Symposium Pachtkampf ums Maisfeld
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- Gerburg Stieber
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1 Symposium Pachtkampf ums Maisfeld Freising, den 04. März 2011 Keymer AG 5c BG_11 1
2 Vergütung für Biogas im Überblick Vergütungssätze 2009 Vergütungsart Einheit _ < 150 kw >150 kw _ < 500 kw >500 kw < _ 5 MW Grundvergütung Ct/kWh el 11,67 9,18 8,25 TA-Luft-Bonus Ct/kWh el 1,00 1,00 -- NawaRo-Bonus Ct/kWh el 7,00 7,00 4,00 Gülle-Bonus Ct/kWh el 4,00 1,00 -- Landschaftspflege-Bonus Ct/kWh el 2,00 2,00 -- Technologie- Bonus Gasaufbereitung Ct/kWh el 2,00 (bis 350 Nm³/h) Ct/kWh el 1,00 (bis 700 Nm³/h) Innovative Technik Ct/kWh el 2,00 2,00 2,00 KWK-Bonus Ct/kWh el 3,00 3,00 3,00 Keymer AG 5c BG_11 2
3 Berechnung der Vergütung Biogasanlage Substrate: 190 kw installierte elektrische Leistung NawaRo + Gülle Eingespeiste Arbeit: kwh el Vergütung: 150 kw el x Std./Jahr = kwh el kwh el x kwh el x (11,67 Ct + 7,00 Ct + 4,00 Ct) = (9,18 Ct + 7,00 Ct + 1,00 Ct) = Ø 22,07 Ct/kWh el Keymer-AG 5c BG_11 BG_08-3 3
4 Berechnung der Vergütung Biogasanlage Substrate: 190 kw installierte elektrische Leistung NawaRo + Gülle Eingespeiste Arbeit: kwh el Vergütung: 150 kw el x Std./Jahr = kwh el kwh el x kwh el x (11,67 (11,44 Ct + 6,86 7,00 Ct + 3,92 4,00 Ct) = (9,00 (9,18 Ct + 7,00 6,86 Ct + 1,00 0,98 Ct) = Differenz Ø 22,07 21,63 Ct/kWh el (- 2%) Keymer-AG 5c BG_11 BG_08-4 4
5 NawaRo-Bonus Ziel Der NawaRo-Bonus wurde im Rahmen der EEG-Novelle 2004 eingeführt, um die wirtschaftlichen Nachteile für Anlagen, in denen keine energiereichen Kofermente eingesetzt werden, auszugleichen. Weiter führte der Gesetzgeber in der Begründung aus: Durch die Einführung des Bonus soll der Begrenztheit und einer Fehlleitung von Abfallstoffströmen begegnet werden und ein Beitrag zur Erschließung nachwachsender Rohstoffe zur energetischen Nutzung geleistet werden. Keymer AG 5c BG_11 5
6 Der NawaRo-Bonus ist, für sich alleine betrachtet, relativ zielgenau. Die Rohstoffkosten von Biogasanlagen ohne Gülle liegen in einem Korridor von ca. 6 bis 8 Ct/kWh el. Die teilweise zu Recht diskutierten Verzerrungen haben ihre Ursache in anderen Vergütungsbestandteilen. Keymer AG 5c BG_11 6
7 NawaRo-Bonus [ /t FM ] NawaRo-Bonus 2012 (bis 500 kw el ) Substratspezifischer Erlöse (Gasausbeuten KTBL) Maissilage (33% TM) Grassilage (35% TM) Getreide - GPS (35% TM) Getreidekörner (86% TM) In der Praxis erreichbare elektrische Nutzungsgrade (Gas-Otto-Motoren) Elektrischer Nutzungsgrad Keymer AG 5c BG_11 7
8 Max. Preis für Silomais stehend ab Feld - hohes Anlagenniveau - aus der Verstromung Kosten für Entnahme/Transport zum Feststoffeintrag 28 bis 30 1 /t MS /t MS Zwischensumme 27 bis 29 /t MS Silomaisbedarf bei 8% bis 10% Silierverlust 1,09 bis 1,11 t SM /t MS Max. Zukaufspreis frei Silo abgedeckt (ohne USt.) 24 bis 27 /t SM Kosten für Ernte, Transport, Einlagerung und Abdeckung Maximaler Zukaufspreis stehend ab Feld 6 bis 8 16 bis 21 /t SM /t SM Ertrag* ) 50 t FM (33% TM) pro ha - ohne USt. 800 bis /ha SM Ertrag* ) 50 t FM (33% TM) pro ha - mit 10,7% USt. 886 bis /ha SM * ) gewogener Ertrag MS = Maissilage SM = Silomais Keymer AG 5c BG_11 8
