Erfahrungsbericht meines Auslandsaufenthaltes an der. Universidad del Pacifico in Santago de Chile

Transkript

1 Erfahrungsbericht meines Auslandsaufenthaltes an der Universidad del Pacifico in Santago de Chile Vorbereitungen in Deutschland: Zur Vorbereitung für das Semester in Santiago wahren vorab in Deutschland ein Hand voll Sachen zu erledigen. Der erste obligatorische Schritt stellt natürlich das Bewerben und das Bekommen des Studienplatzes durch den WiWi-Fachbereich dar. Der Kontakt zwischen beiden International Offices sollte ab diesem Zeitpunkt hergestellt sein, und man kann einen gewissen Grad an Betreuung erwarten. Die Universidad del Pacifico verlangt wie die meisten Universitäten die Vorlage einer Auslandskrankenversicherung. Dabei legt die Partneruniversität Wert darauf, dass die Bedingungen der Versicherung so gestaltet sind, dass im Krankheitsfall kein Kostenanteil berechnet wird. Zu Zeitpunkt meiner Vorbereitungen war die beste Krankenversicherung die "Auslandsreise-Krankenversicherung für Aufenthalte bis zu 1 Jahr " der Hanse Merkur Reiseversicherungs AG AFD562 Der Flug nach Chile stellt aufgrund der Entfernung einen erheblichen Kostenfaktor dar und sollte etwa zwei Monate im voraus gebucht werden. Am besten ist es wohl, die Preise regelmäßig mit den gängigen Suchmaschinen zu überprüfen. Ein guter Preis, liegt bei etwa 800, wie immer sind die Preise nach oben offen. Im Sommer 2012 war Delta Airlines meistens der günstigste Anbieter. Eine Sache die man wohl am besten auch schon vor Abflug erledigt, ist das beantragen eines Studentischen Visums. Mithilfe des "visa estudiantil" wird dir in Chile eine Nummer zugewiesen ( RUT für Chilenen bzw. RUN für "non-residents") über die man sich oft identifiziert - in der Uni, sowie beim Vorbestellen von Bustickets.

2 Da ich dieses Visum erst nach Ankunft in Chile beantragt habe kann ich nur von den Formalitäten in Santiago berichten. Zu erledigen sind etwa vier Amtsgänge, welche sich über das komplette Stadtgebiet von Santiago erstrecken und zwischen denen jeweils eine Wartezeit von mindestens einer Woche einzuplanen ist. Für den Erstantrag habe ich benötigt: zwei Kopien des Reisepasses, einen Nachweis über geregeltes Einkommen (bei war hat ein Ausdruck von Kontauszügen gereicht), eine Immatrikulationsbescheinigung, sowie ein Formblatt. Aufenthaltsberechtigt ist man mit reinem Touristenvisum genau 3 Monate. Für einen Aufenthalt von 6 Monaten oder weniger kann man kurz vor Ablauf der 3 Monatsfrist das Land verlassen, sodass bei der Rückkehr nach Chile ein neues Touristenvisum anläuft. Dieser Weg funktioniert, wird aber bei offiziellen an Uni und Grenzübergängen für mehr Kopfzerbrechen sorgen. Schwierig gestaltet sich das vorab organisieren einer Wohnung, da nur wenige ihre Wohnung vergeben werden, ohne, dass sie dich kennen. Es hilft Glück zu haben, oder das suchen mithilfe einer Agentur wie "chile inside" (deutschsprachig, ) oder "contact chile" ( ) Allerdings berechnen diese meist eine Kaution in Höhe von ein bis zwei Monatsmieten. Findet man allerdings im Vorfeld keine Wohnung ist es am einfachsten zunächst in einem Hostel unterzukommen und von dort aus eine Wohnung ausfindig zu machen. Zu empfehlen ist die Organisation einer Kreditkarte, mit der im Ausland kostenlos Geld abgehoben werden kann. Sehr gute Konditionen hat die DKB mit ihrer für Studenten kostenlosen Visacard. Es empfiehlt sich, noch in Deutschland rechtzeitig einen internationalen Studierendenausweis zu beantragen, da andere Ausweise nicht für Rabatte akzeptiert werden. Natürlich empfiehlt es sich die Formalitäten für die Anerkennung der Kurse schon vorher zu erledigen. Bei solchen Fächern für welche kein Learning Agreement besteht, sollte

3 bereits vorher eines erwirkt werden indem man die Materialien des chilenischen Kurses anfragt und dem entsprechenden Lehrstuhl der TU vorlegt. Die Anerkennung ist auch rückwirkend möglich, wobei allerdings zu beachten ist, dass nie die Sicherheit besteht, das die Kurse tatsächlich anerkannt werden. Die Universität Der Campus der Universidad del Pacifico an dem unter anderem die Fakultät für Marketing angesiedelt ist, befindet sich in Las Condes einem im Nordosten der Stadt gelegenen Stadtviertel. ( Av. Las Condes , Las Condes ) Der Campus ist relativ klein und umfasst nur wenige Gebäude, darunter eine Mensa ("casino"). Alle Gebäude sind gut mit öffentlichen Pcs ausgestattet. Unterrichtet wird in sehr kleinen Gruppen von Personen, wobei in meinem Semester ein realtiv hoher Anteil von grob 20% davon, ausländische Studierende waren. Die Austauschstudierenden kamen in meinem Jahrgang überwiegend aus Mittel- und Südamerika sowie aus Frankreich und Spanien. Die benutzte Sprache ist also immer Spanisch! Franzosen und Brasilianer haben generell keine Probleme mit der Sprache, sodass meiner Erfahrung nach wir Deutsche uns am schwersten damit tun. Es macht Sinn sich auf Facebook mit " Relaciones Internacionales UpacificoChile " anzufreunden um sich zb bei der Wohnungsuche mit anderen zusammenzutun. Studium Der Studiengang für den man sich an der UPA einschreibt heisst "ingeneria commercial", hat aber mit Ingenieurswesen im Sinne unseres Studiums nichts zu tun, sondern hat rein wirtschaftliche Inhalte. Die Beschreibung des Studiengangs findet ihr hier: unter dem Link "malla académica" könnt ihr sehen welche Fächer angeboten werden und ob sie im Sommer oder Wintersemester angeboten werden. Informationen zu den Inhalten werden vom International Office der UPA verschickt. Eine Liste der Kurse für welche bereits ein Learning Agreement besteht kann auf der Seite des International Office der TU eingesehen werden.

