Betriebswirtschaftslehre für Maschinenwesen
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- Nele Hase
- vor 8 Jahren
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1 Fakultät Maschinenwesen, Institut für Technische Logistik und Arbeitssysteme Professur für Arbeitswissenschaft SS 15 Betriebswirtschaftslehre für Maschinenwesen 3 Kostenrechnung M. Schmauder Institut für Arbeitsingenieurwesen
2 Stand in Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 2
3 Grundbegriffe - Begriffspaare Einzahlungen - Auszahlungen Einnahmen - Ausgaben Ertrag - Aufwand Leistung - Kosten - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 3
4 Grundbegriffe - Begriffspaare Strömungsgrößen (Zahlungs- und Leistungsvorgänge) innerhalb einer bestimmten Periode Strömungsgrößen führen zu einer Veränderung von Bestandsgrößen "positiven" Strömungsgrößen (Einzahlung, Einnahme, Ertrag, Leistung) führen zu Bestandserhöhungen "negativen" Strömungsgrößen (Auszahlung, Ausgabe, Aufwand, Kosten) führen Bestandsverminderung jedes der vier Begriffspaare bewirkt die Veränderung eines anders definierten Bestandes - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 4
5 Grundbegriffe Einzahlung/Auszahlung Veränderung des Bestandes an liquiden Mitteln bzw. Zahlungsmittelbestand Kassenbestände und jederzeit verfügbaren Bankguthaben Einzahlung... Zahlungsmittelbestand nimmt zu Auszahlung... Abnahme des Zahlungsmittelbestandes Beispiele: Einzahlung... Bareinlagen, Barverkauf von Fertigfabrikaten oder Waren Auszahlung... Barentnahme, eigene Barausleihungen, Barkauf - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 5
6 Grundbegriffe Einnahmen/Ausgaben Veränderung des Bestandes an Geldvermögen Kassenbestände und jederzeit verfügbaren Bankguthaben plus Bestand an sonstigen Forderungen abzüglich des Bestandes an Verbindlichkeiten Einnahme... Bestand an Geldvermögen nimmt zu Ausgabe... Abnahme des Bestandes an Geldvermögen Beispiele: Einnahme... Barzuführung von Eigenkapital, Verkauf von Waren auf Ziel Ausgabe... Kauf von Produktionsfaktoren - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 6
7 Grundbegriffe - Einzahlung/Auszahlung vs. Einnahmen/Ausgaben E i n z a h l u n g e n (Periode) (= Erhöhung Zahlungsmittelbestand) Einzahlungen, keine Einnahmen (1) Einzahlungen = Einnahmen (2) Einnahmen = Einzahlungen (2) Einnahmen, keineeinzahlungen (3) E i n n a h m e n (Periode) ( = Erhöhung des Geldvermögens) - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 7
8 Grundbegriffe - Einzahlung/Auszahlung vs. Einnahmen/Ausgaben (1) Einzahlung, aber keine Einnahmen Beispiel: Aufnahme eines Barkredits keine Änderung des Geldvermögens (2) Einzahlung = Einnahme Beispiel: Barzuführung von Eigenkapital, Barverkauf von Waren (3) Einnahmen, aber keine Einzahlungen Beispiel: Warenverkauf auf Ziel keine Änderung Zahlungsmittelbestand Erhöhung der Forderungen um den Verkaufspreis - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 8
9 Grundbegriffe Ertrag/Aufwand Veränderung des Netto- oder Reinvermögen Kassenbestände und jederzeit verfügbaren Bankguthaben plus Bestand an sonstigen Forderungen sowie dem Bestand an Sachvermögen, abzüglich des Bestandes an Verbindlichkeiten Ertrag... Netto- oder Reinvermögen nimmt zu Aufwand... Abnahme des Netto- oder Reinvermögens Beispiele: Ertrag... Verkauf Fertigfabrikaten, Verkauf Sachvermögen (über Buchwert) Aufwand... Abschreibung, Kauf von Rohmaterial,.. Bewertung über die Wertansätze der FIBU - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 9
10 Sachvermögen - Geldvermögen - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 10
11 Grundbegriffe - Einnahmen/Ausgaben vs. Ertrag/Aufwand E i n n a h m e n (Periode) (= Erhöhung des Geldvermögens) Einnahmen, keine Erträge (1) Einnahmen = Erträge (2) Einnahmen = Erträge (2) Erträge, keine Einnahmen (3) E r t r ä g e (Periode) ( = Erhöhung des Nettovermögens) - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 11
12 Grundbegriffe - Einnahmen/Ausgaben vs. Ertrag/Aufwand (1) Einnahmen, aber keine Erträge Beispiel: Verkauf von Sachvermögen zum Buchwert Geldvermögens, Sachvermögen um gleichen Betrag (2) Erträge = Einnahmen Beispiel: Verkauf von Sachvermögen über Buchwert Geldvermögens, Sachvermögen um eine geringeren Betrag (3) Erträge, aber keine Einnahmen Beispiel: Sachvermögensgegenstand geschenkt oder Werterhöhung Sachvermögen Erhöhung des Nettovermögen, keine Änderung Geldvermögens Zunahme Sachvermögensbestand - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 12
13 Grundbegriffe - Ertrag/Aufwand vs. Leistung/Kosten Als Aufwand bezeichnet man die Verminderung des Nettovermögens, also den in der Finanzbuchhaltung erfasste Wertverzehr (Wertverbrauch) einer Abrechnungsperiode. Der Teil des in einer Periode eingetretenen Wertverzehrs, der bei der Erstellung der Betriebsleistung angefallen ist, stellt Kosten dar. Kosten sind die Aufwände, die direkt für Produktion und Absatz der Leistung gebraucht werden. Das einzige Kriterium für Kosten ist also der Bezug zum Betriebszweck. - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 13
