Wachstum und Verteilung
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- Roland Kramer
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Wachstum und Verteilung Dr. Martin Fritz Brauchen wir Wachstum, um unseren Wohlstand zu sichern und gerecht zu verteilen?
2 Ablauf des Workshops: 1. Input 1: Kurzvortrag Wachstum und Verteilung 2. Diskussion im Plenum 3. Input 2: Kleines Quiz mit anschließendes Diskussion 4. Input 3: Lösungsvorschläge 5. Diskussion im Plenum
3 Wirtschaftswachstum allgemein -Wachstum ist als Anstieg des Bruttoinlandsprodukts eine Steigerung des Wertes aller produzierten Waren und Dienstleistungen -Es steht damit für die Steigerung (vorwiegend) des materiellen Lebensstandards - stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum seit 1967 im Gesetz verankert (Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft)
4 Wirtschaftswachstum in Deutschland Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 3/2009
5 Verteilung der Einkommen in Deutschland
6 Verteilung der Einkommen in Deutschland
7 Arbeit und Armut in Deutschland Jahr Befristet Beschäftigte Unbefristet Beschäftigte Anteil Befristungen ,7 % ,1 % Statistisches Bundesamt (Destatis), 2017 Stand: Anteil von Armut betroffener Personen in Deutschland (<60% des durchschn. Einkommens) ,4 % ,6 % OECD, 2017 Stand:
8 Vermögen und Schulden in Deutschland Vermögen und Schulden deutscher Haushalte in Euro Bruttogesamtvermögen Gesamtschulden Nettogesamtvermögen Statistisches Bundesamt (Destatis), 2017 Stand: Im Schnitt sind deutsche Haushalte heute nicht vermögender oder höher verschuldet als vor 10 Jahren.
9 Vermögensungleichheit: Deutschland im internationalen Vergleich OECD, 2017 Stand: Vermögensungleich 2010 in Deutschland: Mittelwert ist 3,6 Mal so hoch wie der Median Zum Vergleich: in Frankreich und Norwegen ca. 2 Mal so hoch, in den USA mehr als 7 Mal!
10 Diskussion: Brauchen wir Wachstum, um unseren Wohlstand zu sichern und gerecht zu verteilen? Wenn ja: Selbst geringes Wachstum erhöht den absoluten Bedarf an Ressourcen und Energieverbrauch kontinuierlich Wie damit umgehen auf dem immer volleren Raumschiff Erde? Wenn nein: Was braucht es dann?
11 Verteilung und die Umweltfrage wachstumsabhängige Wirtschaft führt nicht nur zu sozialen und finanziellen, sondern auch zu ökologischen Benachteiligungen Umweltkosten werden externalisiert häufig kumulieren sich Problemlagen zu sozialökologischen Ungleichheiten
12 Verteilung und die Umweltfrage Sozialökologische Ungleichheiten 1. Reiche verschmutzen die Umwelt mehr als Arme 2. Arme sind von Umweltverschmutzung stärker betroffen als Reiche. 3. Arme sind von Umweltschäden kompensierenden Maßnahmen stärker benachteiligt als Reiche (z.b. Energiearmut durch CO2-Steuern) Forderung für eine Postwachstumsökonomie: Umverteilung muss gleichzeitig sozial gerecht und ökologisch nachhaltig sein! (eco-social policies)
13 Input 2: Quiz zu den Zusammenhängen zwischen Wirtschaft, Umwelt und Sozialleben
14 Quelle: Oxfam 2015, S. 4
15 Quelle: Oxfam 2015, S. 7
16 Input 3: Gerecht und ökologisch Wirtschaften Alternative, sozialökologische Vorschläge: Postwachstum und degrowth buen vivir Konzepte des guten Lebens (Acosta 2009) eco-social policies (Gough 2011, 2013) steady-state economy (Daly 1991, Daly & Farley 2009) Ziel: Slower by design, not desaster (Victor 2008)
17 Input 3: Gerecht und ökologisch Wirtschaften Sozialökologische Maßnahmen und Politiken - Beispiele Obergrenzen für Ressourcennutzung, Versteigerung von Nutzungsrechten Wandel des Steuersystems: weg von Lohnsteuern hin zu Verbrauchssteuern, Umweltsteuern Weltbevölkerung stabilisieren Ausbau der ökologischen Schutzzonen GDP (Bruttosozialprodukt) durch bessere Wohlfahrts-indikatoren ersetzen Herman Daly: erforscht das stationäre Wirtschaften (steady-state economy)
18 Symbol der degrowth-bewegung: Die Schnecke Input 3: Gerecht und ökologisch Wirtschaften Sozialökologische Maßnahmen und Politiken - Beispiele Beseitigung von Ungleichheiten: Einführung von Minimumund Maximum(!)-einkommen oder Grundeinkommen Förderung alternativer Wirtschaftsformen: commons, Genossenschaften, lokale Kreisläufe Einschränkung von Werbung Verringerung und Umverteilung von Arbeitszeit
19 Diskussion: Gerecht und ökologisch Wirtschaften Welches sind die besten Vorschläge? Wie sollten solche Vorschläge politisch umgesetzt werden? Welche sind als Initialmaßnahmen geeignet, um sozialökologische Transformation möglichst schnell einzuleiten? Entsprechen einige Vorschläge der Natur von uns Menschen? (z.b. Maximaleinkommen)
20 Ende Vielen Dank, dass Sie sich eingebracht haben!
21 Ende Zusatzinfo: bei Bedarf
22 Ursachen der ökologischen Krise Eigene Berechnungen
23 Quelle: Steffen et al. 2015, S. 6 Planetare Grenzen
24 Quelle: Gough 2013, S. 204
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