demonstriert. Außer auf hochwertige Lautsprecher und leistungsstarke Verstärker

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1 Service Test Hi-Fi-Systeme Da ist Musik CenterlautSpreCher Der Center-Speaker besteht aus einem hochwertigen Zwei-Wege-System mit 25-mm-Hochtöner und 100-mm-Mitteltöner drin Hochwertige Soundsysteme fürs Auto werden immer populärer. Kein Wunder, lässt sich doch fast nirgendwo so ungestört Musik genießen wie auf einer längeren Autofahrt. Ob die Hi-FiAnlagen ihre teils stattlichen Aufpreise wert sind und wie gut sie klingen, klärt der Test von acht Systemen in zwei Preisklassen. V om skurrilen Hobby für ein paar jugendliche Sound-Freaks, die mit dicken Bass-Kisten im Kofferraum durch die Gegend kurvten, haben sich hochwertige Hi-Fi-Anlagen im Auto inzwischen zur anerkannten Größe entwickelt. Für nahezu sämtliche Fahrzeuge bieten die Hersteller heute speziell abgestimmte Anlagen an, die quer durch alle Baureihen auf Ausstattungsquoten von rund 25 Prozent kommen trotz Preisen von ein paar Hundert bis mehreren Tausend Euro. Obwohl von den Audiosystemen meist nur ein dezenter Schriftzug am Lautsprechergitter zu sehen ist, bedarf es für eine naturgetreue Musikwiedergabe jeder Menge Technik, wie die Schnittzeichnung des Bang & Olufsen-Systems für den Audi A7 68 1/2014 demonstriert. Außer auf hochwertige Lautsprecher und leistungsstarke Verstärker kommt es in erster Linie auf eine gekonnte Abstimmung an. Hierfür verwenden die Sound-Entwickler digitale Signalprozessoren (DSP) mit denen sich der Klang jedes einzelnen Lautsprechers perfekt an seine akustische Umgebung anpassen lässt. Der Test von acht Hi-Fi-Systemen gliedert sich in zwei Preisklassen. Neben den günstigen Anlagen zwischen 400 und 790 Euro in populären Modellen haben wir vier Luxusautos untersucht, die von renommierten Hi-Fi-Herstellern mit Systemen von 000 bis 7500 Euro klanglich veredelt wurden. Text: Dirk Gulde Fotos: Beate Jeske, Hans-Dieter Seufert Mittel-/ tieftöner Die Lautsprecher in den Türen nutzen geschlossene Gehäuse mit einem (Mitteltöner) bzw. 5,4 Liter (Tieftöner) Volumen als Resonanzraum

2 Die Testkandidaten: von Opel bis Bentley Die Günstigen BMW Einser samt Harman/ KardonSystem Opel Adam mit einer Hi-Fi-Anlage von Infinity Die Teuren Skoda Octavia mit CantonSoundsystem VW Golf Er wird von Dynaudio beschallt Audi RS7 mit Bang & Olufsen Hi-FiTechnik Bentley Flying Spur mit Musik von Naim Jaguar XJ mit einer Anlage von Meridian Mercedes S-Klasse mit Burmester-Hi-Fi Audi RS7: So verteilen sich die Hi-Fi-Komponenten im Auto HECK-LAUTSPRECHER SURROUNDLAUTSPRECHER In den Fondtüren verstecken sich Zwei-WegeSysteme, bestehend aus 25 Millimeter großen Hochtönern sowie 160Millimeter-Tieftönern In den D-Säulen sitzen Surround-Lautsprecher mit 80 Millimeter Durchmesser, die dem Klangbild mehr verleihen SUBWOOFERBOX Der 200 Millimeter große Subwoofer unter dem Kofferraumboden greift auf ein geschlossenes Gehäuse mit 8,7 Liter Volumen zurück DIGITALE ENDSTUFEN Zwei Verstärker mit 100 Watt bringen die 15 Lautsprecher auf Trab. 900 Watt entfallen dabei auf den Bassbereich (Subwoofer und Tür-Tieftöner) 1/

