Übergang von der Schule und Berufstätigkeit in die Hochschule: Dimensionen, Herausforderungen und good practice
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- Sara Steinmann
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1 Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung Kzenon - Fotolia.com Edyta Pawlowska - Fotolia.com lightpoet - Fotolia.com Übergang von der Schule und Berufstätigkeit in die Hochschule: Dimensionen, Herausforderungen und good practice Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen Ludwigshafener Bildungsgespräche
2 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 2 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
3 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? Deutscher Bildungsrat (1972): Kein Bildungsgang darf in einer Sackgasse enden. Das Bildungswesen muß so eingerichtet sein, daß der Lernende früher gefällte Entscheidungen für dieses oder jenes Bildungsziel korrigieren kann. 3 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
4 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 4 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
5 Soziale Disparitäten und Übertritte Gegenläufige Thesen: (1) Jede Schnittstelle erhöht soziale Disparitäten (Hillmert & Jacob, 2005) (2) Aufstiegsangebote reduzieren soziale Disparitäten (z.b. eine Reihe von Schulgesetzen, Informationsmaterialien) 5 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
6 Öffnung: Erhöhung oder Reduktion sozialer Disparitäten? Daten aus Fribourg (Schweiz) Trautwein, Baeriswyl, Lüdtke & Wandeler (2008). Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 6 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
7 Baden-Württemberg: Übertritt von der Realschule auf das berufliche Gymnasium Sozioökonomischer Hintergrund und Besuch der gymnasialen Oberstufe GY RS-->GY RS-->anderes RS--> ob Trautwein, Nagy & Maaz (2011). Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. 7 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
8 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 8 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
9 Bildungsbeteiligung und Leistungsentwicklung Frage: Führt Durchlässigkeit des Schulsystems zu einer Absenkung der Durchschnittsleistung? von Mindeststandards? 9 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
10 Veränderungen bei der Bildungsbeteiligung und Leistungsentwicklung am Gymnasium Zunahme der Bildungsbeteiligung um rund 5% Prenzel, Sälzer, Klieme & Köller (2013, S. 91) 10 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
11 Deutliche Leistungsunterschiede bei einem identischen Abschluss: hier Abitur Mathematikleistung (voruniversitär) Gymnasium Baden-Württemberg Soz.-päd. Gymnasium Gymnasium Wirtschaftsgymnasium Wirtschaftsgymnasium Hamburg Gesamtschule Trautwein et al. (2007). Schulleistungen von Abiturienten. Münster: Waxmann. 11 Trautwein - Stuttgart,
12 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 12 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
13 Die Akademikerschwemme Nationaler Bildungsbericht, 2014, S Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
14 Return to Education : Das Studium lohnt sich für Individuen...übrigens auch nach Kontrolle von Leistungsmerkmalen. Nationaler Bildungsbericht 2014, S Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
15 Fotonachweis: wikipedia.org Berufliche Akademisierung : Anwendungsorientierung beim Studium Bologna-Reform: Erfolg umstritten/ Erfolg in manchen Bereichen klarer als in anderen Ausdifferenzierung des Hochschulsystems Markantestes Beispiel: Duale Hochschule Empirie: in vielen Bereichen erfolgreich 15 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
16 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 16 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
17 Wird am Markt vorbei produziert? Arbeitsmarktpolitische Zielstellungen wir brauchen nicht so viele Soziologen und Politologen, wie wir im Augenblick an deutschen Universitäten produzieren. Wir brauchen Leute, die einen wirklichen Beruf, den die Gesellschaft dringend nötig hat, so ausüben können, wie er in der heutigen Zeit gebraucht wird Dr. Helmut Schmidt, Bundeskanzler a.d. 17 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
18 Interessensausprägungen Berufliche Interessen nach J. Holland (1997) Sprachlich/ K ü nstlerisch (Artistic) Ideen Intellektuell/ Forschend (Investigative) Sozial (Social) Personen Dinge Praktisch/ Technisch (Realistic) (Enterprising) Unternehmerisch Daten (Conventional) Ordnend/ Verwaltend 18 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
19 Prädiktion von Studienerfolg Erklärte Varianz in sequentiellen Regressionsmodellen (TOSCA-2002).20 % aufgeklärte Varianz (R²) β Fk = -.11 β Abi = -.26 Abbruchsintentionen Subjektive Studienleistung Studien- Zufriedenheit β DP² =-.26 β DP² =.25 Nagy (2006).00 Baseline Kompetenzen - Fk, Fm, Fe - Abiturnote 19 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015 Interessen Interessen- Kongruenz
20 Entwicklung beruflicher Interessen Beeinflussung ist möglich aber vermutlich nur begrenzt MINT-Bereich: Studienabbrecher/wechsler als (das?) Problem? 20 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
21 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 21 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
22 In Deutschland überaus erfolgreich aber: Aktuelle Herausforderungen 1. Qualitätsproblematik 22 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
23 Qualitätsentwicklung in Dualer Ausbildung Übergänge in die berufliche Bildung und den Beruf: Forschungsnotwendigkeiten Bildungsbericht 2012 (S. 115)
24 In Deutschland überaus erfolgreich aber: Aktuelle Herausforderungen 1. Qualitätsproblematik 2. Solides Angebot entwickeln für eher leistungsschwache Schülerinnen und Schüler 3. Attraktivität für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler behalten Durchlässigkeit sehr wichtig 24 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
25 Sieben Fragen und einige Antworten 1. Gibt es Sackgassen im Bildungssystem? 2. Wer profitiert von der Durchlässigkeit des Bildungssystems? 3. Werden Standards abgesenkt? 4. Haben wir zu viele Akademiker? 5. Wird am Markt vorbei produziert? 6. Was wird aus der Dualen Ausbildung? 7. Die Klasse an die Universität, die Masse an die FH? 25 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
26 x 26 Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
27 Und nach dem Studium? Wie gut kommen die Absolventinnen und Absolventen verschiedener Hochschultypen im Beruf zurecht? Stichprobe: Abitur 2002, Studium an Universität, Fachhochschule oder DHBW, 2010 berufstätig; 604 Selbst-, Kollegen- und Vorgesetzteneinschätzungen 18 Kriterien: Güte der Arbeitsplatzmerkmale (Aufgaben, Wissen, soziale und kontextuelle), Arbeits- und Lebenszufriedenheit Verbundenheit gegenüber der Organisation und der eigenen Karriere berufliche Leistung (Fremdeinschätzungen: aufgaben-, organisations-, team-, innovations-, kunden- und karrierebezogen) Indikatoren des objektiven Berufserfolges: Einkommen, Beförderungen, Hierarchiestufe, Führungsverantwortung Es konnte für keines der 18 Kriterien ein differentieller Effekt des Hochschultyps nachgewiesen werden. Wichtig: betrachtet wurde der frühe berufliche Erfolg (8 Jahre nach dem Abitur). Zettler, I., Kramer, J., Thoemmes, F., Nagy, G., & Trautwein, U. (2013). Welchen Einfluss hat der Besuch unterschiedlicher Hochschultypen auf den frühen beruflichen Erfolg? Eine explorative Untersuchung. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 27, Trautwein Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
28 Ende. Kontakt: Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung Universität Tübingen Europastraße 6, Tübingen 28 Trautwein - Ludwigshafener Bildungsgespräche 2015
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