Stellschrauben am Geschäftsmodell bei FTTB- und FTTH-Projekten
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- Frauke Grosser
- vor 8 Jahren
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1 4. Langmatz Breitband-Symposium Stellschrauben am Geschäftsmodell bei FTTB- und FTTH-Projekten "Denn es ist zuletzt doch nur der Geist, der jede Technik lebendig macht. [Johann Wolfgang von Goethe] fiberstrategy
2 Einleitung: Geschäftsmodell - Motivation und Elemente FTTB/H-Netze sind zukünftige Basisinfrastruktur für die Versorgung der Endkunden. Bau von Infrastruktur und Versorgungsnetzen ist eine Investition. Investitionen sollen sich lohnen, d. h. mittel- bis langfristige Vermehrung des eingesetzten Kapitals. Möglichst genaue Abschätzung des Geschäftsmodells als Entscheidungsgrundlage. Geschäftsmodell ermittelt sich aus Kosten und Erträgen. Es enthält viele Variablen (Stellschrauben), die teils auf Abschätzungen basieren. Die Stellschrauben haben deutliche Auswirkungen auf die Tragfähigkeit der Investition. 2
3 Investitionskostenrechnung: Grundlagen Dynamische Investitionskostenrechnung Betrachtung einer Investition anhand zeitlicher Verteilung von Aus - und Einzahlungen Gebundenes Kapital mit Verzinsungsanspruch anhand projektspezifischem Kalkulationszins => Kalkulationszins = Zinssatz für Eigenkapital (o. Fremdkapital) + erwarteter Inflationsrate + Risikoaufschlag. Quelle: Eigene Erstellung Kapitalwertmethode Darstellung von Investitionen und Rückflüssen in zeitlichem Zusammenhang (Jahressaldo) => Ermittlung Barwerte durch Abzinsung => Summierung der Barwerte => Ermittlung des ROI / Break-Even durch Addition der negierten Investition und der Summe der Barwerte C o a 0 n t i t d Quelle: Eigene Erstellung t a 0 Investition zum Zeitpunkt 0 i Kalkulationszins d t Jährliche Nettoeinnahme 3
4 Kosten: Netzplanung als Basis Quelle: Eigene Erstellung 4
5 Kosten: Mengengerüst und ABC-Analyse Quelle: Eigene Erstellung Positionen > 4 % Kostenteil => ABC- Analyse zur Kostenoptimierung Rohrverbände: - Reduktion der Verlegekosten - Verwendung von kleineren n x 24 Verbänden - Günstigerer Lieferant LWL-Anschlusskabel: - Reduktion der Einblaskosten - Reduktion der Überlänge - Günstigerer Lieferant Tiefbau: - Verwendung alternativer TB-Methoden - Nutzung auch kleinteiliger Bestandsleerrohre - Mitverlegung - Reduktion der Verlegetiefen Hausanschluss: - NoDig-Bauweise - Private Eigenleistung (nach Vorgabe) - Bündelung der Einzelaufträge LWL-HÜP: - Verschiedene Baugrößen des HÜP - Günstigerer Lieferant - Schrittweise Ausrüstung mit Kupplungen 5
6 Kosten: Lokale Gegebenheiten und Synergien Bestehende Infrastruktur Hilfreich als nutzbare Leerrohren / Kanäle Störend als Bestabd bei Baumaßnahmen Topografie / Bodenklasse Topografische Zweiteilung Gilt auch für Bodenklasse Bebauungsdichte / Bodenversiegelung Weniger Kosten pro Kunde bei hoher Bebauungsdichte Aber: Höhere Bodenverichtung und mehr Verkehrswege Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Quelle: Pons-Bildwöterbuch Quelle: mygeo. info 1. Mitverlegung 2. Konzentration der Baumaßnahmen! Zusammenlegung von Maßnahmen mit anderen Medien eines EVU o. anderen Bauträgern und perspektivische Mitverlegung von Leerrohren bei jeder Baumaßnahme.! Innerhalb der Erschließung eines Ausbaugebietes spielen die Ausführungszeit und die Taktung der einzelnen Ausbauschritte eine wesentliche Rolle. Synergien? 