14 Grundbegriffe - Ertrag/Aufwand vs. Leistung/Kosten Aufwand Neutraler Aufwand (1), (2), (3) Zweckaufwand Grundkosten Zusatzkosten (4), (5), (6) Kosten - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 14
15 Grundbegriffe Neutraler Aufwand (1) Betriebsfremder Aufwand Beispiel: Spende Werteverzehr hat keine Beziehung zur betrieblichen Leistungserstellung (2) Außerordentlicher Aufwand durch die Erstellung von Betriebs- leistung verursacht, werden aber nicht in Selbstkosten einbezogen Beispiel: Feuer- oder Diebstahlschaden (3) Bewertungsbedingter neutraler Aufwand Beispiel: unterschiedliche Abschreibungsmethoden - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 15
16 Grundbegriffe Zusatzkosten (4) Kalkulatorische Kostenarten Beispiel: Unternehmerlohn Entnahmen des Unternehmers ist Gewinnverwendung, kein Aufwand (5) Kalkulatorische Kostenarten Beispiel: kalkulatorische Wagnisse aperiodisch anfallende Wagnisverluste, als periodischer Zuschlag berücksichtigt (6) Kalkulatorische Kostenarten Beispiel: unterschiedliche Abschreibungsmethoden bewertungsbedingte Zusatzkosten - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 16
17 Kostenarten Als Kostenarten bezeichnet man nach der Art des Verzehrs (Verbrauchscharakter) an Gütern und Dienstleistungen unterteilte Kosten. Beispiel: Fertigungsmaterialkosten, Lohn-und Gehaltskosten, Abschreibungen, Zinsen, Instandhaltungskosten - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 17
18 Kostenarten - Abschreibung Sachverhalt der Abschreibung 1. Wiederbeschaffungswert 2. Nutzungsdauer Abschreibungsmethoden 1. Gleichmäßig/Linear 2. Ungleichmäßig Abschreibungsbetrag A... Abschreibungsbetrag pro Jahr B... Beschaffungsneuwert R... Restwert n... Nutzungsdauer A = B - R n - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 18
19 - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 19
20 Kostenarten Abschreibung Beispiel Beispiel: - Beschaffungsneuwert einer Maschine beträgt ,00 - Geschätzte Nutzungsdauer beträgt 10 Jahre - Nach Nutzungsdauer noch einen geschätzten Restwert von 2.500,00 A = B - R n = A = 1.500,00 / Jahr , ,00 10 Jahre - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 20
21 Kostenstellen Als Kostenstellen bezeichnet man einen betrieblichen Bereich, der nach kostenrechnerischen Gesichtspunkten abgegrenzt und selbständig abgerechnet wird. Beispiel: Abteilungen, Werkstätten, Arbeitsplätze Hauptkostenstellen... Stellen, deren Kosten nicht mehr auf andere Kostenstellen verteilt oder verrechnet werden können, sondern auf die Kostenträger verrechnet werden. (Zuschnitt, Dreherei, Montage,...) Nebenkostenstellen... Stellen, deren Kosten nicht direkt auf den Kostenträger bezogen werden können, sondern erst auf andere Kostenstellen umgelegt werden. (Arbeitsvorbereitung, Einkauf, Energieversorgung,...) - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 21
22 Kostenträger Kostenträger sind betriebliche Leistungen (Erzeugnisse oder Dienstleistungen beziehungsweise die zu ihrer Erstellung erteilten Aufträge), denen die von Ihnen verursachten Kosten zugerechnet werden Beispiel: Waren, Dienstleistung - Grundbegriffe - Martin Schmauder Folie 22
23 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 23
24 Überblick betriebliches Rechnungswesen Betriebliches Rechnungswesen Finanzrechnung Kosten- und Statistik Budget- Leistungsrechnung rechnung vergangenheitsbezogen vergangenheits- und zukunftsbezogen Vergangenheit Zukunft Externes ReWe Internes ReWe - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 24
25 Externes Rechnungswesen - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 25
26 Kosten- und Leistungsrechnung Leistungsrechnung Bildet den Wert (Erlös) der hervorgebrachten Produkte rechnerisch ab Kostenrechnung Ermittlung der Kosten, d.h. des in Geld ausgedrückten Verbrauchs an Produktionsfaktoren (Güter und Dienstleistungen) zur Erstellung und zum Absatz der betrieblichen Erzeugnisse. - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 26
27 Kostenrechnung Kostenrechnung Kostenarten Rechnung Welche Kosten sind angefallen? Kostenstellen Rechnung Wo sind die Kosten angefallen? Kostenträger Rechnung Wofür sind die Kosten angefallen? - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 27
28 Kostenrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Primäre Kostenarten Gemeinkosten Stellengemeinkosten Stelleneinzelkosten Allgemeine- und Hilfskostenstellen BAB Hauptkostenstelle Kalkulation Selbstkosten (differenziert nach Kostenträgern) Einzelkosten - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 28
29 Aufgaben der Kostenrechnung Aufgabengebiete der Kostenrechnung Betriebsabrechnung Kostenträgerrechnung Sonderrechnung (Kostenvergleich) Abrechnung je Periode Planung/ Kalkulation je Leistungseinheit Überwachung - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 29
30 Aufgaben der Kostenrechnung Preiskalkulation und Preisbeurteilung Kontrolle der Wirtschaftlichkeit Grundlage für Entscheidungsrechnungen Erfolgsermittlung und Bestandbewertung Sonstiges Schadensersatzforderungen Versicherungswerte Externe statistische Zwecke - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 30
