELKE derzeitige Tätigkeit: Anschrift: Gebietsleiterin der scil animal care company Schlangenbader Str. 32c Berlin Geburtsdatum: Telefon: 030/ Adresse: Beruflicher Werdegang: 1988 Staatsexamen Veterinärmedizin, FU Berlin Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Veterinärphysiologie, FU Berlin Projektmitarbeiterin für die Ausstellung Zwischen Mensch und Tier - Tierärztiche Berufsfelder Projektleitung Internationaler Kongress der Veterinärphysiologen, FU Berlin Projektarbeit für Messe- und Fachveranstaltungen Praxismanagement und Assistenz Kleintierpraxis Dres. W. v. Hove/Heinemann, Berlin 1998 Promotion Leitung eines Start Up-Unternehmens zur Etablierung und Vermarktung von Alternativen zu Tierversuchen, Berlin Projektkoordination und Forschung zur Entwicklung und Etablierung von Alternativen zu Tierversuchen, Berlin/München seit 2006 Gebietsleitung für Berlin und neue Bundesländer im Vertrieb der scil animal care campany, Viernheim

5 BEGRÜßUNG UND VORSTELLUNG VON VETS UP (M. Rübbelke) Kurfassung des Vortrags: Begrüßung und Vorstellung von Vets Up Vets Up Studium was dann? ist eine Informationsveranstaltung für Tiermedizinstudenten, Absolventen und Doktoranden sowie Berufsein- und Umsteiger. Ziel ist es, mit Tierärzten zum anfassen, die spannende Vielfältigkeit der tierärztlichen Berufsfelder durch persönliche Beispiele praxisnah vorzustellen. Vets Up steht für Zukunft für Tierärzte. Die Mitglieder der Gruppe wollen mit Ihren eigenen Erfahrung und Erkenntnissen dazu beitragen, dass die heranwachsenden Kolleginnen und Kollegen schon so früh wie möglich erkennen, dass diese Ausbildung neben den praktischen Tätigkeiten noch viel, viel mehr Möglichkeiten für einen interessanten, einträglichen und damit erfolgreichen beruflichen Werdegang bietet. Vets Up will Sie auch wach machen für ganz persönliche Stärken, Schwächen und Möglichkeiten, die den beruflichen Weg bestimmen. Am Schluss sollen Sie offner, flexibler und vor allem optimistischer in die berufliche Zukunft zu Blicken. Es gibt Chancen und Möglichkeiten genug, man muss sie nur finden. Diese Veranstaltung soll Ihnen dabei helfen.

6 DR. MED. VET. SVEN A. KILIAN, MSC(WAH), MRCVS derzeitige Tätigkeit: Anschrift: Selbständig und in Weiterbildung Grundhof Ulrichstein-Bobenhausen Geburtsdatum: 12. Februar 1968 Telefon: 06645/ Adresse: Beruflicher Werdegang: 1997 : Abitur am Gymnasium an der kooperativen Gesamtschule Bad Bergazbern bis 1989 : Technischer Zeichner als Zeitsoldat bei der Luftwaffe, Roth bis 1995 : Studium der Tiermedizin an der Justus-Liebig-Universität, Giessen 1993 : Famulant an der Geburtshilflichen und Ambulatorischen Veterinärklinik der JLU-Giessen 1995 : wissenschaftiche Tätigkeit am Institut für Geflügelkrankheiten der JLU-Giessen 1996 : Praxisassistent Pferdeklink Königsbach-Stein, incl. Kolikchirurgie, mit Kleintier- und Nutztertierpraxis sowie Fleischbeschau 1997 : Hufschmiedeausbildung bis 1999 : Tierarzt und Promotion am Max-Planck-Institut für Experimentelle Kardiologie, Bad Nauheim bis 2000: Aufbaustudium in Zoo- und Wildtiermedizin - (Master of Science in Wild-Animal Health) an der Zoological Society of London und dem Royal Veterinary College of London bis 2002 : Selbständiger Tierarzt (Praxisvertetung) in Vollzeit, alle Tierarten, bis 2005 : Geschäftsführer der Deutschen Veterinärmediznischen Gesellschaft DVG e.v : Zoologischer Direktor, Zoo Gelsenkrichen, (ZOOM Erlebniswelt) 2007 : Selbstständiger Tierarzt (Praxisvertretung), Nebenerwerbslandwirt, Auszeit bis Febr Prüfungsvorbereitungskurs zum staatlich geprüften Hufbeschlagsschmied an der Lehrschmiede der JLU-Giessen seit 1997 konstant Vetretungen in der kurativen Praxis in Deutschland und GB, alle Tierarten, zunehmend Schwerpunkt Rindermedizin mit KB

7 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Herzlichen Glückwunsch, Sie sind in Kürze Tierärztin oder Tierarzt, aber wie soll es weiter gehen? Was muss als erstes erledigt werden? Welche Schritte sind zu tun und was habe ich für Erwartungen? Einige Worte am Anfang Sie haben zwar Ihr Studium abgeschlossen und sind auch approbiert aber Ihre Ausbildung ist noch nicht zu Ende, Sie sind nun erst berufsfähig aber noch lange nicht berufsfertig. Lassen Sie sich deshalb jedoch keine grauen Haare wachsen, denn Sie sind hochqualifiziert. Das Studium welches Sie gerade beendet haben oder in Kürze beenden werden gehört zu den aufwändigsten und kostspieligsten Ausbildungen unserer Gesellschaft und es befähigt und berechtigt Sie zu einer derart großen Zahl an Berufen, wie keine andere Ausbildung (mehr als 21 verschiedene Berufe nach einer EU-Angabe) nutzen Sie diese Chance! Sie werden ob der Formulierung nicht berufsfertig sofort an die vermeintlich fehlende praktische Ausbildung denken und sich eventuell darüber ärgern? Damit tun Sie Ihrer Alma Mater unrecht. Sie haben ein Universitäts- bzw. Hochschulstudium absolviert und kein FH- Studium. Es ist noch nie der Ansatz des Humboldt schen Studiensystems gewesen praktisch fertige Akademiker zu entlassen. Ganz im Gegenteil, Sinn der Ausbildung ist es Sie mit einem enormen und fundierten theoretischen Wissen zu entlassen, welches Sie für die höchsten Ämter und Aufgaben qualifiziert. Die Zeit wäre vergeudet, nutzte man sie, Ihnen zu ausführlich die handwerklichen Techniken des Berufes zu vermitteln. Das erlernen Sie in der Praxis in wenigen Wochen bis Monaten - die Kunst in der Medizin liegt nicht darin eine Spritze zu geben, sondern zu wissen welche. Das verkennt auch oft der Tierbesitzer, der den Preis einer so kleinen Injektion bemängelt, denn er bezahlt Sie nicht für den handwerklichen Vorgang des Spritzens, sondern für Ihr Wissen um die Diagnose und Therapie - den guten Rat. Und glauben Sie mir, zu einem Kursus über Knochenchirurgie oder Herzultraschall werden Sie sich in Ihrem Leben immer wieder gern motivieren lassen, aber Sie werden niemals mehr freiwillig einen Kurs über die theoretischen Grundlagen der Immunologie oder der Biochemie besuchen. Je mehr Wissen Sie sich angeeignet haben ein umso besserer Diagnostiker und Therapeut werden Sie, den die routinierteste Handwerkstechnik nutzt Ihnen nichts, wenn Sie keinen Schimmer davon haben wonach Sie suchen müssen! Das gleiche gilt für all die vielen Berufsmöglichkeiten als Tierarzt, von der Molekularbiologie bis zur Lebensmittelüberwachung oder dem Tierschutz. Lassen Sie sich also von niemandem einreden Sie wären schlecht ausgebildet weil Sie noch nicht routiniert Venenkatheter schieben können oder Katzen kastrieren - da denkt mancher potentielle Arbeitgeber egoistisch und kurzsichtig, nur weil Sie in der ersten Woche noch keinen Umsatz machen. Auch für sie oder ihn zahlt sich nur ein hochqualifizierter Mitarbeiter aus. Nach dem Studium Machen Sie erst mal Urlaub und reflektieren Sie über sich und Ihr Leben. Wenn Sie noch von einer größeren Reise träumen ist das DER Zeitpunkt, danach wird es immer unwahrscheinlicher wenn Sie erst mal in den Trott der Arbeitswelt gefallen sind.

