Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
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- Hertha Baumann
- vor 8 Jahren
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1 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 1 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre S c r i p t ( Teil 3 ) [ Dr. Lenk ]
2 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 2 4. Materialwirtschaft Einordnung der Materialwirtschaft in den Betriebsprozess Ziele und Aufgaben der Materialwirtschaft Produktionswirtschaft Begriff und Wesen der Produktion Produktionsplanung Planung des Produktionsprogramms Planung der Fertigungsverfahren Ablaufplanung und Terminplanung Ablaufplanung Terminplanung...6
3 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 3 4. Materialwirtschaft 4.1 Einordnung der Materialwirtschaft in den Betriebsprozess Um die Bereitstellung der für den güterwirtschaftlichen Prozess erforderlichen Güter nach Art, Menge und Zeit sorgen sich die entsprechenden Abteilungen des Unternehmens Die Materialwirtschaft unterteilte man sinnvollerweise in vier Phasen, die Materialbeschaffung, Materialverwaltung, Materialverteilung und die Materialentsorgung. Die Materialbeschaffung hat die Aufgabe erforderliche Materialien zum Verkauf bestimmter Waren im Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Die Materialverwaltung hat sich mit den beschafften Materialien vom Zeitpunkt des Zugangs bis zum Zeitpunkt des Abgangs aus dem Unternehmen zu befassen. In der dritten Phase, der Materialverteilung, wird die Aufgabe definiert, die sich um die Zuführung der erstellten Güter an den Kunden beschäftigt. In der letzten Phase, der Materialentsorgung, ist das Ziel zu erreichen gemäß den gesetzlichen und auch ökologischen Gesichtspunkten die Abfälle ordnungsgemäß zu verwenden. 4.2 Ziele und Aufgaben der Materialwirtschaft 1) Materialbedarfsplanung Der Materialbedarf des Unternehmens ist art-, mengen- und zeitgerecht zu decken. Man unterscheidet bei der Materialbedarfsplanung zwischen der Programm-orientierten Bedarfsplanung und der Verbrauchsorientierte Bedarfsplanung. Die programmorientierte Materialbedarfsplanung erfolgt zukunftsbezogen auf der Grundlage von dem Fertigungsprogramm. 2) Materialbestandsplanung Um ermitteln zu können, wie viel Materialien für die Leistungserstellung nach Art, Menge und Zeit bereitzustellen sind, muss nicht nur der Bedarf festgestellt werden. Es ist auch der gegebenenfalls vorhandene bzw. bestellte sowie der bereits für andere Fertigungsaufträge reservierte Bestand zu berücksichtigen. Man unterscheidet verschieden Bestandsarten. Der Lagerbestand, ist der Bestand, der sich körperlich zum Planungszeitpunkt im Lager befindet. Von ihm kann sich der Buchbestand unterscheiden. Dieser stellt den Bestand dar. der im Rechnungswesen geführt wird und sich aus Zu- und Abgängen ergibt. Eine weitere sehr wichtige Bestandsart ist der Inventurbestand. Er stellt der Bestand dar, der durch körperliche Erfassung ermittelt wird und daher dem tatsächlichen Lagerbestand entspricht. Gerade heute, im Zeitalter der Flexibilität ist der Sicherheitsbestand sehr wichtig geworden. Dieser Bestand, der oft auch als Eiserne Reserve oder Mindestbestand bezeichnet wird, stellt einen Puffer dar, um die Leistungsbereitschaft des Unternehmens bei Lieferproblemen oder sonstigen Ausfällen zu gewährleisten. 3) Materialbeschaffungsplanung Neben der Ermittlung der Beschaffungstermine ist auch die Ermittlung der Beschaffungsmengen ein Bestandteil der Materialbeschaffungsplanung. Die Optimierung der Beschaffungsmengen kann mit Hilfe verschiedener Verfahren erfolgen.
4 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 4 5. Produktionswirtschaft 5.1 Begriff und Wesen der Produktion Unter dem Begriff Produktion können grundsätzlich zwei verschiedene Begriffsinhalte verstanden werden. Zum einen definiert man den Vorgang der Fertigung als Produktion, zum anderen summiert man unter dem Begriff Produktion den ganzen Leistungsprozeß der Produktion. 5.2 Produktionsplanung Um die einzelnen Prozesse im Bereich der Produktion im Industriebetrieb ausführen zu können, sind Produktions- bzw. Leistungsfaktoren nötig. Neben den elementaren Produktionsfaktoren wird der dispositive Produktionsfaktor als wesentlicher Bestandteil dem Bereich Produktion zugeordnet Planung des Produktionsprogramms Unter dem Produktionsprogramm versteht man die Gesamtheit aller von einer Unternehmung zu erstellenden Leistungen. Dem Produktionsprogramm gegenüber steht das Absatzprogramm, das die Gesamtheit aller von einer Unternehmung angebotenen Leistung umfasst.
