Das Projekt HISTCAPE
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- Viktor Koch
- vor 8 Jahren
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1 Das Projekt HISTCAPE Das von der Europäischen Kommission und EU-Partnerregionen geförderte INTERREG IVC- Projekt HISTCAPE (Historical assets and related landscape) setzt sich wertet nachahmenswerte Beispiele aus, die unter Beweis gestellt haben, dass das kulturelle Erbe ein Motor von Entwicklung sein kann. Das Projekt Die HISTCAPE-Fragestellungen lauten: Durch welche Beispiele können Verantwortliche in den ländlichen Regionen sowie Bürgerinnen und Bürger überzeugt werden, dass das Kulturerbe einen erheblichen Wert darstellt? Gibt es in vergleichbaren europäischen Regionen auf Nachhaltigkeit angelegte Beispiele dafür, dass der Schutz und die behutsame Nutzung des kulturellen Erbes Fortschritt bedeuten können? Gibt es aussagekräftige Indizien dafür, dass integrierende Modelle besser funktionieren als rein sektorale? Die HISTCAPE-Projektpartner haben während der dreijährigen Projektlaufzeit die Aufgabe, die von den Partnern eingebrachten Praxis-Beispiele zu analysieren und als nachahmenswert, übertragbar und nachhaltig einzustufen. Auf der Basis dieser Auswertung werden am Ende des Projektes umsetzbare Strategien formuliert, die als konkrete Handreichung vor allen den Regionen im ländlichen Raum dienen sollen. 12 EU-Partner beteiligen sich an diesem ambitionierten Projekt. Einziger deutscher Partner ist die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die unter ihrem Dach sechs Fachdirektionen vereinigt: Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA), Landesarchäologie, Landesdenkmalpflege sowie die drei Landesmuseen in Mainz, Trier und Koblenz wurden 2007/2008 zu einer Landeskultureinrichtung (Denkmalfachbehörde) unter der Trias Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des Kulturellen Erbe verschmolzen. Wie auch schon die Leader-Projekte in Rheinland-Pfalz unter Beweis gestellt haben, gewinnen integrierende Ansätze, wie sie auch HISTCAPE wählt, an Bedeutung, da hier
2 methodisch Partner verbunden werden, die in ihren Schwerpunkten und Kompetenzen ein breites Spektrum abdecken.
3 Museum Sabero in der autonomen Region Castilla y Leon, Spanien. Projektpartner: Landentwicklung Steiermark (Österreich) Kulturregion Castilla y Leon (Autonome Region Spanien) Zentralstaatliche Generaldirektion Kulturelles Erbe (Nordportugal) Region Marche (Italien)- Region Westmakedonien (Griechenland) Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Distrikt Alytus (Litauen) Lokalverwaltung Insel Saarema (Estland) Planungsgemeinschaft Vidzeme (Lettland) Tecnalia Forschung und Innovation (Spanien) Heritage Europe (Großbritannien) Universität Ljubljana (Slowenien): diese Partner stellen sich der Aufgabe, auf der Basis von konkreten Praxisbeispielen politische Strategien zur Bewahrung des europäischen Kulturerbes zu entwickeln.