31 Vorgehen in der Kostenrechnung Erfassen der Kosten nach Kostenarten Verrechnen der Kosten auf Kostenstellen auf Kostenträger Verwenden der Kosten Messen der Betriebstätigkeit Kontrolle des Betriebsverhaltens zur Disposition - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 31
32 Verfahren der Kostenrechnung Verfahren der Kostenrechnung Vollkostenrechnung Teilkostenrechnung Vollkostenrechnung... anfallende Kostenarten werden nach dem Verursacherprinzip auf die Kostenträger verrechnet. Teilkostenrechnung... es werden nur die variablen Kosten der Kostenträger erfasst. Fixe Kosten werden je Periode bestimmt. - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 32
33 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 33
34 Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Betriebliche Rechnungswesen Finanzrechnung Kosten- und Statistik Budget- Geschäftsbuchführung Leistungsrechnung Betriebsbuchführung rechnung Geschäftsbuchführung... erfasst die Wertebewegung des Unternehmens zur Außenwelt. Betriebsbuchführung... erfasst innerbetriebliche Vorgänge. - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 34
35 Zweck der Geschäfts- und Betriebsbuchführung Geschäftsbuchführung... Dokumentationszweck (Finanzbuchhaltung) Rechenschaftszweck (Jahresabschluss - Bilanz und GuV) Betriebsbuchführung... Betriebsabrechnung (erfassen, gliedern, verbuchen, verteilen) - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 35
36 Bilanz - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 36
37 GuV - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 37
38 Erfassen und Gliedern von Kosten - Kontenrahmen Kontenrahmen... ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten für die Buchführung in einem Wirtschaftszweig. Er dient als Richtlinie und Empfehlung für die Aufstellung eines konkreten Kontenplans in einem Unternehmen. Damit sollen einheitliche Buchungen von gleichen Geschäftsvorfällen erreicht und zwischenbetriebliche Vergleiche ermöglicht werden. Der Kontenrahmen ist meist nach dem Zehnersystem in Kontenklassen gegliedert. Hier sind die in ihrem Wesen und Inhalt möglichst ähnlichen Konten gebündelt und einem Prinzip folgend aufgebaut. Die erste Stelle gibt die Kontenklasse an. Die zweite Stelle gibt die Kontengruppe an. Innerhalb der Kontengruppen kann in Kontenarten (Untergruppen) unterteilt werden. - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 38
39 Erfassen und Gliedern von Kosten - Kontenrahmen Kontenklassen... Der Kontenrahmen teilt die Konten in 10 Kontenklassen ein: 0 Anlage- und Kapitalkonten 1 Finanzkonten 2 Abgrenzungskonten 3 Wareneinkaufs- und Warenbestandskonten 4 Konten der Kostenarten 5 Konten der Kostenstellen 6 Konten für Umsatzkostenverfahren 7 Freie Kontenklasse 8 Warenverkaufskonten (Umsatzerlöse) 9 Abschlußkonten (Eröffnungsbilanzkonto, GuV) - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 39
40 Erfassen und Gliedern von Kosten Kontenrahmen, Beispiel Kontenklasse 0 Anlagevermögen und Langfristiges Kapital 01/02 Maschinen und Anlagen 010 Maschinen 03 Fahrzeuge, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung 030 Fahrzeuge 0301 PKW (DB DD-YX 210) Kontenklasse Kontengruppe Kontenuntergruppe - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 40
41 Erfassen und Gliedern von Kosten - Kontenrahmen Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) in 10 Kontenklassen (0 bis 9) gegliedert folgt dem Prozessgliederungsprinzip Industriekontenrahmen (IKR) ebenfalls in 10 Kontenklassen (0 bis 9) gegliedert folgt dem Abschlussgliederungsprinzip (Bilanz und GuV) Zweikreissystem: Rechnungskreis I (Finanzbuchhaltung, Externes ReWe) Rechnungskreis II (Kosten- und Leistungsrechnung, Internes ReWe) Der IKR wird vom BDI herausgegeben und hat den GKR in den vergangenen Jahren weitgehend abgelöst. - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 41
42 Erfassen und Gliedern von Kosten - Kontenrahmen Spezialkontenrahmen (SKR) Für Handel, Banken, Versicherungen und weitere Wirtschaftszweige gibt es Spezialkontenrahmen. In der Praxis werden meist die DATEV-Kontenrahmen eingesetzt. Gängige Spezialkontenrahmen sind: SKR 03: publizitätspflichtige Firmen - Prozeßgliederungsprinzip SKR 04: publizitätspflichtige Firmen - Abschlussprinzip SKR 14: Land- und Forstwirtschaft SKR 30: Einzelhandelskontenrahmen SKR 45: Heime und soziale Einrichtungen SKR 49: Vereinskontenrahmen SKR 70: Hotel und Gaststätten SKR 80: Zahnärzte SKR 81: Arztpraxen SKR 93: KFZ-Handel - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 42
43 Kontenrahmen - Beispiele - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 43
44 Kontenrahmen - Beispiele - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 44
45 Kontenrahmen Beispiele (Groß- und Einzelhandel) - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 45
46 Erfassen und Gliedern von Kosten - Kontenplan Kontenplan... individuelle Zuordnung von Kontonummern zu Bezeichnungen und Funktionen zu Beginn ist der Kontenplan leer Kontenplan anlegen (Dabei wird der Kontonummer die im Kontenrahmen vorgegebene Bezeichnung und Funktion zugeordnet) - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 46
