Projektmappe zum Schloss Eggenberg
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- Theresa Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Projektmappe zum Schloss Eggenberg Für die Lehrveranstaltung: VU Außerschulische Lernorte, SS 2008 Vorbereitung des Lehrausgangs durch: Silvia Maurer, Heimo Baugger und Markus Dörffel Inhaltsverzeichnis: S. 2-4 Themen und Lernziele des Lehrausgangs sowie der übergeordneten Unterrichtssequenz S. 5 Zeitlicher und inhaltlicher Ablauf des Lehrausgangs S. 6 Station 1 Einleitende Worte zur Geschichte der Eggenberger und des Schlosses S. 7-9 Station 2 Auf der Suche nach Wappen und Kapelle : o Arbeitsauftrag und lückenhaftes Wappen (S. 7) o Lückentext zum Wappen der Eggenberger (S. 8-9) o Fragen zur Kapelle (S. 9) S. 10 Station 3 Suchbild mit 9 Fehlern S Station 4 Rallye durch den Park von Schloss Eggenberg o Statue und Enten (S. 11) o Pavillion und ehemaliges Schießstandgebäude (S. 12) o Pfaue und Planetengarten (S. 13) S Station 5 Veränderungen rund um das Schloss Eggenberg (Vergleich von drei Abbildungen) S. 16 Station 6 Kurzinput zu Planetengarten und Baukonzept des Schlosses S Station 7 Allgemeine Informationen zur Führung durch das Münzkabinett S. 18 Station 8 Nachbereitung der Münzausstellung: Rätsel S. 19 Literaturangabe S. 20 Rätselauflösungen
2 Themen und Lernziele des Lehrausgangs sowie der übergeordneten Unterrichtssequenz Thema: Familie und Schloss Eggenberg - Die Familie und deren bedeutendste Vertreter - Das Schloss, als bedeutendste barocke Anlage dieser Art in der Steiermark Baugeschichte, des Schlossparks - Heraldik (anhand des Familienwappens) - Numismatik (anhand einer Führung durch das Münzkabinett) Zielgruppe: 6. Klasse AHS Lehrplanbezug: Vom Beginn der Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg Die sozioökonomischen und geistig-kulturellen Umbrüche in der frühen Neuzeit (Feudalkrise, konfessionelles Zeitalter, Humanismus und Renaissance; Entdeckungen) Die soziale, politische und wirtschaftliche Dynamik in neuzeitlichen Staaten und Bündnissystemen (Haumachtpolitik; habsburgische Reformpolitik; napoleonisches Hegemonialsystem; Der Wiener Kongress und das System der Restauration; Bündnisse bis 1918) Herrschafts- und Staatsformen und ihre Auswirkungen (Absolutismus, englischer Parlamentarismus, zentralistischer Nationalstaat) Vorkenntnisse: Wesentliche Kenntnisse über die politischen und gesellschaftlichen Strukturen des 15. Jahrhunderts (v. a. über die Herrschaft Kaiser Friedrichs III.- habsburgische Hausmachtpolitik) sowie des 17. Jahrhunderts (v. a. Dreißigjähriger Krieg, Gegenreformation v. a. unter Kaiser Ferdinand II.) 1. Einheit: Allgemeine Einführung in das Thema des Lehrausgangs Inhalt: Die Person Balthasar Eggenberg, sein Verhältnis zu Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen Herrscher Mathias Corvinus, Balthasars historische Bedeutung. Die politische Situation Innerösterreichs im 15. Jahrhundert. Die Person Hans Ulrichs von Eggenberg, sein Verhältnis zu Kaiser Ferdinand II., seine Bedeutung als wichtiger Diplomat im Dreißigjährigen Krieg. Hans Ulrich als eigentlicher Erbauer des Schlosses. Die politische Situation Innerösterreichs in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Schloss Eggenberg Seite 2 von 20
