Binder+Co Gruppe. Kennzahlen Geschäftsentwicklung IFRS. Kennzahlen Konzernbilanz IFRS. Kennzahlen Aktie

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1 TYPISCH BINDER. Auch 2012 haben wir wieder richtig hart gearbeitet. Wir haben unsere langfristige Strategie weiter erfolgreich umgesetzt und entwickeln uns wie geplant von einem steirischen KMU zu einem internationalen Konzern. Geschäftsbericht 2012

2 Binder+Co Gruppe Kennzahlen Geschäftsentwicklung IFRS Ertragslage Q4/2012 Q4/2011 Umsatz EUR Mio. 87,16 81,71 28,27 28,28 davon Aufbereitungstechnik EUR Mio. 42,08 30,74 14,02 8,01 davon Umwelttechnik EUR Mio. 29,75 35,98 9,16 16,02 davon Verpackungstechnik EUR Mio. 15,33 14,99 5,09 4,25 EBIT EUR Mio. 8,41 8,54 3,43 3,56 davon Aufbereitungstechnik EUR Mio. 3,09 3,79 1,37 1,53 davon Umwelttechnik EUR Mio. 3,52 3,29 1,27 1,63 davon Verpackungstechnik EUR Mio. 1,80 1,46 0,79 0,40 EBIT-Marge % 9,6 10,5 12,1 12,6 EBT EUR Mio. 8,18 8,54 3,31 3,52 Konzernergebnis EUR Mio. 6,13 6,77 2,71 3,12 Gewinn pro Aktie (unverwässert) EUR 1,54 1,74 0,70 0,81 Gewinn pro Aktie (verwässert) EUR 1,53 1,73 0,70 0,81 Investitionen TEUR Operativer Cash Flow TEUR Mitarbeiter Anzahl zum Stichtag Umsatz/Mitarbeiter TEUR EBIT/Mitarbeiter TEUR Auftragseingang EUR Mio. 98,53 86,58 33,63 21,51 davon Aufbereitungstechnik EUR Mio. 42,12 31,99 8,38 12,15 davon Umwelttechnik EUR Mio. 28,26 38,39 9,60 6,13 davon Verpackungstechnik EUR Mio. 28,15 16,20 15,65 3,23 Auftragsstand EUR Mio. 40,16 28,83 40,16 28,83 davon Aufbereitungstechnik EUR Mio. 12,09 12,07 12,09 12,07 davon Umwelttechnik EUR Mio. 11,56 13,06 11,56 13,06 davon Verpackungstechnik EUR Mio. 16,50 3,70 16,50 3,70 Kennzahlen Konzernbilanz IFRS Aktiva Langfristiges Vermögen EUR Mio. 37,40 32,75 Kurzfristiges Vermögen EUR Mio. 39,63 35,69 Passiva Eigenkapital EUR Mio. 29,89 27,33 Langfristiges Fremdkapital EUR Mio. 17,14 15,22 Kurzfristiges Fremdkapital EUR Mio. 30,00 25,89 Bilanzsumme EUR Mio. 77,03 68,44 Eigenkapitalquote % 38,8 39,9 Return on Equity (ROE) EBIT % 28,1 31,2 Kennzahlen Aktie Q4/2012 Q4/2011 Höchstkurs EUR 32,60 24,90 28,10 23,00 Tiefstkurs EUR 21,40 15,60 27,30 15,60 Schlusskurs zum EUR 27,50 21,32 27,50 21,32 Marktkapitalisierung zum EUR Mio. 103,13 79,95 103,13 79,95

3 Umsatz 2012 nach Segmenten Umsatz/Umsatzanteil Export 100 Verpackungstechnik 17,6 % Umwelttechnik 34,1 % Aufbereitungstechnik 48,3 % ,25 Export 55,30 81,71 Export 72,61 87,16 Export 79,40 0 EUR Mio Umsatz 2012 nach Regionen EBIT Österreich 8,9 % 10 Afrika 9,3 % 7,5 7,22 8,54 8,41 Amerika 3,9 % Westeuropa 47,5 % 5,0 Asien/Australien 20,5 % 2,5 CEE/GUS 9,9 % 0 EUR Mio EBIT 2012 nach Segmenten Auftragseingang ,53 Verpackungstechnik 21,4 % 86,58 Aufbereitungstechnik 36,7 % ,34 Umwelttechnik 41,9 % 25 0 EUR Mio Binder+Co im Vergleich zum ATX 200 % Auftragsstand zum 31. Dezember % 37,5 40, ,01 28, % 12,5 150 % 1/12 2/12 3/12 4/12 5/12 6/12 7/12 8/12 9/12 10/12 11/12 12/12 Binder+Co AG ATX 0 EUR Mio

4 Vom Schüttgut zur Palette

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7 Wir haben etwas Neues auf den Markt gebracht. Anfang 2012 haben wir die Bublon GmbH gegründet, ein Tochterunternehmen zur Vermarktung unserer innovativen und hocheffizienten Technologie, die neuen Schwung in die Baustoffentwicklung bringt. Zahlreiche potenzielle Kunden folgen unserer Einladung und testen zu ihrer Zufriedenheit unsere Gleisdorfer Versuchsanlage. Unsere BUBLON-Technologie vereint maximale Wertschöpfung mit dem Anspruch der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung. Sie macht aus einem rein natürlichen und unerschöpflichen Rohstoff das ideale Basismaterial für Baustoffe mit ausgezeichneten Dämm- und Isoliereigenschaften, wie sie heute stark nachgefragt werden. Das nützt der Umwelt. Und unseren Kunden.

8 Inhalt Umschlag Kennzahlen 7 als erfolgreich, also richtig erwiesen Der Vorstand im Gespräch Überblick 16 Binder+Co Gruppe 17 International präsent 18 Produkte Prozesse Segmente Visionen 20 Strategie 21 Innovation 26 Nachhaltigkeit Werte 34 Binder+Co-Aktie 36 Corporate Governance 39 Organe Das Binder-Jahr Konzernlagebericht 47 Geschäftsentwicklung 51 Human Resources 53 Forschung und Entwicklung 53 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren 54 Risikomanagement 56 Ausblick 59 Konzernabschluss 60 Konzernbilanz 62 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 63 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 64 Konzern-Geldflussrechnung 65 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 67 Anhang zum Konzernabschluss 90 Erklärung der gesetzlichen Vertreter 91 Bestätigungsvermerk 93 Bericht des Aufsichtsrats Nachlese 94 Unternehmensgeschichte 96 Glossar 104 Kapitalmarktkalender 2013 Umschlag Kontakt

9 Highlights 2012 u u u u u Unser Umsatz legte 2012 um 6,7 % auf EUR 87,16 Mio. zu. Wir haben mehr Einzelmaschinen verkauft als je zuvor. Stärkster Umsatzbringer war erneut die Auf bereitungstechnik. Langsam kommt auch wieder das Geschäft mit Systemen und Gesamtanlagen in Schwung. Das EBIT blieb mit EUR 8,41 Mio. nur knapp unter dem sehr guten Vorjahresniveau. Grund für die etwas geringere Marge sind die geringeren Ergebnisbeiträge unserer neuen Tochterunternehmen sowie aperiodische Ergebnisbeiträge aus Gute Aussichten: Den Auftragseingang steigerten wir um 13,8 % auf EUR 98,53 Mio. Mit einem Auftragsstand von EUR 40,16 Mio. haben wir eine solide Basis für das Geschäftsjahr 2013 geschaffen. Wir haben weiter investiert: EUR 7,67 Mio. Schwerpunkt war der Standort Gleisdorf mit der Generalsanierung einer m² großen Fertigungs halle und der Fertigstellung des neuen Eingangsbereichs. Zudem haben wir wieder kräftig in F&E investiert. Große Freude über die CSR-Auszeichnung TRIGOS Steiermark. Den renommierten Preis für nachhaltiges Wirtschaften haben wir der erfolgreichen Umsetzung unserer ganzheitlichen CSR-Strategie zu verdanken. Vorwort Unternehmen Strategie Aktie Lagebericht Jahresabschluss 5

