Kapitalmarktkrise und Energiewirtschaft was bleibt? Michael Hegel
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- David Küchler
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1 Kapitalmarktkrise und Energiewirtschaft was bleibt? Michael Hegel 1 Köln, Berlin,
2 Themenschwerpunkte 1. Strukturmerkmale der Kapitalmarktkrise 2. Lessons learned aus Sicht der Energiewirtschaft 3. Strategische Bedeutung 2
3 Themenschwerpunkte 1. Strukturmerkmale der Kapitalmarktkrise 2. Lessons learned aus Sicht der Energiewirtschaft 3. Strategische Bedeutung 3
4 STRUKTURMERKMALE DER KAPITALMARKTKRISE Komplexe Wirkungsmechanismen in den Kapitalmärkten Erosion des Kernkapitals der Banken Rettungs- und Konjunkturpakete Konjunktureinbruch Zentralbankinterventionen Eingeschränkte Verfügbarkeit von Fremdkapital Gestiegene Eigenkapitalkosten ( Marktrisikoprämie ) Gestiegene Fremdkapitalkosten ( Credit Spreads ) Risiken aus Geldmengen- und Zinspolitik Währungs- und Länderrisiken Verschlechterte Finanzierungskonditionen und Instabilität der Rahmenbedingungen sind prägend für die Finanzmarktkrise 4
5 STRUKTURMERKMALE DER KAPITALMARKTKRISE Fremdkapitalkosten vor und seit Beginn der Finanzkrise EU Utilities Sector CDS Index Jan. 07 Jul. 07 Jan. 08 Jul. 08 Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 EU UTILITIES SECTOR CDS INDEX5Y - CDS CDS-Prämien großer europäischer Utilities liegen immer noch Basispunkte über den Werten im ersten Halbjahr 2007 Indikator für eine entsprechende Verteuerung der 5 Jahres- Refinanzierungskonditionen für Utilities Aber: immerhin sinkende Tendenz der Risikoaufschläge Hohe Aktienskursverluste drücken implizit sprunghaft höhere Risikoprämien der Eigenkapitalgeber für börsennotierte Unternehmen aus Sogar die am Kapitalmarkt als defensive Werte geltenden Utilities mussten erhebliche Risikoaufschläge in den Finanzierungsbedingungen hinnehmen 5
6 Themenschwerpunkte 1. Strukturmerkmale der Kapitalmarktkrise 2. Lessons learned aus Sicht der Energiewirtschaft 3. Strategische Bedeutung 6
7 LESSONS LEARNED AUS SICHT DER ENERGIEWIRTSCHAFT Impressionen 2009 Trianel gibt Verschiebung des Offshore Projektes Borkum West II wegen Finanzkrise bekannt Aufgabe eines 800 MW - Gaskraftwerk- Projektes in Eisenhüttenstadt durch Gazprom Für das Kohlekraftwerk auf der Ingelheimer Aue (KMW) bricht die Finanzierung zusammen Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Investitionen in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz etc. im ersten Quartal 2009 global ca. 53% unter dem Vorjahresquartal E.ON reduziert Investitionsprogramm um 6 Mrd gegenüber ursprünglicher Planung DONG Energy läßt Pläne für Kohlekraftwerk in Emden in Folge der Krise fallen RWE berichtet über Ertragseinbruch in UK, u.a. infolge von Margenverlusten und Wechselkurseffekten Gestiegene Zinslast und höhere Preisvolatilität reduzieren maßgeblich die Investitionssicherheit 7
8 LESSONS LEARNED AUS SICHT DER ENERGIEWIRTSCHAFT Veränderte Entscheidungsgrundlagen führen bereits zu neuen Marktverhältnissen Anstieg der Kapitalkosten + Erhöhte Unsicherheit Investitionsverhalten/ Cash Management Portfolio- und Wettbewerbs effekte Gestiegene Kapitalkosten belasten vor allem kapitalintensive Aktivitäten Erhöhter Anteil der Kapitalkosten an Gestehungskosten Verschlechterte Prognosebedingungen für Langfristinvestitionen und deren Amortisation Aufgabe von Investitionsprojekten aufgrund gestiegener Hurdle Rates Reduzierter Wertbeitrag in regulierten Bereichen mit ex ante fixierten Kapitalerträgen Verstärktes Liquiditätsmanagement, einschließlich Divestments in Non-Core- Bereichen Organisches Wachstum im Vordergrund, Fokussierung auf regionale Kernmärkte Erzeugung: Ausfall Ersatzinvestitionen, verzögerte Modernisierung Ausbau erneuerbarer Energien (onshore/offshore) deutlich gebremst, gesunkenes Energiepreisniveau verzögert Grid Parity Wettbewerb: Erhöhte Entry Barriers für Newcomer mit geringer Finanzkraft bzw. Bonität Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat reale Auswirkungen auf die Energiewirtschaft 8
9 Themenschwerpunkte 1. Strukturmerkmale der Kapitalmarktkrise 2. Lessons learned aus Sicht der Energiewirtschaft 3. Strategische Bedeutung 9
10 STRATEGISCHE SCHLUSSFOLGERUNGEN Welche strategischen Schlussfolgerungen sind zu ziehen? Neue Wirklichkeit: Technologiewahl, Wachstumsstrategien und Modernisierungsinvestitionen orientieren sich an Kapitalintensität, Finanzierbarkeit und Amortisationsbedingungen der Vorhaben Keine Verschnaufpause: Zunehmender Handlungsdruck bei konventionellen Ersatzinvestitionen, Ausbau Renewables verlagert sich auf die Energieversorger Finanzkraft als kompetitiver Vorteil: erhöht Flexibilität in der Finanzierung von Neuinvestitionen und erleichtert Marktanteilsausbau; Newcomer mit geringer Ertragskraft und Bonität im Nachteil Netzeigentum strategisch und finanzwirtschaftlich zur Disposition: Best Owner für regulierte Geschäftsbereiche zunehmend durch adäquate, moderate Renditeanforderungen bestimmt Wachstum wohin? Internationalisierungsstrategien müssen Länder- und Währungsrisiken noch deutlicher berücksichtigen Noch hat die Finanz- und Wirtschaftkrise die Energiewirtschaft im Griff 10
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Michael Hegel 11
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