3 Service Die Günstigen: Guter Sound m BMW Einser Harman/Kardon Surround-System Das Harman-System lässt sich mit dem Radio Professional oder der Navigation kombinieren Als Alternative zu den 290 Euro teuren Hi-Fi-Lautsprechern bietet BMW für den Einser ein Harman/Kardon-Soundsystem mit einer digitalen 60-WattEndstufe sowie zwölf Lautsprechern an. Typisch für BMW, befinden sich die Bässe unter den Vordersitzen, wo sie Hohlräume der Rohkarosserie als Resonanzkörper nutzen. Vom Start weg gefällt das System mit seinem anspringenden, klaren und vergleichsweise unverfärbten Klangbild, das selbst nach längerem Hören nicht lästig 790, wird. Besonders die im Spiegeldreieck untergebrachten und auf die Insassen ausgerichteten Hochtöner ziehen Hi-Fi-Fans unabhängig von der gewählten Musikrichtung in ihren Bann. Dass das Auflösungsvermögen der Anlage bei höherer Lautstärke spürbar nachlässt, kann daher ebenso verschmerzt werden wie der wenig prägnante Tiefbassbereich, dem früh die Puste ausgeht. Für mehr Punch im Frequenzkeller bedarf es schlicht mehr Leistung und Membranfläche. Songinfos und Cover werden auf dem Monitor angezeigt Die hinteren Lautsprecher sitzen neben der Hutablage Weit oben untergebrachte Mitteltöner Opel Adam Infinity Soundsystem Der Mittenlautsprecher auf dem Armaturenbrett sorgt für eine saubere Bühnenabbildung Das günstigste System im Test steckt im kleinen Opel Adam und kostet lediglich 400 Euro Aufpreis. Dafür gibt es acht Lautsprecher, die ebenso vom amerikanischen Soundspezialisten Infinity stammen wie die Endstufe mit 15 Watt. 90 von ihnen kümmern sich ausschließlich um den Subwoofer, der an Stelle des Notlaufrads unter dem Kofferraumboden sitzt. Da im Testwagen das IntellilinkRadio ohne CD-Player verbaut ist, müssen als Hörquellen auf dem Handy gespeicherte MP- 400, Lieder sowie Musik vom Digitalradiotuner herhalten. Trotz deren geringerer Qualität überzeugt die Hi-Fi-Anlage mit ihrem wuchtigen, spaßorientiert abgestimmten Bass und der hohen Bühnenabbildung, die das Musikgeschehen von den einzelnen Lautsprechern löst und vor den Insassen aufbaut. Erst anspruchsvolle Frauenstimmen, die leicht nasal wiedergegeben werden, bringen das System an seine Grenzen angesichts des günstigen Preises kein Beinbruch. 70 1/2014 Impulsfreudige Tief-/Mitteltöner in den Türen Bassbox mit Ovallautsprecher unter dem Kofferraumboden sehr gut Radio mit vielen Klangreglern, aber ohne CD-Player BMW Einser 44 ungenügend 4 mangelhaft befriedigend gut Opel Adam gut sehr gut

4 d muss nicht teuer sein Skoda Octavia Canton Soundsystem 470, Der Pegel des Subwoofers lässt sich separat justieren Obwohl sich Octavia und Golf viele Elektronik-Komponenten teilen, gehen sie beim Soundsystem getrennte Wege. So sorgt im Skoda eine vom hessischen Spezialisten Canton Ein digitaler Signalprozessor entwickelte Anlage mit insgepasst den Klang des Canton- samt zehn Lautsprechern für Systems der Akustik des Unterhaltung. Trotz günstiger Octavia-Innenraums an 470 Euro Aufpreis legt das ge- konnt auf die Fahrzeugakustik abgestimmte System sehr spritzig und beschwingt los und macht mit seinem impulsfreudigen Kickbass viel Spaß. Da der Center-Speaker zudem für eine feine, räumliche Bühnenabbildung sorgt, ist der bei hoher Lautstärke etwas dünne Tiefbass zu verkraften. VW Golf Dynaudio Excite Soundsyst. 