4 Die HISTCAPE-Projektpartner treffen sich mehrmals im Jahr zu Arbeitssitzungen und Study Visits hier ein Foto des Treffens in Lettland Der Mix an Institutionen - von der Kommunalverwaltung bis zur Regionalplanung, von einer oberen Landesbehörde bis zu einer nationalstaatlichen Kulturbehörde, von einem Forschungs- und Beratungsunternehmen bis zur Universität - ist programmatisch: HISTCAPE hat zum Ziel, übertragbare Methoden zu entwickeln, die dazu beitragen sollen, dass das Thema Kulturerbe auf allen relevanten Ebenen ankommt und als Faktor in strategische Planungen einfließt. Damit werden fachübergreifende und Gesamtzusammenhänge integrierende Handlungsansätze klar gegenüber sektoralen Konzepten favorisiert. Hintergrundinformation zum Thema Strukturwandel im ländlichen Raum: 80 Prozent des europäischen Territoriums besitzt ländlichen Charakter mit Gemeinden unter Einwohner - traditionell regionale Zentren kultureller, ökonomischer und sozialer Aktivität. Diese Städte, Gemeinden und Dörfer geraten jedoch zunehmend unter einen erheblichen Druck: Demografischer Wandel, Abwanderung sowie wirtschaftliche und finanzielle Probleme bedrängen die ländlichen Gemeinden und Städte. Von dieser Entwicklung ist auch das kulturelle Erbe in erheblichem Maße betroffen. Wachsende Leerstände in historischen Quartieren und Dörfern zeigen dies. Der demografische Wandel verstärkt die Landflucht. Der allgemeine Bevölkerungsrückgang in Deutschland, der sich bis 2050 auf mindestens zwölf Millionen Menschen summieren dürfte, wird überwiegend ländliche Regionen treffen. Aber nicht nur Deutschland ist von diesem Trend betroffen. Alle Nationen mit stagnierenden oder gar
5 rückläufigen Bevölkerungszahlen von Portugal über Mittel- und Osteuropa bis nach Japan erleben den gleichen Niedergang weiter ländlicher Gebiete. Viele deutsche Dörfer nehmen damit voraus, was für immer mehr Regionen der Welt Alltag werden könnte. Sie werden zu Testfeldern der (demografischen) Post-Wachstumsgesellschaft. Und darin liegt eine große Chance auch für das Land, so die Studie Die Zukunft der Dörfer Zwischen Stabilität und demografischem Niedergang, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und Stiftung Schloss Ettersburg. HISTCAPE Study Visits in Nympheo, Makedonien (Griechenland) Hierzu einige Daten aus Rheinland-Pfalz: Wie das Statistische Landesamt in seiner dritten Bevölkerungsvorausrechnung Rheinland- Pfalz 2060 ausführt, sinkt die Bevölkerungszahl bis 2030 um 5,8 Prozent. In der Modellrechnung sinkt die Bevölkerungszahl langfristig bis 2060 sogar um 20 Prozent. Das entspricht etwa der Bevölkerungszahl des Jahres Die Bevölkerungsentwicklung wird auch in Zukunft regional sehr unterschiedlich verlaufen. Die Einwohnerzahl wird in den Landkreisen mittel- und langfristig stärker sinken als in den kreisfreien Städten. Mittelfristig wird es nur noch fünf Gebiete mit Bevölkerungszuwachs geben: Trier, Trier-Saarburg, Landau, Mainz sowie Mainz-Bingen. In allen anderen Gebieten wird die Bevölkerungszahl mittelfristig sinken. Langfristig werden alle kreisfreien Städte und Landkreise einen größtenteils kräftigen Bevölkerungsrückgang erleben. Die Spannweite der Bevölkerungsrückgänge bis 2060 reicht
6 in den kreisfreien Städten von -7,1 Prozent in Trier bis -39 Prozent in Pirmasens und in den Landkreisen von -5,2 Prozent in Trier-Saarburg bis -36 Prozent im Kreis Südwestpfalz. Die rheinland-pfälzische Denkmalliste verzeichnet rund Denkmäler. Etwa Denkmäler befinden sich in Privatbesitz. 90 Prozent hiervon sind bewohnte Denkmäler. Hinzu kommen archäologische Denkmäler und bedeutende Kulturlandschaften, die Rheinland-Pfalz seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Auf die Ebene der Verbandsgemeinden, ihre Städte und Dörfer heruntergebrochen sowie auf die verbandsfreien Gemeinden trifft der Fokus von HISTCAPE zu (Gemeinden bis Einwohner). Für diese kommunalen Gebietskörperschaften verzeichnet die Denkmalliste rund Denkmäler. Die faktische Zahl dürfte noch etwas höher, da in der Denkmalliste auch Denkmalgruppen zusammengefasst sind. HISTCAPE setzt sich dafür ein, dass die Kulturdenkmäler und die Kulturlandschaft auch in Zeiten eines erheblichen Strukturwandels als Chance und Wert verstanden werden. Anmeldungen zu den genannten Veranstaltungen werden erbeten unter: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Erthaler Hof/Schillerstraße 44, Mainz. Stichwort: HISTCAPE: Tel.: Bitte geben Sie an, zu welcher Veranstaltung Sie kommen möchten: Internationale HISTCAPE-Konferenz, Vortrag Professor Max Dudler
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