10 Vorwort Unternehmen Strategie Aktie Lagebericht Aktie Lagebericht Jahresabschluss Jahresabschluss Service Eine Headline Maßstäbe setzen: Mit ihren Spitzenprodukten zählt Binder+Co weltweit zu den Top 3 in den von ihr bearbeiteten Produktsegmenten. Als innovativer Vordenker setzt das Unternehmen Maßstäbe in den Bereichen Auf bereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik. Profitabel wachsen: Modular aufgebaute Produkte ermöglichen kundenspezifische Lösungen mit optimalem Preis-/Leistungsverhältnis. Die Spitzenprodukte von Binder+Co sind der Schlüssel zu profitablem Wachstum in neuen Märkten. Erfolgsfaktor Mitarbeiter Getra gen wird der Erfolg des Unternehmens von seinen leistungsstarken und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbei tern. Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Erschließung wertvoller Ressourcen. Sie schafft Werte, indem Sekundärrohstoffe wie Altglas, Altpapier oder Kunststoffabfall durch Sortieren aufbereitet und wieder verwendbar gemacht werden. Und sie steigert Werte durch die effiziente Erschließung von Primärrohstoffen wie Kohle, Erzen, Sand oder mineralischen Rohstoffen durch Nassaufbereitung, Sieben oder Trocknen.Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Er schließung wertvoller Ressourcen. Binder+Co weltweit zu den Top 3 in den von ihr bearbeiteten Produktsegmenten. Als innovativer Vordenker setzt das Unternehmen Maßstäbe in den Bereichen Auf bereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik. Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Erschließung wertvoller Ressourcen. Großer Zwischentitel Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Erschließung wertvoller Ressourcen. Sie schafft Werte, indem Sekundärrohstoffe wie Altglas, Altpapier oder Kunststoffabfall durch Sortieren aufbereitet und wieder verwendbar gemacht werden. Und sie steigert Werte durch die effiziente Erschließung von Primärrohstoffen wie Kohle, Erzen, Sand oder mineralischen Rohstoffen durch Nassaufbereitung, Sieben oder Trocknen. Maßstäbe setzen: Mit ihren Spitzenprodukten zählt Binder+Co weltweit zu den Top 3 in den von ihr bearbeiteten Produktsegmenten. Als innovativer Vordenker setzt das Unternehmen Maßstäbe in den Bereichen Auf bereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik. Profitabel wachsen: Modular aufgebaute Produkte ermöglichen kundenspezifische Lösungen mit optimalem Preis-/Leistungsverhältnis. Die Spitzenprodukte von Binder+Co sind der Schlüssel zu profitablem Wachstum in neuen Märkten. Erfolgsfaktor Mitarbeiter Getra gen wird der Erfolg des Unternehmens von seinen leistungsstarken und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbei tern. Kleiner Zwischentitel Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Erschließung wertvoller Ressourcen. Sie schafft Werte, indem Sekundärrohstoffe wie Altglas, Altpapier oder Kunststoffabfall durch Sortieren aufbereitet und wieder verwendbar gemacht werden. Und sie steigert Werte durch die effiziente Erschließung von Primärrohstoffen wie Kohle, Erzen, Sand oder mineralischen Rohstoffen durch Nassaufbereitung, Sieben oder Trocknen.Die Technologie von Binder+Co bietet die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und Er schließung wertvoller Ressourcen. 6J. Rosegger Geschäftsbericht Binder+Co K. Grabner

11 »als erfolgreich, also richtig erwiesen«im Gespräch mit den beiden Vorstandsmitgliedern Dipl.-Ing. Dr. Karl Grabner und Mag. Jörg Rosegger 2012 war für Binder+Co nach eigener Aussage wieder ein Jahr der richtig harten Arbeit. Wie dürfen wir das konkret verstehen? Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Grabner: Die Betonung liegt einerseits auf hart, andererseits auf richtig. Denn 2012 hatten wir wirklich alle Hände voll zu tun, haben Neues auf die Beine gestellt und damit eine tragfähige Basis für die kommenden Jahre geschaffen. Richtig deshalb, weil wir 2012 gesehen haben, dass unsere Strategie aufgeht. Unsere Investitionen der vergangenen Jahre strategische, finanzielle und menschliche haben sich als erfolgreich, also richtig erwiesen. Sie haben uns dahin gebracht, wo wir heute sind: Ein in der Steiermark tief verwurzeltes Unternehmen, das sich Zug um Zug in einen Global Player verwandelt. Rosegger: Heute stellt sich diese Entwicklung als schlüssig und logisch dar. Man darf aber nicht vergessen, dass es diese Vision nicht immer gab und dass wir uns anders entwickelt hätten, wenn wir nicht vor einigen Jahren unsere neue Wachstumsstrategie formuliert hätten und diese konsequent umsetzen würden: Wachstum auf der Basis von Product Leadership, Operational Excellence, Market Reach und den richtigen Akquisitionen. Wir geben unser Bestes und kommen gut voran.» wir werden mittelfristig weiter in die Internationalisierung investieren. «Spannende Zukunftsaussichten also. Bleiben wir aber vorerst bei 2012 und den Zahlen: Der Umsatz ist deutlich gewachsen, das EBIT allerdings unter dem sehr guten Niveau des Vorjahres geblieben, wenn auch nur knapp. Wo liegen die Gründe dafür, und müssen wir künftig immer mit dieser etwas geringeren Marge rechnen die im Branchenvergleich immer noch im Spitzenfeld liegt? Rosegger: Das strategische Wachstum wird mit den Aktivitäten des Jahres 2012 nicht abgeschlossen sein, wir werden mittelfristig weiter in die Internationalisierung investieren. Die unter 10 % liegende Ergebnismarge wird uns somit auch in den kommenden Jahren begleiten. So haben wir 2012 bei unseren neuen Tochterunternehmen, der Bublon GmbH und der Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd., Anlaufkosten verbucht, denen noch keine Umsätze gegenüberstanden. Dies waren aber entscheidende strategische Schritte, wichtige Investitionen in die Zukunft, die sich jedoch zum Teil bereits 2013 ergebnisseitig abbilden sollten. Wie hat sich denn Ihr im Sommer 2011 übernommenes italienisches Tochterunternehmen in seinem ersten vollständigen Geschäftsjahr als Comec-Binder S.r.l. entwickelt? Grabner: Benissimo wirklich sehr zufriedenstellend! Wir hatten uns ambitionierte Ziele gesetzt, und diese auch erreicht. Eine Basis für diese Akquisition war ja die hohe Produktqualität der Zerkleinerungsmaschinen, die unser Produktportfolio ideal komplettieren. Ein weiteres Argument war die dadurch ermöglichte Erweiterung 7

