Führen, Leiten und Begleiten in sozialen Einrichtungen. Fachverband Sucht Bonn
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- Gretel Schmitz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Führen, Leiten und Begleiten in sozialen Einrichtungen Fachverband Sucht Bonn
2 Wandel "Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel. Charles Darwin
3 Wandel Panta rhei alles fließt wir können nicht zweimal im selben Fluß baden neue Wasser sind herangeströmt und auch wir sind inzwischen anders geworden
4 Panta rhei (alles fließt) - Heraklit Veränderung ist eine Art Naturgesetz...ohne sie gibt es keine Entwicklung und kein Wachstum... Jeder Mensch verändert sich biologisch Tag für Tag auch wenn er es nicht bemerkt oder nicht wahrhaben will... Veränderung kann man nicht verhindern dennoch wird die Veränderung als etwas Unnatürliches, Bedrohliches empfunden Veränderung gibt zum Guten als auch zu Schlechten..unter Change Management verstehen wir die gezielte Steuerung und Begleitung eines Veränderungsprozesses zum Guten
5 Welche Art von Veränderungen? Ungeplanter und geplanter Wandel Wandel erster und zweiter Ordnung Revolutionärer und evolutionärer Wandel
6 Welche Art von Veränderungen? Ungeplanter und geplanter Wandel Wandel erster und zweiter Ordnung Revolutionärer und evolutionärer Wandel
7
8 Phasen in Veränderungsprozessen Was passiert in einem Veränderungsprozess? Mit welchen Reaktionen muss man rechnen?
9 Reaktionen auf Veränderung
10 Phasen in Veränderungsprozessen
11 Reaktionen auf Veränderungsprozesse 1 Schock: Konfrontation mit unerwarteten, veränderten Rahmenbedingungen. Die eigenen Handlungsmuster eignen sich für die neuen Bedingungen nicht. Überraschung, Wut, Ausweglosigkeit, Identitätskrise, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Überschwang an Emotion, Perspektivlosigkeit. Das kann nicht wahr sein! Verneinung: Rational und emotional wird die Krise verleugnet, bagatellisiert oder mit anderen Abwehrmechanismen bearbeitet. Informationen werden verzerrt und falsch interpretiert. Das stimmt nicht!
12 Reaktionen auf Veränderungsprozesse 2 Rationale Einsicht: Einsicht in die Notwendigkeit der Veränderung. Das Problem wird erkannt, die dazugehörigen Emotionen werden weiter verleugnet. Die eigene Wahrnehmung ist aber häufig noch vergangenheitsbezogen (Schwelgen in alten Erinnerungen), der Kopf noch nicht frei für die Umsetzung des Neuen. Emotionale Akzeptanz: Die Situation wird als Krise wahrgenommen. Alle Versuche die Veränderungen mit den bisherigen Verhaltensweisen zu meistern sind gescheitert. Die neue Realität wird emotional akzeptiert..
13 Reaktionen auf Veränderungsprozesse 3 Erkenntnis, Integration: Rückbesinnung auf den Ablauf, die zugrunde liegenden Werte, Gefühle, Fehlversuche der Anpassung und Integration in ein neues Selbstbild. Ausprobieren: Die emotionale Akzeptanz zur Veränderung löst die Bereitschaft für einen Lernprozess aus. Alte Verhaltensmuster führen nicht zum Erfolg, so dass Neues ausprobiert wird. Die eigene Kompetenz steigt erst durch Ausprobieren und Üben. Man könnte es mal versuchen!
14 Reaktionen auf Veränderungsprozesse 4 Erkenntnis: Beim Üben werden immer mehr Informationen gesammelt, Erfolgserlebnisse treten ein. Die wahrgenommene Kompetenz steigt über das Niveau vor der Veränderung. Integration: Die neuen Verfahrens- und Verhaltensweisen werden vollständig in das eigene Handlungsrepertoire integriert. Dies ist die fruchtbarste der Phasen: Alle sind mit Herz und Kopf bei der Sache, kreativ und mit großem Engagement und einem ausgeprägten Wir-Gefühl werden die Veränderungen umgesetzt.
15 Phasen in Veränderungsprozessen
16
17 Stolpersteine oder Diamanten?
18 Umgang mit Widerstand verdeckt unbewußt bewußt offen
19 Umgang mit Widerstand Naive, Müde, Unaufmerksam, Krankheit verdeckt Sabotieren, Intrigieren, Cliquenbilden, Unruhestiften, Gerüchte in die Welt setzen unbewußt bewußt Rechthaber, Ja-aber, Formalist, Pedant, Rebell, Vorwürfe, Drohen, Polemisieren offen
20 Widerstand als Normalfall Widerstand ist im Arbeitsbereich ein ganz alltägliches Phänomen und eine normale Begleiterscheinung jedes Entwicklungsprozesses. Es gibt in der Praxis kein Lernen und keine Veränderung ohne Widerstand. Widerstand zwingt, wann und wo immer er auftritt, zu Denkpausen, zu klärenden Gesprächen oder sogar zu einer Kurskorrektur.
21 Widerstand als Normalfall Wenn Zeitdruck herrscht - und er herrscht praktisch immer -, erscheint Widerstand außerordentlich lästig, eventuell sogar unerträglich und inakzeptabel. Man ist geneigt, ihn zu missachten - und genau das der Fehler, den man später bitter zu bereuen hat. Es ist für den Fortgang eines Veränderungsprojekts von entscheidender Bedeutung, dass Widerstand - in welcher Form auch immer - rechtzeitig erkannt und richtig beantwortet wird. Konstruktiver Umgang mit Widerstand ist deshalb einer der zentralen Erfolgsfaktoren beim Management von Veränderungen.