5 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) Planung der Fertigungsverfahren Unter Fertigungsverfahren die Strukturierung des Produktionsablaufs. Dieser kann entweder nach technologischen Merkmalen oder nach unterschiedlichen Fertigungstypen eingeteilt sein. Bei der Festlegung des Fertigungstyps geht es um die Bestimmung der Fertigungseinheiten, d.h. die Aufteilung der gesamten Produktionsmenge in einzelne Mengeneinheiten, die in einem nicht unterbrochenen Produktionsprozess gefertigt werden. Fertigungstypen Einzelfertigung Mehrfachfertigung Massenfertigung Serienfertigung reine Serienfertigung Sortenfertigung Chargenfertigung
6 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) Ablaufplanung und Terminplanung Ablaufplanung Liegt ein Kundenauftrag vor, der nicht über vorhandene Lagerbestände abgedeckt werden kann, so sind vorerst Informationen über Eigenschaften und Zusammensetzung der zu produzierenden Güter notwendig. Diese Informationen können aus den Stücklisten entnommen werden. Die Darstellung der Erzeugnisstruktur und somit auch die Stücklistenauflösung kann vorgenommen werden durch die Darlegung nach Fertigungs- oder nach Dispositionsstufen Terminplanung Ziel der Terminierung ist es, die Anfangs- und Endtermine der Arbeitsgänge so aufeinander abzustimmen, dass die Terminvorgaben der Kunden eingehalten werden können. Die gesamte Auftragszeit unterteilt man in die Rüst- und die Ausführungszeit. Diesen beiden Zeitkonzepte ordnet man die Grundzeiten, die Erholzeiten und die Verteilzeiten zu. Auftragszeit Rüstzeit / Auftrag Ausführungszeit / Auftrag Verteilzeit Ausführungszeit / Einheit X Menge Grundzeit Erholzeit
7 Informationsgrundlagen der Zeitplanung : Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 7 Dieses Beispiel bezieht sich auf das Beispiel, das ich Ihnen in der Vorlesung bezogen auf die Dispositionsstufen (GliedPkt / Ablaufplanung) dargelegt habe. Stellen Sie in der nachfolgenden Tabelle den Zeitablauf da, indem Sie die Tabelle bezogen auf die Daten aus der ersten Übung einsetzten! Sachnummer Rüstzeit (in Std) Ausführungszeit (in Std) A B Stückzahl Stunden Tage (zu 16 ArbStd.) c 5 25 d 4 5 e 12 3 f 24 0,5 g 2 1, , , ,8 0, , ,5 4,
8 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 8 Neben den beiden Grundsätzen der optimalen Ablaufplanung, die Verkürzung der Durchlaufzeiten mit Berücksichtigung der vollständigen Kapazitätsauslastung, kommt jetzt noch die Einhaltung zugesagter Lieferzeiten hinzu. Große komplexe Projekte erfordern ein Organisationsinstrument, das einerseits eine Fülle von Einzelheiten berücksichtigt und andererseits die zeitlichen und funktionalen Abhängigkeiten modellmäßig darstellen kann. Ein solches Instrument ist die Netzplantechnik. Mit Hilfe der Netzplantechnik ist es möglich, einzelne Teilprozesse von komplizierten und vielfältigen Projekten optimal zu trennen und dadurch bestimmte Fertigungsendzeiten einzuhalten bzw. die Projekte zu einem früheren Zeitpunkt zu vollenden. Der Netzplan als graphische Darstellung des Projektes ist formal ein sogenannter Graph. Im ersten schritt zerlegt man das Projektes in seine Vorgänge. Mit Hilfe der Ablaufplanung wird zunächst einmal das jeweilige Projekt in Form eines Netzwerkes dargestellt. Das Bild eine Netzwerkes entsteht dadurch, dass man alle Vorgänge eines bestimmten Projektablaufes in ihrer gegenseitigen zeitlichen Abhängigkeit grafisch festhält. Danach wird jedem Vorgang durch gewissenhafte Erfassung der einzelnen Projektzeiten eine bestimmte Vorgangsdauer zugeordnet. Man ermittelt die Anfangs- und Endtermine und trägt diese auf der Graphik da. Dadurch lassen sich die Pufferzeiten ermitteln. Vorgänge, deren Pufferzeit gleich Null ist, befinden sich auf dem kritischen Weg.
9 Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre ( Script 3 ) 9 BEISPIEL (2) : Ein produzierendes Unternehmen stellt das Produkt A her. Zur Herstellung dieses Produktes sind drei Baugruppen I, fünf Baugruppen II und zwei Bauteile 1 sowie vier Bauteile 2 nötig, die alle in diesem Unternehmen hergestellt werden. Die Baugruppe I besteht aus zwei Bauteilen 3 und vier Bauteilen 4. Zusätzlich benötigt man für die Baugruppe I noch zwei Baugruppen II. Diese Baugruppe II besteht aus einem Bauteil 5, drei Bauteilen 6, fünf Bauteilen 7 und einer Baugruppe III, die aus drei Bauteilen 7 und sechs Bauteilen 1 besteht. 2.a Erstellen Sie eine Stücklistenauflösung nach Fertigungsstufen und ändern Sie diese danach in einen Dispositionsstufenplan um! 2.b Das Unternehmen plant folgenden Produktionstermin : In der Periode 5 zwanzig Einheiten von dem Produkt A In der Periode 6 fünfundzwanzig Einheiten von dem Produkt A In der Periode 7 dreißig Einheiten von dem Produkt A Führen Sie dementsprechend die Disposition durch unter der Prämisse eine jeweils einperiodigen Vorlaufs! Erstellen Sie dazu eine Tabelle, in der die Menge pro Periode dargestellt wird! 2.c Gehen Sie davon aus, dass folgender Fertigungsplan vorliegt : Bauteile / Baugruppen Bearbeitungszeit A 5 I 3 II 6 III Erstellen Sie einen Netzplan, wenn Sie von Beginn der Produktion zum xxxx ausgehen!
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