12 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese unseres Marktzugangs. Was jedoch nötig war und relativ rasch umgesetzt werden konnte war eine komplette Neustrukturierung des Unternehmens. Als sehr wertvoll erwiesen sich dabei unsere Erfahrungen bei der Integration unseres Tochterunternehmens Statec Binder GmbH. Das Vertrauen des Marktes gibt uns jedenfalls recht. Wir konnten mit unserem vervollständigten Produktportfolio viele Kunden für Comec-Binder begeistern und haben damit im gesamten Mittelmeerraum, im nördlichen Afrika, aber auch auf dem wettbewerbsträchtigen deutschen Markt schöne Projekte für unsere Kunden umsetzen dürfen. Kommen wir zu Ihren konkreten strategischen Schritten Das Geschäftsjahr begann ja gleich mit der Gründung eines neuen 100%-Tochterunternehmens, der Bublon GmbH Grabner: Ja, wir haben die Vermarktung unserer im Herbst 2011 vorgestellten neuen Technologie zur Herstellung eines natürlichen Basismaterials für Dämm- und Isolierstoffe in einem eigenen Unternehmen gebündelt. Dieses neue Unternehmen tritt als weltweiter Anbieter von Gesamtanlagen auf, die neben der Kerntechnologie BUBLON bei Bedarf auch für die vor- bzw. nachgeschalteten Prozessschritte Zerkleinern, Sieben und Trocknen sowie Verpacken auf konzerneigene Produkte zurückgreifen kann. Die komplexere Struktur des Gesamtproduktes verlangte aber eine intensive Auseinandersetzung mit der neuen Technologie, und auch der Aufbau eines Kundenstocks bedurfte der vollen Konzentration der BUBLON-Kernmannschaft. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Know-how und die Marktaktivitäten zu bündeln, und erreichen damit gleichzeitig die erforderliche Transparenz zur Beurteilung des Markterfolgs.» Gegenüber herkömmlichen Verfahren punkten wir nicht nur mit einem um 50 % reduzierten Energiebedarf beim Expansionsverfahren selbst, sondern auch mit deutlich verbesserten Eigenschaften des mit BUBLON erzeugten Produkts. «Wurde Ihre neue BUBLON-Technologie im abgelaufenen Geschäftsjahr denn bereits vom Markt wahrgenommen? Grabner: Und ob, es herrscht reges Interesse an unserer Pilotanlage. Zahlreiche interessierte Unternehmen u. a. solche aus der Bau- und Ziegelindustrie oder Hersteller von Fertigputzen und Dämmplatten haben uns in den letzten Monaten ihr Rohmaterial zu Testzwecken gebracht. Dabei zeigt sich ganz klar: Gegenüber herkömmlichen Verfahren punkten wir nicht nur mit einem um 50 % reduzierten Energiebedarf beim Expansionsverfahren selbst, sondern auch mit deutlich verbesserten Eigenschaften des mit BUBLON erzeugten Produkts. Zudem erlaubt es unser innovatives Verfahren, die Granulateigenschaften wie Schüttdichte und Druckfestigkeit gezielt einzustellen und damit die Anforderungen unserer Kunden punktgenau zu erfüllen. Im letzten Geschäftsbericht hatten Sie angekündigt, Ihr Engagement im asiatischen Markt zu intensivieren. Im Jänner 2013 gründeten Sie ein weiteres neues Tochterunternehmen: Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd. Was genau macht Binder+Co in China? Rosegger: Unser Projekt in China kommt gut voran: Im April haben wir mit der Vertragsunterzeichnung zur Errichtung eines eigenen Fertigungs- und Bürokomplexes einen wichtigen ersten Schritt in unserem großen Internationalisierungsprojekt gesetzt. Bereits Ende 2012 waren unsere Fertigungs- und Assemblierungshalle sowie die nötigen Büroflächen weitgehend fertiggestellt und wir werden im März 2013 in das neue Assemblierungswerk nahe Tianjin einer Hafenstadt, die etwa 130 km südöstlich von Beijing liegt und verkehrstechnisch bestens an die Hauptstadt angebunden ist einziehen. Grabner: Unser Ziel ist es, an diesem neuen Standort Siebmaschinen für den Kohlebergbau in China zu fertigen. Dabei werden die Kernkomponenten aus Gleisdorf stammen, während Blechzuschnitte und Unterstützungskonstruktionen von chinesischen Partnern zugeliefert werden. Mit diesem Modell wollen wir unsere gute Marktposition im Bereich der Kohlesiebung 2013 weiter festigen und gleichzeitig auch verstärkt andere Branchen bedienen. Nicht zuletzt erhoffen wir uns durch unser Engagement auch einen guten Einstieg in die chinesische Recyclingindustrie sowie eine wichtige Basis für unser BUBLON-Geschäft. 8

13 Vorwort Unternehmen Aktie Lagebericht Jahresabschluss Service 9

14 Vorwort Unternehmen Aktie Lagebericht Jahresabschluss Service 10

15 Die Gründung eines eigenen chinesischen Standorts bedeutet für ein mittelständisches steirisches Unternehmen einen enormen Aufwand und birgt vielleicht doch auch ein gewisses Risiko? Was macht Sie so sicher, dass diese Entscheidung richtig war? Rosegger: Wenn wir im asiatischen Markt reüssieren wollen, dann ist unser chinesisches Tochterunternehmen der einzig richtige Schritt. Denn einerseits ist es wichtig, nahe am Kunden, also vor Ort zu sein. Und andererseits entfällt rund ein Viertel des Endpreises unserer in Asien verkauften Siebmaschinen auf Transport und Verpackung. Wenn wir also die großen Rahmenteile aus Stahl in China zukaufen und diese mit den Kernkomponenten aus Gleisdorf kombinieren, sind wir deutlich wettbewerbsfähiger und schonen durch geringere Transportaktivitäten gleichzeitig die Umwelt haben wir 20,5 % unseres Umsatzes in Asien und Australien erzielt, vor allem mit Siebmaschinen für den chinesischen Kohlebergbau. Wir haben diesen Markt eingehend analysiert und glauben an sein großes Potenzial. Gibt es konkrete Pläne für weitere neue Standorte? Grabner: Ja, die gibt es: Wir planen, in Nordamerika ein Service-Center einzurichten, das dann den USamerikanischen und den kanadischen Markt bedienen soll. In einem Folgeschritt wollen wir mit der in China gesammelten Erfahrung auch ein Assemblierungswerk in Südamerika mit Fokus auf Brasilien errichten. Dies jedoch alles erst nach einem Konsolidierungsjahr ab Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Als Weltmarktführer sind Sie für Ihre Innovationskraft bekannt und vielfach ausgezeichnet worden. Rund ein Fünftel des Umsatzes machen Sie mit Produkten, die Sie innerhalb der letzten drei Jahre neu auf den Markt gebracht haben. Welche Innovationen haben Sie 2012 vorgestellt? Grabner: Differenziert nach Regionen haben wir das Jahr 2012 zum Auf- und Ausbau unserer Marktpräsenz mit unterschiedlichen Produkten genutzt. So war das vergangene Geschäftsjahr besonders durch den Wiedereinstieg unserer Tochter Comec-Binder in den für uns neuen Markt hoch qualitativer Produkte in der Zerkleinerungstechnik geprägt. Mit der Markteinführung der BUBLON-Technologie hatten wir zwar bereits im Herbst 2011 begonnen, die intensive Marktbearbeitung erfolgte jedoch erst im Geschäftsjahr 2012.» In der Sortiertechnik haben wir mit MINEXXund CLARITY-Geräten erstmals wichtige Impulse im chinesischen Markt gesetzt. «Rosegger: In der Sortiertechnik haben wir mit MINEXX- und CLARITY- Geräten erstmals wichtige Impulse im chinesischen Markt gesetzt. In der Verpackungstechnik wiederum gelang die Etablierung unserer neu entwickelten und im Jahr 2010 vorgestellten Gerätereihen CERTOPAC und PRINCIPAC in Europa und Übersee. Da die Eigentümerstruktur von Binder+Co seit Längerem sehr stabil ist, dürften Sie mit Ihrer Unternehmensstrategie und deren konsequenter Umsetzung auch Ihre Aktionäre überzeugen. Wie wichtig ist das Vertrauen Ihrer Großaktionäre geballte österreichische Wirtschaftskompetenz mit jahrzehntelanger Erfahrung in Ihrem Unternehmensalltag? Grabner: Das Vertrauen unserer Großaktionäre stärkt und bestärkt uns natürlich und stellt damit eine ganz entscheidende Basis für die Umsetzung unseres Wachstumskurses dar. Denn wir können uns dadurch ganz auf unsere Arbeit und den eingeschlagenen Weg konzentrieren. Rosegger: Zudem profitiert auch die Entwicklung unseres Aktienkurses von der Stabilität und langfristigen Ausrichtung unserer Großaktionäre: Während der ATX 2012 um rund 23,7 % zulegte, ist der Wert der Binder+Co-Aktie im selben Zeitraum um rund 29,0 % gestiegen. 11