3 Lernziele: - Einsicht in die politischen Verhältnisse Innerösterreichs vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. - Begreifen, dass um die Wende vom 16./17. Jahrhundert der Höhepunkt der Gegenreformation erreicht war. - Einblick in eine barocke Schlossanlage mit all ihren Ausformungen. 2. Einheit: Lehrausgang Schloss Eggenberg 3. Einheit: Nachbereitung des Lehrausgangs Allgemeine Besprechung, Zusammenfassung, in einen größeren Zusammenhang stellen Methoden und Arbeitsformen: Gruppenberichte, Unterrichtsgespräch Beispielhafte Verarbeitungsformen des gesammelten Materials: - Bildbericht - Schlossführer - Eggenberg-Quiz - Reportage, Berichte - Erstellen einer eigenen Eggenberg-Homepage Lernziele der 2. und 3. Einheit: Erfassen vergangener Lebenswelten: 15. Jhd. (Gotik) und 17. Jhd. (Barock) Herausbildung einer kritischen, differenzierten und begründeten Betrachtungsweise dieser vergangenen Lebenswelten Anhand der zwei Mitglieder der Familie Eggenberg: Erkennen wie größere, politische Zusammenhänge das Leben der damaligen Menschen bestimmte Einblick in die Münz- und Geldgeschichte, anhand der Führung durch das Münzkabinett Schulung des Sehens (Verwendung von historischen Sachquellen) Festigung des Gruppenzusammenhalts und der Teamfähigkeit Schloss Eggenberg Seite 3 von 20
4 4. Einheit: Weiterführung in Form eines Exkurses Der Schwerpunkt dieser Einheit liegt auf den beiden historischen Hilfswissenschaften Heraldik und Numismatik. Inhalte: Die Heraldik als historische Hilfswissenschaft (kurze Geschichte, Bedeutung für die Allgemeine Geschichte) Die Numismatik als historische Hilfswissenschaft (kurze Geschichte, Bedeutung für die Allgemeine Geschichte) Die Bedeutung der Wappen für eine Familie, eine Stadt, ein Land etc. Was ist aus einem Wappen ablesbar? Welche Bedeutung haben Wappen heute? Die Bedeutung des Geldes für die Menschen im Laufe der Geschichte Münzen als Symbole für geschichtliche Epochen Welche Bedeutung haben Münzen, aber auch Banknoten, heute? Schloss Eggenberg Seite 4 von 20
5 Zeitlicher und inhaltlicher Ablauf des Lehrausgangs (die Zeitangaben sind als Richtlinie zu verstehen) Uhr Treffpunkt vor dem Haupttor Eintrittsgeld vorher einsammeln: Für Studenten 3 Euro als Eintritt (für einen Tag für alle Museen des Landesmuseum Joanneum) + 2,5 Euro zusätzlich für die Führung im Münzkabinett Wer eine GVB-Studienkarte besitzt, bezahlt nur die 2,5 Euro für die Führung Uhr Im Innenhof des Schlosses: Programmbekanntgabe für den heutigen Nachmittag Einleitende Worte zur Geschichte der Eggenberger und des Schlosses Uhr Selbständiges Erkunden des Schlosses: Auf der Suche nach Wappen und Kapelle Uhr Treffpunkt bei den Bänken vor dem Schloss: Suchbild als Überbrückung der Wartezeit, bis alle am Treffpunkt sind Kurze Nachbesprechung Einleitende Worte zur Rallye durch den Park von Schloss Eggenberg Uhr Treffpunkt im Planetengarten: Es hat nicht immer alles so ausgeschaut: Veränderungen rund um das Schloss Eggenberg (Arbeitsblätter) Kurzinput zu Planetengarten und Baukonzept des Schlosses Überleitung zum Münzkabinett Uhr Führung durch das Münzkabinett: Wir werden vor dem Eingang zum Museums-Shop abgeholt Uhr Nachbereitung der Münzausstellung: Rätsel Uhr Schlussreflexion im Restaurant Rudolf Uhr Offizielles Ende Schloss Eggenberg Seite 5 von 20
6 1. Einleitend zur Geschichte der Eggenberger und des Schlosses Wir befinden uns hier im Schloss Eggenberg, dem bedeutendsten Barockschloss der Steiermark. Der Grazer Bezirk Eggenberg, der aus dem Dorf rund um das Schloss entstand, verdankt der Familie der Eggenberger seinen Namen. Die Familie der Eggenberger stammt vermutlich aus Radkersburg, ihre Herkunft ist jedoch nicht restlos geklärt. Die beiden wichtigsten Vertreter der wohl bedeutendsten steirischen Adelsfamilie sind Balthasar Eggenberg, im 15. Jahrhundert und Hans Ulrich von Eggenberg im 17. Jahrhundert. Balthasar Eggenberg war Münzmeister Kaiser Friedrichs III., er brachte es zu großem