Gott nahe zu sein ist mein Glück! Psalm 73, 28 Jahreslosung 2014 Wie kommt man dazu, ein solches Bekenntnis abzulegen? Der Liederdichter Asaph

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1 Gott nahe zu sein ist mein Glück! Psalm 73, 28 Jahreslosung 2014 Wie kommt man dazu, ein solches Bekenntnis abzulegen? Der Liederdichter Asaph beschreibt in diesem Psalm seinen ganz eigenen schwierigen Weg dahin und erzählt auch sehr ehrlich, dass es Zeiten gab, wo er an seinem Glück zweifelte und eher unglücklich war. Dieses Bekenntnis erklingt als Schlussakkord eines bewegenden Stückes Glaubens- und Lebensgeschichte, von der der Psalm erzählt. Und es wird eingeleitet mit einem Dennoch!. Nachdem Asaph von manchen Anfechtungen und inneren Kämpfen berichtet hat, ringt er sich durch zu diesem Dennoch! und nun nach der Lutherübersetzung : Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringst um alle (bringst zum Schweigen), die dir die Treue brechen. Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun! Psalm 73, Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte Gott nahe zu sein ist mein Glück! Einige Gedanken dazu: 1. Gott nahe zu sein das ist eigentlich unmöglich! Gott nahe zu sein ist mein Glück! Die Jahreslosung hat, wenn man sie durch die moderne Übersetzung falsch hört, so einen kuscheligen Klang als würden zwei Verliebte sich gegenseitig schöne Worte machen. Dabei ist das völlig absurd, sich vorzustellen, dass wir kleinen sündigen Geschöpfe uns mit dem Schöpfer des Universums, dem heiligen Gott und Herrn in eine Kuschelecke zurückziehen könnten. Bild: Unser Planet die Erde gehalten von Gottes Händen.

2 2 Von wegen Gott nahe sein rausgeschmissen aus dem Paradies hat ER uns Menschen und einen Cherub mit Schwert davor gestellt, weil wir uns gegen ihn aufgelehnt haben. Und etwas von dieser Auflehnung gegen Gott findet sich auch in Deinem und meinem Herzen (in diesen Zustand werden wir hineingeboren). Also nichts da in Gottes Nähe haben wir nichts mehr zu suchen! Und selbst dem Volk, das ER sich erwählte, um mit ihm Heilsgeschichte zu schreiben, lässt ER durch Mose beim Bundesschluss am Sinai warnend sagen, dass sie Abstand halten sollen, um nicht in Gottes Heiligkeit und Licht zu verbrennen. Gott sagt zu Mose: Steig hinab und verwarne das Volk, dass sie nicht durchbrechen zum Herrn, ihn zu sehen, und viele von ihnen fallen. 2. Mose 19, 21 Sogar Mose selbst darf nur etwas von Gott erkennen und erfassen, obwohl er gerne mehr erkannt hätte und einer war, der Gott am dichtesten kam. Einmal heißt es: Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. 2. Mose 33, 11 Und dann doch auch: Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! und ER sprach: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht! 2. Mose 33, Also, wenn wir von der Nähe zu Gott sprechen, dann müssen wir wissen: Diese Nähe würde für uns tödlich enden, wenn wir ungeschützt, unverändert, unversöhnt IHM begegnen würden. Denn Schrecklich ist s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Hebräer 10, 31 Diese Erkenntnis kann uns Ehrfurcht und Demut lehren, und sie kann uns davor bewahren, die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott zu verwechseln mit irgendeiner Kuschelspiritualität für das persönliche religiöse Wohlbefinden. 2. Gott nahe zu sein das geht, denn Gott kommt zu uns! Wir haben es gerade gefeiert: Gott macht sich klein, Gott wird Mensch!

3 3 Und das Wort wurde Fleisch (Mensch) und wohnte (zeltete) unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit! Johannes 1, 14 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst Philipper 2, 6 8 In Jesus kommt nicht nur Gott selbst zu uns, sondern Jesus ist auch der Weg, um wieder mit dem himmlischen Vater Gemeinschaft haben zu können: Johannes 14, 1 9! 3. Gott nahe zu sein das geht, weil Gott Seine Nähe verheißt! Wem verheißt Gott seine Nähe? Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben! Psalm 34, 19 Hier geht es nicht um ein zerbrochenes Herz aus Liebeskummer oder ein zerschlagenes Gemüt durch zu wenig Liebe oder zu viel Kritik sondern hier geht es um Menschen, bei denen im Lichte Gottes ihr falsches Selbstbild zerbrochen und ihr menschlicher Stolz geknackt ist. Es geht um Menschen, die sich als Sünder erkannt haben und die Gott um Erbarmen bitten. Denen ist Gott nahe, weil Er voller Erbarmen ist! In der Geschichte vom barmherzigen Vater, die Jesus erzählt, erlebt es der Jüngere der verlorenen Söhne so, als er sich aufmacht, um zu seinem Vater zu gehen und zu bekennen, dass er gesündigt hat: Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn Lukas 15, 20 Gott verspricht seine Nähe denen, die durch Vergebung und Heiligung ein reines Herz haben. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen! Matthäus 5, 8

4 4 Und er verspricht, sich finden zu lassen, wenn Menschen ihn ernsthaft suchen: Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen! Psalm 145, 18 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. Jeremia 29, Darum ist Gott nahe zu sein nicht einfach etwas Passives, sondern hat mit einer inneren Ausrichtung zu tun, nämlich mit der Entscheidung, was das Wichtigste und wer der Wichtigste in meinem Leben ist: Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte! Psalm 73, 28 bekennt der Psalmist Asaph. Ich finde diese Übersetzung besser. Denn sie nimmt uns in unserer Entscheidungsfreiheit und in unserer Entscheidungsverantwortung ernst. Gott geht uns zwar nach, stellt sich uns in den Weg, konfrontiert uns mit Seiner Wirklichkeit und seinem Wort und Anspruch, aber er drängt uns seine Nähe nicht auf. Im Alten Testament fordert der Prophet das Volk auf: Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. Der Gott lose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung! Jesaja 55, Und der Apostel Jakobus fordert die Christen auf: Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen! Jakobus 4, 8 4. Gott nahe zu sein das ist mein Glück. Mose erlebte die Auswirkungen von Gottes Nähe sowohl auf dem Berg Sinai als auch im Zelt der Begegnung, der Stiftshütte, sehr eindrücklich: 2. Mose 34, 29 35!

5 Und wir dürfen diese Nähe Gottes noch mehr erleben als Mose: 2. Korinther 3, ! 5 Als Jesus hier auf der Erde lebte, machte er den Jüngern deutlich, dass mit ihm das Himmelreich, die Herrschaft Gottes, schon nahe gekommen war. Wo Jesus ist, da ist Gott uns nahe! Das gilt bis heute! Jesus verspricht: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen! Matthäus 18, 20 Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende! Matthäus 28, Sowohl die Nähe Gottes als auch unser Glück sind hier auf Erden und in diesem Leben erst ein Vorgeschmack. Dann aber, wenn Gott seinen Schlusspunkt unter die Weltgeschichte setzt, dann werden wir Gott wirklich nahe sein: Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin! 1. Korinther 13, 12 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist! 1. Johannes 3, 2 Schluss: Gott nahe zu sein ist mein Glück! Psalm 73, 28 Wer sich einmal entschieden hat, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeichnen, der sucht immer mehr Seine Nähe, der will immer tiefer eintauchen in Seinen Willen und in die erfahrbare Wirklichkeit Seiner Gnade und Treue! Ich will das, denn Gott nahe zu sein ist auch mein Glück! Amen! / V. Glöckner