16 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Erfolgreiches Umsetzen einer klaren Strategie, langfristige Orientierung, aufmerksamer Umgang mit allen Stakeholdern und nicht zuletzt Ihr Produktportfolio da schillert doch das Schlagwort Nachhaltigkeit durch» Wir sehen unsere Aufgabe darin, auf eine intelligente und nutzstiftende Art Geld zu verdienen. «Rosegger: Ja, ohne dieses Modewort allzu sehr zu strapazieren, bestimmt die dahinterliegende Idee seit Langem unser Tun. Dabei verstehen wir Nachhaltigkeit nicht nur als ethische und ökologische, sondern vor allem auch als ökonomische Dimension: Wir sehen unsere Aufgabe darin, auf eine intelligente und nutzstiftende Art Geld zu verdienen. Und das nicht nur heute, sondern auch noch morgen und übermorgen. Grabner: Dabei ist uns bewusst, dass unser partnerschaftlicher Umgang mit Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden ein wesentlicher Faktor für unseren wirtschaftlichen Erfolg ist. Denn offene Kommunikation bringt nicht nur Menschlichkeit in unseren Arbeitsalltag, sie stärkt auch die Bindung an unser Unternehmen und das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen und das wirkt sich natürlich auch auf unsere Produktivität und damit auf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens sehr positiv aus. Rosegger: Dass wir für die Umsetzung unserer ganzheitlichen CSR-Strategie im Frühling 2012 die CSR- Auszeichnung TRIGOS Steiermark in der Kategorie Ökologie entgegennehmen durften, ist uns eine besondere Ehre und bestärkt uns noch mehr in unseren Bemühungen um ein nachhaltiges Wirtschaften. Streifen wir noch einen weiteren Nachhaltigkeits-Aspekt: Binder+Co stellt mit zwei Lehrlingen sowohl den amtierenden Staatsmeister als auch den Vizemeister im Schweißen. Das spricht sehr für das hervorragende Ausbildungsniveau in Ihrem Unternehmen. Grabner: Ja, die Lehrlingsausbildung hat bei uns seit jeher einen hohen Stellenwert und wir freuen uns natürlich, wenn ihre Qualität so eindrucksvoll bestätigt wird. Dabei nehmen wir neben der fachlichen Schulung unserer Lehrlinge auch unsere Aufgabe in der Vermittlung von kommunikativen und sozialen Kompetenzen sehr ernst, da diese ganz wesentlich für die hervorragende Zusammenarbeit des Binder+Co-Teams und unsere Unternehmenskultur sind. Rosegger: Wir sind uns bewusst, dass unsere Facharbeiter einen entscheidenden Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg leisten und gerade im Rahmen unserer Internationalisierungsbemühungen eine wesentliche Rolle spielen. Denn zum Aufbau eigener Assemblierungsstützpunkte im Ausland brauchen wir bestens ausgebildete Fachkräfte. Dass wir diese aus den eigenen Reihen rekrutieren können, bedeutet einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Zuletzt noch die Frage nach dem Geschäftsjahr Was sind hier aus aktueller Sicht die bestimmenden Themen? Rosegger: Wie schon vorhin erwähnt, werden wir weiter in eine regional breitere Aufstellung unseres Unternehmens investieren und damit unsere Unabhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa steigern. Dadurch wird unsere Ergebnismarge im Jahr 2013 und wohl auch darüber hinaus allerdings unter 10 % bleiben. So erwarten wir für unser neues Tochterunternehmen in China 2013 noch Anlaufverluste. Damit können wir aber einen großen Umsatzhebel aktivieren, passen unsere Kernprodukte doch optimal zu den Bedürfnissen des chinesischen Marktes. Grabner: Prognosen abzugeben bedeutet, dass man neben den Risiken, die derzeit fast schon zum Überdruss in aller Munde sind, auch die Chancen erkennt. Kurzfristig, d. h. im Geschäftsjahr 2013, überwiegen aus unserer Sicht die Chancen. Dank einer guten Startposition wir sind mit einem Auftragsstand von EUR 40,16 Mio. in das Jahr 2013 gestartet sind wir zuversichtlich, auch im neuen Geschäftsjahr weiter wachsen zu können. 12

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19 2012 haben wir das Projekt Binder China auf die Beine gestellt: Unseren neuen Assem blierungs- und Servicestandort in einem vielversprechenden Wachstumsmarkt. Eine Fertigungs- und Assemblierungshalle mit rund m 2, einschließlich 400 m 2 Bürofläche, in der Nähe von Beijing gelegen und verkehrstechnisch bestens an die chinesische Hauptstadt angebunden. Das wollten wir. Und das wurde 2012 nahe der Hafenstadt Tianjin für uns gebaut. Im März 2013 beginnen wir vor Ort Siebmaschinen für den Kohlebergbau zu fertigen, noch stärker in die chinesische Recycling branche einzusteigen und unsere BUBLON-Technologie auch hier zu vermarkten. Die Kernkomponenten stammen weiterhin aus Gleisdorf, alles rundherum ist dann made in China. Das spart nicht nur enorme Transportkosten, sondern schont einmal mehr unsere Umwelt. Wir haben uns umgesehen und Chancen ergriffen.

20 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Die Binder+Co Gruppe Statec Binder GmbH Comec-Binder S.r.l. Binder+Co AG 50,7 % 100 % 100 % 100 % Bublon GmbH Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd. Die international erfolgreiche Binder+Co Gruppe mit ihrer Zentrale im steirischen Gleisdorf ist in den Segmenten Aufbereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik tätig. Mit ihren innovativen Produkten ist sie Weltmarktführer in den Bereichen Siebtechnik und Glasrecycling. Binder+Co ist spezialisiert auf die Herstellung von hocheffizienten Maschinen und maßgeschneiderten Ge samt - anlagen zur Zerkleinerung, Absiebung, Nassaufbereitung, zur thermischen Aufbereitung, Sor tierung sowie Sackverpackung und -palettierung von unterschiedlichsten Schüttgütern wie z. B. Baustoffen, Erz, Kohle, Altglas und anderen Recyclingstoffen, Lebens- und Futtermitteln, Kunststoffgranulaten oder chemischen Produkten. Weltweit wurden bisher mehr als Maschinen von Binder+Co geliefert, und jährlich kommen rund 500 neu hinzu. Unsere Mission Werte schaffen und steigern Mit ihren Technologien bietet Binder+Co die optimalen Voraussetzungen für die nachhaltige Schonung und effiziente Erschließung wertvoller Ressourcen. Die Unternehmensgruppe schafft Werte, indem Sekundärrohstoffe wie Altglas, Altpapier oder Kunststoffabfall durch Sortieren aufbereitet und wieder verwendbar gemacht werden. Und sie steigert Werte mit Maschinen zur effizienten Erschließung von Primärrohstoffen wie Kohle, Erz, Sand oder mineralischen Rohstoffen durch Zerkleinern, Sieben, Nass oder Thermisches Aufbereiten und Sortieren. Konsequente Innovation Binder+Co zählt in ihren Produktsegmenten weltweit zu den Top 3. Als innovativer Vordenker setzt die Unternehmensgruppe weltweit Maßstäbe in den Bereichen Aufbereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik. Profitabel wachsen Die innovativen Spitzenprodukte von Binder+Co sind der Schlüssel zu profitablem Wachstum, auch in neuen Märkten. Ihr modularer Aufbau erlaubt die Verwendung von vor Ort gefertigten Teilkomponenten ergänzt um die Spitzentechnologie, die direkt aus Gleisdorf geliefert wird. Dadurch ermöglicht Binder+Co auch in Überseemärkten kundenspezifische Lösungen mit optimiertem Preis-Leistungs-Verhältnis. Erfolgsbasis Mitarbeiter Die Basis für den Erfolg der Binder+Co Gruppe ist ihr Team aus leistungsstarken, motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihre enge und kollegiale Zusammenarbeit steht unter dem Motto Wir reden und arbeiten miteinander. 16

