(Grund-)schulentwicklung
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- Brigitte Frei
- vor 5 Jahren
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1 (Grund-)schulentwicklung Empirische Befunde Hypothesen - Prognosen PD Dr. Karl-Oswald Bauer 07/ Fragestellung Gliederung 2. Begriff Schulentwicklung 3. Mehrebenenmodell - Schulstruktur, Schule oder Klasse? 4. Bewertung der Schulformen 5. Schulprogrammarbeit 6. Ergebnisse aus IGLU 7. Vergleich zwischen PISA und IGLU Thesen und vier Maßnahmen 2
2 Fragestellung Welches Profil hat die Grundschule als Ititution? Was leistet sie? Welche Maßnahmen zur Schulentwicklung können empfohlen werden? 3 Einige der Quellen Bauer, K.-O.: Indikatoren für Unterrichtsqualität modischer Schnickschnack oder nützliches Itrument für Forschung und Praxis? In: Hess, F. (Hrsg.): Qualität von Musikunterricht in Schule und Musikschule. Ergebnisse aktueller Unterrichtsforschung. Kassel 2004: Bosse Bos, W. u.a. (Hrsg.): Erste Ergebnisse aus IGLU. Schülerleistungen am Ende der vierten Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich. Müter u.a. 2003: Waxmann Bos, W. u.a. (Hrsg.): IGLU. Einige Länder der Bundesrepublik Deutschland im nationalen und internationalen Vergleich. Müter u.a. 2004: Waxmann MSWF NRW/Landesititut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Schulprogrammarbeit in Nordrhein-Westfalen. Bönen 2002: Kettler Rolff, H.-G. u.a.: Jahrbuch der Schulentwicklung Band 11. Weinheim/München 2000: Juventa
3 Begriff Schulentwicklung Entwicklung der Einzelschule (Rolff u.a.: Manual Schulentwicklung) Entwicklung der Schule als Ititution Einheit von Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Organisatioentwicklung 5 Ebenen der Entstehung pädagogischer Qualität Systemebene Ebene des Organisatiotyps (Schulform) Veränderung durch strukturbezogene politische Entscheidungen Organisatioebene Ebene der Fachgruppen, Lerngruppen Veränderung durch Beratung, Training, Rückmeldung... im Lehr-Lern-Prozess interagierende Individuen Fachliche Leistungen Erzieherische Wirkungen 6
4 Bewertung der Schulformen (West) Schulform Noten 1-2 Note 3 Noten 4-6 Summe Grundschule 55 (56, 67) 34 (31, 24) 11 (13, 9) Hauptschule 31 (34, 39) 37 (30, 32) 32 (36, 28) Realschule 53 (50, 61) 35 (35, 30) 13 (15, 9) Gymnasium 61 (60, 65) 30 (28, 23) 9 (13, 12) Gesamtschule 34 (41, 44) 37 (34, 29) 30 (25, 27) in Klammern: 1997, 1991 Quelle: Jahrbuch der Schulentwicklung Band 10, S. 29; Band 11, S Bewertung der Schulformen (Ost) Schulform Noten 1-2 Note 3 Noten 4-6 Summe Grundschule 65 (54, 70) 25 (29, 25) 10 (18, 5) Hauptschule 42 (37, 49) 35 (34, 33) 22 (29,18) Realschule 60 (52, 74) 30 (33, 21) 10 (15, 5) Mittelschule 52 (39, 54) 36 (42, 33) 12 (19,13) Gymnasium 74 (74, 88) 20 (14, 9) 6 (12, 4) Gesamtschule 53 (44, 61) 32 (33, 30) 15 (23,10) in Klammern: 1997, 1991 Quelle: Jahrbuch der Schulentwicklung Band 10, S. 29; Band 11, S
5 Schulprogrammarbeit Wichtiges Itrument der Schulentwicklung Indikator für Zusammenarbeit im Kollegium Evaluation der Schulprogrammarbeit liefert Daten zum Profil der Schulformen 9 Methode der NRW-Studie Je Regierungsbezirk und Schulform Zufallsauswahl, 30 Schulen pro Schulform Rücklaufquote Schulen: 80 % Rücklaufquote Lehrkräfte: 39 % 10
6 Rücklaufquote nach Schulform Grundschule Hauptschule Sonderschule Realschule Gesamtschule Gymnasium Berufskolleg 65% 56% 49% 47% 28% 32% 35% Befragt wurden im Mai 2001: 3101 Lehrer an 181 Schulen 11 Schulprogrammarbeit 1: Die Arbeit am Schulprogramm hat u geholfen, Verbindlichkeit über gemeiame Ziele herzustellen Zustimmung Unentschieden Ablehnung 10 0 Grunds Gesamt Gym Berufsk 12
7 Schulprogrammarbeit 2: Widerstand wegen Aufwand und Belastung der Lehrkräfte bedeutsam mittel wenig bedeutsam 10 0 Grunds Gesamt Gym Berufsk 13 Schulprogrammarbeit 3: Externe Beratung Schulaufsicht Moderatoren Wissechaftler 10 0 Grunds Gesamt Gym Berufsk 14