47 Soll und Haben - Kostenrechnung - Martin Schmauder Folie 47
48 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 48
49 Einzel- und Gemeinkosten Gliederung nach Zurechenbarkeit auf den Kostenträger Einzelkosten... werden nach der Leistungseinheit (Kostenträger) erfasst und unmittelbar (direkt) zugerechnet Beispiele: Fertigungsmaterial, Fertigungslohn Gemeinkosten... können nicht direkt zugerechnet werden, diese werden erfasst und mittels Verteilungsschlüssel auf die Kostenstellen verteilt. - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 49
50 Variable- und fixe Kosten Gliederung nach Beschäftigungsabhängigkeit Variable Kosten... abhängig von der Ausbringungsmenge Beispiele: Materialkosten, Lohnkosten Fixe Kosten... unabhängig von der Ausbringungsmenge, zeitabhängige Größe Beispiele: Mieten, Zinsen, Gehälter - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 50
51 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 51
52 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Der BAB ist ein technisch-organisatorisches Hilfsmittel der Betriebsabrechnung. Er besteht aus einem Formblatt, das in senkrechter Anordnung Art und Höhe der verschiedenen Kosten enthält (Kostenartenrechnung) sowie in waagerechter Gliederung die einzelnen Haupt-, Hilfs- und Nebenkostenstellen aufweist. Die in der Kostenartenrechnung erfassten Kosten werden nach dem Verursachungsprinzip auf einzelne Kostenstellen weiterverrechnet. - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 52
53 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufgaben Der BAB hat folgende Aufgaben: Ermitteln von Gemeinkostenverrechnungssätzen (Fertigungskostensätze, Material-, Fertigungs-, Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschläge) für die Kalkulation Ermitteln von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zur Überwachung einzelner Kostenstellen und Betriebsbereiche - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 53
54 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufgaben Erfassen der Kosten als Verrechnen im Verwenden in der Kalkulation als Einzelkosten Einzelkosten Gemeinkosten BAB Gemeinkostenzuschlagssatz - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 54
55 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufgaben Erfassung und Verteilung der Kosten im BAB Erster Schritt: Gemeinkosten erfassen und verrechnen, Übernahme der Daten aus der Betriebsbuchführung Zweiter Schritt: Internen Leistungsaustausch verrechnen, Umlage / Umlageschlüssel Dritter Schritt: Gemeinkostenverrechnungssätze und Kennzahlen ermitteln (Material-, Fertigungs-, Verwaltungsgemeinkostenzuschlagsatz) - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 55
56 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufbau/Zeilen - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 56
57 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufbau/Spalten Allgemeine Stellen Fertigungshilfsstellen Fertigungshauptstellen... - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 57
58 Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Beispiel - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 58
59 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB 1. Materialgemeinkostenzuschlagssatz in % = Kosten für Einkauf und Lager (Sp. 17, Z. 20) Materialeinzelkosten (Sp. 4, Z. 23) = , , = 7,3% - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 59
60 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB 2. Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz in % z.b.: für Kostenstelle 101 = Gemeinkosten Fertigungshauptstelle (Sp. 12, Z. 20) Fertigungslohnkosten dieser Kostenstelle (Sp. 12, Z. 21) = , , = 108 % - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 60
61 Beispiel Autolackiererei - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 61
62 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB 3. Verwaltungsgemeinkostenzuschlagssatz in % = Verwaltungsgemeinkosten (Sp. 18, Z. 20) Herstellkosten (Sp. 4, Z. 27) = , , = 4,2 % - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 62
63 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB 4. Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz in % = Vertriebsgemeinkosten (Sp. 19, Z. 20) Herstellkosten (Sp. 4, Z. 27) = , , = 3,9 % - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 63
64 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB 5. Fertigungsstundensatz z.b.: für Kostenstelle 101 Fertigungskosten einer Fertigungsstelle (Sp. 12, Z. 22) = Fertigungslohnstunden dieser Kostenstelle = , h 100 = 31,12 /h abgerechnete Lohnstunden - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 64
65 Bestimmung der Gemeinkostenzuschläge aus dem BAB Kennzahl Fertigungshauptstellen Materialgemeinkostenzuschlag Fertigungsgemeinkostenzuschlag Verwaltungsgemeinkostenzuschlag Gesamtbetrieb Vertriebgemeinkostenzuschlag Fertigungslohnstunden Fertigungsstundensatz 7,3% 173 % 108 % 152 % 274 % 173 % 4,2 % 3,9 % h h h h h 38,88 /h 31,12 /h 38,33 /h 60,31 /h 35,57 /h - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 65
