Frauen auf der Flucht. Unterstützung und Solidarität am Zufluchtsort Europa/Deutschland/Arnsberg. Neujahrsempfang der Arnsberger Frauen
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- Sara Kruse
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1 Frauen auf der Flucht. Unterstützung und Solidarität am Zufluchtsort Europa/Deutschland/Arnsberg Neujahrsempfang der Arnsberger Frauen
2 Gliederung 1. Allgemeine und geschlechtsspezifische Fluchtgründe 2. Frauen auf der Flucht 3. Situation geflüchteter Frauen in Deutschland a) Rechtliche Beschränkungen bei Aufenthaltsgestattung und Duldung b) Unterbringungssituation von Flüchtlingsfrauen in Deutschland c) Notwendige Änderungen 4. Möglichkeiten der Unterstützung von Flüchtlingsfrauen
3 1. Warum fliehen Menschen? Fluchtursachen (Bürger-) Kriege, Menschenrechtsverletzungen, staatliche und / oder vom Staat geduldete Gewalt Existenzgefährdung Umweltkatastrophen/Klima Sonstige akute Lebensbedrohung Individuelle Fluchtgründe Politische Betätigung, Menschenrechts- und Gewerkschaftsarbeit Religionsausübung Familiäre Verfolgung Hoffnung auf bessere Bildungschancen / gesundheitliche Versorgung
4 I. Geschlechtsspezifische Fluchtursachen Vorweg: Mindestens 50 Prozent aller Flüchtlinge sind Frauen und Mädchen. Geschlechtsspezifische Fluchtursachen: Genitalverstümmlung Häusliche Gewalt Sexuelle Gewalt, auch Vergewaltigung/Massenvergewaltigung im Krieg Zwangsverheiratung/Androhung von Ehrenmord Zwangsprostitution/Frauenhandel Zwangsabtreibung z.b. China Geschlechtsdiskriminierende Gesetzgebung bzw. Sittenregeln Rituelle Tötungen z.b. Witwenverbrennungen Strafbewehrte Vorschriften über Kleiderordnungen oder das Auftreten in der Öffentlichkeit z.b. Zwangsverschleierung Bestrafung wegen Ehebruchs verwestlichte Frauen Homosexualität
5 2. Frauen auf der Flucht Flucht vieler Frauen endet in Flüchtlingscamps der Nachbarländer Hauptbedrohung der Frauen auf der Flucht ist die (sexualisierte) Gewalt. HelferInnen (in Camps, FluchthelferInnen und GrenzpolizistInnen) nutzen ihre Machtposition und die Abhängigkeit der Frauen teilweise aus. Bsp. Lebensmittel und andere Hilfsgüter werden nur an Frauen verteilt, die ihnen sexuell zur Verfügung stehen. Die Hilfe bei der Flucht nach Europa geht oft mit sexuellen Übergriffen einher. Bedrohung durch andere CampbewohnerInnen Wasserstellen/Feuerstellen oder sanitären Anlagen sind oft weit entfernt oder schlecht beleuchtet und begünstigen daher Übergriffe
6 2. Frauen auf der Flucht Bedrohung durch Hunger und Krankheiten (schlechte hygienische Bedingungen) Durch Gewalt- und Verlusterfahrungen (von Angehörigen und Freunden) leiden die Frauen häufig unter: psychischen Langzeitfolgen, Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken und sozialer Isolation.
7 2. Frauen auf der Flucht Abschottung wichtiger als Flüchtlingsschutz Maßnahmen um legale Einreisen zu verhindern: -Visumspflicht - Frontex / Eurosur -Dublin III Flüchtlinge können sich nicht aussuchen in welchem EU-Staat sie einen Asylantrag stellen Zuständig ist im Wesentlichen der Staat, der die Einreise in das Dublingebiet nicht verhindert hat Flüchtlingsrat NRW e.v.