8 Schulprogrammarbeit 4: Skala Nutzen von Schulprogrammarbeit niedrig mittel hoch 10 0 Grunds Gesamt Gym Berufsk 15 Schulleitung und Kollegium Regelungen zur Koordination des Leseunterrichts sind in Staaten häufiger, in denen Schulleitungen weniger unterrichten. Wöchentlich feste Zeiten zur Zusammenarbeit sind besonders häufig in Schweden, Italien, England, Niederlande. In Deutschland sind sie selten. 16
9 Besuch vorschulischer Einrichtungen 17 Relative Chancen der Gymnasialempfehlung Region Deutschland Baden-Württemberg Bayern Hessen Nordrhein-Westfalen Modell I 4,69 5,28 2,75 4,65 6,05 Modell IV (Kontrolle von Leseleistung und Sozialschicht) 1,66 2,
10 Personale und soziale Merkmale und SL- Empfehlung Atrengungsbereitschaft Leistungsangst Migratiostatus Sozioökonomischer Status Schullaufbahnempfehlung R²=.25 Schullaufbahnempfehlung R²= Einfluss auf SL Empfehlung (NRW) Kompetenzen Testleistung Lesen.12 Testleistung Mathematik Kognitive Fähigkeiten schulnahe Kriterien Deutschnote Mathematiknote Atrengungsbereitschaft Leistungsangst Soziale Merkmale Geschlecht Migratiostatus R² Sozioökonomischer Status nach. Bos u.a. 2004, S
11 Lesekompetenzen (IGLU) 21 Differenzen zwischen 5. und 95. Perzentil 22
12 Beispiel Selbstkonzept und Motivation nach Kompetenzstufen (IGLU) 23 PISA und IGLU 24
13 IGLU und PISA im Vergleich 25 Befunde und Anregungen Die Streuung der Leistungswerte ist sehr klein. Der Anteil von Kindern auf Kompetenzstufe IV sollte durch entsprechende Maßnahmen erhöht werden. Dazu sind die leistungsstärkeren Kinder gezielt zu fordern und zu fördern. Die nach Schulformempfehlung gebildeten Untergruppen sind im Leistungsbereich sehr heterogen. Notwenig ist also ein professioneller Umgang mit Heterogenität auch im Sekundarbereich I. Pädagogischer Optimismus und Leistungserwartungen dürfen durchaus noch angehoben werden. 26
14 Thesen 1 1. Die deutsche Grundschule ist eine allgemein akzeptierte Schulform mit einem guten Image, hohem Aehen der Lehrkräfte und im internationalen Vergleich hoher Effektivität. 2. Die guten Ergebnisse werden mit einer vergleichsweise geringen Stundenbelastung für Schüler und Lehrkräfte erreicht (hohe Effizienz). 3. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern lassen sich nur zum Teil durch bekannte außerschulische Faktoren erklären. 4. Der Vorsprung der Länder Bayern und Baden-Württemberg in IGLU und PISA und das schlechte Abschneiden Breme deuten auf Systemeffekte auf Landesebene hin. 5. Die Lesekompetenzen der Grundschulkinder am Ende der vierten Jahrgangsstufen werden von Experten unterschätzt. 6. Die IGLU-Ergebnisse zur Lesekompetenz bestätigen, dass der Besuch vorschulischer Einrichtungen wirksam ist Thesen 2 7. Ein Teil des Leistungspotenzials der Grundschüler bleibt im Sekundarbereich I ungenutzt. 8. Vermehrte Atrengungen zur Förderung leistungsstarker UND leistungsschwacher Schüler im Primarbereich sind notwendig. 9. Die größten Defizite der pädagogischen Qualität deutscher Schulen sind vermutlich im Sekundarbereich I (Klassen 5 bis 8) auszumachen. 10. Die Gründe dafür sind weitgehend unbekannt und müssen mehrebenenanalytisch untersucht werden. 11. Ungeklärt ist das Zusammepiel von sozialstruktureller und kultureller Ebene, schulstruktureller Ebene und Unterrichtsebene. 12. Eine Schlüsselrolle könnte das differenzierte Lernangebot spielen. 28
15 Vier Schulentwicklungsmaßnahmen für die Grundschule (Schwerpunkte) Professionalisierung der Schulleitung durch Entlastung von Unterrichtsverpflichtung zuguten von: pädagogischer Koordination, Programmarbeit, Unterrichtsentwicklung Unterrichtsentwicklung zur gezielten Förderung der leistungsstarken Schüler (Spitzenleistungen) Externe Unterstützung der Schulprogrammarbeit durch: Dialog mit Schulaufsicht, externe Berater, moderierte Fortbildungstage feste Zeiten für die Kooperation der Lehrkräfte innerhalb der Schule 29
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