660, Anders als im Octavia muss die Anlage im Golf ohne Center-Lautsprecher auf dem Armaturenbrett auskommen Großer Navi-Monitor mit schöner Cover-Darstellung Für 660 Euro Aufpreis lässt sich der Golf mit einem Soundsystem des dänischen HiFi-Spezialisten Dynaudio aufwerten, das aus acht Lautsprechern plus Subwoofer sowie 400-Watt-Verstärker besteht. Beim Klangtest begeistert das System zunächst mit seinem perlenden Hochtonbereich, zackiger Impulsfreudigkeit und angenehm warmem Tiefbass. Aufdringliche Stimmen und eine seitenlastige Wiedergabe lassen allerdings auf eine nicht ganz geglückte Abstimmung schließen, woran auch ein Durchprobieren verschiedener Soundprofile (Soft, etc.) nichts ändert. Luftig spielender Hochtöner in der A-Säule Der Subwoofer füllt die Reserveradmulde nicht ganz aus VW Golf befriedigend Spritzig klingende Hochtöner im Spiegeldreieck Skoda Octavia sehr gut INFO So wurde getestet Beim Test der acht HiFi-Systeme ging es ausschließlich um die Qualität der Musikreproduktion. Radio, Anschlussmöglichkeiten oder sonstige Ausstattungsdetails spielten keine Rolle. Allerdings wurden Klangregler und Soundprofile (sofern vorhanden) durchprobiert, um die optimale Einstellung zu finden. Mit CDs aus unterschiedlichen Musikrichtungen wurden die Anlagen anschließend im direkten Vergleich durchgehört und zwar im Stand sowie während der Fahrt, was einen großen Unterschied macht, da Nebengeräusche die Musikwiedergabe beeinflussen. Eine Ausnahme bildete lediglich der Opel Adam. Passend zur jungen Zielgruppe gibt sein Radio keine CD wieder. Daher wurden Teststücke in MPs umgewandelt und per Bluetooth-Handy abgespielt. 1/

5 Service Die Teuren: Edle Klänge zu P Audi RS7 Bang & Olufsen Advanced Soundsystem Selbst herkömmliche Stereosignale werden zu imposantem Surround-Sound aufbereitet Wer happige 6000 Euro für eine Hi-Fi-Anlage ausgibt, bekommt bei Audi auch was fürs Auge geboten: Nach dem Start surren zwei Hochtöner aus dem Armaturenbrett, die sich mit ihrer halb offenen, pilzförmigen Gestalt um eine fokussierte Schallabstrahlung bemühen. Wie den übrigen 1 Lautsprechern stehen ihnen eigene Verstärkerkanäle zur Seite, deren Gesamtleistung sich auf 100 Watt summiert. Und das hört man auch. Selbst bei sehr hohen Pegeln bleibt der Sound 6000, souverän und gelassen, und zwar unabhängig von der Musikrichtung. Zudem zieht die Anlage Hörer mit ihren plastischen Höhen sowie dem unverfärbten, nie aufdringlichen Stimmbereich und der faszinierenden in ihren Bann. Trotz passender Grundabstimmung lässt sich der Klang noch über diverse Surround-Level an den Geschmack anpassen. Minimale Kritik muss sich einzig der Tiefbassbereich gefallen lassen, der einen Tick ansatzloser kommen dürfte. Elektrisch ausfahrender Das Klangbild lässt sich für einzelne Sitzplätze optimieren Hochtöner vorn Die Tür-Tieftöner nutzen geschlossene Gehäuse Jaguar XJ Meridian Premium Surround-System Vier große Basslautsprecher überfordern die schicke Inneneinrichtung des Jaguar Passend zur eigenen Tradition setzt Jaguar beim XJ auf ein Soundsystem der britischen Edelschmiede Meridian mit 20 Lautsprechern und 15 Verstärkerkanälen, die es auf insgesamt 825 Watt bringen. Fast noch beeindruckender wirken