PROJEKTBERICHT UNICEF-NOTHILFE FÜR DIE KINDER IN BAM, IRAN. Dezember 2003 bis Juni 2004
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- Birgit Michel
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1 PROJEKTBERICHT UNICEF-NOTHILFE FÜR DIE KINDER IN BAM, IRAN Dezember 2003 bis Juni 2004 UNICEF Österreich Hietzinger Hauptstraße 55, 1130 Wien
2 DAS ERDBEBEN WIRD FÜR IMMER IN UNSEREM GEDÄCHTNIS SEIN. ABER AUCH DIE HILFE, DIE WIR BEKOMMEN HABEN. Rezdan, elf Jahre altes Mädchen aus dem Iran Dieser Dank der kleinen Rezdan gilt auch Ihnen! Weltuntergang in 12 Sekunden Das schwere Erdbeben am frühen Morgen des 26. Dezembers 2003 dauerte 12 Sekunden. Es traf die Menschen in der iranischen Stadt Bam im Schlaf: kamen ums Leben, darunter mehr als Schulkinder. Weitere Menschen wurden verletzt. Etwa 85 Prozent der Gebäude wurden vernichtet, darunter viele Schulen und Krankenhäuser. Ungefähr Menschen wurden über Nacht obdachlos. Viele Kinder wurden durch den Tod von Angehörigen und die schrecklichen Ereignisse schwer traumatisiert. Etwa Kinder verloren durch das Erdbeben beide Elternteile, weitere Kinder wurden zu Halbwaisen. Gesundheit und Ernährung UNICEF begann sofort mit der Nothilfe und brachte binnen 48 Stunden die ersten Hilfsgüter in das Katastrophengebiet. Mit den ersten Flügen von UNICEF erreichten 24 große Zelte, 84 Plastikplanen und Taue sowie Decken und Babydecken das Katastrophengebiet. UNICEF stellte zudem Basismedikamente für Menschen zur Verfügung, weiters Nothilfesets für Entbindungen, 150 Geräte zur Wiederbelebung sowie Gipsverbände. Auch Zusatznahrung sowie warme Winterkleidung wie Stiefel, Hosen, Pullover und Jacken für Kinder wurden schon kurze Zeit nach dem Beben nach Bam gebracht. Wasser und Hygiene Die Kinder waren durch die winterliche Kälte und den Zusammenbruch der Wasserversorgung besonders gefährdet. Verschmutztes Trinkwasser ruft Durchfallerkrankungen hervor, die insbesondere bei Kleinkindern in dieser Situation innerhalb weniger Tage zum Tod führen können. Um die Familien schnell mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, brachte UNICEF mit den ersten Hilfsflügen Reinigungstabletten für je vier bis fünf Liter Wasser nach Bam, weiters Wasserkanister, 16 große Tanks für jeweils Liter Wasser sowie drei tragbare Dieselgeneratoren. Danach richtete UNICEF in den Zeltlagern und in einigen Stadtvierteln mobile Toiletten und Waschgelegenheiten ein und stellte Seife und andere Hygieneartikel zur Verfügung. UNICEF half und hilft bei der Reparatur von zerstörten Brunnen, Pumpen und Wassertanks. Schulunterricht uns psychosoziale Betreuung UNICEF kümmerte sich vom ersten Tag an um die alleinstehenden Kinder von Bam und half bei der Suche nach Angehörigen. Dafür brachte UNICEF Kameras und einen Computer in das Erdbebengebiet, fotografierte und registrierte die Kinder, damit sie von ihren Familien identifiziert werden konnten.
3 DER GROSSTEIL DER GRUNDLEGENDEN BEDÜRFNISSE DER MENSCHEN VON BAM KANN NUN WIEDER ERFÜLLT WERDEN. Mit der Unterstützung von UNICEF wurden 16 Zentren für die psychosoziale Betreuung von Kindern erbaut, die den betroffenen Kindern körperliche und emotionale Unterstützung geben. Hier können die Kinder spielen, geschulte Helfer kümmern sich um sie. UNICEF hat für diese Arbeit einfaches Spielzeug, Malstifte und Zeichenblöcke zur Verfügung gestellt. Weiters brachte UNICEF erfahrene Psychologen nach Bam. Sie kümmerten sich gemeinsam mit iranischen Psychologen um die Fortbildung freiwilliger iranischer Helfer und halfen den lokalen Behörden bei der Organisation von Therapiemöglichkeiten. Schulen spielen bei der Betreuung von Kindern in Katastrophengebieten eine bedeutende Rolle. Durch Unterricht und sei er noch so improvisiert sollen die Mädchen und Buben schnell wieder eine schützende Umgebung und einen geregelten Tagesablauf erhalten. Neun von zehn Schulen in Bam wurden zerstört, jeder dritte Lehrer starb. UNICEF brachte Schulmaterial für über Kinder nach Bam und richtete provisorische Schulen in Zelten und Containern ein. UNICEF konzentriert sich in Bam weiter stark auf den Wiederaufbau von Schulen und auf die psychosozialen Betreuung von Kindern und ihren Familien. Im Mittelpunkt steht dabei ein Trainingsprogramm für Lehrer. Die Ausbildung hilft den Lehrern dabei, Traumata bei den Kindern zu erkennen und anzusprechen. Die Ausbildung für Gesundheitsarbeiter, Schulpsychologen und Lehrer wird weiter ausgebaut und unterstützt wird vor allem das wachsende Netzwerk von Bildungs- und Gesundheitsexperten, die in die psychosoziale Fürsorge mit einbezogen sind. Jüngste Entwicklungen und Zukunftsausblick Die Erde mußte nur ein paar Sekunden beben, um Bam zu zerstören. Der völlige Wiederaufbau der Stadt und der umliegenden Dörfer wird noch Jahre dauern. Der Großteil der grundlegenden Bedürfnisse der Menschen von Bam kann nun wieder erfüllt werden. Medizinische Betreuung, Schulunterricht und Kinderbetreuung sind wieder verfügbar, Nahrungsmittelrationen werden regelmäßig verteilt. Die Wohnsituation der Menschen von Bam ist allerdings immer noch eines der größten Probleme, viele Einwohner leben noch immer in Zelten. Die Konstruktion von neuen Häusern für alle Bewohner, inklusive der notwendigen Infrastruktur wie Strom, Wasser und Kanalsystemen stellt eine große Herausforderung an die iranische Regierung und Hilfsorganisationen dar.
4 UNICEF ARBEITET SEIT 1962 IM IRAN FÜR DIE KINDER. Schwerpunkte der UNICEF-Hilfe für die Kinder von Bam in den nächsten Monaten sind: Wiederaufbau der zerstörten Schulen Weiterführung der psychologischen Hilfe Reparatur der Trinkwasserleitungen Verbesserung der hygienischen Verhältnisse. Routine-Impfungen UNICEF ruft weiterhin zu Spenden für die kleinen Erdbebenopfer im Iran auf, denn zu viele Kinder in Bam leiden noch immer an den Auswirkungen der schrecklichen Katastrophe: PSK KINDER IRAN Danke! Dank der Hilfe der österreichischen Spenderinnen und Spender konnte UNICEF Österreich bis jetzt das Nothilfeprogramm für die Kinder von Bam mit Euro unterstützen. Ein großer Dank im Namen der Kinder an alle Spenderinnen und Spender!
5 Kurier, 1. Jänner 2004 OÖNachrichten, 10. Jänner 2004 Kurier, 1. Jänner 2004 Der Standard, 31. Dezember 2003 Der Standard, 30. Dezember 2003 Kärntner Tageszeitung, 3. Jänner 2004
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