8 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Und wenn Sie gerade ohnehin beim Reflektieren sind, fragen Sie sich ob Sie gleich in den Beruf wollen, oder sich weiter qualifizieren. Dabei denke ich an Zusatzstudien im In- und Ausland oder eine berufsbegleitende Weiterbildung. Was Sie unbedingt machen müssen ist die Beantragung der Approbation, außerdem wären da noch die Tierärztekammer, das Versorgungswerk, BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte), Krankenkasse und ggf. das Arbeitsamt. Die Approbation (License to kill) Um zum Doppelnullagenten zu werden beantragen Sie die Approbation, denn erst diese berechtigt Sie zum Führen der Bezeichnung Tierarzt/ärztin und stellt die tierärztliche (kurative) Arbeitserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland dar. Da Sie in Berlin studiert haben machen Sie das am besten gleich hier. Das ist eine reine Formsache, wenn Sie nicht gerade einen Eintrag im polizeilichen Führungszeugnis haben oder von Interpol gesucht werden. Adresse: Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) Sächsische Straße 28 30, Berlin. Info-Tel für Approbationen: Alle Details zur Approbation im Angehängten Merkblatt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. (Im Internet auch Abrufbar unter: Die Tierärztekammer Soweit sie es nicht schon in Berufs- und Standesrecht gelernt haben nun zu dden Tierärztekammern. Es gibt in Deutschland 17 Landestierärztekammer, also eine mehr als Bundesländer. Das liegt daran. Dass es in NRW mit seiner großen Bevölkerungszahl und damit auch Tierärztezahl zwei Kammern gibt. Sie sind verpflichtet sich bei der Tierärztekammer des Bundeslandes Ihres Erstwohnsitzes zu melden wenn Sie nicht berufstätig sind, oder bei der Kammer des Bundeslandes, in dem Sie eine tierärztliche Tätigkeit ausüben. Tierärztliche Tätigkeiten sind alle Stellen, die eine tierärztliche Ausbildung voraussetzen. Melden Sie sich immer, die Kammer entscheidet im Zweifel welche Kammerzugehörigkeit vorliegt, auf Grund Ihres Wohnsitzes oder Ihrer Tätigkeit, wenn nicht beides ohnehin im selben Bundesland ist. Die Tierärztekammer stellt die Selbstverwaltung des Berufsstandes dar und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes. Aus diesem Grunde besteht die gesetzliche Pflicht zur Meldung für jeden Tiermediziner. Die Aufgaben der Kammer hier nun zu erläutern führt zu weit, das sollten Sie in der Vorlesung gehört haben, deshalb hier nur eine kurze Erläuterung worin sich die Mitgliedschaft spürbar äußert. Zu allererst am Beitragsbescheid und an der Zustellung des Deutschen Tierärzteblattes ( Grüner Heinrich genannt). Wobei letzteres von der (BTK) Bundestierärztekammer e.v., einem Vereinsmäßigen Zusammenschluss aller

9 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Landestierärztekammern, herausgegeben wird. Über Ihre Mitgliedschaft in einer LTK sind sie automatisch auch Mitglied der BTK. Exemplarisch, da es die meisten von Ihnen betreffen wird, den Auszug aus der Meldeordnung der Landestierärztekammer Berlin. (Inhaltlich so auch in den anderen Kammern gültig.) Adresse: Tierärztekammer Berlin, Sickinger Straße 1, Berlin. 1 Meldepflicht (1) Dieser Meldeordnung unterliegen alle Tierärzte, die im Land Berlin ihren Beruf ausüben, oder, ohne bereits Kammermitglied in einem anderen Land der Bundesrepublik Deutschland zu sein, ihren Wohnsitz haben oder nehmen. (2) Davon ausgenommen sind: 1 Tierärzte die als Dienstkräfte im Auftrag der Aufsichtsbehörde Aufsichtsfunktionen ausüben sowie 2 Tierärzte, die im Land Berlin nur vorübergehend Dienstleistungen in ihrem Beruf erbringen und Staatsangehörige eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union sind. 2 Meldefristen (1) Jeder Tierarzt hat sich innerhalb einer Frist von 4 Wochen bei der Tierärztekammer Berlin unter Angabe seiner Personalien schriftlich anzumelden und ihr die Berechtigung zur Ausübung des tierärztlichen Berufes und zum Führen der Berufsbezeichnung "Tierarzt" oder "Tierärztin" sowie ggf. die von einer anderen Tierärztekammer erteilte Genehmigung zur Führung einer Gebiets-, Teilgebiets- oder Zusatzbezeichnung nachzuweisen. (2) Jeder Kammerangehörige hat innerhalb einer Frist von 4 Wochen die Aufnahme, die Beendigung und jede sonstige Änderung der Berufsausübung sowie den Wechsel des Wohnsitzes anzuzeigen. (3) Ferner hat jeder Kammerangehörige die Tierärztekammer Berlin innerhalb einer Frist von 4 Wochen schriftlich über folgende Veränderungen zu unterrichten: 1 die Niederlassung in eigener Praxis, 2 die Verleihung einer berufsbezogenen Amts- oder Dienstbezeichnung, 3 den Wechsel des Niederlassungsortes oder der Stelle einer tierärztlichen Tätigkeit, 4 die Änderung des Namens. 5 Die entsprechenden Urkunden und Bescheinigungen sind auf Verlangen vorzulegen. (4)

