Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel (Außenhandel)
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- Ina Straub
- vor 8 Jahren
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1 Kaufmann/-frau Lehrzeit: 3 Jahre Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Sie organisieren den Austausch von Waren und Dienstleitungen bei Export- und Importgeschäften. Kaufleute im der Fachrichtung Außenhandel beobachten die nationalen und internationalen Beschaffungsmärkte, ermitteln Bezugsquellen sowie den Warenbedarf und holen Angebote ein. Nach dem Kauf der Güter prüfen sie Rechnungen und Lieferpapiere und kalkulieren Preise für den Wiederverkauf. Dabei führen sie Einkaufs-, Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Lieferanten und Kunden ggf. auch in einer Fremdsprache. Beim Kauf und Wiederverkauf von Waren im internationalen Handel wenden sie Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen sowie internationale Handelsklauseln an. Sie schließen internationale Transportverträge ab, führen Kalkulationen in fremder Währung durch und wickeln Dokumentengeschäfte zur Absicherung von Zahlungsrisiken ab. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Kostenrechnungsvorgänge abzuwickeln, Reklamationen zu bearbeiten sowie Marketingmaßnahmen zu organisieren. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Kaufleute im der Fachrichtung Außenhandel kaufen Güter der unterschiedlichsten Branchen bei Herstellern bzw. Lieferanten und verkaufen sie an Handel, Handwerk und Industrie weiter. Dabei sind sie überwiegend im internationalen Handel tätig. Sie sorgen für eine kostengünstige Lagerhaltung und einen reibungslosen Warenfluss, d.h. sie überwachen die Logistikkette, prüfen den Wareneingang sowie die Lagerbestände, bestellen Ware nach und planen die Warenauslieferung. Waren aus aller Welt An der Schnittstelle zwischen Hersteller und (Einzel-)Handel nehmen Kaufleute im der Fachrichtung Außenhandel die Funktion von Wiederverkäufern ein und gewährleisten, dass zb ein Produkt zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge am Bestellort verfügbar ist. Sie organisieren den Warenaustausch über Grenzen hinweg als Import oder als Export. Dabei korrespondieren sie mit Herstellern und Abnehmern in aller Welt und bearbeiten Angebote und Aufträge. Hierfür benötigen die Kaufleute gute Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in der Wirtschaftssprache Englisch. Aber auch andere Sprachen können je nach Ausrichtung des Unternehmens von Nutzen sein, zb Spanisch, Französisch oder auch osteuropäische Sprachen. Ein- und Verkaufsverhandlungen mit in- und ausländischen Geschäftspartnern führen sie per Telefon, per oder gelegentlich direkt im Verkaufsraum bzw. Büro. Dabei arbeiten die Kaufleute äußerst dienstleistungs- und kundenorientiert und fungieren auch als Markt-, Absatz- und Verkaufsberater/innen. Sie gestalten maßgeschneiderte Sortimente und bieten ihren Kunden rationalisierungs- und kostenbewusst Allround-Serviceleistungen an. Verhandlungsgeschick, genaue Warenkenntnisse, gute Umgangsformen
2 und Kenntnis ausländischer Gepflogenheiten sind hierbei unerlässlich. Auch seriöse Kleidung ist selbstverständlich. Lagerhaltung, internationaler Verkauf und Versand Eine entscheidende Rolle spielt die Lagerhaltung. Um sicherzustellen, dass ihre Kunden jederzeit kurzfristig mit dem gewünschten Produkt beliefert werden können, überwachen die Kaufleute den Lagerbestand, verwalten das Warenlager und kontrollieren dabei den Wareneingang, die Lagerung und den Warenausgang. Sie kalkulieren anhand der Abverkaufszahlen, wie lange die Bestände noch reichen, und bestellen Waren vorausschauend nach z.t. mit einem Vorlauf von mehreren Monaten. Bei den Bestellungen ist es besonders wichtig, präzise und überlegt vorzugehen, auch wenn es im Büro hektisch zugeht. Schließlich organisieren sie den Versand der Waren. Mit den relevanten Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen kennen sie sich aus. Sie schließen internationale Transportverträge ab und schreiben z.t. auch fremdsprachige Rechnungen, Lieferscheine und Versandpapiere. Außerdem wickeln sie Zollformalitäten ab, führen Devisenkalkulationen durch und kontrollieren, ob fällige Außenstände fristgerecht beglichen werden. Die Arbeit am Computer mit einschlägiger Software ist bei dieser Tätigkeit ebenso selbstverständlich wie der Einsatz modernster Logistiksysteme. Ein immer wichtiger werdender Vertriebszweig ist der elektronische Versandhandel. Kaufleute im der Fachrichtung Außenhandel wissen, dass es auch im internetbasierten B-to-B-Geschäft (dem Verkauf von Gütern zwischen Unternehmen) darum geht, Marktanteile hinzuzugewinnen, Kundengruppen zu akquirieren und Geschäftsprozesse einzuführen und zu verbessern. Kaufleute im müssen flexibel, selbstständig und problemorientiert arbeiten. Im Außendienst sind sie tätig, um langjährige Kunden zu betreuen, neue Kunden zu gewinnen und neue Märkte für ihre Waren zu erschließen. Dabei sind unregelmäßige Arbeitszeiten, Mehrarbeit sowie Dienstreisen auch ins Ausland keine Seltenheit. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Kaufleute im der Fachrichtung Außenhandel haben hauptsächlich folgende Aufgaben: Aufgaben im Einkauf erledigen die handelsspezifische Logistik planen den Einkauf planen, koordinieren und organisieren Angebote von Herstellern einholen und vergleichen, Einkaufsverhandlungen (auch in einer Fremdsprache) führen, internationale Verträge abschließen
