Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Energiewende in Deutschland
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- Cathrin Brauer
- vor 5 Jahren
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1 Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Energiewende in Deutschland Stefan Majer, Karin Naumann, Franziska Müller-Langer Haus Düsse,
2 Agenda Einleitung Aktueller Stand der Biokraftstoffproduktion Verkehrsträger und deren Anforderungen Zukünftige Anforderungen an Biokraftstoffe Fazit 2
3 Einleitung: Erneuerbare Energien, Stand 2011 Prozent Erneuerbare Energien im Überblick Stand Juli % Biomasse % Endenergieverbrauch 32 % Strom 92 % Wärme 100 % Kraftstoff ,9 % 18 % 17 % 9,5 % 14 % 5,8 % 10 % Ziel Ziel Ziel Ziel 2020 Endenergieverbrauch Strom Wärme Biokraftstoff ZIEL 2020 Wasserkraft Windenergie Biomasse Photovoltaik Solarthermie Geothermie restliche EE (Quelle: AGEE-Stat) 3
4 Einleitung Herausforderungen im Kontext Nachhaltigkeit Umwelt- und Klimaschutz (u.a. Verminderung der Treibhausgasemissionen, i/dluc, Biodiversität) Technikeffizienz / -kompatibilität (u.a. hohe Gesamteffizienz bei Verbesserung des Technikstandes, Kraftstoffqualität, Kompatibilität Infrastruktur) Kosteneffizienz (u.a. niedrige Produktionskosten, Wettbewerbsfähigkeit) Versorgungssicherheit (u.a. Verminderung der Importabhängigkeit, Diversifizierung der Rohstoff-/Produktherkunft, Substitution fossiler Energieträger) Wertschöpfung (u.a. direkte, indirekte Arbeitsplätze, ländliche Räume, Wirtschaftszweige) 4
5 Einleitung Nutzungskonkurrenzen 5
6 Aktueller Stand der Biokraftstoffproduktion Internationale Produktion Biodieselprod. global in Mio. t ,4 5,9 9,3 13,8 15,4 16,6 18,1 Frankreich USA Argentinien Brasilien Deutschland Andere Ethanolproduktion global in Mio. t 70 67,3 65, ,7 52, ,1 31, , Quelle: DBFZ auf Basis F.O.Lichts World ethanol and biofuels report, 2011 Andere Kanada China Europa Brasilien USA 6
7 Aktueller Stand der Biokraftstoffproduktion Biokraftstoffe in der EU Quelle: DBFZ auf Basis u.a. F.O.Lichts World ethanol and biofuels report,
8 Aktueller Stand der Biokraftstoffproduktion Rohstoffe im Biokraftstoff Rohstoffe Biokraftstoffnutzung Deutschland 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% Palm Soja Raps Altspeisefette tier. Fette Raps Soja Palm Palm Soja Raps Zuckerrohr Getreide Rüben Raps 10% 0% GP 2010 GP 2011 BMU 2011 BMU 2011 BMU 2011 Biodiesel Ethanol Pflanzenöl Quelle: DBFZ auf Basis Greenpeace, 2010 & 2011, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Erneuerbare Energien in Zahlen,
9 Verkehrsträger und deren Anforderungen Typische Verkehrsmittel und Bioenergieträger 9
10 Verkehrsträger und deren Anforderungen Kraftstoffbedarf im Straßenverkehr Anzahl DE in Tsd Energieverbrauch Fahrzeuge Benzin Diesel Benzin Diesel PKW Zweiräder ÖPNV, Busse Straßengüterverkehr Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaft Kraftstoffverbrauch DE in PJ/a Quellen: DBFZ auf Basis WWF 2009, KBA 2006, HZA Stuttgart
11 Verkehrsträger und deren Anforderungen Energiebedarf weiterer Verkehrssektoren Anzahl DE in Tsd Energieverbrauch Verkehrsmittel Luftverkehr Binnenschifffahrt Schienenverkehr Luftverkehr Binnenschifffahrt Schienenverkehr Güterverkehr Personenverkehr Lokomotiven Straßen-, S- und U-Bahnen Frachtschiffe Schlepper Passagierschiffe Flugzeuge <2t Flugzeuge 2-20t Flugzeuge >20t Hubschrauber Kraftstoff-/Stromverbrauch DE in PJ/a Quellen: DBFZ auf Basis UBA
12 Verkehrsträger und deren Anforderungen Bedarf und Bereitstellung Anlagenbestand EU (2011) Bedarf EU Verbrauch Produktion Produktionskapazität 10% EE 2020 Anlagenbestand DE (2011). Bedarf DE Verbrauch Produktion Produktionskapazität 10% EE 2020 Quote 2020 Quote 2011 Gesamt Biodiesel Bioethanol HVO/HEFA Biomethan Quelle: DBFZ auf Basis BImSchG 2011, BMU 2012, IEA, BAFA, VDB, BDBe EBB, dena 2011, F.O.Lichts Menge Biokraftstoffe in PJ/a 12