10 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Bei Aufgabe des Wohnsitzes oder der Berufsausübung im Land Berlin sollen der Tierärztekammer Berlin schriftlich Angaben über den beabsichtigten neuen Wohnsitz und die Berufsausübung gemacht werden. 3 Meldeunterlagen (1) Von der Tierärztekammer Berlin zugesandte Meldebögen (Anlagen 1 und 2) sind innerhalb einer Frist von 2 Wochen vollständig ausgefüllt zurückzusenden. Sie dienen der Führung von Berufsverzeichnissen gemäß 4 Absatz 1 Nr. 5 des Berliner Kammergesetzes. (2) Dabei sind einzureichen: 1 die Bestallungs- oder Approbationsurkunde oder die Urkunde über die Erlaubnis zur Ausübung des tierärztlichen Berufes, 2 die Promotionsurkunde oder Urkunden über die Genehmigung zur Führung akademischer Grade, Nachweise über die Verleihung berufsbezogener Amts- und Dienstbezeichnungen, 3 die Urkunde über die Berechtigung ( 3 des Gesetzes über die Weitebildung von Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten und Apothekern vom 20. Juli 1978) zur Führung einer Gebiets-, Teilgebiets- oder Zusatzbezeichnung. (3) Die in Absatz 2 aufgeführten Urkunden können in amtlich beglaubigter Abschrift vorgelegt werden. Die Tierärztekammer Berlin kann jedoch die Vorlage der Originalurkunde verlangen. Das Versorgungswerk Das Versorgungswerk stellt die berufständische Rentenkasse des tierärztlichen Berufes dar. Alle Tiermediziner sind Pflichtmitglieder soweit sie eine Tätigkeit ausüben, die eine tierärztliche Ausbildung erfordert, bzw., verlangt wird. Auf diese Nuance gehe ich später nochmals ein. (Die verkammerten freien Berufe haben eine eigenständig organisierte Altersversorung. Die geht zurück auf die Adenauer sche Rentenreform, als man eine Verdienstgrenze einführte, oberhalb der eine Mitgliedschaft in der gesetzliche Rentenkasse nicht mehr möglich war. Das hat sich heute wieder geändert. Man schloss damals die Freien Beruf quasi aus, und bot ihnen für die Zeit einer angestellten Lebensphase mit niedrigerem Gehalt die Befreiung von der gesetzlichen Rentenkasse an. Um eine Altersvorsorge sollten sich die Berufe selbst kümmern.) Da es sich bei den Versorgungswerken um ein kapitalgedecktes Rentensystem handelt, weist es in der heutigen Zeit Vorteile auf. Die Auszahlungen werden den Erträgen aus der Anlage der Beiträge entnommen und sind nicht wie bei der BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) quasi die Weiterleitung der Einzahlungen der Arbeitenden an die Rentenempfänger. Die mögliche Rente richtet sich auch nicht nach den Beitragsjahren, sondern nach der Höhe der eingezahlten Beiträge. Zudem ist die Zahl der Neuzugänge wesentlich höher als die der Rentenempfänger.

11 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Sobald Sie eine Tätigkeit als Tierarzt aufnehmen werden Beiträge an Ihr zuständiges Versorgungswerk gezahlt. Sind sie selbständig, zahlen sie die Beiträge in der vollen Höhe, im Angestelltenverhältnis trägt Ihr Arbeitgeber die Hälfte. Dazu müssen sie sich jedoch von der BfA befreien lassen, was eine Formsache ist. Heben sie den Befreiungbescheid sehr gut auf! Haben sie vor ihrem Eintritt in das Versorgungswerk bereits Beiträge in die BfA eingezahlt, besteht eine Möglichkeit zur Überleitung des Eigenanteiles an das Versorgungswerk. (Nicht möglich bei Beiträgen aus Bundeswehr oder Ersatzdienst, da nur Arbeitgeberanteil). Den Arbeitgeberanteil rückt die BfA allerdings nicht mehr raus. Es bleibt ein Rechenexempel ob sich eine Überleitung lohnt, insbesondere, wenn man bereits fünf Jahre eingezahlt und somit eine Renteanwartschaft erworben hat. Unter fünf Jahren sollte man prüfen ob man lieber die fehlenden Jahre noch Mindestbeiträge freiwillig einzahlt, also doppelt in die BfA und das Versorgungswerk und damit eine zweite Minirente erwirbt, oder eine Überleitung wünscht. Da die Sozialkassen heute ziemlich leer sind, sucht allerdings auch die BfA nach neuen Einnahmequellen und Mitgliedern und prüft in Einzelfällen ob die Tätigkeit eine tierärztliche Ausbildung erfordert um andernfalls die Befreiung aufzuheben. Bei nicht eindeutigen Jobs also so formulieren, dass keine Zweifel entstehen. Vom Versorgungswerk gibt es auch Befreiungsmöglichkeiten, nämlich solange sie nichts verdienen oder abhängig von Versorgungswerk zu Versorgungswerk bei Minijobs. Allerdings kann nur jedem abgeraten werden am Versorgungswerk zu knausern. Die Beiträge sind zwar von ihrem Konto runter, aber sie bekommen dafür ja später eine Rente!! Persönlich kann ich nur jedem empfehlen selbst in Phasen ohne Beschäftigung (Reisen, Auslandsstudium etc.) freiwillig die Beiträge weiter zu bezahlen. Ein weiterer Vorteil der Versorgungswerke liegt in der Rentenanwartschaft nach sechs Monaten. Sollte der unglückliche Fall eintreten und sie können überhaupt nicht mehr arbeiten, so erhalten sie nach 6 Monaten Beitragszeit schon eine Minirente. (Die BfA zahl erst nach fünf Jahren Mitgliedschaft). (Diese mögliche Rente ersetzt aber auf keinen fall andere Berufunfähigkeitsversicherungen!!!) Wenn Sie die Tierärztekammer wechseln, wechseln Sie auch das Versorgungswerk, sollte die neue Kammer ein anderes oder eigenes haben. (Ein freiwilliger lebenslanger Verbleib im ersten Versorgungswerk wie bis 31. Dezember 2005 zulässig, ist nicht mehr möglich. Ob sie dann später bei jedem einzelnen Versorgungswerk die Rente beantragen müssen, oder das letzte V-Werk ihres Berufslebens das mit allen übrigen regelt, ist nach Auskunft meines Versorgungswerkes noch unklar.) Krankenkasse Sind sie gesetzlich krankenversichert? Die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse endet mit der Exmatrikulation. Das bedeutet: Wenn nicht direkt im Anschluss an das Studium die Aufnahme einer Tätigkeit erfolgt (z. B. Stellensuche, Urlaub, Erst-mal-sehen...), gibt es drei Möglichkeiten, um weiter krankenversichert zu bleiben: 1. freiwilliges Mitglied der gesetzlichen Krankenkasse werden (für nicht hauptberuflich Erwerbstätige möglich), 2. eine private Krankenversicherung abschließen, 3. Immatrikuliert bleiben. Sollten sie sich für die Promotion entscheiden oder einen PhD, erhalten sie zwar wenig, oder meistens gar kein Gehalt, bleiben aber als Promotionsstudent

