JENS NEUHÜTTLER»URBAN SERVICES«Studie zu Geschäftsmodellen für innovative Stadtdienstleistungen
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- Alexandra Pfaff
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1 JENS NEUHÜTTLER»URBAN SERVICES«Studie zu Geschäftsmodellen für innovative Stadtdienstleistungen
2 »URBAN SERVICES«Studie zu Geschäftsmodellen für innovative Stadtdienstleistungen Jens Neuhüttler mit Unterstützung von Sonja Stadie, Mathias Meier und Matthias Pohl
3 Inhalt 1 Dienstleistungen im Kontext der Urbanisierung Urban Services: Zukunftsfähige Dienstleistungen für die Städte von morgen Was sind Urban Services? Kooperative Wertschöpfungsmuster für Urban Services Aktuelle Entwicklungen im Kontext von Urban Services Geschäftsmodelle für Urban Services Innovative Geschäftsmodelle und ihre Treiber Rahmenkonzept für Urban Services-Geschäftsmodelle Urban Services-Geschäftsmodelle Fallbeispiel»flinc AG« Einblicke in Geschäftsmodelle für Urban Services Zielsetzung und Vorgehensweise Mobilitätsdienstleistungen Das urbane Wertschöpfungssystem Mobilität im Wandel Beispiele für Urban Services im Bereich Mobilität Empirische Einblicke in Geschäftsmodelle von innovativen Mobilitätsdienstleistungen Energieeffizienzdienstleistungen Städte - ein wachsender Markt für Energieeffizienzdienstleistungen Beispielhafte Urban Services im Bereich Energieeffizienz Empirische Einblicke in Geschäftsmodelle von innovativen Energieeffizienzdienstleistungen Sharing-Dienstleistungen Nutzen statt Besitzen Neue Formen der urbanen Wertschöpfung Beispielhafte Sharing-Dienstleistungen in urbanen Räumen Empirische Einblicke in Geschäftsmodelle von Sharing-Dienstleistungen Fazit und Ausblick Anhang Fraunhofer IAO Urban Services IAT der Universität Stuttgart
4 1 Dienstleistungen im Kontext der Urbanisierung Dienstleistungen im Kontext der Urbanisierung Mit 54 Prozent lebt bereits heute mehr als die Hälfte der weltweiten Bevölkerung in Städten und ein weiterer Anstieg auf zwei Drittel bis zum Jahre 2050 wird erwartet (United Nations, 2014). Diese als»urbanisierung«bezeichnete Entwicklung wird die deutschen Städte und Kommunen in den nächsten Jahrzenten vor zahlreiche Herausforderungen stellen. So muss die Stadt der Zukunft, welche den zentralen Lebens-, Arbeits- und Wohnraum der Menschen darstellt, beispielsweise attraktive Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine stetig wachsende Anzahl an Bürgern schaffen (BMZ, 2014). Die Gestaltungsmöglichkeiten werden dabei von zahlreichen Einflussfaktoren bestimmt (BMBF, 2015). Auf der einen Seite unterliegen Städte kurzfristig schwer beeinflussbaren Faktoren, wie dem demografischen Wandel, veränderten klimatischen Bedingungen oder einer zunehmenden Ressourcenknappheit, und müssen sich diesen anpassen. Hinzu kommen weitere Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Folgen einer bundespolitisch initiierten Energiewende. Auf der anderen Seite sehen sich die Kommunen bei der Gestaltung von lebenswerten Räumen wandelnden Erwartungen und zunehmend individualisierten Lebensstilen der Bürger gegenüber. Dabei verändert sich unter anderem auch das Wertesystem der urbanen Bevölkerung und beeinflusst deren wahrgenommene Lebensqualität. Dies betrifft zum Beispiel Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Gesundheit, Bildung und Kultur sowie Teilhabe und das vorhandene Konsumangebot (vgl. Wippermann/Krüger, 2014). Dienstleistungsangebote spielen daher bei der Entwicklung und Gestaltung von lebenswerten urbanen Räumen eine wichtige Rolle. Dies betrifft einerseits die von den Kommunen angebotenen Leistungen, wie zum Beispiel qualitativ hochwertige Versorgungs- oder Transportdienstleistungen, andererseits tragen jedoch auch privatwirtschaftlich erbrachte Dienstleistungen, wie Freizeit- und Kulturangebote, zur Lebensqualität der Stadtbevölkerung bei. Neben dem Lebens-, Arbeits- und Wohnraum für die Bürger stellen Städte auch das zentrale Spielfeld für die wertschöpfenden Aktivitäten von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure dar. Ungefähr 80 Prozent der weltweiten Wertschöpfung werden in urbanen Räumen generiert (BMZ, 2014). Einerseits stehen Kommunen dabei selbst in wirtschaftlichen Beziehungen zu ihren Bürgern sowie weiteren Akteuren und müssen ihre Prozesse und Leistungsangebote effizient und effektiv organisieren. Andererseits umfasst das urbane Wertschöpfungssystem viele weitere öffentliche und private Unternehmen und Organisationen, wie zum Beispiel Stadtwerke oder private Anbieter von Mobilitätslösungen. Deren Leistungsangebote werden durch die vorhandenen