Part 1/4. Die Anfänge der . 00:12 bis 01:00

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1 Part 1/4 Die Anfänge der 00:12 bis 01:00 Die ganze -Entwicklung zusammen mit der Datenkommunikation begann in den 70er-Jahren als militärisches Forschungsprojekt. Vieles kommt aus militärischer Forschung. Aber in der Forschung steckten natürlich auch die ganzen Universitäten, Forschungseinrichtungen mit drin, die alle gemeinsam an diesem Projekt arbeiteten, und es ging eigentlich darum, militärische Einrichtungen einerseits, Hochschulforschungseinrichtungen andererseits zu verbinden und mit schnellen Kommunikationsmöglichkeiten zu versehen. Und da spielte die als Briefersatz eine ganz besondere Rolle eigentlich und stand auch ganz oben in der Entwicklungshierarchie. Einfluss der auf die Arbeitswelt 01:00 bis 02:09 Die Arbeitswelt war mit der Einführung der eigentlich besonders betroffen. Ich habe das damals gemerkt, kaum war das Medium ein bisschen bekannter, kamen die ersten Firmen eigentlich an und haben gefragt: Wie können wir das nutzen? Wir haben Niederlassungen im Ausland. Ist die was für uns? Können Sie mal was erzählen auch gerade den Sekretärinnen, die die Briefe immer geschrieben haben wie das mit dann anders funktioniert? Das ist der eine Punkt. Der andere Punkt ist: Natürlich hat s die Arbeitswelt auch zusätzlich belastet, weil die Leute, die nicht mit dem Medium umgehen konnten, haben nach wie vor jede ausgedruckt, haben die sich vorlegen lassen, haben dann die Antwort womöglich auf Papier geschrieben und die Sekretärin hat sie eingetippt. Also es gibt die Licht- und die Schattenseiten für die Arbeitswelt, wobei ich über die Zeit gesehen sagen würde, die Lichtseiten haben natürlich überwogen, das andere waren Anfangskrankheiten. Siegeszug der im privaten Bereich und die Gründe dafür 02:09 bis 03:14 Erst nachdem die aus dem Forschungsbereich entlassen wurde und sich als Massenmedium ausgebreitet hat, wurde es natürlich auch für den privaten Bereich interessant. Die Leute hatten Internetanschlüsse, konnten austauschen. Und ich erinnere mich immer noch gern an das Beispiel in einem Altersheim, wo die alte Dame sagte: Seitdem ich benutze, schreiben mir die Enkel auch wieder und ich habe viel häufiger Austausch mit den Kindern. Vorher war das auf Telefon mal beschränkt und zu Besuch kam eh niemand und Briefe hat mir auch keiner geschrieben, aber seitdem ich denen s schreibe, kriege ich wieder Reaktionen zurück. Da sieht man dann auch deutlich, dass es für den Massenbereich ein durchaus interessantes Thema war, zu benutzen. Unter Jugendlichen war es absolut in, sich s zu schreiben und das gehört mit zum Siegeszug der .