12 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) immatrikuliert. Auch wenn sie extern promovieren. Sobald ein Hochschullehrer sie offiziell als Doktorand angenommen hat, könne sie sich an dessen Uni immatrikulieren. Das bringt Vorteile: die Krankenkasse führt sie weiter mit dem Studentenbeitrag, die Tierärztekammer verlangt den niedrigsten Beitrag und über die anderen Vorteile des Studentenstatus wissen sie sicherlich selbst bestens Bescheid. Alternativ können sie sich auch in einem Zweitstudiengang immatrikulieren, nur ist dies in den meisten Bundesländern inzwischen eine sehr teuere Angelegenheit. Auf jeden Fall empfiehlt sich ein Studentenstatus aus Kostengründen, so lange sie sich über den weiteren Werdegang noch im Unklaren sind. Vor allem hinsichtlich der Krankenkasse haben sie dann erstmal Ruhe. Sie wollen doch lieber gleich arbeiten gehen, haben aber noch keine Stelle gefunden und brauchen trotzdem Geld? # Bundesagentur für Arbeit AA (früher Arbeitsamt) Die AA kennt drei Zahlstufen. Nix, Arbeitslosengeld (ALG) I und ALG II = Hartz IV Bei der AA können Sie sich Stellensuchend melden. Sie bekommen dann von der AA Vorschläge unterbreitet, soweit dort welche vorliegen und können Fahrt- und Berwerbungskosten beantragen zur Stellensuche. Sie sind dann Zahlstufe: Nix. Um in die Zahlstufe ALG I zu kommen müssen sie mindestens 12 Monate sozialversicherungspflichtig gearbeitet haben und sich spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit arbeitslos melden. Das wird auf sie als Studenten kaum zutreffen, sodass ALG I nur ganz wenigen Fällen in Frage kommt. Bleibt noch Arbeitslosengeld II, also Hartz IV, früher Sozialhilfe genannt. Die Agentur für Arbeit stelle also für sie in der Regel keine große Hilfe dar. Der Weg zum Job Um einen Arbeitsplatz zu finden gibt es mehrer Möglichkeiten. (Auf die Gründung einer Selbständigkeit gehe ich hier nicht ein). An erster Stelle empfiehlt sich das Durchforsten der Stellenanzeigen. Stellenanzeigen für Tierärzte finden sich: 1. Deutsches Tierärzteblatt. Erscheint monatlich. 2. Vet-Impulse, erscheint zweimal im Monat und kostet etwas 40,- Euro pro Jahr. 99% der Anzeigen sind von Tierarztpraxen. 3. Webseiten der Landestierärztekammer (Adressen siehe Anhang) 4. (Industrie gesponsertes Internetforum) 5. ( Internetplattform, die mehrere Internetsuchmaschinen, viele Zeitungswebseiten und Google durchforstet. Erspart viele Internetrecherche. Wenig kurative Stellen)

13 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Sie haben eine interessante Stelle gefunden? Dann bewerben sie sich. Achten sie dabei auf ordentliche Bewerbungen. Es bestehen zum Teil gravierende Unterschiede in den Erwartungen an die Form der Bewerbung zwischen Praxis und allen anderen Jobs (z.b. Industrie, Behörden Unis, etc.) Letztere legen stets Wert auf eine klassische Form. In der Praxis kann ein Telefonat genauso genügen wie eine umfangreiche Mappe. Werden Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen gibt es dafür kein Rezept, da diese extrem unterschiedlich sind. Nur vergessen sie niemals, das beide Seiten etwas wollen und gehen sie deshalb selbstbewusst hin. Zur ersten Arbeitsstelle in Kürze ein paar Worte: Wurden Sie erwählt, dann sollten sie unbedingt einen schriftlichen Arbeitsvertrag machen. Klären sie im Vorfeld Gehalt, Urlaub, Freizeit- und Dienstregelungen. Eine Probezeit von 6 Monaten ist üblich. Achten sie darauf, dass alle Vereinbarungen sich im Vertrag wieder finden. Akzeptieren sie keine Regelungen, die ihre gesetzlichen Kündigungsschutzrechte aushebeln sollen! Teilen sie der Kammer und dem Versorgungswerk die Änderungen mit. Im privaten Umfeld der tierärztlichen Praxis gibt es hinsichtlich der Arbeitsverträge viele Varianten. Als Faustregel gilt: Die juristisch korrektesten Verträge erhalten sie bei größeren Arbeitgebern, z.b. im Staatdienst, bei Universitäten/Instituten und in der Industrie Gehalt Auch hier ist vieles möglich. Das es keinen Dachverband der tierärztlichen Assistenten gibt, gibt es auch keinen Verhandlungspartner für die Arbeitgeberseite für Tarifverträge - deshalb gibt es folglich auch keinen. Grundlage für das Gehalt kann die Empfehlung der BTK und des BpT sein, Es kann auf Honorarbasis abgerechnet werden dann wären sie jedoch selbständig oder man orientiert sich an den öffentlichen Gehaltslisten, die im Staatsdienst oder bei Instituten/Uni ohnehin die Grundlage sind. Da gibt es den TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst), den BAT (Bundesangestelltentarif) und die Besoldungsgruppen der Beamten nach A. Wobei Tierärzte normalerweise mit der Stufe A13 anfangen. Fazit: Sie haben den Beruf gewählt und das Studium erfolgreich beendet. Das Rad zurückdrehen können sie nicht mehr und deshalb stürzen sie sich in diesen Beruf. Arbeitslos muss kein Tiermediziner sein. Die Bereitschaft alle tierärztlichen Berufsfelder ins Auge zu fassen und räumliche Flexibilität vorausgesetzt, garantiert ihnen eigentlich einen Arbeitsplatz Adressen der Landestierärztekammern: Landestierärztekammer Baden-Württemberg Plieninger Str Stuttgart Tel.: /

14 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Fax: / info@ltk-bw.de Homepage: Bayerische Landestierärztekammer Bavariastraße 7 a München Tel.: 0 89 / Fax: 0 89 / kontakt@bltk.de Homepage: Tierärztekammer Berlin Sickingenstraße Berlin Tel.: 0 30 / Fax: 0 30 / tieraerztekammer-berlin@t-online.de Homepage: Landestierärztekammer Brandenburg Postfach Frankfurt Tel.: Fax: ltk-bbg@t-online.de Homepage: Tierärztekammer Bremen St.-Jürgenstraße Bremen Tel.: Fax: , gschmidt@lua.bremen.de lua@lua.bremen.de Homepage: Tierärztekammer Bremen Tierärztekammer Hamburg Lagerstr Hamburg Tel.: 0 40 / Fax: 0 40 / TK-HH@t-online.de Homepage: Landestierärztekammer Hessen Postfach Niedernhausen Tel.: / Fax: / ltk-hessen@t-online.de Homepage: Landestierärztekammer Mecklenburg- Vorpommern Griebnitzer Weg Dummerstorf Tel.: / Fax: / LTK.MV@t-online.de Homepage: Tierärztekammer Niedersachsen Postfach Hannover Tel.: / Fax: / mail@tknds.de Homepage: Tierärztekammer Nordrhein Postfach Kempen Tel.: / Fax: / Tieraerztekammer_Nordrhein@tonline.de Homepage: Tierärztekammer Westfalen-Lippe Goebenstr Münster (Westf.) Tel.: / Fax: / info@tieraerztekammer-wl.de Homepage:

15 DAS STAATSEXAMEN IN DER TASCHE WAS NUN? (Dr. Sven A. Kilian, MSc(WAH)) Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz Am Äckerchen Blaubach Tel.: Fax: Homepage: Weimar Tel.: / Fax: / ltk_thuer@t-online.de Homepage: Tierärztekammer des Saarlandes Henri-Dunant-Weg Ottweiler Tel.: / Fax: / tieraerztekammer@t-online.de Homepage: Sächsische Landestierärztekammer Schützenhöhe Dresden Tel.: / Fax: / TaekSachs@t-online.de Homepage: Tierärztekammer Sachsen-Anhalt Freiimfelder Straße Halle (Saale) Tel.: Fax: poststelle@taek-ls.de Homepage: Tierärztekammer Schleswig-Holstein Hamburger Str. 99 a Heide (Holstein) Tel.: / Fax: / Schleswig- Holstein@tieraerztekammer.de Homepage: Landestierärztekammer Thüringen Buchholzgasse 1,

16 DR. SEBASTIAN ARLT derzeitige Tätigkeit: Anschrift: Wiss. Mitarbeiter Tierklinik für Fortpflanzung Freie Universität Berlin Fachbereich Veterinärmedizin Königsweg Berlin Geburtsdatum: Telefon: 030/ Adresse: Beruflicher Werdegang: 1995 bis 2001 Studium der Vetrerinärmedizin in Berlin Anschließend Tätigkeiten als Praxisvertreter bis 2002 Promotion zur Qualität der Fachliteratur über Naturheilverfahren beim Nutztier (s. Seit 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Tierklinik für Fortpflanzung, Berlin. Arbeitsschwerpunkte/Forschungsprojekte: Gynäkologie und Andrologie beim Kleintier (seit Frühjahr 2006 Leiter der Kleintiersprechstunde) Evidenzbasierte Veterinärmedizin und Evaluation von Fachliteratur Endometritis und Fruchtbarkeit des Rindes Kurssystem: Wahlpflichtkurse Naturheilverfahren (Projektleitung) E-Learning: Projekte zu den Naturheilverfahren und zur Eutergesundheit (E-Learning-Preis der FU Berlin 2007) Seit Frühjahr 2007 Zusatzbezeichnung Akupunktur

17 DER WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER (Sebastian Arlt) Wissenschaftliche Mitarbeiter an den Instituten der tierärztlichen Hochschulen, kurz auch WiMis oder auch Assistenten genannt, erfüllen wichtige Aufgaben in der Lehre, Dienstleistung und Forschung. Je nach Ausrichtung des Institutes bzw. der Klinik können diese Arbeitsbereiche unterschiedlich stark im Vordergrund stehen. Dienstleistung In den Kliniken werden die wissenschaftlichen Mitarbeiter oft für die Versorgung und Behandlung der ambulanten und stationären Patienten eingesetzt. In den Großtierkliniken kann auch die Betreuung von Tieren auf externen Betrieben, Gestüten oder in Brütereien im Vordergrund stehen. In den vorklinischen und paraklinischen Instituten können ebenfalls Aufgaben aus dem Bereich der Dienstleistung (beispielsweise Sektionen oder die Auswerten von Abstrichen) anfallen. Obwohl die Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst meist sehr arbeitnehmerfreundlich sind, fallen an den Kliniken oft Nacht- und Wochenenddienste an. Lehre Schwerpunkt der Arbeit eines jeden wissenschaftlichen Mitarbeiters ist die Lehre. Die Verpflichtung zur Lehre ist bereits im Arbeitsvertrag festgelegt. Dazu gehören die Vorbereitung und die Durchführung von Kursen in Kleingruppen, das Halten von Vorlesungen, die Abnahme von Prüfungen und das Ausstellen von Scheinen. Welche dieser Aufgaben jeweils übernommen werden kann, hängt von der Ausrichtung des Institutes, von der Erfahrung und dem Arbeitsgebiet des WiMis ab. Forschung Viele wissenschaftliche Mitarbeiter sind eng in die Planung und Durchführung von Studien eingebunden. Diese Arbeit kann die Entwicklung von Studienprotokollen, das Schreiben von Förderanträgen, die Entnahme von Proben am Tier und die Auswertung der Daten umfassen. Da Doktoranden in viele Projekte eingebunden sind, werden die WiMis auch mit der Betreuung der Doktoranden betraut. Hier fungieren sie je nach Projekt als erster Ansprechpartner und Vertrauensperson oder auch als Projektleiter, der die Mitarbeiter gelegentlich motivieren muss. Weiterhin gehört zur Forschungstätigkeit auch die Präsentation der Ergebnisse in Fachzeitschriften, auf Tagungen und Kongressen. Voraussetzungen Wichtige Eigenschaften für eine Anstellung als WiMi sind Teamfähigkeit, Spaß an der Lehre und der Arbeit mit den Studierenden, Geduld, Kontaktfreude, Toleranz, und Spaß an wissenschaftlicher Arbeit. Zudem sollten gute Computerkenntnisse (u. a. MS Word, Power Point), gute Englischkenntnisse, gute organisatorische Fähigkeiten, selbstständiges Arbeiten, Erfahrung im Umgang mit Tieren und der Behandlung von Erkrankungen nicht fehlen.

18 DER WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER (Sebastian Arlt) Aussichten Der wissenschaftliche Mitarbeiter entlastet die Professoren in unterschiedlichen Bereichen und sorgt für das Funktionieren der Institute. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter hat man die Gelegenheit, sich an wissenschaftlichen Projekten zu beteiligen und eine Hochschulkarriere einzuschlagen. Ziel kann dabei eine Professur oder eine langfristige Stelle in einer Forschungsinstitution oder einem Pharmaunternehmen sein. Für eine Professur muss zuvor durch die Anfertigung einer Habilitation die Lehrbefähigung erlangt werden. Die Arbeitsverträge sind meist auf zwei bis fünf Jahre begrenzt. Eine dauerhafte Anstellung als nicht habilitierter wissenschaftlicher Mitarbeiter ist aufgrund der begrenzten Stellenzahl und dem Hochschulrahmengesetz (derzeit max. 12 Jahre) nur sehr begrenzt möglich. Sollte man sich gegen eine Hochschulkarriere entscheiden, bietet eine WiMi- Stelle an einer Klinik, wo kurative Tätigkeiten zum Aufgabengebiet gehören, einen guten Einstieg in die Praxis. Darüber hinaus wird die abgeleistete Arbeitszeit meist im Rahmen der Fachtierarztausbildung anerkannt.