Reichtum und starb 1493 im Kerker des Grazer Schlossberges. Hans Ulrich von Eggenberg, der 1623 zum Reichsfürsten erhoben wurde, ist der bedeutendste Vertreter der Familie überhaupt. Unter Kaiser Ferdinand II. war er ein sehr einflussreicher Diplomat, 1625 wurde er Gubernator von Innerösterreich. Er starb ist die Familie im Mannesstamm ausgestorben. Maria Eleonore, die Schwester des letzten Fürsten, war mit einem Grafen Herberstein verheiratet, weshalb das Schloss und die Herrschaft an die Familie Herberstein fielen. Mit ihrem Tode 1774 war die Familie endgültig erloschen. Der gotische Vorgängerbau des heutigen Schlosses wurde im 3. Viertel des 15. Jahrhunderts unter Balthasar Eggenberg errichtet, von ihm stammt auch die bedeutende gotische Kapelle. Hans Ulrich von Eggenberg beauftragte 1625 den Architekten Giovanni Pietro de Pomis mit der Planung seines Schlosses, wobei der gotische Vorgängerbau Balthasars integriert wurde war das Schloss fertig gestellt. Während des ganzen 17. Jahrhunderts wurden weitere Zu- und Umbauten durchgeführt. So wurde etwa der Planetensaal mit den Gemälden Hans Adam Weissenkirchers 1684/85 fertig gestellt. Im 18. Jahrhundert wurde die ganze Anlage unter der Familie Herberstein im Stile des Rokoko erneuert kam das Schloss an das Land Steiermark. Heute ist es dem größten Landesmuseum Österreichs eingegliedert, dem Joanneum. Schloss Eggenberg Seite 6 von 20
7 2. Auf der Suche nach Wappen und Kapelle Vergleiche dieses Eggenberger Wappen mit jenem, das vor dem Hauptportal des Schlosses zu finden ist. Die Wappen sind etwas unterschiedlich. Was glaubst Du, warum das so ist? Besprich Deine Vermutungen mit einem Deiner Klassen-/Studienkollegen. Durchsuche die Gänge des Schlosses. Du wirst eine Kapelle und die einzelnen Teile des Wappens finden. Zeichne im lückenhaften Wappen die fehlenden Symbole ein. Wenn Du vor einem der Wappen stehst, fülle das fehlende Wort im Lückentext auf der nächsten Seite ein. Sobald Du die Kapelle gefunden hast, beantworte die Fragen zwei Seiten weiter. Schloss Eggenberg Seite 7 von 20
8 Lückentext zum Wappen der Eggenberger: Das erste Symbol des Geschlechtes der Eggenberger waren drei fliegende Raben, die eine kleine goldene.... tragen, was für ursprünglich Nichtadelige unüblich ist. Auch das Wappen des ungarischen Königs Matthias Corvinus ( ) zeigt einen Raben ( Corvus steht im Lateinischen für Rabe ). Das Wappen der Eggenberger beinhaltet als Reverenz an den Beinamen des Ungarnkönigs gleich drei Raben, was ganz klar das Geltungsbewusstsein und die Zielstrebigkeit des bürgerlichen Aufsteigers Balthasar Eggenberger verdeutlicht. Die fünf roten Rosen haben jeweils Blätter. Sie befinden sich auf einem silbernen Feld im oberen Teil des Wappens und symbolisieren die Krumauer Herrschaft der Eggenberger (in Südböhmen, heutiges Tschechien). Das erste silberne Adlerweibchen befindet sich auf einem....- roten (die zweite Farbe ist gefragt) Feld und stellt die Herrschaft Postojna dar (im Südwesten Sloweniens). Das andere Adlerweibchen befindet sich auf einem.. Hintergrund und steht für die Herrschaft Aquilea (heute Friaul/Oberitalien). Der silberne Anker auf einem -blauen Hintergrund symbolisiert die Herrschaft Gradisca d'isonzo (Oberitalien). Der Anker auf blauem Hintergrund steht für die Herrschaft Ptuj. (Die Stadt liegt im heutigen Slowenien.) Schloss Eggenberg Seite 8 von 20
