Prof. Dr. Jürgen Peters, Fachhochschule Eberswalde
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- Nora Helga Busch
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1 Leonardo da Vinci - Projekt EnTraCoP Enhancing the Training of Collaborative Planning in Natural Resource Management EnTraCop Ergebnis I: Länderstudie - kooperative Planung in der Hochschulausbildung Prof. Dr. Jürgen Peters, Fachhochschule Eberswalde
2 Rechtliche Anforderung an kooperativen Planungsverfahren Die Aarhus-Konvention, benannt nach der dänischen Stadt Aarhus, in der die Unterzeichnung im Juni 1998 stattfand, ist der erste völkerrechtliche Vertrag, der jeder Person Rechte im Umweltschutz zuschreibt. Die Rechte bestehen in der Information über Umweltfragen, in der Beteiligung an Verwaltungsverfahren zu Projekten mit Umweltauswirkungen sowie in der Möglichkeit, Klage gegen Umweltbeeinträchtigungen zu führen.
3 VET - Analysis Analyse der Aus- und Weiterbildung (Vocational Education and Training) Beteiligte Länder und Themen: Finnland (Univ.of Appl. Sc. Oulo): Forstliche Rahmenplanung und Wasserrahmenplanung Niederlande (Van Hall Larenstein University of Professional Education, Velp): Naturmanagementplanung ( green belts ) Irland (Tipperary Institute): Landnutzungsplanung Tschechien (Mendel University of Agriculture and Forestry, Brno): Ressourcenschutz in der Regionalplanung Slowakei (Technical University of Zvolen):Forstwirtschaftsplanung Deutschland (FH Eberswalde): Siedlungsentwicklung und Naturschutz
4 Gemeinsame Rahmenbedingungen der Länderstudien
5 Ziele der VET-Analysis Evaluation der Qualität der Ausbildung und der zur Verfügung stehenden Ausbildungsmaterialien für die kooperative Planung Ableitung des Bedarfs an zusätzlichen Lehrmaterialien für Hochschullehrer und Dozenten in der beruflichen Weiterbildung
6 Untersuchungsmethodik Thematische Eingrenzung: Fokussierung auf ausgewählte Fachgebiete des Ressourcen- und Umweltmanagements. Methode: Literatur- und Internetrecherche zu Ausbildungsinhalten und -materialien Online-Befragung und vertiefende Experten-Interviews außerdem: Zusammenfassende Übersicht zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen in den 6 Ländern
7 Ergebnisse Erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern. Aber europäische Gesetzgebung erfordert Standards in der beruflichen Ausbildung Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsmaterialien - Schwerpunktsetzungen in den einzelnen Ländern unterschiedlich
8 Tschechien und Slowakei Seit 1992 verpflichtet die Gesetzgebung zur Bürgerbeteiligung Keine einheitlichen Regeln (Durchführungsverordnungen fehlen), daher große Unsicherheit in den planenden Institutionen 2004 wurde die Strategie zur nachhaltigen Entwicklung Tschechiens bestätigt. Diese Strategie bestimmt die Rahmenbedingungen für politische Entscheidungsfindungen und sie beinhaltet Anforderungen für eine direkte öffentliche Beteiligung.
9 Finnland Lt. Verfassung haben Einwohner das Recht an Entscheidungen, die ihre Umwelt betreffen, beteiligt zu werden Bürgerbeteiligung ist in der Forstplanung (bisher) nicht vorgesehen, Nach dem Waldgesetz muss Forstverwaltung mit Interessenvertretern der Forstwirtschaft kooperieren
10 Niederlande Die Niederlande gilt als das Land mit der längsten Tradition der Bürgerbeteiligung, aber.. In der Forstwirtschaft und im Umweltmanagement gibt es eine vielfältige Beteiligung durch die NGO s (wie Natuurmonumenten). aber: Der Kern des Niederländischen Planungssystems ist immer noch das formale nicht-partizipative Vorgehen, in dem die Gemeindeverwaltung den Bürgen einen festen Termin anbietet an dem gegen einen Plan in einem strikt formalen Verfahren Einspruch eingelegt werden kann. (Daan v.d. Linde 2007)
11 Deutschland Erstmals 1960 wurde die formelle Bürgerbeteiligung im BauGB festgelegt Seit den 1970er Jahren gibt es Erfahrungen mit neuen Formen der Partizipation, wie z.b. den Zukunftswerkstätten In der (geförderten) Dorfentwicklung hat sich entsprechend diesen Erfahrungen die Dorfwerkstätten bewährt. In der formellen Planung fehlen weiterhin solche aktivierenden Methoden
12 Irland Das Planungs- und Entwicklungsgesetz von 2000 schreibt eine TÖB- und Bürgerbeteiligung vor Der Planungsprozess wird aber immer noch sehr stark von Experten bestimmt, und von Politiker, die dazu neigen, öffentliche Interessen mehr oder weniger kundenorientiert aus ihrer Perspektive zu vertreten. Es gibt also eine gute gesetzliche Grundlage, aber in der Praxis ist Öffentlichkeitsbeteiligung nach wie vor nicht die Norm (C. Lynch)
13 Fazit aus den Länderstudien Zunehmende Konflikte existieren nicht nur bei Großprojekten, sie werden auch in der alltäglichen Planungspraxis evoziert Nachfragedruck nach Planungsbeteiligung durch Bevölkerung wächst in allen Ländern In der universitären Lehre werden fachliche Inhalte und kommunikative Fähigkeiten oft getrennt und wenig integrativ vermittelt
14 Kooperative Planung in der Lehre Situationsanalyse in Deutschland
15 Entwicklung des Beteiligungsverständnisses in Deutschland Kooperation und gemeinsame Problembearbeitung: Vereinbaren von Leitbildern und Zielen Aufsuchende, aktivierende Beteiligung: Mobilisierung endogenen Potentials Information der Öffentlichkeit (Angebotsbeteiligung): Effektivierung von Planung Information und Anhörung der (Verfahrens-)Beteiligten: Verfahrensrechtsschutz (verändert nach SELLE 1996, 96)
16 Analyse der Ausbildungsinhalte zur Kooperativen Planung an acht ausgewählten Hochschulen in Deutschland RWTH Aachen: Architektur (rheinisch westfälische technische Hochschule) HTW Dresden: Landespflege und Agrarwirtschaft (Hochschule für Technik und Wirtschaft FH) FH Eberswalde: Landschaftsnutzung und Naturschutz Leibniz Universität Hannover: Landschafts- und Freiraumplanung HAWK FH Hildesheim: Regionalmanagement (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst ) Universität Kassel: Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung FH Lübeck: Architektur und Bauingenieurwesen Universität Rostock: Agrarökologie
17 Verwendung Interaktiver Websites VET-Analyse in Deutschland Methoden in der Lehre
18 Gesetzliche Anforderungen an koop.planungen Planungstheorie VET-Analyse in Deutschland Bedarf an Lehrmaterialien
19 Ergebnisse der Nationalen Studie Methoden der Kooperative Planung werden selten in den grundständigen Studiengängen (Vordiplom / Bachelor) gelehrt kaum als Pflichtfächer angeboten; allerdings in großer Vielfalt als Wahlpflichtfächer Methodische Grundlagen werden meist in praxisnahen Lehrveranstaltungen vermittelt (Projektplanung) Theoretische Grundlagen einer demokratisch verfassten Planungskultur werden (bisher) wenig vermittelt, sollten aber nach Aussagen der Lehrenden zukünftig für alle verbindliche Lehrinhalte sein
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