19 VIOLA DICTY derzeitige Tätigkeit: Anschrift: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Tierklinik für Fortpflanzung, FU Berlin Königsweg 65, Berlin Geburtsdatum: Telefon: (mobil privat: ) Adresse: viola.dicty@t-online.de Beruflicher Werdegang: Oktober 2000-April 2006 Studium der Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin April 2006 Tierärztliche Prüfung und Approbation als Tierärztin Juni 2006-Dezember 2007 Doktorandin an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Tierklinik für Fortpflanzung Dissertationsthema: Fachliteratur zur Fortpflanzungsmedizin des Hundes eine wissenschaftliche Bewertung der aktuell verfügbaren Evidenz Promotion Seit 15. Juni 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in halber Stelle an der Tierklinik für Fortpflanzung, Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin

20 PROMOVIEREN JA ODER NEIN (Viola Dicty) Nach Abschluss des Studiums steht jeder Tierarzt vor einer zentralen Frage: Möchte ich promovieren Ja oder Nein? Es gibt sicherlich ebenso viele Argumente für eine Promotion wie dagegen. Neben dem persönlichen Wunsch der Erlangung des Doktortitels, hält man sich durch die Promotion nicht nur alle Wege für die Zukunft offen, sondern signalisiert seinen Kunden bzw. Patientenbesitzern auch ein gewisses Maß an Qualität. Auf der anderen Seite spricht der Wunsch, möglichst frühzeitig nach dem Studium praktisch zu arbeiten und Geld zu verdienen gegen eine Promotion. Außerdem macht der bloße Doktortitel nicht unbedingt einen besseren praktischen Tierarzt aus. Ist die Entscheidung zu Promotion erst einmal gefallen, muss man weitere wichtige Faktoren berücksichtigen. Zunächst muss ich mir über mein Zeitmanagement im Klaren sein. Neben der Möglichkeit, sich in der folgenden Zeit nur um die Dissertation zu kümmern, kann man auch die Variante einer Promotion in Kombination mit tierärztlicher Tätigkeit wählen. Beides hat Vor- und Nachteile. Des Weiteren ist die Auswahl des Themas der Dissertation von größter Bedeutung. Will ich ein tiermedizinisches oder humanmedizinisches Projekt? Wie sieht es aus mit der Finanzierung verschiedener Projekte? Kann ich auf ein Stipendium hoffen? Soll es ein Thema sein, mit dem ich mich völlig identifizieren kann oder möchte ich einfach nur den Doktortitel erlangen? Ist man sich über diese Fragen im Klaren, bedarf es dennoch einiger Bemühungen, um die Promotion erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Neben einem hohen Maß an selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten, gehören nicht selten auch eine hohe Frustrationstoleranz und die Bereitschaft zur Investition von Zeit und Geduld dazu. Sind die Eckpfeiler des Dissertationsprojektes jedoch erst einmal abgesteckt, so hat man gleichzeitig die Chance, sein Thema eigenständig zu bearbeiten und in eine eigene Richtung zu führen. Belohnt wird man dann am Ende nicht nur mit dem Doktortitel, sondern auch mit einem Einblick in wissenschaftliches Arbeiten. Im besten Fall kann der Berufseinsteiger in dieser Zeit gemachte Erfahrungen mitnehmen, um seine berufliche Zukunft zu konkretisieren.

21 PROF. DR. BARBARA KOHN Derzeitige Tätigkeit: Professur Kleintierkrankheiten, Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere, Fachbereich Veterinärmedizin, FU Berlin Anschrift: Oertzenweg 19b, Berlin Geburtsdatum: Telefon: Adresse: Beruflicher Werdegang: Seit 2003 Professur, Klinik für kleine Haustiere, Fachbereich Veterinärmedizin, FU Berlin Privatdozentin, Klinik für kleine Haustiere, Fachbereich Veterinärmedizin, FU Berlin 2002 Ermächtigung zur Weiterbildung für die Gebiete Kleintiere und Klinische Laboratoriumsdiagnostik, Tierärztekammer Berlin 2002 Habilitation für Kleintierkrankheiten und Innere Erkrankungen der kleinen Haustiere, FU Berlin 1999 Gastdozent, Innere Medizin Kleintiere, Universität Bern Seit 1998 Direktor des ECVIM-CA Residency-Programmes, Klinik für kleine Haustiere, FU Berlin 1997 Diplomate of the European College of Veterinary Internal Medicine Oberassistentin, Klinik für kleine Haustiere, FU Berlin Postdoctoral research fellowship, School of Veterinary Medicine, University of Pennsylvania, Philadelphia 1994 Fachtierarzt für Kleintiere, Tierärztekammer Berlin Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Klinik für kleine Haustiere, FU Berlin 1992 Forschungsaufenthalt: College of Veterinary Medicine, Raleigh, North Carolina State University Assistentin, Veterinär-Medizinische Klinik, Universität Zürich Assistentin, private Kleintierklinik (Fürth) Doktorandin / wissenschaftliche Hilfskraft, Institut für Physiologie, Physiologische Chemie und Ernährungsphysiologie, Tierärztlichen Fakultät, LMU München Studium der Tiermedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München