66 Vorteile der Gemeinkostenzuschlagsätze Die Kosten für ein Produkt können (beispielsweise bei einer Bestellung) recht einfach ermittelt werden. Zuerst die Fertigungs- und die Materialeinzelkosten ermitteln. Die restlichen Werte berechnet man dann folgendermaßen: Materialgemeinkosten = Materialeinzelkosten * Zuschlagssatz Material Fertigungsgemeinkosten = Fertigungseinzelkosten * Zuschlagssatz Fertigung Herstellungskosten = Materialeinzelkosten + Materialgemeinkosten + Fertigungsgemeinkosten + Fertigungseinzelkosten Vertriebskosten = Herstellungskosten * Zuschlagssatz Vertrieb Verwaltungskosten = Herstellungskosten * Zuschlagssatz Verwaltung Selbstkosten = Herstellungskosten + Vertriebskosten + Verwaltungskosten Verkaufspreis = Selbstkosten + Gewinnspanne - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 66
67 Vorteile der Gemeinkostenzuschlagsätze Beispiel: Auftrag für 100 Glückwunschkarten Materialgemeinkosten = Materialeinzelkosten * Zuschlagssatz Material Materialgemeinkosten (MGK) = 55,00 * 7,3% = 4,02 Fertigungsgemeinkosten = Fertigungseinzelkosten * Zuschlagssatz Fertigung Fertigungsgemeinkosten (FGK) = 25,00 * 173,00% = 43,25 Herstellungskosten = Materialeinzelkosten + Materialgemeinkosten + Fertigungsgemeinkosten + Fertigungseinzelkosten Herstellungskosten = 55,00 + 4, , ,25 = 127,27 - Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 67
68 Vorteile der Gemeinkostenzuschlagsätze Herstellungskosten = 55,00 + 4, , ,25 = 127,27 Vertriebskosten = Herstellungskosten * Zuschlagssatz Vertrieb Vertriebskosten = 127,27 * 3,9 % = 4,96 Verwaltungskosten = Herstellungskosten * Zuschlagssatz Verwaltung Verwaltungskosten = 127,27 * 4,2 % = 5,35 Selbstkosten = Herstellungskosten + Vertriebskosten + Verwaltungskosten Selbstkosten = 127,27 + 4,96 + 5,35 = 137,58 Verkaufspreis = Selbstkosten + Gewinnspanne Verkaufspreis = 137, Betriebsabrechnungsbogen - Martin Schmauder Folie 68
69 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 69
70 Kostenträgerrechnung Ein Kostenträger ist eine Leistung, die Kosten verursacht Kostenträgerrechnung ist die Zuordnung von Kosten zu bestimmten Kostenträgern, so dass jede Leistung die von ihr verursachten Kosten trägt Kostenträger können einzelne Produkte, Produktserien oder spezielle Projekte sein Leistungen lassen sich nach Absatzleistungen, Lagerleistungen (Unfertige oder fertige Produkte am Lager), aktivierbare Leistungen und nicht aktivierbare innerbetriebliche Leistungen unterteilen - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 70
71 Aufgabe und Teilgebiete der Kostenträgerrechnung Hauptaufgaben Ermittlung von Preisuntergrenzen Berechnung der Selbstkosten Ermittlung eines marktbezogenen Angebotspreises Weitere Aufgaben Interne Verrechnungspreise ermitteln Kurzfristige Erfolgsrechnung make or buy Entscheidungen Informationen für Analysen liefern Herstellungskosten ermitteln - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 71
72 Teilgebiete der Kostenträgerrechnung Kostenträgerstückrechnung = Ermittlung der Stückkosten (Herstellungskosten und Selbstkosten) zur Ermittlung von Preisuntergrenzen Kalkulation Kostenträgerzeitrechnung = alle Kosten eines Kostenträgers in einer Periode werden betrachtet (Periodenrechnung) Kurzfristige Erfolgsrechnung da oft unterjährig - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 72
73 Kostenträgerstückrechnung - Divisionskalkulation Divisionskalkulation... bezieht sich auf alle in einer Periode anfallenden Kosten zur erzeugten Produktionsmenge in der gleichen Zeit Kosten je Stück = Kosten eines Abrechnungszeitraumes in diesem Abrechungszeitraum erzeugte Menge Voraussetzung zur Anwendung dieses Verfahrens ist nur in wenigen Betrieben gegeben. - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 73
74 Kostenträgerstückrechnung - Äquivalenzzahlenkalkulation Äquivalenzzahlenkalkulation... Sortenfertigung (Produkte müssen in der Fertigung ähnlich sein) Für jedes Produkt existiert eine Verhältniszahl/ Äquivalenzziffer, die den relativen Preis zu einem Produkt mit dem Preis 1 angibt Anwendung z.b. Getränkefabriken, Lebensmittelherstellung gewichteter Durchschnitt, statt dem arithmetischen Mittel, wie bei der Divisionskalkulation - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 74
75 Kostenträgerstückrechnung - Äquivalenzzahlenkalkulation Beispiel: Äquivalenzzahlenrechnung... Für das Abfüllen von je 100 Flaschen der Größe klein (1), mittel (2) und groß (3) ist der Zeitaufwand je Sorte zu bestimmen. folgender Zeitaufwand wurde festgestellt: Größe 1: Größe 2: Größe 3: 90 min / 100 Flaschen 114 min / 100 Flaschen 175 min / 100 Flaschen Wird für die Größe die Äquivalenzzahl gleich 1 gesetzt, so erhält man: Für die Größe 2 = 114 : 90 = 1,27 Für die Größe 3 = 175 : 90 = 1,94 - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 75
76 Kostenträgerstückrechnung - Äquivalenzzahlenkalkulation Beispiel: Äquivalenzzahlenrechnung... Von den 3 Varianten werden im Monat jeweils , bzw Flaschen abgefüllt. Danach lassen sich so genannte Recheneinheiten (RE) bestimmen. Sorte Menge/Monat Äquivalenz- RE/Monat Flaschen/Monat zahl , , Summe Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 76