21 International präsent Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Hier hat Binder+Co direkt von Gleisdorf aus Projekte realisiert. Hier ist Binder+Co über Vertriebspartner vertreten. 17

22 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Produkte zerkleinern Mit der Comec-Binder S.r.l. hat Binder+Co ihr Produktportfolio um die Zerkleinerungstechnik erweitert. > Mit den unterschiedlichen Typenreihen in der Primär-, Sekundär- und Tertiär-Zerkleinerung ist die breite Einsetzbarkeit der COMEC- Produkte in den Bereichen Bergbau, Industriemineralien und in der Baustoff- und Recyclingindustrie sichergestellt. sieben Binder+Co ist der weltweit führende Anbieter von Siebmaschinen zur Trennung von Primär- und Sekundärrohstoffen nach Korngröße. > Das Spitzenprodukt BIVITEC bietet eine einfache und effektive Lösung für die besonders anspruchsvolle Klassierung von feuchten, feinen und klebrigen Materialien. nass aufbereiten Binder+Co ist ein international gefragter Lieferant von Maschinen und Anlagen zur wirtschaftlichen Nassaufbereitung von Baurohstoffen und Industriemineralien. > Der Sandfang SANDEXX ermöglicht die effiziente Reinigung und gleichzeitige Entwässerung von Sand-Wasser-Gemischen zu transport- und verpackungsfähigem Sand. thermisch aufbereiten Der Bereich thermische Aufbereitung umfasst Maschinen zur Trocknung, Kühlung und Thermischen Aufbereitung von Schüttgütern. > Der Fließbetttrockner DRYON bietet effizientes, schonendes Trocknen und Kühlen von z. B. Kohle, Kalisalz, Recyclingmaterial, Nahrungs- und Futtermitteln oder chemischen Produkten zu Endprodukten mit konstant hoher Qualität. > Mit BUBLON bietet das Tochterunternehmen Bublon GmbH ein thermisches Verfahren zur Herstellung eines rein natürlichen Basismaterials für Baustoffe mit hervorragenden Dämm- und Isoliereigenschaften an. sortieren Binder+Co ist der führende Spezialist in der sensorgestützten Sortierung von Altglas. > Der Bestseller CLARITY bietet Farbsortierung und Fremdstoffabscheidung durch ein revolutionäres Drei-Wege-System und macht Altglas damit zu einem Sekundärrohstoff höchster Reinheit. > Mit MINEXX wurde ein Modul zur Mineraliensortierung am Markt eingeführt, das z. B. Quarz, Talkum, Kalk, Erze und Salze nach ihrer Farbe oder ihrer chemischen Zusammensetzung erkenn- und sortierbar macht. verpacken und palettieren Unter der Marke Statec Binder ist Binder+Co ein internationaler Top-Player im Bereich Verpackungstechnik. Neben der Hochleistungs-Offensackverpackung schließt dieses Segment auch Sackkennzeichnung sowie Palettiertechnik ein. > PRINCIPAC steht für High-Speed-Offensackverpackung von frei fließenden Schüttgütern wie Düngemitteln, Kunststoffgranulaten, Saatgut, Lebens- und Futtermitteln oder Salzen. 18

23 Comec-Binder S.r.l. Binder+Co AG Prozesse Segmente zerkleinern sieben Aufbereitungstechnik Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie, Baustoffindustrie, Steine- und Erdenindustrie Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Binder+Co AG nass aufbereiten Bublon GmbH thermisch aufbereiten Umwelttechnik Recyclingindustrie, Glashütten Binder+Co AG Statec Binder GmbH sortieren verpacken palettieren Verpackungstechnik Petrochemische Industrie, Düngemittelindustrie, Saatgut-, Lebens- und Futtermittelindustrie Binder+Co bietet sechs Prozessschritte in drei marktorientiert differenzierten Segmenten an jeweils maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundengruppen. Die Zuordnung von Umsätzen und Ergebnissen zu den einzelnen Segmenten erfolgt je nach primärem Kundenzugang. 19

24 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Product Leadership Strategie Unser Ziel: Weiteres Wachstum Binder+Co verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Ausgehend von einer starken Position als innovativer Technologie- und Marktführer in wichtigen Produktbereichen und Märkten setzt die Unternehmensgruppe dabei auf vier Wachstumssäulen: Product Leadership, Market Reach, Operational Excellence und Akquisitionen. Unser Weg: Erstklassige Leistung, klarer Fokus Product Leadership Binder+Co setzt auf erstklassige Produkte. Basis für die Entwicklung neuer Produkte ist dabei die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Prozessabläufen der unterschiedlichen Kunden und Kundensegmente sowie das frühzeitige Erkennen von z. B. umweltpolitischen Weichenstellungen, um dadurch neue Kundenanforderungen rasch und bestmöglich zu erfüllen. Dabei fokussiert Binder+Co insbesondere auf die Entwicklung neuer Produkte bzw. Maschinenkonzepte mit Mehrfachnutzen, die in unterschiedlicher Konfiguration eingesetzt werden können. Ein optimiertes Produktportfolio, das auf Basis zahlreicher Einzelmodule maßgeschneiderte Kundenlösungen bietet, sichert die starke Marktposition von Binder+Co als Technologieführer. Market Reach Market Reach Ihren direkten Marktzugang stellt Binder+Co durch ein weltweit agierendes Vertriebsteam sicher, das verstärkt als Prozessberater für seine Kunden auftritt. Das Angebot umfasst technisch ausgereifte Lösungskonzepte, die die wirtschaftliche Optimierung der jeweiligen Kundenprozesse kompetent unterstützen. Durch professionelles Key Account Management ist Binder+Co für ihre Kunden ein geschätzter Partner und Berater. Im regionalen Fokus liegen Westeuropa, Zentral- und Osteuropa (CEE und GUS), Nordamerika, Südamerika mit Schwerpunkt Brasilien sowie in Asien speziell Indien und China. Im Kernmarkt West- und Osteuropa beliefert Binder+Co verstärkt die Kundensegmente Bau- und Bauzulieferindustrie, Bergbau, Steine- und Erdenindustrie, Recyclingindustrie sowie die Lebens- und Futtermittelindustrie. Die Branchenschwerpunkte in Nordamerika bilden die Recyclingindustrie und der Bergbau. In Südamerika sind es der Bergbau, die Bau- und Bauzulieferindustrie sowie die Recyclingindustrie. In Asien wiederum werden hauptsächlich der Kohlebergbau, die Stahl- und Eisenindustrie sowie die petrochemische Industrie bedient. Parallel dazu ist Binder+Co bestrebt, die asiatische Recyclingindustrie zu erschließen. Zur Stärkung des Marktzugangs in China hat Binder+Co im Jänner 2013 die Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd. gegründet. Das Umsatzwachstum wird in den kommenden Jahren zunehmend von Asien, Nord- und Südamerika getragen werden (2012: 24,4 % des Gesamtumsatzes), gleichzeitig wird der Umsatz aus den über alle Regionen und Branchen verteilten Key und Target Accounts auf bis zu 30 % ( : durchschnittlich 22,9 %) ausgebaut werden. Operational Excellence Operational Excellence Als Systemanbieter und Prozessberater spielt für Binder+Co sowohl die Sicherstellung als auch die Weitergabe von Fachwissen eine wichtige Rolle. Neben der laufenden Optimierung der internen Prozessabläufe sind Wissensmanagement und eine solide Personalentwicklung die wichtigste Basis für nachhaltiges Wachstum. Verbesserte interne Abläufe sichern mit einem optimalen Auftragsdurchlauf kürzest mögliche Maschinenlieferzeiten und bilden damit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Der Aufbau eines soliden Mitarbeiterstamms wird auch durch Ausbildungsprogramme wie die Kompetenzwerkstatt unterstützt, in der jungen Mitarbeitern im Fertigungs-, Montage- und Servicebereich strukturierte interne Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden. Im Angestelltenbereich wird ab 2013 mit dem Programm Fachkarriere eine entsprechende Ausbildung für junge Techniker und Vertriebsmitarbeiter angeboten. 20

