Agrar- und allgemeinwirtschaftliches Profil der Republik Namibia

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1 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Pretoria 15. November 2013 Gz:. La (NAM) - Factsheet - 1) Kennwerte Agrar- und allgemeinwirtschaftliches Profil der Republik Namibia Land Hauptstadt Fläche Unabhängigkeit; Nationalfeiertag Republik Namibia Republic of Namibia Windhuk, ca Einwohner 82,329 Mio. ha (Landfläche) seit 21. März 1990; 21. März Bevölkerung Alphabetisierungsrate 89% Landessprachen Religion Arbeitslosenquote HIV/AIDS 8,3%(2011) Lebenserwartung 2,13 Mio. 2,8 Einwohner pro qkm 39% urbane, 61% ländliche Bevölkerung offizielle Amtssprache: Englisch; sonstige Sprachen: Oshivambo, Otjiherero, Nama/Damara, Afrikaans, Kavango, Deutsch 80-90% Christen, 10-20% indigene Religionen 37%( enge Definition ) bzw. 51,2% ( weite Definition ) 62,2 Jahre Wirtschaft Währung BIP (2012) Mio. US-$ (+4%) BIP/Kopf (KKP, 2012) Inflation (2012) 6,7% Staatsverschuldung (2012) Leistungsbilanzdefzit (2012) Haushaltsdefizit (2012) Namibia Dollar (N$), 1:1 an den südafrikanischen Rand gebunden Wechselkurs : 1 = 13,4610N$, 1US$ = 10,26N$ US-$ KKP, US-$ nominal 24,4% des BIP - 1,6% des BIP - 4,1% des BIP Regierung Staatsoberhaupt Präsidialsystem (Mischform: Verantwortung des Premierministers gegenüber dem Parlament aber Volkswahl des Präsidenten als Staatsund Regierungschef) Hifikepunye Lucas Pohamba (President of the Republic of Namibia, seit 2005, wiedergewählt 2009) Premierminister Hage Geingob (Prime Minister of the Republic of Namibia, seit 2012) Minister für Landwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft Minister für Fischerei und Meeresressourcen Minister für Grund, Boden und Wiederansiedlung John Mutorwa (Ministry of Agriculture, Water and Forestry MAWF) Bernhard Esau (Ministry of Fisheries and Marine Resources MFMR) Alpheus!Naruseb (Ministry of Lands and Resettlement MLR) 1

