Gesellige Musik. Bürgerliches Musikleben im 19. Jahrhundert. Sabine Schutte Fred Ritzel. J.B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung Stuttgart

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1 Sabine Schutte Fred Ritzel Gesellige Musik Bürgerliches Musikleben im 19. Jahrhundert Arbeitsbuch für den Musikunterricht in der Sekundarstufe II J.B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung Stuttgart

2 Gesellige Musik Bürgerliches Musikleben im 19. Jahrhundert STUDIEN Musik REIHE Herausgegeben von Sabine Schutte und Franz Niermann Als Begleitmaterial ist eine Compact Disc (Best.-Nr ) erhältlich. Die Hörbeispiele im Buch sind mit (H 1) etc. gekennzeichnet. ISBN ISBN (ebook) DOI / Alle Rechte vorbehalten 1991 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1991

3 3 Inhalt Vorwort der Herausgeber - 6 Formen des öffentlichen und privaten Musiklebens im Umkreis der Geschwister Mendelssohn - 7 (Sabine Schutte) 1. Öffentliches Musikleben Heute und damals >Öffentlichkeit< im 19. Jahrhundert Formen des öffentlichen Musiklebens Felix Mendelssohn-Bartholdy- Komponist auf der Schwelle zur Romantik und Organisator des öffentlichen Musiklebens Malerische Elemente und Struktur der»hebriden-ouvertüre<<, op Zum Werktitel Der Mann zieht hinaus ins feindliche Lebenoder die Eroberung der Musikwelt durch Felix Mendelssohn Singe, wem Gesang gegeben- Musik und Geselligkeit Gesellige Musik von Felix Mendelssohn Musikpraxis im Männerchor Kleiner Exkurs zur männlich bestimmten Chorliteratur Privatmusik Hausmusik Musikkultur im Bürgerhaus Zur Praxis des Singens - 48

4 4 Inhalt 4. Private Hauskonzerte Im Salon der Familie Mendelssohn Die Sonntagsmusiken Zum Repertoire Felix Mendelssohn: Zu den >>Liedern ohne Worte« Fanny Mendelssohns Beiträge zu den Sonntagsmusiken Drinnen waltet die züchtige Hausfrau Exkurs zur Rolle der Frau in der Musik Felix Mendelssohn: >>Duetto<<, op. 38, Nr Kompanistin- oder nicht? Fanny Mendelssohn: Ein Leben als Kompanistin Fannys Beitrag zur Entwicklung des romantischen Kunstliedes - 75»Tanzen muß man sie sehen!«- 81 (Fred Ritzel) 1. Zur Einstimmung: Einige Walzer aus dem 20. Jahrhundert Ein praktischer Versuch Zur Frühgeschichte des Walzers Revolutionäre Veränderungen des öffentlichen Tauzens im 18. Jahrhundert Der gesellschaftliche Durchbruch des Walzers >>Sobald die ersten Takte anheben, klären sich die Mienen, die Augen leuchten auf, und alle durchrieselt es!<< Der klassische Wiener Walzer >>Und die Geigen schrieen: Die Sonne geht auf!<< Die Form des klassischen Walzers Der Höhepunkt der Walzergeschichte Johann Strauß (Sohn) und sein Donauwalzer Vom Walzer zum Schlager-»Mit Sturmgebraus!«- 152

5 Inhalt 5 Anhang Musikbeispiele Abbildungen- Notenstiche Register Hörbeispiele - 166

6 6 Vorwort der Herausgeber Im vorliegenden Band der Studienreihe Musik geht es um das Spannungsverhältnis zwischen >geselliger< Musik und großen Werken mit einem Bildungs- und Aufklärungsanspruch, die mehr sein wollen als bessere Unterhaltung. In beiden Unterrichtseinheiten spielt die Frage nach der sozialen Funktion und Unterhaltung eine wichtige Rolle. Deshalb eignen sie sich auch besonders für einen Unterricht mit dem Generalthema Musik und Gesellschaft. Der erste Teil >Formen des öffentlichen und privaten Musiklebens im Umkreis der Geschwister Mendelssohn< befaßt sich mit Ursprüngen unseres heutigen Musiklebens. Er veranschaulicht mit zahlreichen Notenbeispielen, zeitgenössischen Texten und Abbildungen, wie man sich die Frühgeschichte des Konzerts, der Haus- und Salonmusik vorzustellen hat. Da die zur Analyse vorgeschlagenen Werke und Quellen überwiegend dem Umkreis der Geschwister FELIX und FANNY MENDELSSOHN entnommen sind, kann diese Unterrichtsreihe auch unter dem Titel >Formen romantischer Musik< oder >Kompositionen der Geschwister Mendelssohn< ablaufen. Im Thema enthalten sind Teilaspekte, wie z. B. >Die Rolle der komponierenden Frau<, die sich ihre Aktualität bewahrt haben. Im zweiten Teil >Tanzen muß man sie sehen!< werden Stationen aus der Geschichte des Walzers vorgeführt. Ausgehend von gegenwärtigen Walzerkompositionen können die Schülerinnen und Schüler hier erfahren - wenn sie es nicht schon längst wissen - welch unglaublicher Reiz bis heute von diesem Tanz ausgeht. Nach einer Umschau innerhalb der Frühgeschichte dieser Gattung werden u. a. die >klassischen< Höhepunkte, wie z. B. ScHUBERTS >Sehnsuchtswalzer<, WEBERS >Aufforderung zum Tanz< oder der > Donauwalzer< von JoHANN STRAuss behandelt. Sie sollen analysiert, musiziert, verglichen, getanzt und in ihrer geschichtlichen Bedeutung wahrgenommen werden. Auch die Entwicklung vom Walzer zum Schlager wird thematisiert und kann als Teilbereich der Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Unterhaltung gesondert behandelt werden. Wie in allen bisher erschienenen Heften der Studienreihe Musik gibt es auch hier viele Gelegenheiten und Möglichkeiten, den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten und die Lerngruppe aktiv dabei zu beteiligen: Musikmachen, Nachkomponieren und Erfinden, Tanzen, Singen oder Diskussionen über historische Ereignisse mit aktuellen Bezügen zur Gegenwart - das sind nur die wichtigsten der vorgeschlagenen methodischen Möglichkeiten. Sie basieren auf der Annahme, daß das Interesse am Gegenstand im wesentlichen durch praktische Aneignung von Musik und durch die Aktualität der Themen und Fragestellungen hervorgerufen werden kann. Sabine Schutte Franz Niermann Osnabrück und Wien Juni 1991