jedoch die vier Basslautsprecher mit üppigen 20 Zentimeter Durchmesser, von denen zwei in der Hutablage untergebracht sind und so das komplette Kofferraumvolumen als Gehäuse nutzen. Entsprechend druckvoll und ansatzlos schmettert das 000, System daher Tieftonsalven in den Jaguar-Innenraum und begeistert mit seiner zackigen, impulsfreudigen Darbietung. Die hohe Spielfreude scheint jedoch die Inneneinrichtung der LuxusLimousine zu überfordern. Bei sehr hohen Pegeln sind nämlich unschöne Scheppergeräusche aus der linken Vordertür zu vernehmen. Auch in Sachen und tonaler Balance kommt die Meridian-Anlage nicht ganz an die des Bang & Olufsen-Systems im Audi heran. 72 1/2014 Die Mitteltöner sitzen günstig im oberen Türbereich In der Hutablage untergebrachte Subwoofer sehr gut Neben Klangreglern stehen Surround-Formate zur Wahl Audi RS7 44 ungenügend 4 mangelhaft befriedigend gut Jaguar XJ gut sehr gut

6 u Preisen eines Kleinwagens Bentley Flying Spur Naim Premium Audiosystem 5610, 10-Millimeter-Tieftöner im unteren Teil der Tür Unabhängig von den gewählten Soundprofilen oder Klangeinstellungen enttäuscht das Bentley-System Für 5610 Euro Aufpreis kümmert sich eine Hi-Fi-Anlage von Naim mit 15 Lautsprechern und 1100 Watt Verstärkerleistung um ein Klangerlebnis, das zu den herausragenden Qualitäten der Luxuslimousine passt. Doch um es auf den Punkt zu bringen: Das Naim-System war die Enttäuschung im Test. Mit einem seltsam diffusen Klangbild und mäßiger bereitet so gut wie keine Test-CD Spaß. Neben den teils schrill und hart klingenden Stimmen sorgt der unausgewogene Bass für Verwunderung. Er baut zwar Druck im untersten Frequenzbereich auf, fetzt jedoch im oberen Kickbassbereich nie so richtig los. Mercedes S-Klasse Burmester Die Ringradiator-Hochtöner drehen sich nach dem Start aus dem Spiegeldreieck Dynamische Wiedergabe verschiedenster Musikstile 7497, Sowohl preislich als auch was den Aufwand betrifft, schießt das Burmester HighEnd D Surround-Soundsystem den Vogel im Test ab. Für den Gegenwert eines Dacia Sandero gibt es 24 Lautsprecher, die von ebenso vielen Verstärkerkanälen mit 1540 Watt versorgt werden. Nicht zuletzt dank des SurroundSpeakers im Dachhimmel beeindruckt die Anlage quer durch alle Musikrichtungen mit luftiger und einem spektakulär dynamischen Grundcharakter. Allerdings klingt das System bei einigen Songs nicht ganz so entspannt und unverfärbt wie das im Audi. Auf die Passagiere hin ausgerichtete Mitteltöner Umfangreiche Klangregler und Sound-Voreinstellungen Mercedes S Dem Mitteltonbereich fehlt eine präzise Abstimmung Bentley 4 4 mangelhaft FAZIT Wer davon ausgeht, dass Hi-FiSysteme für mehrere Tausend Euro automatisch traumhaft klingen, wird vom Test eines Besseren belehrt. Der verwinkelte und enge Auto-Innenraum beeinflusst die Akustik wesentlich stärker als von Heim-Hi-Fi-Anlagen gewohnt. Nur eine penibel auf die Fahrgastzelle abgestimmte Anlage kann daher das Potenzial der Komponenten ausspielen. Bei den günstigen Systemen stach die Canton-Anlage im Skoda Octavia für nur 470 Euro ebenso heraus wie das Bang & Olufsen-System im Audi RS7, das für 6000 Euro zeigt, wie gut Musik im Auto klingen kann. auto motor und sport-hi-fi-experte Dirk Gulde gut 1/2014 7