22 INTERNSHIP UND RESIDENCY (Prof. Dr. Barbara Kohn) In Nordamerika begann der veterinärmedizinische Berufsstand bereits in den fünfziger und sechziger Jahren, die Spezialisierung in neue Fachgebiete im Rahmen von so genannten (Fach-)Colleges zu organisieren. Diese Einrichtungen regeln die Ausbildung, die Qualitätskontrolle und die Zertifizierung in einer Vielzahl von Spezialgebieten. Beispiele für derartige Spezialistencolleges sind das American College of Veterinary Internal Medicine (ACVIM) und das American College of Veterinary Surgery (ACVS). In den neunziger Jahren schufen Tierärzte aus mehreren Ländern Europas ein mit dem amerikanischen System vergleichbares System zur Spezialisierung in Europa. Die europäischen Spezialistencolleges werden vom European Board of Veterinary Specialisation (EBVS) beaufsichtigt, die amerikanischen von der American Veterinary Medical Association (AVMA). In der Regel besteht die Ausbildung zum Spezialisten in einem Internship und einer anschließenden Residency in dem jeweiligen Spezialgebiet. Ein erfolgreicher Abschluss der Prüfung führt zu dem Spezialistentitel Diplomate des jeweiligen Spezialistencollege. Einen spezialisierten Tierarzt mit Diplom erkennt man anhand eines seinem Namen nachgestellten Akronyms. Das Akronym bezieht sich auf das College, bei dem er seine Spezialisierung absolviert hat (z. B. Diplomate ECVIM-CA Innere Medizin Companion Animals, Dipl ECVS - Chirurgie, Dipl ECVO Ophthalmologie, Dipl ECVD Dermatologie, Dipl ECVN Neurologie, Dipl ECVCP Clinical Pathology; Dipl ECVP Pathologie, Dipl ECVDI Diagnostic Imaging; usw.). Internship Von den zukünftigen Residents wird Erfahrung auf allen Gebieten der Kleintiermedizin verlangt, was durch die Teilnahme an einem Internship von mindestens 12 Monaten Dauer erreicht werden soll. Einerseits bekommt der Intern Einblicke in die verschiedenen Fachgebiete und kann sich so ein gutes Bild darüber machen, ob er/sie sich weiter auf ein Fachgebiet spezialisieren möchte. Andererseits bietet ein Internship die Möglichkeit, klinische Erfahrung unter der Anleitung von Professoren, Diplomates und Oberärzten zu sammeln, wie dies als Anfangsassistent in einer Praxis nicht möglich wäre. Ein Internship stellt eine Rotation durch die verschiedenen Abteilungen einer Klinik dar (z. B. Innere Medizin, Chirurgie, Notfallmedizin/Intensivstation, Ophthalmologie, Anästhesie, Bildgebende Verfahren, Onkologie, Dermatologie, Gynäkologie). Internships können entweder in einer privaten oder Universitätsklinik absolviert werden. Sie können mit anderen akademischen Studien (z. B. einer Dissertation) kombiniert werden, jedoch muss die für Internshipaktivitäten verwendete Zeit mindestens ein Jahr betragen. Die klinische Praxis ist als Vollzeitbeschäftigung (40 Std. wöchentlich) in der Tierklinik festgelegt. Das Programm ist Ausgangspunkt für eine spezialisierte Ausbildung z. B. zum Fachtierarzt für Kleintiere oder zum Einstieg in ein Residency-Programm eines europäischen oder amerikanischen Spezialistencolleges. Residency Eine wesentlich intensivere und weitergehende Spezialisierung als die deutsche Fachtierarztausbildung ist die Spezialisierung auf internationaler Ebene und auf höchstem Niveau unter der Obhut eines College. Diplomates arbeiten nach ihrer Ausbildung meist an Überweisungskliniken oder Universitäten. Für eine akademische Laufbahn im klinischen Bereich ist in der Regel der Diplomate-Titel im entsprechenden Fachgebiet Voraussetzung. Voraussetzung für die Teilnahme an einem Residency-Programm ist ein Internship oder eine adäquate Ausbildung z. B. in einer Kleintierklinik. Nach abgeschlossener Residency-Ausbildung (Dauer 3-4 Jahre), das unter der Betreuung eines oder mehrerer Diplomates erfolgt, kann man zur Prüfung zugelassen werden. Die Prüfung wird einmal im Jahr abgenommen; in einigen Gebieten (z. B. Innerer Medizin), sind Teilprüfungen möglich (sog. General Exam und Certifying Exam). Zur Prüfung wird nur zugelassen, wer die Voraussetzungen erfüllt (z. B. genügend Publikationen, Case reports, vollständiges Case log). Bestandteil eines Residency-Programmes sind neben klinischer Tätigkeit regelmässige Weiterbildungen (Kongresse, Seminare, Journal Clubs), Lehrverpflichtungen (z. B. Propädeutik, klinische Demonstrationen) sowie klinische Forschungsprojekte.

23 INTERNSHIP UND RESIDENCY (Prof. Dr. Barbara Kohn) Beispiel: European College of Veterinary Internal Medicine - Companion Animals (ECVIM-CA) (Auszüge der Satzung) Es handelt sich um eine veterinärmedizinische Organisation, die seit 1994 vom European Board of Veterinary Specialisation (EBVS) anerkannt ist. Das ECVIM-CA schließt die Spezialgebiete (allgemeine) Innere Medizin, Kardiologie und Onkologie ein. Ziele des ECVIM-CA: - Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung von Kleintieren - Verbesserung der Qualität der tierärztlichen Praxis durch Kontakte zwischen Allgemeinpraktikern und Diplomates - Verbesserung der Qualität der angebotenen Leistung, indem die Tierhalter unter anderem vor unzureichend qualifizierten Spezialisten geschützt werden - Förderung der Weiterentwicklung der Inneren Medizin bei Kleintieren - Erstellen von Richtlinien für die Fort- und Weiterbildung nach beendetem Studium, um ein Spezialist des College werden zu können - Förderung der Forschung in Bezug auf Pathogenese, Diagnose, Therapie, Prävention und Kontrolle internistischer Erkrankungen beim Kleintier - Förderung der klinischen Fertigkeit in Diagnosestellung, Behandlung und Management internistischer Erkrankungen beim Kleintier - den Residents ermöglichen, Karriereziele in Lehre, Wissenschaft und/oder klinischer Tätigkeit zu verfolgen Ein Diplomate ECVIM-CA sollte fähig sein: - Gedanken verbal sowie schriftlich klar zu formulieren - Probleme in einer analytischen und wissenschaftlichen Art anzugehen und Lösungen zu finden - Arbeit effektiv zu organisieren - nötige Informationen schnell zu finden - wissenschaftliche Aktivitäten auf seinem Spezialgebiet zu entwickeln - die aktuellen Theorien, Prinzipien und Probleme des Fachgebiets zu kennen - sein Wissen mittels Kongressen und Literaturstudien immer auf dem neuesten Stand zu halten - vertraut sein mit der sozialen Rolle des Spezialisten und besonders seiner Verantwortung hinsichtlich Tieren, Kunden, Kollegen, Volksgesundheit und Umgebung gegenüber - sich den modernen Standards (Methoden, Ausrüstung) anzupassen

24 INTERNSHIP UND RESIDENCY (Prof. Dr. Barbara Kohn) Zusammenfassung Veterinärmedizinische Hochschulen und Universitäten bilden Tierärzte mit Wissen in sämtlichen Bereichen der Tiermedizin aus. Selbst die fortschrittlichsten Curricula können nicht den Ausbildungsgrad bieten, der in der modernen tierärztlichen Praxis gefragt ist. Die postgraduale Weiterbildung ist daher für jeden einzelnen ein Muss. Die Bedeutung dieser Entwicklung für den tiermedizinischen Berufsstand kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In Nordamerika, aber auch in vielen europäischen Ländern sind rapide strukturelle Veränderungen tierärztlicher Praxen zu verzeichnen. Der Allround-Praktiker für sämtliche Tierarten verschwindet zusehends. Viele Tierärzte befassen sich nur noch mit einer Tierart oder verlegen ihre Tätigkeit auf eine Fachdisziplin bzw. ein Organsystem. Die Zukunft gehört Tierärzten mit der Ausrichtung auf eine Tierart und solchen mit Spezialisierung in einer Fachdisziplin bzw. einem Organsystem. Eine enge Zusammenarbeit ist dabei für beide Seiten von grossem Nutzen. Quellen Vandevelde M (2004) The Future of Veterinary Practice: Veterinary Specialisation. Congress News, WSAVA-Kongress Rhodos

25 HUBERTUS KEIMER derzeitige Tätigkeit: Anschrift: Verkaufsleiter Kleintier- und Pferdepraxen bei der Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH Binger Str. 173, Ingelheim am Rhein Geburtsdatum: Telefon: Adresse: Beruflicher Werdegang: Studium: Agrarwissenschaften (Vieh- und Fleischmanagement an der FH Weihenstephan Abteilung Triesdorf Dipl. Ing. Agr. (FH) Praktische Tätigkeiten: Landwirtschaftliche Lehre Berufliche Tätigkeiten: Fa. Moksel / Aufbau Ost (Vieh- und Fleischwirtschaft) seit 1996 Berufliche Tätigkeiten: Fa. Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH: Trainee im Großtiergeschäft Produktmanagement Kleintierpraxis - seit 1999 Verkaufsleitung Kleintierpraxis und Pferdepraxis seit 2002