25 Gezielte Akquisitionen Zur Ausweitung des Vertriebsnetzes und zur Ergänzung des Produktprogramms stellen für Binder+Co neben organischem Wachstum auch strategische Unternehmenszukäufe eine Option dar. Von Interesse sind hier Unternehmen mit einer Umsatzgröße zwischen EUR 20 Mio. und EUR 50 Mio., die wie die im Juli 2011 übernommene Comec eine sinnvolle Abrundung des Produktprogramms bieten und gleichzeitig zur Komplettierung des bestehenden Vertriebsnetzes beitragen. Ziel sind branchenübergreifende Ergänzungen des Produktportfolios und die Erschließung neuer Märkte. Comec z. B. brachte einen verbesserten Marktzugang im Mittelmeerraum und in Nordafrika sowie den verfahrenstechnischen Prozessschritt Zerkleinern ein. Innovation Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Die große Innovationskraft von Binder+Co ist wesentlich dafür verantwortlich, dass die Unternehmensgruppe mit ihren Spitzenprodukten in allen Produktsegmenten weltweit zu den Top 3 zählt. Wichtige Kennzahl: Die Innovationsrate Den Erfolg ihrer Entwicklungsarbeit beurteilt Binder+Co seit vielen Jahren anhand einer eigens definierten Kennzahl, der sogenannten Innovationsrate lag diese bei 17,1 % dies bedeutet, dass im Geschäftsjahr ,1 % des Gesamtauftragseingangs mit Produkten erzielt wurden, die Binder+Co innerhalb der letzten drei Jahre als Eigenentwicklung neu auf den Markt gebracht hat. Dieser hohe Wert belegt die große Bedeutung von Innovation für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg von Binder+Co. Für die kommenden Jahre ist es Ziel der Gruppe, die Innovationsrate auf 25 % zu steigern und damit eine der großen Stärken von Binder+Co weiter zu festigen. Open Innovation für rasche Lösungen aktueller Marktanforderungen Ein wichtiger Aspekt des Open-Innovation-Ansatzes von Binder+Co ist die vorbehaltslose Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern aus international renommierten Forschungsinstituten, Universitäten und Fachhochschulen. Diese Kooperationen, die sich vor allem mit Grundlagenforschung befassen, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter forciert. Sie sind wichtig für den nachhaltigen Erfolg der Unternehmensgruppe, weil dadurch aktuelle Forschungsergebnisse unmittelbar in praxistaugliche Maschinen umgesetzt werden können. Umgekehrt bringt die direkte Rückkopplung mit den Anforderungen des Marktes wertvolle Impulse für gezielte Forschungsarbeiten der Partner von Binder+Co. Derzeit kooperiert Binder+Co mit der Technischen Universität Graz, der Montanuniversität Leoben, der Bergakademie St. Petersburg, dem Fraunhofer Institut sowie mit privaten Institutionen und Unternehmen, die sich auf die Entwicklung neuester Sensor-, Sieb- und Verpackungstechnologien spezialisiert haben. Neben diesen intensiven Forschungskooperationen lebt Binder+Co Open Innovation auch im offenen Umgang mit ihren Kunden. Diese liefern mit ihren konkreten Bedürfnissen und Anforderungen häufig den Anstoß zur Entwicklung neuer Produkte, deren Markteinführung meist im Rahmen von Kundenpartnerschaften erfolgt. So bietet Binder+Co in enger Zusammenarbeit mit Lieferanten und auch Wettbewerbern ihren Kunden maßgeschneiderte Anlagen an, ist mit ihren Technologien nahe am Markt und kann aufkommende Bedürfnisse rasch erkennen und auch erfüllen. 21

26 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Innovativ, effizient und mit höchstem ökologischem Anspruch BUBLON bringt Schwung in die Baustoffentwicklung Ein Beispiel für eine rasche und innovative Antwort auf ein aktuelles Kundenbedürfnis ist die BUBLON-Technologie. Sie vereint maximale Wertschöpfung mit dem Anspruch der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung. Denn mit BUBLON wird aus einem rein natürlichen und nahezu unerschöpflichen Rohstoff ein ideales Basismaterial für heute stark nachgefragte Baustoffe mit ausgezeichneten Dämm- und Isoliereigenschaften. Genutzt wird dabei das popcornähnliche Verhalten von verwittertem Vulkanglas (wie z. B. Perlit), sein Volumen bei Erhitzung auf über 800 C bis auf das 20-fache auszudehnen. Das von Binder+Co und ihren Partnern entscheidend weiterentwickelte Verfahren besticht durch wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Prozessen: Der Energiebedarf für den Expansionsprozess konnte um etwa 50 % reduziert und damit auch der CO 2 -Ausstoß deutlich verringert werden, die Möglichkeit zur kundenspezifischen Aufbereitung optimiert die Rohstoffausnutzung, und das expandierte Granulat kann nach dem Ende seiner meist jahrzehntelangen Nutzung zur Gänze in den ökologischen Kreislauf rückgeführt werden. Deutlich verbesserte Produkteigenschaften Zudem punktet BUBLON mit deutlich verbesserten Produkteigenschaften. Denn das mit herkömmlichen Verfahren erzeugte Perlit-Popcorn ist stark hygroskopisch, zieht also Feuchtigkeit an. Zudem sind die Formstabilität und die Festigkeitswerte deutlich geringer, was derartige Produkte für die Bau- und Isolierstoffindustrie nur bedingt einsetzbar macht. Die mit BUBLON-Anlagen expandierten Perlite hingegen eignen sich aufgrund ihrer geringen Wasseraufnahme sowie ihrer verglasten und geschlossenen Oberfläche sehr gut für die Weiterverarbeitung zu Platten und Form teilen. Weitere wertvolle Produkteigenschaften sind die verbesserte Abriebfestigkeit, die höhere Druckbeständigkeit, die hervorragenden Isoliereigenschaften sowie die Nichtbrennbarkeit und Resistenz gegen Unge zieferbefall. Das neue Verfahren erlaubt es zudem, die Schüttdichte sowie die Druckfestigkeitswerte der Granulate gezielt zu skalieren und damit auf die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Kunden abzustimmen. Gleisdorfer BUBLON-Anlage vielfach genutzt Vielseitige Einsatzgebiete Die Anwendungsmöglichkeiten von BUBLON sind denkbar vielseitig: Von der Nutzung als Isolierschüttung, Wandisolierung oder als Füllmaterial in der Bau- und Ziegelindustrie reichen sie über Fertigputze, Dämmplatten und dem Einsatz für neue Produkte im Bereich des Baudekors und der Brand- und Schallschutzindustrie bis hin zur Verwendung als Isolierstoff in der Kältetechnik oder auch als Zusatzstoff für Blumenerde, Spezialzahnpasten etc. Im Herbst 2011 wurde in Gleisdorf eine BUBLON-Anlage errichtet, die interessierten Unternehmen zu Testzwecken zur Verfügung steht. Dieser Einladung folgten im abgelaufenen Geschäftsjahr zahlreiche potenzielle Kunden und testeten mit ihren Originalmaterialien erfolgreich spezifische Expansionsprozesse in Langzeit-Versuchsreihen. Interessantes Marktpotenzial BUBLON fügt sich optimal in das Produktportfolio von Binder+Co ein. Denn sowohl die vor- als auch die nachgeschalteten Verfahrensschritte zählen bereits zu den angebotenen Kernkompetenzen bevor BUBLON zum Einsatz kommt, muss das Ausgangsmaterial zerkleinert, gesiebt, getrocknet und danach das erzeugte Granulat verpackt werden. Somit eröffnet diese neue Technologie Binder+Co ein sehr interessantes Marktpotenzial in den Industrieregionen Europa, USA und Japan sowie künftig vor allem in China. Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit BUBLON sind in der im Jänner 2012 gegründeten Bublon GmbH, einer 100%-Tochter der Binder+Co AG, gebündelt. 22

