Lüftungskonzepte effektiv erstellen
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- Bärbel Hofmeister
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1 Lüftungskonzepte effektiv erstellen Dipl.-Ing. Carsten Neu TÜV SÜD Industrie Service GmbH Folie 1
2 Zur Ausgangslage warum Lüftungskonzept? Besserer Wärmeschutz Luftdichte Bauweise Klimaschutz CO 2 Reduzierung Effiziente / intelligente Heizsysteme DIN EnEV Erneuerbare Energien, etc. Wie und durch wen ist eine ausreichende Lüftung sicherzustellen? TÜV SÜD Industrie Service GmbH Folie 2 Lüftungskonzepte effektiv erstellen
3 Schutzziele Lüftungskonzept mit der Lüftung zum klimatischen Feuchteschutz ist sicherzustellen, dass keine Schimmelschäden auftreten; mit der Lüftung zur Raumlufthygiene werden Schadstoffe in der Luft begrenzt; Begrenzung CO 2 -Gehalt; Gerüche bei Bedarf muss im Sommer eine Lüftung zur Kühlung möglich sein (sommerlicher Wärmeschutz); der gesamte Luftaustausch ist bei der Beurteilung des Energieverbrauchs zu berücksichtigen; Folie 3
4 Einflussgrößen des Raumklimas und Beurteilungsgrundlagen Bauwerk (Wärmebrücken) DIN übergreifendes, gesamtheitliches Lüftungskonzept (DIN Fachbericht ) Nutzer (Heiz- und Lüftungsverhalten) Rechtslage / EnEV Gebäudetechnik (Lüftungsanlage) DIN Hinweis: Sowohl der DIN Fachbericht als auch die DIN werden zur Zeit überarbeitet. Folie 4
5 Lüftungskonzept Einflussgrößen Bei der Auslegung des Lüftungskonzepts spielen folgende Einflüsse eine Rolle und müssen bei der Vor-Ort-Besichtigung bzw. beim Lüftungskonzept untersucht werden: Wärmebrückenqualität Höhe der zulässigen Luftfeuchte Gebäudeinfiltration Luftdichtheit der Gebäudehülle / Windregion / windexponierte Lage Lüftungstechnische Maßnahmen Lüfter / Türunterschnitt / ALD (Fensterdichtung, AWD) Nutzer Belegung, Heizen, Lüften, Möbel Feuchteproduktion Klima / Jahreszeit / Nutzer / Baufeuchte Folie 5
6 Lüftungskonzept Lastfälle Es ist empfehlenswert, folgende Fälle nachzuweisen: nur Pflanzen, aber keine Menschen in der Wohnung; Wohnung wird nicht gelüftet (Urlaub) Wohnung mehrere Tage unbewohnt, zwischendurch übernachtet ein Mensch, der abends lüften kann (z.b. eine Stewardess, die nur selten zu Hause ist) Personen leben in der Wohnung, sind aber tagsüber alle abwesend (Arbeit / Schule) Personen leben in der Wohnung und sind auch am Tag anwesend (können mehrmals Stoßlüften) Folie 6
7 Lüftungskonzept TÜV SÜD Lastfälle : Folie 7
8 Schutzziel Feuchteschutz Beispiel: Feuchtelast nach DIN-Fachbericht : Folie 8
9 Schutzziel Feuchteschutz Jahresverlauf Raumluftfeuchte: Professor Klopfer hat aufgezeigt, welche Luftwechselrate für eine fachgerechte ahresverläufe Raumluftfeuchte relative Luftfeuchtigkeit, abhängig vom Außenklima, notwendig ist; Hinweis: Der klimatische Feuchteschutz im Winterfall muss nicht der maßgebende sein. Ein Lüften ist auch im Sommer notwendig. Folie 9
10 Wohnraumklima Welche Luftwechselrate ist erforderlich? Was fordert die DIN ? Lüftung zum Feuchteschutz (nutzerunabhängig: z. B. ausschließlich durch Gebäudeundichtigkeiten bzw. ALD`s): n ~ 0,16 h -1 (bei 70 m²) reduzierte Lüftung (n ~ 0,38 h -1 ) Nennlüftung (n ~ 0,54 h -1 ) Intensivlüftung (n ~ 0,71 h -1 ) Eine nutzerunabhängig sicherzustellende Luftwechselrate liegt in der Größenordnung von n ~ 0,2 h -1 Hinweis: DIN beschreibt die Bemessung und Ausführung von Lüftungsanlagen. Sie ist nicht ohne Würdigung physikalischer und energetischer Randbedingungen direkt verwendbar um z. B. Schimmelschäden zu beurteilen. Folie 10