8 8
9 Der gefährliche Weg nach Europa
10 2. Frauen auf der Flucht zwischen Januar und Anfang Dezember 2014 insgesamt Flüchtlinge zwischen Afrika und Europa ertrunken Über Menschen haben 2014 die Überfahrt über das Mittelmeer gewagt Es bleibt bei Abwehrpolitik: Schlepper werden bestraft; Hilfseinsätze wurden verringert Flüchtlingsrat NRW e.v.
11 3. Die Situation geflüchteter Frauen in Deutschland a) Rechtliche Beschränkungen bei Aufenthaltsgestattung und Duldung: Sozialleistungen (Residenzpflicht) Wohnsitzauflage Arbeitsmarktzugang Zugang zu Sprachkursen Unterbringung
12 3. Die Situation geflüchteter Frauen in Deutschland b) Unterbringungssituation von Flüchtlingsfrauen in Deutschland Kommunale Ebene (NRW) - Kommunen sind nach 1 FlüAG für die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen zuständig - Jede Kommune entscheidet selbst über Form der Unterbringung (Gemeinschaftsunterkünfte und/oder dezentrale Unterbringung) - Keine gesetzlichen Mindeststandards => Unterbringung variiert von Kommune zu Kommune 12
13 3. Die Situation geflüchteter Frauen in Deutschland Gemeinschaftsunterkünfte in Kommunen: Zustand der Unterkünfte sehr unterschiedlich Häufig abgelegene Lage Isolation Oft sind Küchen und Sanitäranlagen in schlechtem Zustand Unterschiedliche Modelle hinsichtlich der Verweildauer: teilweise für Familien oder Kranke eher Bezug von Privatwohnung, teilweise Unterbringung in Gemeinschaftsunterkunft während des gesamten Aufenthalts in Deutschland
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15 3. Unterbringung von Flüchtlingen in NRW
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17 3. Die Situation geflüchteter Frauen in Deutschland 3b) Unterbringungssituation von Flüchtlingsfrauen in Deutschland Momentane Situation in Gemeinschaftsunterkünften: Oft keine Geschlechtertrennung bei der Unterbringung Gebäude oft für Unbefugte zugänglich Zimmer zum Teil nicht abschließbar Keine Intimsphäre/Privatsphäre Nicht-abschließbare Sanitäranlagen Zum Teil keine Geschlechtertrennung bei Duschen und Toiletten Vermehrte Angst am Abend (Toilettengänge) durch Übergriffe von männlichen Mitbewohnern Frauen mit Kindern erhalten keine Betreuungshilfe Hinweis: Alleinstehende Frauen unterliegen einer höheren Gefahr, Opfer sexueller Gewalt zu sein werden von männlichen Flüchtlingen teilweise als,,freiwild betrachtet
18 3. Die Situation geflüchteter Frauen 3c) Notwendige Änderungen in Deutschland Verbesserung der Lebensbedingungen, u.a. Räumliche Trennung von Frauen ohne männliche Begleitperson/Errichtung von Sammelunterkünften für Frauen ohne männliche Begleitperson Abgeschlossene Wohneinheiten -> Privatsphäre Sozialarbeiterin als Ansprechpartnerin in der Unterkunft Angemessene Betreuung für Opfer von sexueller Gewalt Hauptforderung: Umzug in Privatwohnung erlauben und ermöglichen, dabei Unterstützungsangebote vorhalten Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen
19 4. Möglichkeiten der Unterstützung von Flüchtlingsfrauen Ehrenamtliche Unterstützung der Betroffenen Empowerment fördern (Ehrenamtliche Deutschkurse, Begleitung zu Behörden oder Ärzten, Hausaufgabenhilfe, gemeinsames Kochen, Begegnungsstätten schaffen) Willkommensinitiativen gründen WiSÜ Köln Öffentlichkeitsarbeit In Zusammenarbeit mit Beratungsstellen, Initiativen, Anwältinnen vor Ort an Kommune / politische Entscheidungsträger herantreten und auf Missstände aufmerksam machen. Petitionen unterstützen / Bsp. die derzeitige Petition des Flüchtlingsrats
20 20
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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