2 Parlament 78 Sitze, 72 gewählt sowie 6 vom Präsidenten bestimmt Regierungspartei/Sitze SWAPO of Namibia (South West Africa People's Organization) / 60 Oppositionsparteien/Sitze Mitgliedschaft in intern. Organisationen RDP/8, UDF/2, DTA/2, NUDO/2, SWANU/1, RP/1, COD/1, APP/1 VN mit Sonderorganisationen, Commonwealth, AU, Weltbank, IWF, SADC, SACU, AfDB, Landesnatur: Namibia ist, mit km Länge (von Nord nach Süd), ein flächenmäßig großes Land. Es ist überwiegend von Wüste und Savanne bedeckt und dünn besiedelt. Der 450 km lange und max. 50 km breite Caprivi-Streifen reicht bis zum Sambesi heran, der bis zu 130 km breiten Küstenzone mit der Namibwüste schließt sich ein Hochland an, das im Osten zum Kalaharibecken abfällt und nach Westen zur Küstenzone abbricht. Mit m ist der Brandberg die höchste Erhebung des Landes. Die einzigen ganzjährig wasserführenden Flüsse sind die Grenzflüsse im Norden (Kunene, Okavango) und Süden (Oranje). Nur in der nördlich gelegenen Kavangoregion fällt ausreichend Regen für den Ackerbau. Klima: Das namibische Klima ist semiarid-subtropisch mit teilweise starken tages- und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Jahresniederschläge betragen in der Wüste unter 10 mm, im Norden können sie bis über 600 mm erreichen. Die Regenzeit dauert von Februar bis März, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 16 C an der Küste bzw. 20 C im Landesinneren. Im Süden können im Sommer 40 C überschritten werden, während im Winter Nachtfrost möglich ist. Umwelt: Namibias CO2-Emissionen liegen bei etwa 1,8 Tonnen pro Kopf (2012). Die ökologischen Probleme des Landes sind vor allem auf Folgen des Klimawandels (Wetterextreme), Wassermangel, Bodenerosion und umstrittene Wasserkraftprojekte an Kunene und Okavango zurück zu führen. Umweltschutz wird u.a. durch Einrichtung und Betrieb von Nationalparks, der Umsetzung des Abkommens zum Schutz von Küstengewässern sowie der Festlegung von Fangquoten für die Fischerei betrieben. 2) Wirtschaft Variable * BIP 1 (lfd. Pr.; Mio. US$) BIP-Wachstum (real; %)** 4,8 6,6 4,8 5 4,2 BIP pro Kopf (lfd. Pr.; US$, KKP) Inflationsrate (%) 11,3 4,5 3,1 6,7 6,0 Exporte (Mio. US$) 2.652, , , , ,1 Importe (Mio. US$) 2.557, , , , ,3 *2013: IWF-Projektion ** BIP-Wachstum bezieht sich auf Namibiadollar. Disparitäten zum BIP in US$ sind teilweise auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen (2011/2012) 2.1) Agrarwirtschaftliche Daten 2.1.1) Agrarwirtschaftliche Nutzfläche Landfläche NAM: 82,329 Mio. ha davon Wald: 8,9% (2010) davon landwirtschaftliche Nutzfläche: 47,1% (2011) davon für Ackerbau geeignet: 2,1% davon für Viehzucht geeignet: 97,9% Namibia verfügt über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von knapp unter 40 Mio. ha. Davon sind nur ca. 2% Ackerland. Der größte Teil der Fläche wird für die Viehhaltung genutzt. 2

3 2.1.2) Gesamtwirtschaftliche Bedeutung und Beitrag Insgesamt rund 7,9% ( ) des namibischen BIP basieren auf Viehzucht, Ackerbau, Forstwirtschaft und Fischerei. Rund 41% der Beschäftigten sind in der Landwirtschaft tätig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt von Subsistenzwirtschaft. Der Kapitalstock im Landwirtschaftsbereich stieg von um 0,8% pro Jahr sowie von um 0,4% pro Jahr erreichte er rund 2,6 Mrd. US-$, mehr als 60% davon macht der Viehbestand aus. Namibia liegt somit weit über Weltniveau: Viehbestand macht weltweit rund 27%, in Afrika rund 42% des landwirtschaftlichen Kapitalbestands aus ) Agrarwirtschaftliche Produktion Im Jahr 2012 erzielten Ackerbau und Viehzucht rund 4,2% des BIP. Die Fischindustrie generierte einen Anteil von etwa 5% des BIP. Forstwirtschaft spielt so gut wie keine Rolle. Ackerbau: Hauptprodukte Jahr Produkt Produktion in t Produktion Vorjahr in t 2012 Wurzel- und Knollengewächse (2011) 2011 Milch und Milchprodukte ? 2012 Mais (2011) 2012 Hirse (2011) 2011 Trauben (2010) 2011 Verschiedene Früchte (2010) 2012 Weizen (2011) Viehzucht: Hauptprodukte Jahr Produkt Produktion in t 2011 Rindfleisch Schaffleisch Hähnchenfleisch Ziegenfleisch Wildfleisch Schweinefleisch ) Handel Exportquote 2012: 44,1% in Mio. US$: Importquote 2012: 54,2% in Mio. US$: Namibia ist ein stark außenwirtschaftlich verflochtenes Land. Wichtige Exportdestinationen sind Europa mit 37% (Euro-Länder 27%, restliche EU 10%) sowie Südafrika mit rund 20%. Importe stammen vor allem aus Südafrika (70-75%) und der EU (hier vorwiegend Deutschland). Die Handelsbilanz ist jedoch stark negativ, das Defizit summierte sich 2012 zu 11,2% des BIP. Die wichtigsten Exportgüter Namibias sind Diamanten (2012: 22,3% der Gesamtexporte), andere Mineralien (20,3%) sowie Fisch (9,1%). Die Bedeutung des Fischexports nimmt kontinuierlich ab: 2009 kamen noch 10,7% der Exporterlöse aus diesem Bereich, %, ,6%. Der IWF prognostiziert eine Fortsetzung dieses Trends: Bei konstanten absoluten Fischabsatzzahlen sollte der relative Anteil an den Exporterlösen bis 2017 auf ca. 6,4% sinken. 3