11 Bewertungsgrößen für die Raumlufthygiene Raumlufthygiene Sauerstoff Luftschadstoffe CO 2 -Gehalt Folie 11
12 Schutzziel Raumlufthygiene Beurteilungsgröße Kohlendioxidgehalt (CO 2 -Gehalt): Beispiel: CO 2 -Gehalt im Schlafzimmer Folie 12
13 Beurteilungsgröße Kohlendioxidgehalt Grenzwerte Arbeitsstätten Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für den Wohnungsbau. Weitere Grenzwerte aus Folie 13
14 Leistungen zur Erstellung eines Lüftungskonzeptes Festlegung der Schutzziele: Klimatischer Feuchteschutz (Bestand, Neubau, handwerkliche Unzulänglichkeiten, Möbel), Schallschutz mit Raumlufthygiene (Kipplüften teils nicht möglich, CO 2, Schadstoffe), EnEV (Fensterlüften, Abluft, Wärmerückgewinnung, Lüftung in Teilbereichen), Sommerlicher Wärmeschutz Ermittlung der Dämmeigenschaften der Bauteile zwei- und dreidimensionale Berechnung von Wärmebrücken Im Fall von Bauwerkssanierungen mit Fensteraustausch: - Vor-Ort-Besichtigung - Lokalisierung von Wärmebrücken mittels thermografischer Messungen - messtechnische Bewertung der Wärmebrücken und Möbelpositionen Bestimmung der erforderlichen Luftwechselrate zur Einhaltung der Schutzziele Bestimmung der Luftwechselrate aus händisches Fensterlüften und Dimensionierung erforderlicher baulicher Maßnahmen Empfehlung sinnvoller, wirtschaftlicher lüftungstechnischer Maßnahmen Folie 14
15 Lüftungskonzept Beispiel: Folie 15
16 Lüftungskonzept Schutzziel Klimatischer Feuchteschutz Beispiel vorhandene und zulässige Luftfeuchte Folie 16
17 Lüftungskonzept Schutzziel Raumlufthygiene: Beispiel CO 2 -Konzentration Folie 17
18 Fazit / Meinung TÜV SÜD es muss immer ein Lüftungskonzept erstellt werden, wenn neu gebaut wird bzw. nennenswert saniert wird; bei der Erstellung eines Lüftungskonzeptes ist ausschließlich eine differenzierte Betrachtung des Bauwerks, der Nutzung, des Feuchteschutzes und der Energiethematik sinnvoll; die wörtliche Anwendung der DIN Mai 2009 kann zu nicht akzeptablen bzw. nicht akzeptierten Zuständen und unwirtschaftlichen System führen; physikalische Basis kann DIN Fachbericht Sep 2010 sein; eine wohnungsweise steuerbare Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (dezentral oder wohnungsweise zentral; nicht zwingend zentral im Haus) auf dem Niveau z. B. der reduzierten Lüftung ist sinnvoll (energetisch, lüftungstechnisch und hinsichtlich der Akzeptanz für den Nutzer) und völlig ausreichend, sowohl für den Feuchteschutz wie auch für die Raumlufthygiene; es muss weiter zulässig sein, dass ein höherer Luftbedarf über Fensterlüftung bewerkstelligt wird; Folie 18
19 Das Lüftungskonzept des TÜV SÜD Ermittlung der Dämmeigenschaften der Bauteile zwei- und dreidimensionale Berechnung von Wärmebrücken im Fall von Bauwerkssanierungen mit Fensteraustausch: Vor-Ort-Besichtigung Lokalisierung von Wärmebrücken mittels thermografischer Messungen Messtechnische Bewertung der Wärmebrücken und Möbelpositionen Bestimmung der zulässigen relativen Luftfeuchtigkeit Bestimmung der baulichen Luftwechselrate und der händischen Fensterlüftung Empfehlung sinnvoller, wirtschaftlicher lüftungstechnischer Maßnahmen Folie 19
20 Das Lüftungskonzept des TÜV SÜD Vorteile des TÜV-SÜD-Lüftungskonzeptes: Sie erhalten eine belastbare Entscheidungsgrundlage. Sie bekommen wirtschaftliche, der Situation angepasste Empfehlungen. Sie bekommen Rechtssicherheit, wer zukünftige Schimmelschäden zu verantworten hat. Sie entscheiden sich für Objektivität. Sie bauen auf einen kompetenten Partner. Folie 20
21 Kontakt Dipl.-Ing. Carsten Neu Telefon Folie 21
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