13 Zukünftige Anforderungen an Biokraftstoffe Biokraftstoffquote in Deutschland Vorgabe Biokraftstoffquote energetisch und THG-bezogen Benötigte Biokraftstoffmenge steigt beim Einsatz von Biokraftstoffen mit nur 35% THG-Minderung Quotenumstellung Benötigte Biokraftstoffmenge sinkt durch den Einsatz von z.b. Reststoffen (mit z.b. 80% THG-Minderung) Biokraftstoffmenge beim Einsatz von Biokraftstoffen mit durchschnittlich 45% THG-Minderung Erhöhung des THG- Einsparziels durch die Quote führt in Abhängigkeit der THG-Minderung zu unterschiedlich hohen Mengenbedarfen Mögliche Bandbreite der Biokraftstoffmenge zur THG-Quotenerfüllung Biokraftstoffmenge absolut in PJ/a Quelle: DBFZ auf Basis BImSchG,2011; BMU,
14 Zukünftige Anforderungen an Biokraftstoffe Aktuelle Vorschläge zur Änderung der EU RED Status Quo Änderungsentwurf der Kommission für EU RED und FQD Ziel 10% erneuerbare Energien im Verkehrssektor 2020 Weiterhin Ziel: 10% EE im Verkehr davon max. 5% Biokr. aus Nahrungsmittelrohstoffen nach 2020 keine Biokr. aus Nahrungsmittelrohstoffen Anrechnungen auf Biokraftstoffquote 2fache Anrechnung für Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen sowie Lignocellulose 4fache Anrechnung für Biokraftstoffe aus bestimmten Abfall- und Reststoffen sowie Non-Bio-Kraftstoffe (EE) 2fache Anrechnung für Biokraftstoffe aus bestimmten Stofffraktionen Berücksichtigung LUC/iLUC Berücksichtigung direkter Landnutzungsänderungseffekte Berücksichtigung von iluc gefordert Weiterhin Berücksichtigung von LUC-Effekten zum bestehenden Stichtag Zukünftig Berichterstattung der Mitgliedsstaaten zu den ökologischen Effekten ihrer Biokraftstoffpolitik, dabei Berücksichtigung von iluc-faktoren entsprechend der eingesetzten Rohstoffe (Anbaubiomasse): Stärkehaltige: 12 g CO 2 -Äq./MJ Zuckerhaltige: 13 g CO 2 -Äq./MJ Bonus für Anbau auf degradierten Ölhaltige: 55 g CO 2 -Äq./MJ Flächen Bonus für Anbau auf degradierten Flächen entfällt 14 Anlagenregelung THG-Minderung von 35%, 50% ab 2017 Neuanlagen (ab 07/2014): Treibhausgasminderung
15 Zukünftige Anforderungen an Biokraftstoffe Wege zur Zielerreichung 2020 Wertigkeit Kraftstoff/Energieträger 1fach Anbaubiomasse (zucker-, stärke- oder ölhaltig) 2fach Gebrauchtes Speiseöl, tierische Fette der Kategorie I und II zellulosehaltiges Non-Food-Material, lignocellulosehaltiges Material 4fach Algen Biomasse-Anteil von gemischten Siedlungsabfälle und Industrieabfällen Stroh, Tierdung und Klärschlamm, Tallölpech, Rohglyzerin Freie Fettsäuren aus der Herstellung von Palmöl (POME) und EFB, Bagasse Traubentrester und Weintrub, Nussschalen, Hülsen, Maiskolben Rinde, Zweige, Blätter, Sägemehl und Sägespäne 2,5fach erneuerbare flüssige oder gasförmige Brennstoffe nicht biologischer Herkunft Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen in Straßenfahrzeugen mit Elektroantrieb 15
16 Zukünftige Anforderungen an Biokraftstoffe Mögliche Effekte einer Mehrfachanrechnung Beispiel Diesel: THG-Emissionen in Mio. t CO2-Äqu Zielereich. konv. KST 2fach 4fach Fossil THG Menge THG Menge THG Menge THG Menge Menge Kraftstoff in Mio. m³ Diesel Raps-Biodiesel Biodiesel aus Altspeisefett Biodiesel aus Industrieabfallfett (THG: Typische Werte der RED 2009/28/EG, für Biodiesel aus Industrieabfallfett Wert für Biodiesel aus Abfallöl; 2fach: z.b. Biodiesel aus Altspeiseöl, 4fach: z.b. Biodiesel aus org. Industrieabfallfett) 16
17 Fazit Biokraftstoffe leisten bereits jetzt einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz und damit auch zur Energiewende in Dt. Im Bereich des Schwerlasttransportes und des Luftverkehrs stellen Sie die einzige Alternative zu fossilen KST dar. Die Entwicklung des Biokraftstoffsektors wird sich zukünftig stärker am Klimaschutzbeitrag orientieren Damit wird die THG-Bilanz zunehmend auch zu einem Wettbewerbskriterium. Die Rahmenbedingungen für den Biokraftstoffsektor sind derzeit äußerst unsicher für eine Weiterentwicklung von Biokraftstofftechnologien und einen Ausbau des Biokraftstoffanteils ist ein abgestimmter förderpolitischer Rahmen notwendig für die Bioenergie. 17
18 Forschung für die Energie der Zukunft! Ansprechpartner Stefan Majer Karin Naumann DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH Torgauer Straße 116 D Leipzig Tel.: +49 (0)
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