4 Kosten und Finanzen Die durchschnittlichen Lebenserhaltungskosten variieren je nach Lebensstil stark. Allerdings liegt das allgemeine Preisniveau nicht wie viele vermuten würden unter dem deutschen, sondern es muss sehr oft, vor allem für Lebensmittel tiefer in die Taschen gegriffen werden. Die Mieten variieren je nach Viertel in dem man wohnt, fallen aber relativ gering aus. Für ein kleines Zimmer in einer Wohnung in der ich zusammen mit 3 Freunden habe ich pro Monat etwa 260 Miete bezahlt. Für eine Wohnung mit Wohnzimmer zwei Bädern, und guter Lage im besseren Stadtviertel Providencia ist dieser Preis angesichts des Besiedelungsdichte und Größe der Stadt gut zu nachzuvollziehen. Lebensmittel sind in Chile, (wie fast überall auf der Welt,) in der Regel etwas teurer als in Deutschland. (Ich schätze im Schnitt herrscht ein etwa 20% teureres Preisniveau bei Lebensmitteln vor, stark variierend) Es gibt ein sehr ausgeprägtes Nachtleben in Santiago, dass man selbst entdecken muss. Die Preise sind eher hoch, allerdings kommen weibliche Gäste öfters umsont in Diskotheken und Clubs hinein. Im allgemeinen kann man sich auch nachts auf den Straßen Santiagos, trotz europäischen Aussehens sehr sicher fühlen. Es ist, zumindest in den zentralen und den touristischen Vierteln eine sehr aufgeräumte, organisierte fast europäische Großstadt die den Kulturschock sanft hält. Das Nahverkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut und alle wichtigen Orte der Stadt inklusive der Universität sind gut zu erreichen (Die Fahrtzeit Providencia - Las Condes (Universität) betrug für mich etwa 30 Minuten) Daneben ist auch Taxi fahren bezahlbar (geschätzte 60% des deutschen Preisniveaus). Reisen In der näheren und ferneren Umgebung Santiagos sind viele Orte eine Reise wert. Reisen außerhalb des Stadtgebiets können bequem mit einen gut ausgebautem Netz aus Reisebussen begangen werden. Theoretisch kann man mit ihnen den kompletten Kontinent durchqueren, zu beachten ist allerdings, dass die Entfernungen in Südamerika oft sehr groß sind und je nach Ziel sehr lange Fahrtzeiten eingeplant werden müssen. Zum Beispiel für ein Wochenende am Strand sind innerhalb einer Stunde mit dem Reisebus die beiden Städte Vina del Mar (Weltkulturerbe) und Valpariso zu erreichen.

5 Zu bereisen gibt es unheimlich viel, mein Favorit war eine Tour durch die Atacama Wüste zwischen San Pedro de Atacama und Uyuni (einfach guten Reiseführer kaufen, der weiß Rat) Fazit Die beeindruckendsten Erfahrungen des Auslandssemesters macht man auf jeden fall im Umgang mit den Menschen. Zum einen lernt man unheimlich viele Austauschstudenten kennen, denen man schon allein durch die Ähnlichkeit der Lebenssituation sehr schnell sehr nahe ist. Zum anderen lernt man von den Chilenen selbst, einen ganz anderen angenehm entspannten Lebensstil kennen, den ich seit meiner Rückkehr nach Deutschland schmerzlichst vermisse. Entspannt ist man allerdings im positiven wie im negativen Sinne nicht alles geht reibungslos oder besonders zielstrebig von statten. Nichtsdestotrotz ist Chile wohl das "deutscheste Land Südamerikas". Es sollte einem allerdings klar sein, dass der zwischenmenschliche Kontakt stark erschwert wird, wenn man die kein Spanisch beherrscht. Ich flog damals mit einem B1Kurs-Sprachniveau nach Chile und besonders in den ersten zwei Monaten musste ich sehr mit der Sprache kämpfen. Aber so oder so ist zur Gewöhnung an den eigenwilligen Akzent der Chilenen sicher etwas Zeit notwendig. Natürlich würde ich es wieder tun denn logischerweise musste ich genau dann gehen, als es am meisten Spaß gemacht hat. Hauptgebäude der Uni von der Bushaltestelle aus Metrostation "Pedro de Valdivia" zu einem ungewöhnlich ruhigen Moment

6 Blick auf Santiago vom Cerro San Cristobal Blick vom Cerro Santa Lucia im Stadtzentrum