3 Bestellungen schreiben, Liefertermine überwachen Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und auslagern Wert- und Kosten-Nutzen-Analysen durchführen Tätigkeiten im Bereich Absatz ausführen Angebote ausarbeiten, Kundenaufträge bearbeiten, dabei Angebote und Aufträge bearbeiten, abwickeln und überwachen Reklamationen bearbeiten Kunden im In- und Ausland akquirieren, beraten und betreuen, die Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern pflegen (oft fremdsprachige) Verkaufsverhandlungen führen elektronischen Versandhandel und zugehörige Logistikprozesse steuern Kunden Dienstleistungen anbieten, beim Auslandsgeschäft (Import-/Export- Geschäfte) beraten oder Rechtsfragen im internationalen Geschäfts- und Handelsverkehr klären logistische Dienstleistungen anbieten, nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten beurteilen und Verträge abschließen ggf. Miet- und Serviceverträge abschließen (falls die Ware vom Kunden auch gemietet statt gekauft werden kann) Zollangelegenheiten abwickeln Aus- und Einfuhranmeldungen ausfüllen Zollerklärungen und sonstige Zolldokumente ausfertigen eingehende Sendungen verzollen Zollvorlagen bankmäßig abwickeln Finanzbuchhaltung durchführen die laufenden Geschäftsfälle mittels EDV buchen Ausgangsrechnungen erstellen Einhaltung von Zahlungskonditionen bei Zahlungsein- und -ausgängen überwachen (einschließlich Mahnwesen) monatliche bzw. jährliche Betriebsübersichten erstellen, Jahresabschlussarbeiten erledigen Betriebsbuchhaltung (Kostenrechnung) durchführen Kostenarten buchen Kostenrechnungen durchführen und Finanzbedarf ermitteln, dabei Gemeinkosten auf verschiedene Kostenstellen verteilen (Kostenstellenrechnung), Einstands- und Verkaufspreise kalkulieren (Kostenträgerrechnung), Devisenkalkulation durchführen Tätigkeiten im Bereich Marketing und Werbung ausführen Markt- und Konkurrenzanalysen durchführen Marktforschungsergebnisse auswerten Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen Tätigkeiten im Personalwesen erledigen Personalakten, Lohn- und Gehaltskonten führen Personalkostenstatistiken und Personalkostenanalysen führen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren
4 Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus: allgemeine Büro- und Verwaltungstätigkeiten erledigen Eingangs- und Ausgangspost bearbeiten sowie Postverteilung erledigen Dienst- und Organisationspläne erstellen bzw. dabei mitwirken Schriftsätze, Berichte, Protokolle, Aufstellungen anfertigen den meist fremdsprachigen Schriftverkehr mit Lieferanten (insbesondere Herstellern) und Kunden (insbesondere Einzelhandel, Weiterverarbeiter aus Industrie und Handwerk) abwickeln Ausbildungsinhalte Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise: wie man Angebote insbesondere hinsichtlich Art, Beschaffenheit, Qualität, Menge, Preis, Verpackungskosten, Lieferzeit sowie Liefer- und Zahlungsbedingungen vergleicht welche branchenüblichen Fachausdrücke, Normen, Maß-, Mengen- und Gewichtseinheiten angewendet werden wie man durch eigenes Verhalten zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung beitragen kann wie man Verpackungen nach technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten auswählt auf welche Weise Daten und Informationen erfasst, gesichert und gepflegt werden wie man Themen und Unterlagen situations- und adressatengerecht aufbereitet und präsentiert was zu beachten ist, wenn man Aufgaben im Team plant und bearbeitet sowie Ergebnisse abstimmt und auswertet wie man fremdsprachige Fachbegriffe anwendet Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt: wie logistische Dienstleistungen nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten beurteilt und Verträge abgeschlossen werden welche rechtlichen Vorschriften für das Transportwesen angewendet werden und wie man Transportrisiken beurteilt und absichert auf welche Weise man den Bedarf an verschiedenen Artikeln und Warengruppen unter Berücksichtigung der Umsatz- und Bestandsentwicklung sowie die Absatzchancen ermittelt wie man Vorschläge für die Zusammenstellung marktorientierter Sortimente unter Berücksichtigung branchenüblicher Produkte entwickelt wie man Liefertermine festlegt und kontrolliert und was bei der Bearbeitung von Reklamationen zu beachten ist
5 welche Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen angeboten werden und wie man ihre Wirkung als Marketing/instrument darstellt was bei der Pflege der Beziehung zu Kunden und Geschäftspartnern zu beachten ist und wie man Maßnahmen der Kundenbindung durchführt sowie kundenorientiert handelt wie man kunden- und ergebnisorientierte Beratungs- und Verkaufsgespräche plant, durchführt und nachbereitet Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden zb: wie man Kosten erfasst und überwacht sowie betriebliche Leistungen bewertet und berechnet betriebliche Grundsätze der Kreditgewährung anzuwenden und Möglichkeiten der Risikoabsicherung zu nutzen welche Transportmittel und -wege es im internationalen Warenverkehr gibt und wie man Frachtverträge unter Berücksichtigung von Transportfähigkeit, Lagerfähigkeit, Pflege, Behandlung und Verpackung von Waren abschließt was bei der Prüfung von Zollpapieren sowie beim Errechnen von Zöllen und Abgaben zu beachten ist wie man fremdsprachige Offerte, Gebote und Abschlussbestätigungen erstellt Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt: welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts: logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren Marketing planen, durchführen und kontrollieren Finanzierungsentscheidungen treffen Aufträge kundenorientiert bearbeiten preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen berufsorientierte Projekte für den durchführen gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das sunternehmen analysieren personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen den Ausbildungsbetrieb als sunternehmen präsentieren
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