9 Auf dem letzten Wappen-Feld befindet sich ein goldenes Rad. Das Rad steht für eine Stadt im Süden der Steiermark. Was meinst Du, für welche Stadt ein Rad das Wappen-Symbol sein könnte?.. Oberhalb des Wappens ist manchmal eine fürstliche Krone, die die fürstliche Würde des Wappenträgers bezeichnet. Fragen zur Kapelle: Aus welcher Zeit stammt diese Kapelle?... Wessen Grabstein befindet darin?. Wo befand sich ursprünglich dessen Grablege? Kannst Du am Grabstein noch etwas erkennen? Wenn ja, was? Schloss Eggenberg Seite 9 von 20
10 3. Suchbild Die beiden Abbildungen zeigen einen Stahlstich von Schloss Eggenberg, um das Jahr Das erste Bild ist das Original, das zweite wurde per Computer leicht verändert. Suche die 9 Fehler!!! Zusatzfrage zum Suchbild: Was stand von 1837 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts neben dem Schloss und wird momentan wieder errichtet? Schloss Eggenberg Seite 10 von 20
11 4. Rallye durch den Park von Schloss Eggenberg Schau Dir im Vorhinein alle sechs Bilder kurz an und mache Dich dann auf die Suche nach diesen Plätzen. Bei manchen Bildern findest Du auch einen kurzen Text oder Fragen. Platz Nr. 1: Besprich Dich kurz mit einem Deiner Kollegen: Findest Du, dass diese Frau schön ist? Entspricht sie dem heutigen Schönheitsideal? Wer entscheidet, was Schönheit ist? Was galt in unterschiedlichen Zeitepochen als schön? Was könnten negative Auswirkungen eines Schönheitsideals sein? Platz Nr. 2: Suche den Stockententeich und kreuze die jeweils richtige Antwort an (a oder b): (a) Die männlichen Enten heißen Erpel. (b) Die männlichen Enten heißen Pleampl. (a) Das Weibchen (Ente) ist braun gemustert, um beim Ausbrüten der Eier getarnt zu sein. (b) Das Weibchen (Ente) ist braun gemustert, weil braun einfach eine schöne Farbe ist. (a) Enten sind Allesfresser. Jausenbrote mögen sie besonders gern! (b) An der Parkkasse ist geeignetes Körnerfutter erhältlich. Bitte nur diese Körner verfüttern! Schloss Eggenberg Seite 11 von 20
12 Platz Nr. 3: Das Bauwerk, dessen Bildausschnitt Du hier siehst, wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und stammt somit aus der Zeit des Spätbarock/Rokoko. Platz Nr. 4: Guache-Malerei (Eine deckende "Wasserfarbe"), 1883 Dieses Gebäude war ursprünglich das.. Ab 1860 wurde es zur Sommerwohnung für umgebaut und vermietet. Welche Pflanzenkataloge halfen bei der Identifikation der in der Zeit des verwendeten Pflanzen? Schloss Eggenberg Seite 12 von 20
13 Platz Nr. 5: Pfaue gehören von der Ordnung her zu den Hühnervögeln und dort zur Familie der Fasane. Die Männchen haben außerordentlich verlängerte und prächtig gefärbte Oberschwanzdecken, die weit über den Schwanz hinausragen und eine Schleppe bilden. Diese Schleppe können die Pfauenhähne bei der Balz wie ein Rad ausbreiten und aufrichten. Die Weibchen sind kleiner und viel weniger bunt. Ihr Federkleid ist überwiegend grünlich-grau. Ursprünglich stammt der Pfau aus Indien und Sri Lanka, aber heute ist er als Ziervogel auf der ganzen Welt zu finden. Weil er sehr standorttreu ist, kann er in Parkanlagen frei gehalten werden. Er kann bis zu 30 Jahre alt werden. Neben dem Blauen Pfau gibt es in Eggenberg noch eine zweite Art von Pfau. Platz Nr. 6: Treffpunkt im Planetengarten Anmerkung: Die Rallye durch den Park kann eventuell auch mithilfe eines Grundriss-Plans durchgeführt werden. Dazu zwei Varianten: Die SchülerInnen sollen die gefundenen Plätze selbständig am richtigen Platz im Plan einzeichnen. Am Grundriss-Plan sind die Orte bereits eingezeichnet, sodass für die Rallye weniger Zeit veranschlagt werden muss. Schloss Eggenberg Seite 13 von 20
14 5. Veränderungen rund um das Schloss Eggenberg Schau Dir die folgenden Abbildungen von Schloss Eggenberg genau an: Was siehst Du? (z.b.: Form und Größe des Parks, ) Was ist im Vergleich zu heute anders? Notiere Deine Beobachtungen in Stichworten neben bzw. unter den Darstellungen! Abbildung 1: Rennaissance-Garten, Kupferstich von 1656 Abbildung 2: Ausschnitt aus einer Graz-Ansicht am Ende des 17. Jhs. Schloss Eggenberg Seite 14 von 20
