Grundlagen sportwissenschaftlicher Forschung Evaluation und Evaluationsforschung
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- Charlotte Weiss
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1 Grundlagen sportwissenschaftlicher Forschung Evaluation und Evaluationsforschung Dr. Jan-Peter Brückner R.216 Tel
2 Evaluation analytische Bewertung von Fakten, die mit Hilfe zumeist sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden möglichst objektiv erhoben werden (Stockmann, 2007, S. 11) Was wird von wem anhand welcher Kriterien wie bewertet?
3 Kennzeichen einer wissenschaftlichen bzw. professionellen Evaluation Was wird von wem anhand welcher Kriterien wie bewertet? Definierter Gegenstand (Intervention, Programm, Projekt, Organisation, Personen, Prozesse, ) Durchführung durch einen Experten Definierte und transparente Kriterien Basierend auf objektiven Daten Informationsbewertung durch systematisch vergleichende Verfahren
4 Evaluationsforschung im Spannungsfeld von Wissenschaft und Praxis Empirische (Sozial-)Forschung (Gesellschaftliche) Praxis Wissenschaftlichkeit Nützlichkeit (politische) Steuerung Evaluationsforschung
5 Lebensverlaufsmodell von Programmen Idee Konzeptentwicklung Programmprüfung Programmdurchführung Programmüberleitung Förderende Nachbetreuung Planung Implementation / Wirkung Ex-post-Wirkung Nachhaltigkeit Förderphase Nach-Förderphase - Kausale Verkettung - Programmplanung als Basis für Nachhaltigkeit
6 Dimensionen der Evaluationsforschung Phase des Programms Programmformulierung/ Planungsphase Implementationsphase Wirkungsphase Evaluationskonzept preformativ/formativ: aktiv gestaltend, prozessorientiert, konstruktiv formativ/summativ summativ: zusammenfassend, bilanzierend, ergebnisorientiert
7 Ziele von Evaluationen Gewinnung von Erkenntnissen Ausübung von Kontrolle Entwicklung durch Transparenz und Dialog Legitimation von Maßnahmen
8 Evaluationsansätze Zielorientierte Ansätze Managementorientierte Ansätze Konsumentenorientierte Ansätze Expertenorientierte Ansätze Partizipative Ansätze (vgl. Stockmann, 2007, S.47)
9 CEval-Evaluationsansatz Centrum für Evaluation (Universität des Saarlands) Grundlage Lebensverlaufsmodell für Programme Organisationstheoretische Überlegungen Innovations-/diffusionstheoretische Überlegungen
10 Organisationstheoretisches Wirkungsmodell Politisches Subsystem Umwelt Träger Organisationsstruktur Soziales Subsystem Ziele Programm Mitarbeiter Ökonomisches Subsystem Technologie Finanzielle Ressourcen Kulturelles Subsystem
11 Diffusionsmodell Spez. Eigenschaften der Innovation -Vorteilhaftigkeit -Vereinbarkeit -Komplexität -Erprobbarkeit -Beobachtbarkeit -Ausreifungsgrad (vgl. Mohr, 1977; Stockmann, 2007, S. 55) Umweltfaktoren (externe Variablen) -Gesellschaftliche Normen und Werte -Soziale Systeme -Indiv. Einstellungen und Verhaltensweisen -ökologische Umwelt Organisationselemente (interne Variablen) -Ziele -Mitarbeiter -Formelle Struktur -Finanzielle Ressourcen -Technologie Diffusion Verbreitung einer Innovation
12 Leitfaden für die Evaluation von Programmen 1. Programm und Umwelt Programmbeschreibung, Umwelt-/Kontextbedingungen 2. Programmverlauf Planung, Steuerung, Fördernde, Nachbetreuung 3. Interne Wirkungsfelder Ziele und Zielakzeptanz bei den Durchführenden, Personal, Organisationsstruktur, (finanzielle) Ressourcen 4. Externe Wirkungsfelder Zielakzeptanz bei den Zielgruppen, Zielgruppenerreichung, Nutzen für Zielgruppe, Zielgruppenübergreifende Wirkung, politische Wirkung 5. Nachhaltigkeit Makroebene: Effizienz, Relevanz, ökologische Verträglichkeit Programmebene: Projekt-/Programmorientiert, output-/leistungsorientiert, systemorientiert, innovationsorientiert (vgl. Stockmann, 2007)