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29 Wir haben eine wichtige Aufgabe rasch gemeistert haben wir unser italienisches Tochterunternehmen Comec-Binder auf Binder-Kurs gebracht. Mit dem im Sommer 2011 übernommenen Zerkleinerungsspezialisten haben wir unsere Produktpalette und unseren Marktzugang entscheidend weiter ausgebaut. 1. Product Leadership war schon gegeben, die Zerkleinerungsmaschinen haben uns von Anfang an überzeugt. Unsere Aufgabe war es, das Unternehmen in Binder-Manier neu aufzustellen. Also: 2. Operational Excellence und 3. Market Reach: Wir haben klare Strukturen geschaffen, für effiziente Abläufe gesorgt, eine starke Mannschaft formiert. Und damit sehr rasch das Vertrauen des Marktes gewonnen. Wir liegen voll im Zeitplan. So schnell kann s gehen.

30 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Nachhaltigkeit CSR-Auszeichnung TRIGOS Steiermark Für ihre ganzheitliche CSR-Strategie und ihr kontinuierliches Engagement für nachhaltiges Wirtschaften wurde Binder+Co im Frühling 2012 mit dem TRIGOS Steiermark in der Kategorie Ökologie prämiert. Die Bewertungskriterien für diese Auszeichnung sind umfassend. Geprüft wird u. a., wie stark umweltschutzrelevante Strategien in die Kernprozesse des Unternehmens einbezogen, negative Einflüsse auf die Umwelt reduziert und Maßnahmen zum Klimaschutz gesetzt werden. Ebenfalls bewertet werden die Ökoeffizienz der hergestellten Produkte sowie die Energieeffizienz der Gebäude, Anlagen und Produktionsprozesse des Unternehmens. Weiters werden innovative Ideen im Bereich Umwelttechnik sowie die Förderung erneuerbarer Energien und das Betreiben von Bewusstseinsbildung für Klima- und Umweltschutz bei den Stakeholdern berücksichtigt. Hinter dem steirischen Ableger des österreichweiten TRIGOS steht eine einzigartige Plattform aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Prinzip der Nachhaltigkeit und der verantwortungsvollen Unternehmensführung in Österreich zu verbreiten. Umwelt Mit ihren Maschinen und Anlagen zur hocheffizienten Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen sorgt Binder+Co dafür, dass weltweit weniger Rohstoffe abgebaut werden, und trägt damit zum Schutz von wertvollen Lebensräumen bei. Beispiel Glasrecycling Beispiel BUBLON Ressourcenschonende Technologien Ein Beispiel, wie sowohl wertvolle Rohstoffe als auch Energieressourcen geschont werden können, ist der Einsatz von Recyclingglas in der Glasproduktion. Mithilfe der innovativen Sortiertechnologie von Binder+Co kann der Anteil der im Schmelzofen beigemengten Altglasscherben von bisher % auf mehr als 80 % gesteigert werden. Dies entspricht einer ebenso großen Einsparung der sonst zugesetzten Rohstoffe (Quarzsand, Natriumcarbonat, Natrium, Pottasche, Feldspat, Tonerde). Zudem wird dadurch der Energieverbrauch der Schmelzöfen um bis zu 30 % gesenkt, da Recyclingglasscherben im Gegensatz zu den Rohstoffen nicht erst in Glas umgewandelt, sondern nur aufgeschmolzen werden müssen. Mit der BUBLON-Technologie zur Herstellung eines rein natürlichen Basismaterials für Baustoffe mit ausgezeichneten Dämm- und Isoliereigenschaften steht auch die jüngste Entwicklung von Binder+Co im Zeichen des effizienten Umgangs mit Energie und Ressourcen. So punktet neben den besonderen Eigenschaften des Endprodukts auch die Technologie selbst mit einem um 50 % reduzierten Energieeinsatz im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren. Gleichzeitig konnte die Rohmaterialausnutzung um 20 % verbessert werden. Hochgerechnet auf die weltweite Produktion von geblähtem Perlit würde dies einer jährlichen Einsparung von mindestens 300 Mio. Litern Heizöl bzw. der Wärmeversorgung von etwa Haushalten entsprechen. Innerbetriebliche Ressourcen- und Energieeffizienz Auch innerbetrieblich legt die Binder+Co Gruppe ökonomisch wie ökologisch motiviert in allen Unternehmensbereichen größten Wert auf den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Die Gruppe investiert jährlich durchschnittlich EUR 0,5 Mio. in neueste Fertigungstechnologien, um damit die Energie- und Ressourceneffizienz ihrer Produktionsprozesse zu maximieren. 26

