Praxisseminar - Entwässerung. Prof. Dr.-Ing. R. Hilliges
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- Reiner Koenig
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1 Prof. Dr.-Ing. R. Hilliges
2 Was ist Abwasser? Abwasser nach DIN 4045: Jedes durch Gebrauch verunreinigte oder sonstiges in die Kanalisation gelangendes Wasser Schmutzwasser aus Haushalten, Gewerbe, Industrie Niederschlagswasser Fremdwasser
3 Wasserverbrauch in Deutschland
4 Entwässerungsverfahren Hauptverfahren Mischverfahren Trennverfahren Modifizierte Verfahren Sonderverfahren Druckentwässerung Vakuumentwässerung nur für Gebiete mit geringer Dichte wirtschaftlich Versickerung Small Bore Sewer System
5 Mischverfahren Mischwasser RÜB RÜB KA Gewässer
6 Mischsystem (Quelle: reb-info.de)
7 Merkmale Mischsystem Gemeinsame Ableitung von Schmutz- und Regenwasser Verhältnis Schmutz-/Regenwasser max. ca. 1 : 100 Stark schwankende Abflüsse Probleme : Ablagerungen im Kanal bei Trockenwetter Mischwasserentlastungen führen zu Gewässerverschmutzung bei Starkregenereignissen Rückstau möglich
8 Trennverfahren Regenwasser Schmutzwasser KA RKB RKB Gewässer
9 Trennverfahren Min. 75 cm ü.gok (Quelle: reb-info.de)
10
11 Merkmale Trennsystem Zwei getrennte Kanalsysteme unterschiedliche Abwässer können zielgerichtet und typisch behandelt werden Kosten können günstiger ausfallen, wenn: der Regenabfluss ohne Vorbehandlung mit kurzen Kanälen in den Vorfluter geleitet werden kann der Trockenwetterabfluss gepumpt werden muss weitläufig bebaute Gebiete kanalisiert werden Drän-, Grund-, Quell- und Kühlwasser sind in den Regenwasserkanal einleitbar dürfen im Mischsystem nicht eingeleitet werden!
12 Verbreitung Trenn- und Mischsysteme
13 Neues Wasserhaushaltsgesetz WHG In Kraft seit 01. März 2010 Nach dem neuen Wasserhaushaltsgesetz soll Niederschlagswasser, sofern es nicht gezielt in ein Gewässer eingeleitet wird, daher möglichst ortsnah versickert oder verrieselt werden. Die zuständigen Stellen müssen prüfen, ob es ökologisch und ökonomisch vernünftiger ist, Niederschlagswasser vor Ort zu verrieseln oder zu versickern, als es in Kanäle und damit in die Klärwerke zu leiten.
14 Druckentwässerung Ringleitung Einleiter Sammelschacht dünn besiedeltes Gebiet Übergabeschacht Pumpe pneumatisch (bis 4 bar) hydraulisch (bis 1,5 bar) Freispiegelsammler
15 Hauspumpenschacht Quelle: Grundlagen der technischen Infrastruktur, Dipl.-Ing. Paul Guckelsberger
16 Vakuumentwässerung dünn besiedeltes Gebiet Einleiter Vorteile: geringe Wassermengen kurze Verweilzeiten Nachteile: nur kurze Wege möglich Ventile können verstopfen Kosten Vakuumstation (0,5 bar) Freispiegelsammler
17 Öffentliche Kanalisation Bayern Gesamtanschlussgrad 96 % Kanalnetzbetreiber (1.354 Netze < 30 km) km öffentlicher Kanal in Bayern 40 % im Trennverfahren Ca km Schmutz- und Mischwasserkanal Ca km Druckleitungen Ca km älter als 40 Jahre (~ 17 %) ca km Regenwasserkanal Zzgl. ca km öffentliche Hausanschlussleitungen Quellen: Bay. StMUG, Engelmann 2009 und Lagebericht Gewässerschutz Bay. StMUG, 2008
18 Normen - Entwässerung