22 Ursachen von Widerstand Betroffene verstehen Veränderungsvorhaben nicht glauben nicht, was man ihnen sagt empfinden Veränderungen als Verschlechterungen haben keine Informationen bekommen Informationen über die Presse oder gerüchteweise
23 Anzeichen von Widerstand
24 Reaktionen auf Widerstand Ungeduld Ärger persönliche Betroffenheit Erklärungsversuche Druck Maßnahmen
25 Konstruktiver Umgang mit Widerstand Was ist für die Betroffenen besonders wichtig? Welches sind ihre Interessen, Bedürfnisse, Anliegen? Was könnte passieren, wenn man wie vorgesehen vorgehen würde? Was sollte aus Sicht der Betroffenen nach Möglichkeit verhindert werden? Was für Alternativen sehen die Betroffenen selbst? Wie müsste ihrer Ansicht nach vorgegangen werden, um das Problem zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu lösen?
26 Konstruktiver Umgang mit Widerstand Fragen zu diesen Bereichen müssen geklärt werden: Lohn/Gehalt Sicherheit Kontakt Anerkennung Selbstständigkeit Entwicklung
27 Für jede Phase die richtige Unterstützung Was kann man tun? 1. Phase Schock/Überraschung Eindeutige Vision/Ziele vorgeben! Verdeutlichung eines höheren gemeinsamen Ziels, um aus der gedanklichen Sackgasse zu führen Offen und ehrlich sein! Geistige, emotionale und auch körperliche Bewegungsfähigkeit wieder herstellen An früher erlebte Erfolge erinnern!
28 Für jede Phase die richtige Unterstützung 2. Phase Verneinung Durchspielen von Als-ob-Szenarien : Was bedeutet die Veränderung für die eigene Person/Position/Rolle oder Abteilung? Besserwisser zu Bessermachern machen Chancen für eine Entscheidung zur eigenen Veränderung aufzeigen Gegner überzeugen (einschl. der Chance, die Fronten zu wechseln, ohne das Gesicht zu verlieren) oder sich konsequent von ihnen trennen Den Unentschlossenen (also der Mehrheit) viel Aufmerksamkeit schenken
29 Für jede Phase die richtige Unterstützung 3. Phase Rationale und emotionale Einsicht Oberstes Prinzip: Aushalten! Geduld haben! Betroffene zu Beteiligten machen (aktive Mitarbeit) Stärkung des Wir-Gefühls (Wir können nur gemeinsam gewinnen.) Förderung der Lust auf Neues Ziele in kleinen Schritten/schnelles Feedback Unterstützung bei ja-aber Argumenten Angleichen von Erwartungen und Realität (neue Regeln, Werte, Vereinbarungen, Handlungsanweisungen) Ermuntern zum Ausprobieren mit Fehlererlaubnis Tue Gutes und rede darüber: (Auch kleine) Erfolge feiern.
30 Für jede Phase die richtige Unterstützung 4. Phase Erkenntnis/Integration Fehler erlauben, Lernen unterstützen! Konsequente Umsetzung Vorleben seitens des Managements Worte durch Taten untermauern Mitarbeiter am Erfolg beteiligen, damit das Projekt langfristig und nachhaltig gesichert ist.
31 Widerstand vier Grundsätze Es gibt keine Veränderungen ohne Widerstand! Widerstand enthält immer eine»verschlüsselte Botschaft«! Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden! Mit dem Widerstand, nicht gegen ihn gehen!
32 Widerstand vier Grundsätze Es gibt keine Veränderungen ohne Widerstand! Widerstand gegen Veränderungen ist etwas ganz Normales und Alltägliches. Wenn bei einer Veränderung keine Widerstände auftreten, bedeutet dies, dass von vornherein niemand an ihre Realisierung glaubt. Nicht das Auftreten von Widerständen, sondern deren Ausbleiben ist Anlass zur Beunruhigung!
33 Widerstand vier Grundsätze Widerstand enthält immer eine»verschlüsselte Botschaft«! Wenn Menschen sich gegen etwas sinnvoll oder sogar notwendig Erscheinendes sträuben, haben sie irgendwelche Bedenken, Befürchtungen oder Angst. Die Ursachen für Widerstand liegen im emotionalen Bereich!
34 Widerstand vier Grundsätze Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden! Widerstand zeigt an, dass die Voraussetzungen für ein reibungsloses Vorgehen im geplanten Sinne nicht beziehungsweise noch nicht gegeben sind. Verstärkter Druck führt lediglich zu verstärktem Gegendruck. Denkpause einschalten - nochmals beraten!
35 Widerstand vier Grundsätze Mit dem Widerstand, nicht gegen ihn gehen! Die emotionale Energie muss aufgenommen - das heißt zunächst einmal ernst genommen - und sinnvoll kanalisiert werden. (1) Druck wegnehmen (dem Widerstand Raum geben) (2) Antennen ausfahren (in Dialog treten, Ursachen erforschen) (3) Gemeinsame Absprachen (Vorgehen neu festlegen)
36 Im Umgang mit dem Widerstand gelten folgende Regeln: Regeln Aufgabe(n) Denkpause einschalten Beraten, verlangsamen Dem Widerstand Raum geben Positionen deutlich machen Bedenken und Befürchtungen ernst nehmen, Druck wegnehmen Die Ursachen für den Widerstand erkennen Den Widerstand konkret ansprechen Gemeinsame Absprachen treffen Lösungen erarbeiten Vorgehen neu festlegen
37 Wie kann Widerstand verringert werden? Einbeziehen und Handeln Informieren und Kommunizieren Unterstützung von oben Folgen aufzeigen und Vertrauen bilden
38
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