SICHTBARKEITSANALYSE DER TRAPEZGRABENANLAGEN

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Jonas Heidrich
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1 SICHTBARKEITSANALYSE DER TRAPEZGRABENANLAGEN IM NÖRDLICHEN SACHSEN-ANHALT GoogleEarth 2006 D. Jurkėnas Jena

2 TRAPEZGRABENANLAGEN: DATEN TRAPEZGRABENANLAGEN (TGA): Bestattungsstätten der Trichterbecherkultur Zuordnung der Baalberger Kultur ( v. Chr.) Ein trapezförmiges Grabenwerk eine oder mehrere Bestattungen innerhalb zusätzlich mit einer Erdaufschüttung überhügelt Monumentale und durch ihre Größe herausragende Bodendenkmäler mit einer Standartgröße von m, können aber bis zu 75 m groß sein Die Hügel prägten die Landschaft offensichtlich noch Jahrtausende später (Hinweise durch spätere Bestattungen Nachbestattungen) Besonderes: Enormer Arbeits- und Organisationsaufwand Bestattungsort der Elite? Errichtung auf einer Anhöhe (häufig) häufige Ausrichtung mit der schmalen Kurzseite nach Westen bzw. Nordwesten potentielles Untersuchungsziel mit GIS-Anwendungen Verbreitung: Mitteldeutschland Schwerpunkt im Elbe-Saale-Gebiet bis dato knapp über 400 solcher Anlagen bekannt

3 ZIELSTELLUNGEN Zielstellung: Berechnung der Sichtbarkeit der Anlagen, um die potentiellen naturräumlichen oder territorialen Areale herauszufiltern Daraus folgend: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Anlagen? Grundlagen: DGM im Raster von 25 m Lage der Anlagen Rahmenbedingungen: Radius der Berechnung max. 20 km ab dieser Grenze ist die Anlage zwar geographisch sichtbar, aber nur im seltenen Fall erkennbar Einbeziehung der Erdkrümmung mit einer Absorptionskonstante von 0,13 Höhe der Anlagen (theoretische Annahme): 7 m Höhe des Betrachters: 1,8 m Berechnung nur auf DGM, d.h. ideale Sichtweite die Ausdehnung damaliger Waldflächen ist unbekannt Die heutigen Waldflächen im Untersuchungsgebiet sind kaum vorhanden, daher beeinflussen sie die Berechnungen im Wesentlichen nicht realistisch gesehen würde dieser Faktor die Sichtweite einschränken

4 UNTERSUCHUNGSGEBIET Untersuchungsgebiet umfasst 203 Trapezanlagen Größe des UG: 95 x 70 km Sichtbarkeitsanalyse erfolgte nach 66 Anlagen

5 DIE LAGE DER ANLAGEN

einen gemeinsamen Naturraum entsprechen Die Begrenzungen der Regionen obliegen natürlichen Geländeeigenschaften, wie Höhenzügen und Gewässern Insgesamt

6 ERGEBNISSE Naturräumlich begrenzte Areale bzw. Regionen zeichnen sich ab, trotz des relativ ebenen Geländes im Untersuchungsgebiet Eine Region bildet mehrere Sichtbarkeitszonen einzelner Anlagen, die einen gemeinsamen Naturraum entsprechen Die Begrenzungen der Regionen obliegen natürlichen Geländeeigenschaften, wie Höhenzügen und Gewässern Insgesamt sind 7 voneinander abtrennbare Sichtbarkeitsregionen zu unterteilen WICHTIG: Die Regionen dürfen nicht mit den damaligen geopolitischen Territorien gleich gesetzt werden! Aschersleben Arnstedt Ditfurt 30 Ermsleben Friedrichsaue Gatersleben Hoym Königsaue und Reinstedt

7 REGION 1 Region 1: Nord Naturraum: Magdeburger Börde Aufgrund sehr weniger Anlagen sind keine klaren Sichtbarkeitsareale festzustellen. Das gesamte Gebiet wurde als Region 1 angesprochen.