31 Binder+Co legt aber auch großes Augenmerk auf die sparsame Energieversorgung ihrer Betriebsgebäude. So wurden 2009 Verbesserungspotenziale erhoben und ein entsprechendes Maßnahmenbündel zur Steigerung der Energieeffizienz am Standort Gleisdorf definiert. In einem ersten Schritt wurden bis Ende 2012 rund EUR 4,0 Mio. in die thermische Sanierung der Fertigungshallen sowie in entsprechend ausgestattete Neubauten investiert. Betreffend Wärmeversorgung werden derzeit gemeinsam mit lokalen Energieversorgern alternative, ökologisch verträgliche Lösungen diskutiert. Die Stromversorgung des Standorts Gleisdorf erfolgt über einen regionalen Anbieter, der selbst eine hohe Bereitschaft zum sorgsamen Umgang mit knappen Ressourcen hat. Reduktion von Abfall, Lärm und Emissionen Binder+Co verfügt über ein behördlich genehmigtes, umfassendes Abfallwirtschaftskonzept und orientiert sich in ihren Bemühungen um die Reduktion der Betriebsemissionen an den geltenden Richtlinien der Europäischen Union. Zudem wurde der Standort Gleisdorf mit der 2010 in Betrieb genommenen neuen Lackieranlage (Investitionssumme: EUR 0,7 Mio.) bereits hinsichtlich zu erwartender künftiger, noch weiter verschärfter gesetzlicher Auflagen gut abgesichert. Die erreichten Emissionswerte liegen durch diese Investition aktuell um bis zu 50 % unter den zulässigen Grenzwerten. Die Grundstoffe zur Herstellung ihrer Produkte beschafft Binder+Co größtenteils in Europa und reduziert durch die Minimierung der Transportwege und die entsprechende CO 2 -Einsparung den ökologischen Fußabdruck der Gruppe. Mit dem 2013 in China in Betrieb genommenen Assemblierungswerk für Maschinen und Anlagen für den asiatischen Markt werden ebenfalls markante Einsparungen erzielt, die sowohl die enormen Transport- und Verpackungskosten als auch die damit vermiedenen Emissionen betreffen. Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Mitarbeiter Binder+Co pflegt eine ausgesprochen partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ihren internen und externen Stakeholdern. Dabei ist sich das Management bewusst, dass gerade die Mitarbeiter eine essentielle Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmensgruppe sind und agiert dementsprechend umsichtig. Ergebnis der hohen Wertschätzung sind der Teamgeist und die hohe Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter, die sich u. a. in der geringen Fluktuationsrate von max. 2 % jährlich ausdrücken und Binder+Co den Ruf eines attraktiven Arbeitgebers verleihen. Dieses positive gesellschaftliche Image wird auch von den Kunden wahrgenommen, steigert ihr Vertrauen in die Unternehmensgruppe und ist damit eine wichtige Basis für die Absicherung des wirtschaftlichen Erfolgs von Binder+Co. Führungsleitlinien für Transparenz und Dialog Ein ganz wesentliches Element der Unternehmensführung ist die interne Transparenz und die gezielte Weitergabe von Wissen und Know-how. Um dies zu fördern und den internen Dialog anzuregen, hat Binder+Co sechs Führungsleitlinien formuliert: Wir handeln als Vorbild Wir setzen alles daran, dass unser Unternehmen in vielerlei Hinsicht als Vorbild gesehen werden kann in puncto Innovationskraft, Technologieführerschaft, Betriebsklima, Effizienz, Produktivität, Umweltauswirkungen etc. Dahinter steht eine Mannschaft, in der sich jeder einzelne dieser Vorbildhaltung bewusst ist. Die Führungsleitlinien von Binder+Co Wir fördern Eigeninitiative Keiner kennt unser Unternehmen besser als unsere aktuell 340 Mitarbeiter. Wir nutzen dieses enorme Potenzial z. B. für die kontinuierliche Verbesserung unserer Prozessabläufe und die Entwicklung neuer Ideen, indem wir die Eigeninitiative unserer Mitarbeiter aktiv fördern. Wir haben klare Ziele und Arbeitsabläufe Bei uns weiß jeder ganz genau, was er warum tut. Das schafft nicht nur Transparenz, sondern sorgt auch für maximale Produktivität und ermöglicht uns, unsere selbstgesteckten Ziele Zug um Zug zu erreichen. 27

32 Vorwort Überblick Visionen Werte Das Binder-Jahr 2012 Nachlese Wir übernehmen Verantwortung Verantwortung für unsere Kunden, die mithilfe unserer Maschinen und Anlagen erfolgreich wirtschaften. Für unsere Mitarbeiter, die bei Binder+Co einen in jeder Hinsicht sicheren Arbeitsplatz haben sollen. Für das Vertrauen unserer Aktionäre. Und für die Region, in der wir uns rundum wohl fühlen und wo wir uns gerne in den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und Soziales engagieren. Wir sorgen für Transparenz Wir haben nichts zu verbergen und leben eine offene Informationspolitik nach innen und außen. So bekennen wir uns z. B. freiwillig zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex und führen interessierte Besucher im Rahmen der Erlebniswelt Wirtschaft regelmäßig durch unser Werk. Wir reden und arbeiten miteinander Auch wenn in unserem Fertigungsbetrieb Maschinen im Mittelpunkt stehen, so geben doch die Menschen den Ton an. Das ist uns bewusst und deshalb pflegen wir das offene Gespräch innerhalb des Unternehmens, und auch mit unseren Kunden, Handelspartnern, Lieferanten, Aktionären und Partnern in aller Welt. Aktive Informationspolitik Durch eine möglichst zeitnahe Information über wichtige Ereignisse werden die Mitarbeiter eng in das Unternehmensgeschehen eingebunden. Die zweimal jährlich erscheinende Mitarbeiterzeitung Spotlight bietet nicht nur einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung und die Highlights der vergangenen Monate, sondern lässt auch die gemeinsamen Veranstaltungen Revue passieren. Zu diesen zählen neben den vierteljährlichen Informationsnachmittagen für alle Mitarbeiter zahlreiche vom Betriebsrat organisierte Veranstaltungen, die vom Management zur entspannten Kommunikation mit der Belegschaft genutzt werden. Zudem steht das Management im ständigen, guten Dialog mit dem Arbeiter- und dem Angestelltenbetriebsrat, um von den Interessen der Mitarbeiter zu erfahren und die soziale Ausgewogenheit aller internen Maßnahmen sicherzustellen. Wertschätzende Arbeitsbedingungen Neben flexiblen Arbeitszeiten, der Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und einer fairen Entlohnung über dem Kollektivvertrag bietet Binder+Co ihren Mitarbeitern ein unternehmensweites Bonus- und Prämienprogramm sowie ein hierarchiefreies Stock-Option-Programm zum Kauf von Aktien des eigenen Unternehmens. Zudem werden in jährlichen Mitarbeiterfördergesprächen gemeinsam persönliche Entwicklungspläne erstellt. Für die ersten sechs Monate ihrer Betriebszugehörigkeit wurde für neue Mitarbeiter ein eigenes Mentorensystem installiert, in dessen Rahmen sich ausgesuchte innerbetriebliche Mentoren um die fachliche und soziale Integration der neuen Kollegen kümmern. Mit einem Durchschnittsalter von derzeit 38 Jahren verfügt Binder+Co über ein junges und gleichzeitig erfahrenes Team. Binder+Co investiert jährlich 1 2 % der Lohn- und Gehaltssumme in die fachliche Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Der Schwerpunkt liegt dabei für Arbeiter auf einer fundierten technisch-kaufmännischen Ausbildung in Form der Binder-Kompetenzwerkstatt bzw. für Angestellte auf der so genannten Binder-Fachkarriere. Angesichts der zunehmenden Internationalisierung wird generell auch auf die Vertiefung von Fremdsprachenkenntnissen Wert gelegt. Hohe Sicherheitsstandards Binder+Co fühlt sich dem umfassenden Schutz ihrer Mitarbeiter verpflichtet und arbeitet daher an einer kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheits- und Gesundheitsstandards innerhalb der Unternehmensgruppe. Bestätigt wurde dieses Engagement u. a. durch den Staatspreis Arbeitssicherheit Das ausgezeichnete Projekt verbessert den Schutz junger Mitarbeiter im Umgang mit Arbeitsmitteln und wurde mittlerweile auch von zahlreichen anderen österreichischen Unternehmen übernommen. Eine in diesem Zusammenhang wichtige Kennzahl ist die Häufigkeit von Arbeitsunfällen, die bei Binder+Co pro 1 Mio. Arbeitsstunden berechnet wird. Ausgehend vom Startwert 29,16 im Jahr 2007 liegt die Binder+Co AG im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 19,37 bereits auf einem im Branchenschnitt niedrigen Niveau. Erklärtes Ziel ist es allerdings, einen Spitzenwert von unter 10 zu erreichen und auch alle Tochterunternehmen an dieses Niveau heranzuführen. 28