3. Kooperationen! Einsparpotential bei bei Arbeits- und Materialkosten durch Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und durch größere Materialvolumina. 4. Replizierbarkeit / Räumliche Spreizung! Erhebliche Einmalkosten bei Planung, Erschließung und Inbetriebnahme eines Ausbaugebietes. 6
7 Erträge: Open-Access-Modell Erträge im Open-Access-Modell TK-Konzerne, DTAG, ISP, CityCarrier, RegioCarrier Diensteanbieter Telefon, Internet, Daten, TV, Mehrwertdienste IP-Vermittlung, Sprachvermittlung, QoS Dienstmiete Dienst Dienstevertrag Endkunde Vertrag Miete Bitstrom Überlassung Bitstrom (Ethernet) Stadtwerke, CityCarrier, ISP, DTAG, RegioCarrier Netzbetreiber Betrieb aktive Technik und Kabelstrecken Dienstetransport Vertrag Netzmiete / Leitungsmiete Überlassung Infrastruktur / Dark Fiber Stadtwerke, Kommunen, DTAG, EVU, Gasversorger Infrastrukturanbieter Eigentümer des Kabelnetzes Bereitstellung passive Technik Gestattungsvertrag Vertrag (falls nötig) Hauseigentümer Grundstückseigentümer Quelle: Eigene Erstellung 7
8 Erträge: Produkte / Marktpreise / Preisstrategie Privatkunden: Telefonie, Breitbandinternet und TV-Dienst => 15 (Telefonflatrate) bis 75 (TriplePlay Vollflatrate >100 Mbit/s) Dienstmiete pro Monat (brutto) Geschäftskunden: Premium-Telefonie, symmetrisches Breitbandinternet und Festverbindungen Große Ertragsspanne aufgrund Inhomogenität dieser Kundengruppe => 100 (kleine Bürogemeinschaft) bis mehreren (ortsansässiger Mittelständler) Dienstmiete pro Monat (netto) Andere Netzbetreiber: Festverbindungen (oft Dark Fiber) => Dienstmiete zw. 500 und pro Monat (netto) Preisstrategie Niedriger Preis Marktüblicher Preis Hoher Preis Viele Kunden Moderate Kundezahl Wenige Kunden 8
9 Erträge: Ertragsszenario Rohertrag des Netzbetriebes => Einnahmen abzüglich der Kosten des Netzbetriebes bzw. der Kundenakquise Einflussfaktoren: 1. Herkunft des Ertrages / Marktpotential 2. Höhe des Ertrages 3. Periodizität 4. Penetration 5. Zeitliche Entwicklung Penetration Quelle: Eigene Erstellung 9
10 Detaillierte Kostenaufstellung für den Netzausbau Simulationswerkzeug Basis für Erträge => Investitionskostenrechnung => Geschäftsmodell Refinanzierungsrechnung und Visualisierung Berechnung von Rohertrag, Barwerten (Cash Flow), Kapitalwert (kumulierter Barwert) und Zinsen Gegenüberstellung von Ein- und Auszahlungen Verrechnung mit jährlichen Netzausbauinvestitionen Manuelle Änderung von relevanten Eingangswerten mittels Eingabefeldern Grafische Darstellung mit Zwischenspeicher 10
11 Die Stellschrauben Strategische Variablen Kundenseitige Einnahmen Kosten Netzbetrieb / Aktivierung von Anschlüssen Zinsen 11
12 fiberstrategy Moderne TK-Netze Konzeption Planung Realisierung Falkenstraße 9c Stuttgart "Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen." [Antoine de Saint-Exupéry] fiberstrategy
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