8 REGIONEN 2 3 Region 2: Nordwest Nördliches Harzvorland, Bode-Holtemme-Einzugsbereich Begrenzungen durch Höhenzüge: Hohes Holz im Norden Huy im Westen Hakel im Süden Flächengröße: 870 km² Region 3: West Bode-Selke-Eine-Einzugsbereich Begrenzungen durch: Höhenzug Hakel im Norden Fluß Wipper im Osten Flächengröße: 670 km²

REGIONEN 4 5 Region 4: Mitte Bode-Unterlauf Begrenzungen durch: Höhenzug Hakel im Südwesten Wipper im Süden Saale im Osten Magdeburger Börde im Norden Flächengröße: 550 km²

9 REGIONEN 4 5 Region 4: Mitte Bode-Unterlauf Begrenzungen durch: Höhenzug Hakel im Südwesten Wipper im Süden Saale im Osten Magdeburger Börde im Norden Flächengröße: 550 km² Region 5: Nordost Saale-Unterlauf Begrenzungen durch: Saale im Süden Elbe im Osten und Norden starke Verzahnung mit der Region 6, Abtrennung erfolgt durch Saale Flächengröße: 385 km²

REGIONEN 6 7 Region 6: Ost Saale-Unterlauf Begrenzungen durch: Saale im Westen Ziethe im Süden Elbe im Norden starke Verzahnung mit der Region 5, Abtrennung erfolgt

10 REGIONEN 6 7 Region 6: Ost Saale-Unterlauf Begrenzungen durch: Saale im Westen Ziethe im Süden Elbe im Norden starke Verzahnung mit der Region 5, Abtrennung erfolgt durch Saale Flächengröße: 617 km² Region 7: Süd Wipper-Unterlauf Ziethe-Fuhne-Einzugsbereich Sehr diffuse Grenzen Verzahnung mit den Regionen 4 und 6 Flächengröße: 920 km²

11 SICHTBARKEITSANALYSE DER TRAPEZGRABENANLAGEN IM NÖRDLICHEN SACHSEN-ANHALT REGIONEN: ÜBERSICHT

Entfernung Indikator auf einen möglichen Zusammenhang mit den Siedlungen Die Anlagen, die eine

12 BEZUG ZUM FLIEßGEWÄSSER Errichtung der Anlagen in der unmittelbaren Nähe von Fließgewässern (Auswertung gesamtes Sachsen-Anhalt) Etwa die Hälfte der Anlagen liegen in weniger als 1 km Entfernung Indikator auf einen möglichen Zusammenhang mit den Siedlungen Die Anlagen, die eine große Weite zu Fließgewässern aufzeigen, liegen in einigen Fällen unweit der heute nicht mehr vorhandenen Flussläufen

13 QUELLEN Ausgangsdaten: Digitales Geländemodel: 25 m Raster, GeoTIFF (KBS: ETRS89-LAEA (EPSG: 3035)) Quelldaten: SRTM, ASTER GDEM Produced using Copernicus data and information funded by the European Union - EU-DEM layers Gewässer: shape-datei (KBS: WGS84) OSM-Daten (OpenStreetMap) Bundeslandgrenzen, Städte: shape-datei (KBS: DE_RD-83_3GK4) GeoBasis-DE / LVermGeo LSA (Stand 08/2016) Excel-Liste der Trapezanlagen mit Koordinaten: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle Anwendungen: ArcMap, ArcScene, ET GeoWizards Ausgabe-KBS: DHDN-3GK-Zone 4 (EPSG: 31468) Vielen Dank an: Hr. T. Schunke (LDA Sachsen-Anhalt, Halle) Hr. C. Busch, Hr. C. Glink, Hr. E. Ließ (Codematix, Jena) und der gesamten CODEMATIX-Crew

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