15 Abbildung 3: Deckfarbenbild nach einer Lithographie von 1830 Anmerkung: Die drei Abbildungen zeigen die ständigen Veränderungen und Umgestaltungen der Gartenanlage innerhalb von nicht einmal 200 Jahren! Schloss Eggenberg Seite 15 von 20
16 6. Kurzinput zu Planetengarten und Baukonzept des Schlosses Der Planetengarten Der Planetengarten liegt in der Nordecke des Gartens, quasi ein Extragarten. Im Jahre 2000 wurde er von der Architektin Helga Tornquist neu gestaltet. Sie hat dabei versucht, die noch vorhandenen Fragmente der historischen Anlage mit einzubauen. Wir sehen hier heute eine spielerische, gärtnerische Darstellung der Planeten, die auch im Baukonzept des Schlosses eine wichtige Rolle spielen. Weiters finden wir im Planetengarten das Lapidarium, in dem man die Römersteinsammlung des Joanneums besichtigen kann. Erbaut wurde es auf den Fundamenten der ehemaligen Orangerie. Das Baukonzept Das Schloss Eggenberg ist das erste und gleichzeitig das bedeutendste Barockschloss der Steiermark. Die Grundlage der Architektur und der Innendekoration bildet ein kosmisch-astrologisches Konzept. Im Bau sind sämtliche Werte der Zeitrechnung von der Minute bis zu den Jahreszeiten integriert: es gibt gesamt 365 Fenster die 4 Ecktürme stehen für die 4 Jahreszeiten in jedem Stock gibt es 31 Räume als Hinweis auf die Tage der längsten Monate die 24 Prunkräume stehen für die 24 Stunden des Tages o die Prunkräume haben zusammen 52 Fenster für die Wochen des Jahres zählt man dazu die 8 Fenster des Planetensaales erhält man die 60 Minuten einer Stunde im Planetensaal gibt es außerdem Symbole für die 7 Wochentage und für die 12 Monate die Parkmauer hatte einst 12! Tore In den Prunkräumen gibt es ca. 600 Deckengemälde, die die Geschichte und das Erscheinungsbild der Welt zeigen. Natürlich wurde all dies auf die Familie Eggenberg abgestimmt. Vieles davon ist allerdings heute nicht mehr nachvollziehbar. Schloss Eggenberg Seite 16 von 20
17 7. Führung durch das Münzkabinett im Schloss Eggenberg Kontakttelefonnummer: 0664/ Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober: Di-So Uhr 1. November bis 31. März: Di-So Uhr Allgemeine Informationen: Die Münzensammlung geht auf Erzherzog Johann zurück, der in den Gründungsstatuten des Landesmuseum Joanneum im Jahr 1811 festlegte, dass inländische Münzen von allen Metallgattungen gesammelt werden sollen. Heute ist die Sammlung auf rund Objekte angewachsen und gehört zu den größten öffentlichen Münzsammlungen Österreichs. Momentan werden etwa 3200 Exemplare gezeigt. Der erste Raum ist nach seinem Erbauer Balthasar Eggenberger benannt, dem reichsten Grazer Bürger des ausgehenden Mittelalters, der 1450 zum Münzmeister von Kaiser Friedrich III. aufstieg. Zunächst gibt die Ausstellung Einblick in das Leben dieses Mannes, der den Grundstein zum steilen Aufstieg des Hauses Eggenberg gelegt hat. Ausgehend von der Person des Balthasar Eggenberger werden den BesucherInnen dann die Auswirkungen und Hintergründe einer Geldkrise geschildert, die ab 1457 viele Menschen in den österreichischen Ländern in Armut stürzte. Zwischen 1457 und 1460 kam es nämlich im österreichischen und süddeutschen Raum zur ersten großen Inflation der Geldgeschichte. Friedrich III. war durch den Erbstreit mit seinem Bruder Erzherzog Albrecht in Geldnot geraten und verlieh seinen Gläubigern und Kämmerern das Münzrecht. Diese stellten unter anderem in Graz große