26 Fragen an das Auditorium Berufsplanung contra Lebensplanung? Zur beruflichen und privaten Situation tierärztlicher Praxisassistenten/ -innen Wer von Ihnen hat schon seinen zukünftigen Berufsweg vor Augen? Welche Erwartungen haben Sie an Ihr Leben? Lässt sich dieser Berufsweg mit Ihrer privaten Lebensplanung vereinbaren? Hubertus Keimer Ihr mögliches zukünftiges Berufsspektrum Angebot und Nachfrage: ( gerundet) Stellen/ %-Anteil Kleintierpraxis 4690 (56% w. Großtierpraxis 1650 (15% w. Kleintier- und Großtierpraxis 4380 (20% w. Praxisassistenzstellen 4200 (74% w. Praxisvertreter 350 (70% w. ca Stellen (47 % w.) (2000 = 41 % w.) Ihr mögliches zukünftiges Berufsspektrum Angebot und Nachfrage: Stellen/ %-Anteil Öffentlicher Dienst (Beamte/Angestellte) 5020 (47% w. Veterinärverwaltung 2080 (41% w.) Institute 1176 (46% w.) (Bundesgesundheitsamt, Veterinärämter usw.) Hochschulen 1370 (58% w.) Industrie 1211 (45% w.) Fleischuntersuchung 394 (39% w.) Andere tierärztliche Tätigkeiten 572 (63% w. Tierärzte im Ausland 397 (61% w.) Bundeswehr 78 (32% w.) Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 6/2005 Tätigkeiten in verschiedenen Praxisarten nach Geschlecht Statistische Untersuchung über die Tierärzteschaft in Deutschland Kleintierpraxis Pferdepraxis Nutztierpraxis Gemischtpraxis Ohne Berufsausübung arbeitslose Tierärzte abgelegte Staatsprüfungen Pro Jahr wurden in den letzten 15 Jahren Ø 885 Staatsprüfungen abgelegt 2004: 851 -> davon waren 686 Tierärztinnen 2004 Weiblich Männlich Ohne Berufsausübung Gesamtsummen (TÄ im Ausland & berufsfremd tätige TÄ Arbeitslose TÄ 652 (6%) 258 (2,2%) 1800 (17%) 288 (2%) Gesamt -summe 2452 (23%) 546 (4,6%) 0 Gesamt Frauen Männer Gesamtsummen (4%) 2088 (9%) 2998 (13,2%) Fazit: Frauenanteil steigt jedes Jahr Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 1/2008 Quelle: Angaben aus der zentralen Tierärztedatei

27 Vereinbarung zwischen Beruf und Familie Die Vereinbarung zwischen Familie und Beruf ist in Deutschland schwierig Junge Frauen verzichten lieber auf Kinder, als sich den Vorwurf gefallen zu lassen, sie zu vernachlässigen! Passen diese Aussagen noch in unser Jahrhundert? Nein! Wie sieht aber die Realität aus? Bruttomonatsgehalt bei Vollzeitassistenten/- innen nach Geschlecht und Tätigkeitsschwerpunkt (Median) Frauen Männer Gesamt Kleintierpraxis Pferdepraxis Nutztierpraxis Gemischtpraxis Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 1/2008 Bruttomonatsgehalt bei Vollzeitangestellten nach Berufserfahrung in Jahren (Median) Tatsächliche Wochenarbeitszeit ohne Notdienste bei Assistenten/ -innen mit Kindern < 3 > 3; < 6 > 6; < 9 > 9; < 12 > 12; < 15 > 15; < 18 > 18 <8h/Wo. >8, <16h/Wo. >16, < 24h/Wo. >24, <32h/ Wo. >32,<40h/ Wo. >40, <48h/ Wo. >48, <56h/Wo. >56h/Wo Männer Frauen Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 1/2008 Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 1/2008 Tägliches Arbeitsende bei Vollzeitassistenten/ -innen Was ist Ihr Ziel? bis 16 Uhr > Uhr > Uhr > Uhr > Uhr > Uhr > Uhr später Kleintierpraxis Pferdepraxis Nutztierpraxis Gemischtpraxis Passt der Beruf zu Ihrer privaten Lebensplanung und umgekehrt? Quelle: Deutsches Tierärzteblatt 1/2008

28 Ratschläge oder Lösungen (pauschal) Ratschläge oder Lösungen (pauschal) (1) Entscheiden Sie sich frühzeitig, was für ein privates Umfeld/Leben Sie haben wollen. (2) Wie viel wollen Sie verdienen? (3) Wie lange wollen Sie pro Tag arbeiten was verlangen Sie von Ihrem zukünftigen Beruf? (4) Machen Sie oft und frühzeitig Hospitanzen (z.b. GT-/KT-/Pferdepraxis, Verwaltung oder Industrie) (5) Spezialisieren Sie sich so früh wie möglich auf eine Zieltierart oder zwei Zieltierarten. (6) Bauen Sie sich ein spezielles Indikationsfeld innerhalb dieser Zieltierart auf. (7) Planen Sie Ihren Doktor/Diplomate/FTA/Prof. nach den Bedürfnissen des Marktes. (8) Wie und Wo bringe ich meine Kinder bzw. meinen Partner neben meinem Beruf noch unter? zentrale Lage zurück zur Familie/Freunde/Bekannte private Kinderplätze/Horte Hilfen für die Gegenwart und Zukunft Schaffen Sie sich ein Netzwerk von Informationsgebern 1) Arbeitsamt Zwischengelder/Bafög 2) Fachschaft ältere Semester 3) Dekanate/Professoren/Assistenten Sponsorship 4) An BpT- und DVG-Kongreßen teilnehmen Stipendium 5) Interessenverbände anrufen z.b. GPM Praktika 6) Veterinärverwaltungskontakte Praktika 7) Industriekontakte Praktika Hilfen für die Gegenwart und Zukunft Schauen Sie in die Zukunft! Freßnapfkette stellt TÄ ein vets for pets aus GB??? Planen Sie eine Selbstständigkeit??? Denken Sie heute schon an Basel I + II Liquidität Lebensversicherungen Sparbuch Wir bauen ein Gesundheitszentrum??? Hohe Synergieeffekte Lebensqualität kann steigen Hilfen für die Gegenwart und Zukunft Besuchen Sie Englischkurse Belegen Sie Vorlesungen in Unternehmensführung / BWL Steuerrecht oder Management / Marketing Was nun? Warum und wie??? Jetzt denken Was kann ich? Stärken / Schwächen analysieren dann lenken Was will ich? mit Tieren arbeiten? mit Kunden reden? meine Fachkenntnisse einsetzen? Geld verdienen? viel Freizeit? Mitarbeiter führen/ Managementaufgaben übernehmen? Marketing, Verkauf, BWL? mich selbstständig machen?