9 Gülle-Bonus aus der Gesetzesbegründung Nummer VI.2. regelt einen erhöhten NawaRo-Bonus... auf 10 Cent/kWh für Anlagen mit einer installierten Leistung bis einschließlich 150 Kilowatt, wenn der Substratanteil mindestens aus 30% Wirtschaftsdünger (Gülle) besteht. Dieser erhöhte NawaRo-Bonus kann damit nur von kleinen Anlagen beansprucht werden und gilt nicht, auch nicht anteilig bis zur Leistungsschwelle von 150 Kilowatt, für Anlagen mit einer installierten Leistung über 150 Kilowatt. Grund für diese Erhöhung ist das abnehmende bzw. stagnierende Interesse an der Vergärung von Gülle in Biogasanlagen, insbesondere weil ein großes Güllepotenzial für die Biogaserzeugung noch ungenutzt ist. Der Gülleanteil muss mindestens 30 Masseprozent betragen. Keymer AG 5c BG_11 9
10 Ø Vergütung [Ct/kWh el ] NawaRo- und Gülle-Bonus nach Leistung 11 NawaRo-Bonus Gülle-Bonus Elektrische Leistung [kw] Keymer AG 5c BG_11 10
11 die Systematik beizubehalten, auf den Leistungsbereich bis 75 kw el (Schwellenwert) zu begrenzen, den Gülle-Bonus von 4 auf 6 Ct/kWh el zu erhöhen, nur flüssige Wirtschaftsdünger im Sinne der Verordnung EU 1774/2002 für die Ermittlung der Mindesteinsatzmenge zuzulassen. Keymer AG 5c BG_11 11
12 Erlöse aus Gülle-Bonus [ ] Änderung des Gülle-Bonus - Beibehaltung der Systematik - Gülle-Bonus IST (Inbetriebnahme 2012) Gülle-Bonus 6 Ct/kWh el bis 75 kw el Elektrische Leistung [kw el ] Keymer AG 5c BG_11 12
13 TA-Luft-Bonus Gesetzesbegründung Die eingefügte Absatz 5 erhöhe die Grundvergütung für immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftige Biogasanlagen, die nicht Gas aus einem Gasnetz entnähmen, sondern das Biogas direkt verstromten. Die Vergütungserhöhung diene zum Ausgleich der Kosten, die durch Investitionen in technische Einrichtungen zur Einhaltung der Formaldehyd-Grenzwerte entstünden. Diese Kosten würden bislang nicht in der Vergütung abgebildet. Keymer AG 5c BG_11 13
14 Kann der Grenzwert ohne großen Zusatzaufwand eingehalten werden, ist der Bonus kaum zu rechtfertigen. Sind die Grenzwerte so niedrig, dass sie nur mit entsprechend hohem Zusatzaufwand einzuhalten und damit bonuswürdig sind, besteht die Gefahr, dass sie umgehend Stand der Technik und zur allgemein gültigen Genehmigungsauflage werden. Keymer AG 5c BG_11 14
15 Anlagenbegriff kw el, Volllaststunden, Inbetriebnahme 2011 Gasspeicher Eintrag Fermenter Vorgrube Erlöse aus Grundvergütung: NawaRo-Bonus: Gülle-Bonus: TA-Luft-Bonus: EEG 3 Begriffsbestimmungen Im Sinne dieses Gesetzes ist Anlage jede Einrichtung zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien Erlöse gesamt: Keymer AG 5c BG_11 15
16 Diskussion Anlagenbegriff 5 x 200 kw el, Volllaststunden, Inbetriebnahme 2011 Gasspeicher Eintrag Fermenter Vorgrube Erlöse aus Grundvergütung: x 5 NawaRo-Bonus: x 5 Gülle-Bonus: x 5 TA-Luft-Bonus: x 5 Erlöse gesamt: Differenz: Keymer AG 5c BG_11 16