2 Die aktuelle Situation der als Kommunikationsmedium 03:18 bis 04:30 Heute muss man bei der von der Verwendung her unterscheiden zwischen dem rein beruflichen Teil oder geschäftlichen Anteil also s zwischen Geschäftsleuten oder s zwischen Geschäftsleuten und Privatleuten und dem reinen Privatanteil. Da sieht es wirklich so aus: In dem reinen Privatbereich überwiegen sogenannte Short Message Systeme oder auch die sozialen Netzwerke, wo sich die Leute Kurznachrichten zuschicken. Man will keine langen Briefe mehr schreiben. Dagegen im geschäftlichen Umfeld nimmt die Bedeutung der eigentlich eher zu, und zwar deshalb: Es werden jetzt die Anhänge, die früher per Post verschickt wurden, werden jetzt als Anhang per verschickt. Es geht wesentlich schneller und der ganze Bereich wächst eigentlich in der Bedeutung, derweil die im privaten Bereich, die die Jugendlichen noch zu Anfang verwendet haben, eher rückläufig ist. Visionen für die Kommunikation der Zukunft 04:33 bis 06:22 Wenn man von den Anfängen herkommt und es wirklich miterlebt hat, wie sich das Netz und die Kommunikation entwickelt haben, von Forschern zum Massenbereich, stellt sich natürlich die Frage, was kommt jetzt alles noch? Bei sehen wir eine ganze Menge mehr Verschlüsselung, mehr privat, dass die eben nicht mehr so offen durch die Netze läuft, weil die Leute alle in der Benutzung fortgeschrittener sind natürlich auch. Aber es ist nicht nur allein die , die als Kommunikation eine Rolle spielen wird. Die Sensortechnik, dass man überall irgendwo Daten aufnimmt, die verwertet werden, die man natürlich auch so serviert bekommt, dass man sie als weiterverschicken kann sicher kein Thema aber da ist noch eine ganze Menge. In beispielsweise Fahrzeuge werden Sensoren eingebaut oder man hat sogenannte Apps auf seinem Smartphone drauf, die Daten liefern. Diese Daten kann ich natürlich in eine einbauen und kann die verschicken, aber wenn sich Fahrzeuge miteinander unterhalten, verschicken die keine , sondern das ist dann reine Datenkommunikation, um eben Verkehrsströme lenken zu können und Ähnliches. Also: Die großen, spektakulären Dinge sind möglicherweise vorbei, aber im allgemeinen Bereich wird man noch ganz viel von der Datenkommunikationsentwicklung mitbekommen. Da wird sich noch eine ganze Menge tun in den nächsten Jahren. Ich glaube, da stehen wir auch erst am Anfang.

3 Persönliche Wünsche für die digitale Kommunikation 06:26 bis 07:49 Ich beschäftige mich nun seit über dreißig Jahren mit Datenkommunikation. war ein Beginn, internationale Netze gehören natürlich dazu, also Datenkommunikation auch international, und was jetzt gerade die Entwicklung in den vergangenen, im vergangenen Jahr im Wesentlichen gezeigt hat, ist, dass die Datenkommunikation jetzt in einen Bereich eben reinkommt, in dem auch die Privatheit eine Rolle spielt. Ich muss nicht alles auf einem silbernen Tablett servieren. Was ich mit meinem Bekanntenkreis, Kollegen austausche, muss nicht die ganze Welt wissen. Von daher gesehen sind so meine privaten Wünsche eigentlich: Verschlüsselung auf der ganzen Ebene, also Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, dass da möglichst wenig Leute mithören können, mehr Sicherheit in diesem Bereich einerseits und wenn ich es auf Electronic Mail mal beziehe: Spam könnte ruhig weniger werden. Wenn ich aber Verschlüsselungsmethoden einsetze, wird automatisch der Missbrauch, wie wir ihn bei Spam und bei gesehen haben, auch weniger, deutlich weniger, wenn nicht gar auf null zurückgehen. Diese anwenderfreundliche Geschichte, das ist eigentlich das, was mir vorschwebt. Worum ging es in der ersten Mail, die Deutschland erreichte? 07:54 bis 09:46 Die erste in Deutschland am 3. August 1984 war das Ergebnis von einem Projekt, das damit noch nicht zu Ende war, weil es ging ja noch um weitere Kommunikationsdienste, aber dieses Projekt hatte zur Aufgabe, den Anschluss an internationale Rechnernetze, wie sie gerade eben aufkamen. Der Ausgangspunkt dabei war das Internet in den USA es hieß aber damals noch nicht Internet. Und diese Mail war im Prinzip der Willkommensgruß, dass die Funktionalität hergestellt ist, dass die Verbindung und der Austausch hergestellt ist. Das Problem war nämlich und deswegen ist, war, ist diese Mail auch so wichtig die Mailadressen waren damals noch nicht normiert. Es gab kein bestimmtes Format. Jedes System hatte sein eigenes Adressformat und das galt es eben rauszufinden und das zu interpretieren, sodass man diese Mails, wenn sie reinkamen, auch später dann eben in Deutschland verteilen konnte. Das fand alles im Rahmen eben eines Forschungsprojektes statt, an der Universität Karlsruhe. Und, ja, die erste Mail: Willkommen Interessant an der ganzen Geschichte ist noch, das hat eine Amerikanerin geschrieben und die hat dann Willkommen nur mit einem L geschrieben, aber wir haben uns damals wirklich gefreut, dass sie sich auch bemüht hat, ein paar deutsche Worte reinzubringen. Wir waren mit der erste internationale Partner, der es dann auch geschafft hat, innerhalb kurzer Zeit an das Netz ranzukommen. Nach uns kamen noch Frankreich und Israel und dann war der Bann gebrochen.

