Dateiformate CCS Leipzig 1

Transkript

1 Dateiformate 1. Definitionsversuch 2. Grundsätzliche Einteilung 3. Ausführbare Dateien 4. Anwendungsdateien Audio- und Videodateien Bilddateien Officedateien (Text, Tabellen, Präsentationen) ASCII-Dateien 5. Die Registrierung der Dateien in Windows 6. Informationen über unbekannte Dateiformate CCS Leipzig 1

2 1. Definitionsversuch Bei Wikipedia lautet die wissenschaftliche Definition: Ein Dateiformat definiert die Syntax und Semantik von Daten innerhalb einer Datei. In der praktischen Arbeit reicht es häufig, das Format aus Namen und Erweiterung zu identifizieren und einer Anwendung zuzuordnen. Dateien bestehen aus einem Dateikopf (Header) und dem Datenteil. Im Dateikopf sind allgemeine Informationen zur Datei abgelegt, so auch das Dateiformat, Schriftart und Größe, Formatierungen, Farben usw., auch Meta-Daten sind hier angeordnet. Jedes Programm nutzt eigene Dateiköpfe und erkennt u.a. daran, ob es sich um seine Datei handelt CCS Leipzig 2

3 2. Grundsätzliche Einteilung Prinzipiell können Dateiformate in drei Gruppen gegliedert werden. An erster Stelle stehen die Systemdateien, d.h. alle zum Betriebssystem gehörenden Dateien. Zum Arbeiten benötigt man Anwendungsprogramme, die wiederum ihre spezifischen Anwenderdateien erstellen, bearbeiten und verwalten. Sofern der Anwender nicht selbst programmiert, also Anwendungen erstellt, beschränkt sich sein Augenmerk auf die Anwenderdateien. Dateinamen bestehen in der Regel aus zwei durch einen Punkt getrennten Teilen. Der vordere Teil ist der eigentliche Name, nach dem Punkt folgt die so wichtige Dateierweiterung CCS Leipzig 3

4 3. Ausführbare Dateien Für den Nornalverbraucher sind die Dateiendungen.COM,.EXE und.bat wichtig. COM und BAT stammen aus alten DOS-Zeiten. Die Endung.CMD steht für den Kommando- Interpreter der Windows-NT-Systeme. Weitere Endungen wie.cpl,.vbs,.vbe,.js,.jse,.wsf,.wsh,.psc1 u.a. werden von Windows für die verschiedensten Zusatzaufgaben wie Systemsteuerung und Scriptausführungen benutzt. JS steht z.b. für Java-Script, WSH für Windows-Scripting- Host und dient Steuerungsaufgaben. Diese Steuerungsaufgaben sind für Anwender i.d.r. nicht zugänglich, werden meist von Programmen intern angestoßen oder über Verknüpfungen aktiv CCS Leipzig 4

5 4. Anwendungsdateien Eine große Anzahl von Anwenderprogrammen dienen der Erstellung und Bearbeitung digitaler Medien. Die Ergebnisse werden als Anwendungsdateien (Datendateien) wie Audio-, Video-, Bild- oder Officedateien (Text, Tabellen, Präsentationen) gespeichert. Die Erstellung solcher Dateien ist in den meisten Fällen möglich (Bilder malen, Texte erstellen, Tabellen anlegen und Präsentationen gestalten usw.). Für neue Audio-, Video- und Fotodateien brauchts allerdings zusätzliche Hardware. Das Format aller Anwendungsdateien ist fest mit dem entsprechenden Programm verknüpft. Zum Datenaustausch gibt es Import- und Exportfilter, so kann ein Programm auch Formate anderer Programme zumindest einlesen CCS Leipzig 5

6 Reine ASCII-Dateien wie Text- und Batdateien können ohne Filter von allen Textverarbeitungen geöffnet werden. Der zugrundeliegende Mechanismus ist im Dateiaufbau verankert. Reine ASCII-Dateien und Textdateien besitzen keinen Dateikopf. Die im Dateikopf abgespeicherten Einstellungs- und Steuerdaten erklären, dass eine leere Word-Datei je nach Word-Version ca. 10 KB groß ist, eine Textdatei dagegen 0 KB auf die Waage bringt. Dateien, die zu einem Paket gehören (MS-Office), können sich in den ersten Bytes durchaus gleichen. Die folgende Abbildung zeigt MS-Powerpoint, MS-Word und MS-Excel Datei-Header. Die ersten 44 Bytes zeigen Übereinstimmung CCS Leipzig 6

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8 Einige Beispiele für Datei-Header: BMP-Datei Bild EML-Datei EXE-Datei Programm GIF-Datei Bild WAV-Datei Ton CCS Leipzig 8

9 5. Die Registrierung der Dateien in Windows Mit der ersten Windows-Version begann die noch heute übliche Verknüpfung von Programm und Anwenderdatei. Diese Verknüpfung heisst Registrierung und ist in der Registrier-Datenbank gespeichert. Wird beim Doppelklick auf eine Datei die Erweiterung nicht in der Registrierung gefunden, gibt es die folgende Meldung: Die folgende Datei kann nicht geöffnet werden Datei: <name.erweiterung> Die Option Programm aus einer Liste auswählen klappt nur, wenn ich ein geeignetes Programm kenne und es auch installiert ist CCS Leipzig 9

10 In Windows 7 sieht die Meldung so aus: CCS Leipzig 10

11 Die Standard-Option im WEB suchen zu lassen ist bei exotischen Typen wenig erfolgversprechend. Damit steht der Anwender oftmals vor dem Aus. Schlussfolgerung: Das Verknüpfung von Programm und Datendatei erfolgt über die weitgehend frei wählbare Dateierweiterung, das Dateiformat wird durch den Dateikopf bestimmt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird allerdings die Erweiterung als Dateiformat angesehen. Genau genommen darf also die Erweiterung nicht mit Dateiformat gleichgesetzt werden. Insbesonders bei Videodateien spielt die intern benutzte Komprimierungsmethode (Codec genannt) eine manchmal bis zur Verzweiflung führende Rolle CCS Leipzig 11

12 Hier reagieren die verschiedenen Abspielprogramme unterschiedlich. Der Windows-Media-Player weist auf eine ihm unbekannte Erweiterung hin, spielt sie dann doch ab wenn der Codec stimmt. PowerDVD von CyberLink weigert sich dagegen strikt. Der Freeware-Player VLC kommt mit den meisten Codecs gut zurecht. Auch die Codecs von Audiodateien können sehr exotisch sein. Ein brauchbares Codec-Paket ist das K-Lite Codec Pack Full, das es kostenlos im Internet unter gibt CCS Leipzig 12

13 6. Informationen über unbekannte Dateiformate Unbekannte Dateierweiterungen lassen sich leicht im Internet recherchieren. Oftmals hat man dann die Auswahl unterschiedlicher Anwendungen (Bsp. sff). Gute Suchergebnisse erzielt man auf der Seite Auf dieser Seite wird neben der Beschreibung auch ein Hinweis auf das nötige Programm gegeben und evtl. ein entspechender Download bereitgestellt. Quellen Peter Norton Programmierhandbuch für den IBM PC Wikipedia CCS Leipzig 13