17 3 Nr. 1 EEG: Im Sinne dieses Gesetzes ist Anlage jede Einrichtung zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien oder aus Grubengas einschließlich aller notwendigen technischen und baulichen Einrichtungen zur Bereitstellung der Erneuerbaren Energien. 19 EEG Abs. 1 neuer Satz 2: Abweichend von Nr. 1 bis 4 gelten unabhängig vom Standort, von den Eigentumsverhältnissen und der zeitlichen Abfolge der Inbetriebnahme alle Einrichtungen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien als eine Anlage, die mit dem in einer einzelnen Biogasanlage erzeugten Biogas betrieben werden. Keymer AG 5c BG_11 17
18 Begründung: Der Gesetzgeber hat den Begriff Landschaftspflegematerial nicht näher definiert. Eine gesicherte bzw. von allen Marktbeteiligten anerkannte Auslegung ist bisher nicht gefunden. Diese Rechtsunsicherheit (Auszahlung des Bonus unter Vorbehalt) und die gesetzlich vorgeschriebene Mindesteinsatzmenge von 50 % verhindern derzeit wahrscheinlich vielerorts den Einsatz von Landschaftspflegematerial. Insbesondere für größere Anlagen ist der Einsatz kaum sinnvoll, da nur an wenigen Standorten Landschaftspflegematerial in ausreichendem Umfang anlagennah zur Verfügung steht. Keymer AG 5c BG_11 18
19 Es ist zu empfehlen, in den Ökologie-Bonus aufzunehmen Landschaftspflegematerial Aufwuchs extensiv bewirtschafteter Dauergrünlandflächen Aufwuchs von Ackerfutterflächen ökologisch wirtschaftender Betriebe, die die Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 nachweislich erfüllen Eine möglichst eindeutige Definition der Begriffe ist dringend erforderlich. Keymer AG 5c BG_11 19
20 Bezeichnung Anteil am Gesamtinput Standard- Biogasertrag Ökologie- Bonus Landschaftspflegematerial extensives Dauergrünland Ackerfutter von Ökobetrieben ab der ersten Tonne 210 kwh el /t FM 2 Ct/kWh el 210 kwh el /t x 2 Ct/kWh el = 4,20 /t Keymer AG 5c BG_11 20
21 Bezeichnung Anteil am Gesamtinput Standard- Biogasertrag Ökologie- Bonus Landschaftspflegematerial extensives Dauergrünland Ackerfutter von Ökobetrieben -- 50% *) 210 kwh el /t FM 2 Ct/kWh el 8 Ct/kWh el *) Nur für Anlagen, die keinen Gülle-Bonus erhalten, bis zu einem Schwellenwert von 75 kw el 210 kwh el /t x 2 Ct/kWh el = 4,20 /t 210 kwh el /t x 8 Ct/kWh el = 16,80 /t Keymer AG 5c BG_11 21
22 Gewinn ohne Lohnansatz [ ] Ökologie-Bonus Extensivgras (75) Lapf-Material (75) Ökokleegras (75) weitere Substrate: Gülle (8,5% TM); Masseanteil: 5% Maissilage (33% TM); Kosten: 36 /t FM % 24% 36% 48% 60% 72% 84% Masseanteil am Gesamtinput Keymer AG 5c BG_11 22
23 Gewinn ohne Lohnansatz [ ] Ökologie-Bonus Extensivgras (150 ) Lapf-Material (150) Ökokleegras (150) weitere Substrate: Gülle (8,5% TM); Masseanteil: 5% Maissilage (33% TM); Kosten: 36 /t FM % 24% 36% 48% 60% 72% 84% Masseanteil am Gesamtinput Keymer AG 5c BG_11 23
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