Häusliche Gewalt und Kinder. Erleuchtung eines Phänomens
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- Sara Beckenbauer
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Transkript
1 Häusliche Gewalt und Kinder Erleuchtung eines Phänomens 1
2 Um was geht s: Gewalt in der Familie Asymmetrie, Machtgefälle Isolation Privatsache Chronizität Repetition, Muster, ev. latente Zunahme Latente Gefahr Eskalation, Tötung 2
3 Gewalt Spirale 3 Nach
4 Was brauchen Kinder? Kinder sind auf sichere Systeme angewiesen Familie- Schule- Peergruppe- Gemeinde Mindestens 1 Bezugsperson die: Verlässlich Vertraut Verfügbar ist 4
5 System heisst: Gegenseitige Beeinflussung Positionierung Rolle einnehmen Schule Gemeinde Familie Peers Freizeit 5
6 System einer Gewalt geprägten Familie Schule Peers Gemeinde Familie Freizeit 6
7 Merkmale: Isolation Überwachung Instabilität Ohnmacht Unsicherheit 7
8 Was Kinder erleben: Sie hören Gewalt Sie sehen Gewalt Sie erleben Gewalt Sie fühlen: Ohnmacht Schuld Wut 8
9 Was Kinder möchten: Das es aufhört Das Geschehen beeinflussen Die Mutter und ev. Geschwister beschützen 9
10 Voraussetzungen der Kinder in Situationen häuslicher Gewalt Situation kann jederzeit eskalieren Kind kann nicht abtauchen und im Spiel versinken, ist zu riskant Schlechte Noten? Verlässlichkeit der Partner? Ungeduldiges Umfeld Keine Unordnung geduldet 10
11 Entwicklung unter häuslicher Gewalt Dauer-Stress Unsicherheit Unzuverlässigkeit Mangel an Geborgenheit Suchtproblematik der Eltern Chronische Krankheiten 11
12 Entwicklung unter häuslicher Gewalt Sprache und Motorik Psychomotorik: speziell Aufmerksamkeit und Konzentration Intelligenz! Impulskontrolle Krankheitsanfälligkeit Essstörungen Depression-Sucht-Suizidalität 12
13 Kindeswohlgefährdung bei HG Zwischen 30-60% der Kinder misshandelter Mütter selber misshandelt Psychische Misshandlung grundsätzlich gegeben Kindeswohl bei HG immer bedroht, auch wenn die Kinder nicht selber betroffen sind! Resilienz des Kindes massgeblich 13
14 Resilienz Vortrag Prof. W. Kassis, Forum für Suchtfragen
15 Risikofaktor Kränkung versus Schutzfaktor Selbstwert 15
16 Schutzfaktoren Verlässliche Bezugsperson Selbstwirksamkeit Selbstvertrauen Kommunikationsfähigkeit Sicherheit Positives aktives Gestalten der Konfliktlösungen Optimistische Lebenseinstellung Etc.. 16
17 Psychiatrischer Symptomenkomplex Selbstwert in Frage gestellt, erniedrigt Selbstwirksamkeit zurückgestellt Beziehungsfähigkeit defizitär, Misstrauen Depressive Grundstimmung Sozialer Rückzug Ev. Suizidalität 17
18 Was fällt in der Schule auf: Chronische Müdigkeit Absentismus (häufige Krankheiten) Zerstreutheit (Konzentration, Aufmerksamkeit) Verletzungen Depressive Verstimmungen u.a 18
19 Was fällt in der Schule auf: Eltern kommen oft zu zweit Der eine Teil deutlich dominant Kinder haben Angst, wenn Lehrperson mit Eltern Kontakt aufnehmen will Häufige Erkrankung von Eltern («Unfälle» gehäuft) 19
20 Thematisierung von HG Viele Jugendliche haben Vorbehalte das Thema nach aussen anzusprechen HG Privatsache Angst, Fachpersonen könnten das Falsche machen Siehe auch C.Seith 2/
21 Gefahren wenn Kinder auf das Thema innerfamiliärer Gewalt angesprochen werden: Antwort nicht adäquat abgefangen! Verlässlichkeit der befragenden Person Kindgerechter Umgang Empathiestress 21
22 Stufengerecht Im Kindergarten meistens mit Eltern Ab 4. Klasse alleine: Distanz zu Eltern jetzt grösser als früher 22
23 Fragen allgemein: Offene Fragen: Wie geht es Dir zuhause? Habt ihrs friedlich? Konflikte, Streit? Wer mit wem? Was passiert? Wie oft? Geschlossene Fragen: Körperliche Auseinandersetzungen während dem Streit? Sachbeschädigungen? Konkrete Drohungen Waffeneinsatz? 23
24 Fragen das Kind betreffend Eigene Betroffenheit von Gewalt: Angst? Körperliche Gewalt? Gewalt gegen Gegenstände oder Haustiere? Verletzungen, Art der Behandlung? Gewalt von Geschwistern? Möchtest Du noch etwas anderes erzählen? 24
25 Zu beachten: Was passiert, jetzt nach dem Gespräch mit dem Kind? Loyalitäts Konflikt? Fühlt es sich gedrängt, zuhause von dem Gespräch zu erzählen? Angst vor der Wahrmachung von Drohungen? 25
26 Was kann die Schule? Erste Gespräche führen : Durchbrechung der Isolation Schulsozialarbeit: Stützen der Selbstwirksamkeit Schularzt: Erfassen Bio-psycho-sozialer Fehlentwicklungen Dokumentation: Verlauf Gefährdungsmeldung 26
27 Wie weiter Verlässlicher Partner des Kindes werden Cave Aktivismus, Empathiestress Cave falsche Versprechungen Mit dem Kind einen Plan machen Kind in seiner Selbstwirksamkeit stützen 27
28 Vorgehen Fakten klären: Gefährdung, Leidensdruck, Kindeswohl? Eigene Gefühle wahrnehmen, ev. Vertrauensperson mitteilen Interdisziplinär, vorsichtig und umsichtig handeln, nicht überstürzen Handlungsfähigkeit der «Opfer» stärken Mit den «Opfer» Arbeitsbündnis eingehen 28
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