Rahmenbedingungen beeinflusst und wirken sich umgekehrt auf die Attraktivität, das Wachstumspotenzial und die Wirtschaftskraft der urbanen Räume aus. Auch hier kommt dem Dienstleistungssektor in Deutschland mit einem Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt und einem Beschäftigungsanteil von jeweils über 70 Prozent eine herausragende Bedeutung zu. Eine wesentliche Aufgabe im Rahmen der Urbanisierung ist es zum einen herauszufinden, wie Städte flexibler auf neuartige Entwicklungen des wirtschaftlichen und sozialen Geschehens reagieren und möglichst optimale Bedingungen schaffen können. Ziel dabei ist es, die Attraktivität der Städte als Wirtschaftsstandorte für Unternehmen und Wohnorte für qualifizierte Arbeitskräfte zu steigern, um auch zukünftig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Zum Fraunhofer IAO Urban Services IAT der Universität Stuttgart 3 56
5 Dienstleistungen im Kontext der Urbanisierung anderen gilt es zu untersuchen, wie die öffentlichen und privaten Dienstleister neuen Herausforderungen, beispielsweise der Veränderung von urbanen Konsum- und Wertschöpfungsmustern, begegnen können und wie sie ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen müssen. Zu aktuellen Entwicklungen zählen etwa innovative Konzepte des kollaborativen Konsums, eine verstärkte»value-in-use«-orientierung sowie neue Finanzierungs- und Beteiligungsformen im Sinne von»crowd Sourcing«- oder»crowd Funding«-Modellen. In den nachfolgenden Kapiteln sollen Dienstleistungen im Kontext einer voranschreitenden Urbanisierung näher untersucht werden. Im Fokus stehen dabei Geschäftsmodelle von Dienstleistungsangeboten, welche den Bedarf der Stadtbevölkerung adressieren und sich an die wandelnden Rahmenbedingungen urbaner Räume anpassen. Anhand der Anwendungsfelder»Mobilität«,»Energie«und»Sharing«wurden dazu in qualitativen Expertengesprächen Einflussfaktoren und Gestaltungselemente von Geschäftsmodellen urbaner Dienstleistungen identifiziert Fraunhofer IAO Urban Services IAT der Universität Stuttgart
6 Anhang Impressum Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO / IAT der Universität Stuttgart Nobelstraße 12, Stuttgart Jens Neuhüttler Telefon: jens.neuhuettler@iao.fraunhofer.de Die dieser Veröffentlichung zugrunde liegende Pilotmaßnahme»Smart Urban Services: Daten-basierte Dienstleistungsplattform für die urbane Wertschöpfung von morgen«wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01FG14016D und 01FG14017D gefördert und vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) betreut. Weitere Informationen zu Forschungsvorhaben finden sich im Internet unter der Adresse Dieses Werk ist einschließlich all seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften. Soweit in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vorschriften oder Richtlinien (z.b. DIN, VDI) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden ist, kann der Verlag keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen Druck und Weiterverarbeitung: IRB Mediendienstleistungen Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, Stuttgart Für den Druck des Buches wurde chlor- und säurefreies Papier verwendet. by Fraunhofer IAO, 2015 Titelgestaltung und Grafikdesign: Susanne Ilg, Stuttgart Fraunhofer IAO Urban Services IAT der Universität Stuttgart
7 Die zunehmende Verstädterung und die damit verbundenen Veränderungen des urbanen Wertschöpfungssystems werden sich zukünftig verstärkt auf das Angebot und die Erbringung von kommunalen und kommerziell angebotenen Dienstleistungen auswirken. Einerseits kann von einer zunehmenden Nachfrage nach innovativen Stadtdienstleistungen ausgegangen werden, welche aus einer sich wandelnden Bedürfnislage der Stadtbevölkerung und der im urbanen Raum ansässigen Unternehmen hervorgeht. Andererseits ergeben sich auch für die Dienstleistungserbringung neue Herausforderungen, die eine Anpassung der Leistungsangebote und der dahinterliegenden Geschäftsmodelle erfordern. Die vorliegende Studie beschäftigt sich daher mit Geschäftsmodellen von innovativen und zukunftsfähigen Dienstleistungen von privaten und öffentlichen Anbietern im Kontext der Urbanisierung (sog.»urban Services«). Einleitend werden dazu aktuelle Entwicklungen der angewandten Dienstleistungsforschung und Herausforderungen der Stadtentwicklung aufgezeigt. Darauf aufbauend werden Ergebnisse einer qualitativen Erhebung zu dienstleistungsorientierten Geschäftsmodellen in den Anwendungsfeldern»Mobilität«,»Energie«und»Sharing«vorgestellt. Titelbild pathdoc - Fotolia.com
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