77 Kostenträgerstückrechnung - Äquivalenzzahlenkalkulation Beispiel: Äquivalenzzahlenrechnung... Betragen die anfallenden Gesamtfertigungskosten in dem betrachten Monat ,00, ergeben sich folgende Fertigungskosten je RE. Fertigungskosten = / Monat RE / Monat = 0,0828 / RE Die Fertigungskosten betragen 8,28 / 100 RE - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 77
78 Kostenträgerstückrechnung - Äquivalenzzahlenkalkulation Beispiel: Äquivalenzzahlenrechnung... Für die Kalkulation ergeben sich unter Nutzung der Äquivalenzzahlen folgende Fertigungskosten: Sorte Äquivalenz- Fertigungskosten zahl in / 100 RE in / 100 Flaschen 1 1 8,28 8,28 2 1,27 8,28 10,50 3 1,94 8,28 16,05 - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 78
79 Kostenträgerstückrechnung - Zuschlagskalkulation Zuschlagskalkulation... Kalkulation mit Gemeinkostenzuschlagssätzen Trennung von Einzel- und Gemeinkosten Anwendung erfolgt überall da, wo mehrere Erzeugnisse mit unterschiedlichen Material und Fertigungslohnkosten mit verschiedenen Fertigungsverfahren hergestellt werden. - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 79
80 Zuschlagskalkulation - Begriffe 1. Materialeinzelkosten (MEK) Verbrauch an Material des zu kalkulierenden Kostenträgers/Auftrages 2. Materialgemeinkosten (MGK) Enthalten die anteiligen Kosten, die durch Einkauf, Lagerung und Verwaltung des Materials entstanden sind. MGK-Zuschlagsatz aus BAB 3. Materialkosten (MK) MK = MEK + MGK MK = MEK x MGK-Zuschlagsatz - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 80
81 Zuschlagskalkulation - Begriffe 4. Fertigungslohnkosten ergeben sich aus der gebrauchten abgerechneten Zeit und dem Fertigungslohn Fertigungslohnkosten = Auftragsstückzeit x Lohnfaktor Rüstzeit (t r ) Auftragsstückzeit = + Zeit pro Stück (t e ) Stückzahl (m) Auftragszeit (T) = Rüstzeit (tr) + Stückzahl (m) x Zeit pro Stück (te) - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 81
82 Zuschlagskalkulation - Begriffe 5. Fertigungsgemeinkosten (FGK) bestehen aus den im BAB erfassten Kostenarten und werden auf die Fertigungslohnkosten je Kostenstelle bezogen 6. Fertigungskosten (FK) FK = FLK + FGK FK = FLK x FGK-Zuschlagsatz oder FK = FLK + FMK + RFGK - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 82
83 Zuschlagskalkulation - Begriffe 7. Sondereinzelkosten der Fertigung (SEF) sind Einzelkosten, die ebenso wie das Material und der Fertigungslohn direkt und ausschließlich durch den kalkulierten Kostenträger oder Auftrag verursacht werden. 8. Herstellkosten (HK) HK = MK + FK + SEF = MEK + MGK + FLK + FGK + RFGK 9. Selbstkosten (SK) ergeben sich aus den Herstellkosten, den Entwicklungs- und Konstruktionskosten sowie den Gemeinkosten der Verwaltung (VwGK), des Vertriebes (VtGK) und der Sondereinzelkosten des Versandes (SEV) - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 83
84 Zuschlagskalkulation - Schema - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 84
85 Zuschlagskalkulation - Schema - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 85
86 Zuschlagskalkulation Einstufige Zuschlagskalkulation einfachste Form der Selbstkostenbestimmung nur kleinen Unternehmen anwendbar (Handwerk) Materialeinzelkosten Fertigungslohnkosten Gemeinkosten MEK FLK GK Selbstkosten SK - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 86
87 Zuschlagskalkulation Beispiel: einstufige Zuschlagskalkulation - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 87
88 Zuschlagskalkulation mehrstufige Zuschlagskalkulation diese Vorgehensweise basiert auf den Kostenträger-Gemeinkosten (Wer verursacht Gemeinkosten) Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Materialgemeinkosten Fertigungsgemeinkosten Verwaltungsgemeinkosten Vertriebsgemeinkosten - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 88
89 Zuschlagskalkulation Beispiel: mehrstufige Zuschlagskalkulation Daten: MEK 460,00 / Stück MGK 8 % von MEK FLK 120,25 / Stück FGK 270 % von FLK SEF 225,00 EK 5 % von HK VwGK 9 % von HK VtGK 6 % von HK SEK (Vorrichtung) sind auf Produkte umzulegen - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 89
90 Zuschlagskalkulation mit Maschinenkostenrechnung Zuschlagskalkulation mit Maschinenkostenrechnung Aufspaltung des Fertigungsgemeinkostensatzes in Maschinenkostenarten und Restfertigungsgemeinkosten Kostenarten der Maschinenkosten sind: Kalkulatorische Abschreibung Kalkulatorische Zinsen Raumkosten Energiekosten Instandhaltungskosten Restfertigungsgemeinkosten sind gesetzliche und freiwillige Sozialkosten sowie Gehälter und Hilfslöhne - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 90
91 Selbstkostenermittlung - Vergleich mittels FGK-Zuschläge Selbstkostenermittlung mittels Maschinenkostenrechnung Materialkosten Fertigungslohnkosten Materialkosten Fertigungslohnkosten Fertigungsgemeinkosten SK Kalkulatorische Abschreibung Kalkulatorische Zinsen Raumkosten Energiekosten Instandhaltungskosten Restfertigungsgemeinkosten Verwaltungs- und Vertriebs- gemeinkosten Verwaltungs- und Vertriebs- gemeinkosten - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 91