19 Rückstauebene Alle Entwässerungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene sind nach DIN gegen Rückstau zu sichern. Jeder Anschlussnehmer hat sein Grundstück gegen einen möglichen Rückstau aus dem öffentlichen Abwasserkanal selbst zu sichern. Oft ist die Rückstauebene die Höhe der Straßenoberkante an der Einleitstelle des Hausanschlusskanals in den öffentlichen Kanalsammler Ausnahmen gibt es z.b. wenn das Straßengefälle gegenläufig zum Kanalgefälle verläuft: dann ist die Rückstauebene die Höhe der Schachtoberkante des nächsten untenliegenden Schachtes zur Anschlussstelle
20
21 Rückstauebene Sammelleitung unter der Kellerdecke
22 Grundleitung Einbetonieren von Grundleitungen Prüfung Dichtigkeit erforderlich schwierige Erreichbarkeit Insbesondere im Grundwasserbereich oder bei nicht tragfähigen Böden große mechanische Belastungen durch Betoniervorgang gusseiserne Abflussrohre durch die hohe Zug-, Biege- und Scheiteldruckfestigkeit geeignet Beim Betonieren: ausreichende Befestigung sicherstellen optimal mit Rohrschellen auf Tragkonstruktionen Zum Schutz vor Auftrieb sollen die Leitungen grundsätzlich vor dem Betonieren mit Wasser gefüllt werden.
23 Hebeanlage - Rückstauschleife Hebeanlage fördern das Abwasser über die Rückstauebene Rückstauschleife gemäß DIN EN 12056, Teil 4 ist der Teil der Druckleitung einer Abwasserhebeanlage über der Rückstauebene Rohrsohle oberhalb der Rückstauebene Größt möglicher Schutz i.d.r. Weiternutzung der Entwässerung (hier Bad) möglich
24 Dichtigkeit Exfiltrationen führen zu Verunreinigungen von Boden und Grundwasser Infiltrationen = Fremdwasser führt zur Belastung von Kanalnetz und Kläranlage Zu Prüfen: Keine Prüfung von: frei zugänglichen Sammelleitungen im Haus (z.b. Kellerdecke) Regenwasserkanal
25 Sichtprüfung Als eingehende Sichtprüfung wird bei nicht begehbaren Kanälen (< DN 800) die Kamerabefahrung eingesetzt
26 Sichtprüfung
27 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen Rohrleitungen, Schächte und Inspektionsöffnungen müssen auf Dichtheit geprüft werden. Nach DIN EN 1610 kann entweder mit Luft (Verfahren L ) oder mit Wasser (Verfahren W ) geprüft werden. Verfahren W : Rohrleitungen, Schächte bzw. Inspektionsöffnungen gelten als dicht, wenn die Wasserverluste nicht größer sind als: 0,15 l/m² in 30 Minuten für Rohrleitungen; 0,20 l/m² in 30 Minuten für Rohrleitungen einschließlich Schächte; 0,40 l/m² in 30 Minuten für Schächte und Inspektionsöffnungen. Die Fläche in m² beschreibt hier die benetzte innere Oberfläche.
28 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 Verfahren L : Ein Anfangsdruck, der den erforderlichen Prüfdruck p0 um etwa 10% überschreitet, ist zuerst für etwa 5 Minuten aufrecht zu erhalten. Falls der nach der Prüfzeit gemessene Druckabfall Δp geringer ist als der in Tabelle 3 angegebene Wert, entspricht die Rohrleitung den Anforderungen.
29 Grundstücksentwässerung Aspekte der Oberflächenentwässerung: Lage des Hauses Lichtschächte (Garagen-)Zufahrten Kellertreppen
30 Grundstücksentwässerung Maßnahmen: Erhöhte Umrandung (Lichtschächte, Treppen, Einfahrten) Überdachung von Kellertreppen Anschluss Entwässerung an Versickerungsanlagen
31 Grundstücksentwässerung Maßnahmen: Erhöhte Umrandung Überdachung von Kellertreppen Anschluss Entwässerung an Versickerungsanlagen Erhöhte Umrandung Entwässerungsrinne
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