4 Im Gegenzug nimmt der Rohstoffexport eine immer größere Rolle ein, die Projektion des IWF für 2017 sagt einen Exportanteil von über 28% für den Diamantenhandel voraus. Rund 5% der Gesamtexporte Namibias des Jahres 2011 waren Produkte der Agrar- und Ernährungswirtschaft außer Fisch. Diese wiederum bestehen zu 15,8% aus Trauben und 14,1% aus Bier. Zudem spielen Baumwolle (10%) und Rindfleisch (9,2%) eine größere Rolle. Landwirtschaftliche Importe bestanden in der Periode zu knapp 20% aus Kautschuk, darauf folgen Fettsäuren (7,5%), Geflügelfleisch (7%) und Weizen (4,4%). Landwirtschaftliche Exporte Namibias und Entwicklungen Produkt Jahr Exportvolumen Anteil am Gesamtexport Landwirtschaftliche Produkte allgemein ,1 Mio. US-$ 6,1% ,1 Mio. US-$ 5,7% ,1 Mio. US-$ 5,1% Produkt Jahr Exportvolumen Anteil am landwirtsch. Export Obst und Gemüse ,1 Mio. US-$ 5,6% Fleisch und Fleischprodukte ,2 Mio. US-$ 25,6% ,9 Mio. US-$ 19,1% ,5 Mio. US-$ 16,2% ,8 Mio. US-$ 33,4% ,9 Mio. US-$ 39,2% Getränke ,4 Mio. US-$ 36,4% Landwirtschaftliche Importe Namibias und Entwicklungen ,8 Mio. US-$ 9,6% ,0 Mio. US-$ 11,2% Produkt Jahr Importvolumen Anteil am Gesamtimport Landwirtschaftliche Produkte allgemein Exporte nach Deutschland: in Mio. Euro: 102 (2012) davon landwirtschaftliche Produkte: 16,3 % in Mio. Euro: 191 (2011) davon landwirtschaftliche Produkte: 9,7 % Importe aus Deutschland: in Mio. Euro: 134 (2012) davon landwirtschaftliche Produkte: 12,1 % in Mio. Euro: 160 (2011) davon landwirtschaftliche Produkte: 13,6 % ,6 Mio. US-$ 6,5% ,5 Mio. US-$ 6,7% ,6 Mio. US-$ 6,7% Namibia exportiert vor allem Kupfer, Zink, Steine und Erden sowie Nahrungsmittel wurden rund Tonnen Fisch im Wert von 10 Mio. Euro sowie Tonnen Trauben im Wert von 6 Mio. Euro nach Deutschland exportiert. 4

5 Wichtige Importgüter, die Namibia aus Deutschland bezieht, sind vor allem Malz ( Tonnen bzw. 10 Mio. Euro 2012) und chemische Halbwaren. Zudem werden in größeren Mengen Metallwaren, Kunststoffe, Maschinen sowie Elektrotechnik und Kraftfahrzeuge, Kraftfahrzeug-Teile sowie Mess- und Regelwerk aus Deutschland bezogen. Mit Ausnahme von Malz spielen landwirtschaftliche Produkte bei den deutschen Exporten nach Namibia kaum eine Rolle. Rund deutsche Reisende pro Jahr tragen maßgeblich zum Wachstum des namibischen Tourismussektors bei. 5