92 Zuschlagskalkulation mit Maschinenkostenrechnung Kalkulatorische Abschreibung KA = Beschaffungspreis Nutzungsdauer Beschaffungspreis Kalkulatorische Zinsen KZ = x kalk. Zinssatz 2 Raumkosten KR = Flächenbedarf (m²) x kalk. Mietpreis pro m² Energiekosten KE = Energiebedarf x Preis für Energie Instandhaltungskosten KI - Kostenträgerrechnung - Martin Schmauder Folie 92
93 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 93
94 Variable- und fixe Kosten Gliederung nach Beschäftigungsabhängigkeit Variable Kosten... abhängig von der Ausbringungsmenge und verändern sich mit dem Beschäftigungsgrad Beispiele: Materialkosten, Lohnkosten Fixe Kosten... unabhängig von der Ausbringungsmenge/Beschäftigungsgrad, zeitabhängige Größe Beispiele: Mieten, Zinsen, Gehälter, Abschreibungen - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 94
95 Variable Kosten Variable Kosten je Abrechnungszeitraum Variable Kosten je Leistungseinheit Gesamte variable Kosten (K var ) Variable Kosten je Stück (k var ) Menge Menge - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 95
96 Fixe Kosten Fixe Kosten je Abrechnungszeitraum Fixe Kosten je Leistungseinheit Fixkosten (K fix ) Fixkosten je Stück (k fix ) Menge Menge - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 96
97 Variable- und fixe Kosten Fixe Kosten Intervallfixe / Sprungfixe Kosten Variable Kosten: proportionale degressive progressive - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 97
98 Mischkosten Mischkosten... bezeichnet man eine Kostenart, die sowohl aus fixen als auch aus variablen Bestandteilen besteht. Beispiele: Hilfslohnkosten, Energiekosten, Instandhaltungskosten Gesamtkosten (Mischkosten) = Fixe Kosten + Variable Kosten Zerlegung der Mischkosten z.b.: Schätzverfahren (graphische Lösung) - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 98
99 Stand in der Vorlesung... Kostenrechnung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens Grundbegriffe Aufgaben und Vorgehen der Kostenrechnung Aufbau des betrieblichen Rechnungswesen Einzel- und Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen Kostenträgerrechnung Variable und Fixe Kosten Verfahren der Kostenrechnung - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 99
100 Verfahren der Kostenrechnung Verfahren der Kostenrechnung Vollkostenrechnung Teilkostenrechnung Vollkostenrechnung... anfallende Kostenarten werden nach dem Verursacherprinzip auf die Kostenträger verrechnet. Teilkostenrechnung... es werden nur die variablen Kosten der Kostenträger erfasst. Fixe Kosten werden je Periode bestimmt. - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 100
101 Kritik an der Vollkostenrechnung Fixkostenbetrachtung ist kurzfristig nicht entscheidungsrelevant Gemeinkostenverrechnung Die Gemeinkosten werden über die Kostenstellenrechnung auf die Kostenträger verrechnet. Diese Verrechnung erfolgt über Bezugsgrößen die als nicht verursachungsgerecht bezeichnet werden kann. Fixkostenverrechnung Die Fixkosten werden künstlich proportionalisiert und über die Produktionsmengen verrechnet, obwohl die Fixkosten unabhängig von der Produktionsmenge anfallen. Vollkostenrechnung kann daher zu falschen Entscheidungen führen. - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 101
102 Teil- / Vollkostenrechnungsverfahren Vollkosten Teilkosten Istkostenrechnung Normalkostenrechnung Grenzkostenrechnung Deckungsbeitragsrechnung Plankostenrechnung Prozesskostenrechnung - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 102
103 Rückblick: Schema der Vollkostenrechnung Quelle: Unterlagen Teilkosten Kapitel 6; D. Zitzmann - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 103
104 Schema der Teilkostenrechnung Quelle: Unterlagen Teilkosten Kapitel 6; D. Zitzmann - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 104
105 Teilkostenrechnung Deckungsbeitragsrechnung geht von der Teilung der Kosten in ihre variablen und fixen Bestandteile aus. Hier bestimmt man nur die variablen Kosten eines Auftrages oder Produktes einerseits und den Erlös andererseits. Deckungsbeitrag = Umsatz-(Erlöse) - variable Kosten - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 105
106 Deckungsbeitrag Umsatzerlöse/ Variable Kosten Umsatzerlöse (U) Deckungsbeitrag (DB) Variable Kosten (K var ) Menge - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 106
107 Break-Even-Punkt / Gewinnschwelle Break-Even-Punkt gibt jenes Absatzvolumen an, bei dem die Summe der erzielten Deckungsbeiträge dem Fixkostenblock entspricht. Umsatz-(Erlöse) = Gesamtkosten Preis x Menge = (variable Stückkosten x Menge) + Fixkosten Menge BEP = Fixkosten Preis - variable Stückkosten DB je Stück - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 107
108 Break-Even-Punkt Umsatzerlöse/ Kosten Umsatzerlöse (U) Gesamtkosten (K) Deckungsbeitrag (DB) Variable Kosten (K var ) Menge BEP Menge - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 108