Mengen Pfennige in minderer Qualität aus Kupfer her. Um 1460 bestand der Pfennig fast nur noch aus Kupfer und wurde daher Schinderling genannt. Erst die Neuordnung des Prägewesens, die Balthasar Eggenberger auf Anordnung des Kaisers durchführte, konnte die triste wirtschaftliche Lage wieder stabilisieren. Die Münzstätte Graz hatte insgesamt mehr als fünf Jahrhunderte hindurch - von etwa 1215 bis zur Schließung durch Maria Theresia eine große Bedeutung, da während dieser Zeit dort das Münzgeld für die Steiermark hergestellt wurde. Der zweite Ausstellungsraum ist dem vermutlich bedeutendsten Eggenberger und Bauherren des Schlosses gewidmet, Hans Ulrich von Eggenberg dem Urenkel von Balthasar Eggenberger. Diesem ist 1625 das Privileg gewährt worden, Münzen mit eigenem Porträt schlagen zu lassen. Die in diesem Raum ausgestellten Münzen und Medaillen geben einen Überblick über das steirische Münzwesen und den Münzumlauf in der Steiermark von der Antike bis in das ausgehende Barockzeitalter. Denn schon in der Antike war das Gebiet der heutigen Steiermark ein gut gehender Wirtschaftsraum des Römischen Reiches, wie Funde Schloss Eggenberg Seite 17 von 20
18 aus Flavia Solva belegen, die neben Funden aus anderen Orten der Steiermark gezeigt werden. Den Abschluss der Präsentation bilden Münzen und Medaillen der Familie Eggenberg. 8. Nachbereitung der Münzausstellung: Rätsel 1. Wo liegt der vermutete Herkunftsort der Eggenberger? 2. Unter welchem Kaiser machte Hans Ulrich von Eggenberg Karriere? (Die Zahl bitte in ein eigenes Feld eintragen) 3. In welchem Verwandtschaftsverhältnis steht Hans Ulrich von Eggenberg zu Balthasar Eggenberg? 4. An welche Familie fiel das Schloss nach dem Aussterben der Eggenberger? 5. Wo starb Balthasar Eggenberg, 1493 in Graz? 6. Mit welchem ungarischen Herrscher stand Balthasar Eggenberg in Kontakt? 7. Von welchem Kaiser war Balthasar Eggenberg Münzmeister? (Die Zahl bitte in ein eigenes Feld eintragen) 1. U F O L F Schloss Eggenberg Seite 18 von 20
19 Literaturangabe Verwendete Literatur: o Kaiser Barbara, Schloss Eggenberg, Graz o Kaiser Barbara und Becker Ulrich, Schloss Eggenberg, Graz o o %20Eggenberg o Weitere Literatur: Burgen und Schlösser Graz, Leibnitz, Weststeiermark - Herwig Ebner Burgen und Schlösser in der Steiermark - H.Marek/E.Neffe Burgen und Schlösser in Österreich Österreichisches Burgenlexikon - Georg Clam Martinic Schloss Eggenberg oder "Warum nicht gleich so?" - Friedrich Kaiser Schlösser in Österreich II - Laurin Luchner Schlösser und Burgen der Steiermark - J.Koren/F.Attems Traumstraßen durch Österreich - Pia Maria Plechl Via Imperialis - Gerfried Sitar Von Schloß zu Schloß in Österreich - Gerhard Stenzel Werke und Stätten weltlicher Kunst in Österreich - Alois Schmiedbauer Schloss Eggenberg Seite 19 von 20
20 Rätselauflösungen Die 9 Fehler beim Suchbild: 1. Das Wappen über dem Eingangsportal fehlt. 2. Die zwei Spaziergänger: Mann und Frau gehen in die andere Richtung. 3. Die zwei Spaziergänger wurden auch kopiert. 4. Die Turmspitze des ganz rechten Turms wurde gekürzt. 5. In der oberen Fensterreihe der rechten Hausfront fehlt ein Fenster. 6. Der vorderste Turm hat kein Dachfenster mehr. 7. Dem Haus links hinter dem Schloss fehlt das Dach. 8. Die Wolke rechts oben ist größer geworden. 9. Im Vordergrund fehlt eine Blume. Antworten auf die Fragen des Kreuzworträtsels: 1. R A D K E R S B U R G U F 2. F E R D I N A N D II. 3. U R E N K E L 4. H E R B E R S T E I N 5. K E R K E R 6. C O R V I N U S 7. F R I E D R I C H III O L F Schloss Eggenberg Seite 20 von 20
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