13 Evaluationsdurchführung: intern oder extern? Interne Evaluation Von der gleichen Organisation vorgenommen, die auch das Programm durchführt Externe Evaluation Von Personen durchgeführt, die nicht den Mittelgebern oder Durchführungsorganisationen angehören Vorteile: - geringer Aufwand - hohe Sachkenntnis - unmittelbare Umsetzung Vorteile: - hohe Unabhängigkeit - große Methodenkompetenz - unterstützen Reformkräfte - große Glaubwürdigkeit Nachteile: - fehlende Unabhängigkeit und Distanz -geringe Methodenkompetenz - Betriebsblindheit Nachteile: - geringe Sachkenntnis - Abwehrreaktionen - Umsetzungsprobleme
14 Planung Phasen / Schritte einer Evaluation Bestimmung des Evaluationsgegenstandes Bestimmung und Einbeziehung der Stakeholder Bestimmung der Evaluationsziele und fragenbereiche Bestimmung der Bewertungskriterien Projektplanung Durchführung Entwicklung der Untersuchungsinstrumente Pretest Durchführung und Kontrolle der Datenerhebung Datenanalyse Verwertung Ergebnisbewertung, Empfehlungen, Nutzung Präsentation und Berichtlegung ggf. Dissemination (Veröffentlichung) Umsetzungsmonitoring Meta-Evaluation
15 Planung Phasen / Schritte einer Evaluation Bestimmung des Evaluationsgegenstandes Bestimmung und Einbeziehung der Stakeholder Bestimmung der Evaluationsziele und fragenbereiche Bestimmung der Bewertungskriterien Projektplanung Durchführung Entwicklung der Untersuchungsinstrumente Pretest Durchführung und Kontrolle der Datenerhebung Datenanalyse Verwertung Meta-Evaluation Ergebnisbewertung, Empfehlungen, Nutzung Präsentation und Berichtlegung ggf. Dissemination (Veröffentlichung) Umsetzungsmonitoring In allen Phasen werden Evaluierte am Prozess beteiligt Partizipativer Ansatz
16 Qualitätsstandards für Evaluationen Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Genauigkeit
17 Qualitätsstandards für Evaluationen Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Genauigkeit Nutzen und Nutzung steigern durch: Identifizierung der Beteiligten und Betroffenen Klärung der Evaluationszwecke Glaubwürdigkeit und Kompetenz des Evaluators Auswahl und Umfang der Information Transparenz von Werten Vollständigkeit und Klarheit der Berichterstattung Rechtzeitigkeit der Evaluation Nutzen und Nutzung der Evaluation
18 Qualitätsstandards für Evaluationen Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Genauigkeit Durchführbarkeit gewährleisten durch: Angemessene Verfahren Diplomatisches Vorgehen Effizienz der Evaluation
19 Qualitätsstandards für Evaluationen Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Genauigkeit Fairen Umgang schaffen durch: Formale Vereinbarungen Schutz individueller Rechte Vollständige und faire Überprüfung Unparteiische Durchführung und Berichterstattung Offenlegung der Ergebnisse
20 Qualitätsstandards für Evaluationen Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Genauigkeit Genau arbeiten durch: Beschreibung des Evaluationsgegenstandes Kontextanalyse Beschreiben von Zwecken und Vorgehen Angabe von Informationsquellen Valide und reliable Informationen Systematische Fehlerprüfung Analyse qualitativer und quantitativer Informationen Begründete Schlussfolgerungen Meta-Evaluation
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