4 Sie haben den ersten Mailserver in Deutschland aufgesetzt. Was haben Sie sich davon erhofft auch für Ihre persönliche Arbeit? 09:54 bis 11:10 Die Hoffnung mit diesem Mailserver man war in einer Forschungseinrichtung angestellt und es galt erst einmal ein Problem zu lösen. Das Problem war mit der Willkommensmail, wie sie dann ankam, war das eigentlich technische Problem im Prinzip gelöst. Und ich hatte eigentlich zu dem Zeitpunkt dann schon weitergedacht und hab gedacht: Nein, nicht nur Electronic Mail, ich möchte auch sämtliche anderen Dienste haben. Mit der Hoffnung mit Electronic Mail selber: Die ersten Mails, die ich ausgetauscht habe, gingen wirklich um so banale Dinge wie Vorbereitungen, Reisevorbereitungen für eine Reise nach USA, weil ich wollte natürlich unter anderem auch mal schauen, wie ist die Gegenseite, wie funktioniert die Gegenseite, wie sieht das da aus? Also vieles, was man auch heute elektronisch macht Manchmal ist es doch besser, wenn man die Dinge noch mal mit eigenen Augen sich anschaut und -sieht und mit den Leuten von Angesicht zu Angesicht sprechen kann und nicht nur Mailaustausch. Und die Hoffnung war eben: Ja gut, jetzt wird die ganze Kommunikation schneller und jetzt schauen wir mal, was man noch alles mit diesem Medium machen kann.

5 Sie und das Karlsruher Team haben die am damaligen Monopolisten Deutsche Bundespost vorbei nach Deutschland geholt. Was hat Sie dazu bewogen? ab 11:18 bis 14:05 Die Deutsche Bundespost, aus der später die Deutsche Telekom wurde dann, hat die ganzen Kommunikationswege zur Verfügung gestellt in der Zeit. Heute gibt es Mitbewerber, aber seinerzeit war die Kommunikation in Deutschland in den Händen eines Monopolisten. Wir haben diese Wege genutzt, nur die Dienste, die darüber liefen, da sind wir an dem Monopolangebot vorbeigegangen und haben uns eigentlich auch gefragt: Merken die nicht, wo der Weg hingeht? Müssten die nicht auf dieses neue Medium sofort aufspringen und das mitmachen, obwohl es damals nur für die Forschung war? Jetzt muss man aber noch dazu wissen, es ging nicht ganz so einfach. Auch technisch brauchte man schon die Unterstützung, um die ganze Verbindungsstrecke aufzuschalten, um die Nachrichten darüber zu schicken. Da musste die Deutsche Bundespost schon mithelfen und musste vor allen Dingen Sachen genehmigen, die man sonst nicht an das Netz anschließen konnte und durfte. Und es hat aber seinerzeit gut funktioniert, da haben die gut mitgespielt. Und, ja, das war eigentlich die Grundlage. Aber Fakt ist, wir haben ganz normale Wege genutzt und keine eigenen Leitungen vergraben. Das wäre die Alternative gewesen und das haben wir natürlich nicht gemacht. Es gab damals neben dem Projekt an der Uni Karlsruhe gab es noch einen Verbund der ganzen Hochschulen in Deutschland, die ähnliche Projekte hatten, nur ging es da nicht um den Anschluss an die internationalen Netze, sondern um den Forschungsbereich, die Vernetzung der Universitäten und Forschungseinrichtungen untereinander. Und hier war es tatsächlich so, dass wir einfach uns an die internationalen Netze angeschlossen haben und Fakten geschaffen haben. Eigentlich wollte der Verbund solche Dinge auch zur Verfügung stellen. Nur die waren uns eigentlich zu langsam. Mit den Amerikanern schnell was hochziehen, das hat super gut funktioniert. In Deutschland hat man s dann doch häufiger mal mit der Bürokratie zu tun. Vor allem, wenn ich an die ersten -Geschichten denke: Ich musste häufiger mal erläutern, warum wir so hohe Telekommunikationskosten an der Universität hatten, weil: Das hat ja Geld gekostet.