109 Deckungsbeitragsrechnung Einstufige Deckungsbeitragsrechnung Von den Umsatzerlösen werden die variablen Selbstkosten abgezogen, um den Deckungsbeitrag zu ermitteln. Vom Deckungsbeitrag werden dann die fixen Kosten im Block abgezogen, um den Erfolg in der Abrechnungsperiode zu bestimmen. Umsatzerlös - var. Selbstkosten = Deckungsbeitrag - Fixkostenblock = Erfolg pro Periode - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 109
110 Deckungsbeitragsrechnung mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung Im Gegensatz zum einstufigen Verfahren wird hier der Kostenblock aufgespalten. Die Zuordnung erfolgt auf die Gesamtstückzahl einer Produktart/- gruppe, einer Kostenstelle bzw. eines Unternehmensbereiches. Durch die stufenweise Rechnung ergibt sich ein besserer Einblick in die Erfolgsstruktur des Unternehmens. Inwieweit trägt ein Produkt zu den von ihm versuchten Fixkosten bei. - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 110
111 Deckungsbeitragsrechnung Umsatzerlös - var. Selbstkosten = Produktdeckungsbeitrag - Produktfixkosten = Restdeckungsbeitrag I - Produktgruppenfixkosten = Produktdeckungsbeitrag II - Kostenstellenfixkosten = Produktdeckungsbeitrag III - Bereichsfixkosten = Produktdeckungsbeitrag IV - Unternehmensfixkosten = Erfolg pro Periode Beispiel: Produkt A, B(A), C und , , , , ,-... = 5.000, , , , , ,-... = 3.000, , , , ,- = 8.000, , ,- 500,- = 7.000, , ,- = 4.500, ,- = 4.000,- - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 111
112 Rechenübung - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 112
113 - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 113
114 - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 114
115 - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 115
116 Prüfungsaufgabe - Beispiel Die Firma Fugbaum Friend of Veterinarians GmbH (kurz: FFV GmbH) stellt Sezierwerkzeug für Veterinäre und Hobbyzüchter her. Aufgrund eines TV-Werbespots liegen der FFV GmbH Bestellungen von 5000 Sezier- und Präparations-Sets vor. Neben dem Sezierbesteck soll jedem dieser Sets eine Flasche mit CTS-Präparationsflüssigkeit beiliegen. Eine Flasche kostet 12. Eine neue Anlage zur Fertigung für das dafür notwendige Sezierbesteck soll extra dafür angeschafft werden. Das Schmieden, Entgraten und Glühen von Rohlingen aus martensitischem Chromstahl erfolgt beim Zulieferer "GratMcTool" Ltd. Für ein Auftragsvolumen von 5000 Sets verlangt die GratMcTool Ltd. insgesamt Der Materialgemeinkostenzuschlag beträgt insgesamt voraussichtlich 4 /Set. Bei der FFV GmbH sollen die Rohlinge dann auf einem neuen 5-Achs-Bearbeitungszentrum gefräst, geschliffen und poliert werden. Im Anschluss werden die Bestecke manuell zusammengesetzt und verpresst. Zwei Angebote für neue Bearbeitungszentren liegen vor: Die Anschaffungskosten für Angebot A betragen Abschreibungen und Zinsen betragen zusammen 6 /h. Kosten für Energie, Stellfläche und Instandhaltung werden auf insges. 15 EUR/h geschätzt. Bei Angebot B beträgt der Maschinenstundensatz 18 /h. Bei der FFV GmbH sind firmenpolitisch bedingt alle 15 Mitarbeiter mit einem Stundenlohn von je 13,00 EUR/h sowohl für die Anlagenbedienung und manuelle Montagetätigkeit als auch für Verwaltungs- und Vertriebsaufgaben ausreichend qualifiziert und zuständig. Beim Anlagenbetrieb an Kostenstelle 1 (KS1) ist immer nur ein Mitarbeiter tätig. Der Zeitaufwand für die Bearbeitung von Sezierbesteck für 50 Sets wird bei beiden Anlagenvarianten auf 3 Stunden geschätzt. Die Losgröße beträgt 5000 Sets, wodurch bei beiden Bearbeitungszentren einmalige Rüstzeiten von 8 Stunden anfallen würden. - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 116
117 Die Montagezeit an Kostenstelle 2 (KS2) variiert jedoch je nach eingesetzter Anlage an KS1. Um die manuelle Fügetätigkeit ebenfalls auf 3 Stunden für dieselbe Anzahl an Produkten anzugleichen, sind an diesem Arbeitsschritt FFV-Mitarbeiter wie folgt beteiligt: Im Falle der Montage von mit der Anlage aus Angebot A gefertigten Besteckhälften sind 5 Mitarbeiter; bei Teilen aus der Anlage aus Angebot B, 6 Mitarbeiter gleichzeitig beteiligt. Die restlichen Mitarbeiter fertigen während dieser Zeit andere Produkte oder widmen sich Verwaltungs- oder Vertriebsaufgaben. Für KS1 wird ein Restfertigungsgemeinkostenzuschlag in Höhe von 130% (bzgl. der Fertigungslohnkosten an KS1) festgelegt. Die Fertigungsgemeinkosten an KS2 betragen 140% der Fertigungslohnkosten. Zuschläge für Verwaltung und Vertrieb werden zusammen und pauschal mit 6,5 /Set berücksichtigt. Ermitteln Sie für beide Anlagen die Fertigungskosten. Berechnen Sie für die günstigere Anlage die Selbstkosten je Set. Stellen Sie den Berechnungsweg und Teilergebnisse übersichtlich dar. (15 Punkte) - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 117
118 Ergebnisse Materialeinzelkosten (MEK) Materialgemeinkosten (MGK) Materialkosten (MK) Maschinenstundensatz (MSS) Anlage A Anlage B Fertigungslohnkosten KS 1 (FLK1) Fertigungsmaschinenkosten KS 1 (FMK1) Anlage A Anlage B - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 118
119 Fertigungslohnkosten KS 2 (FLK 2) Anlage A Anlage B Restfertigungsgemeinkosten KS 1 (RFGK 1) Fertigungsgemeinkosten KS 2 (FGK 2) Anlage A Anlage B Fertigungskosten (FK) Anlage A Anlage B Herstellkosten Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Selbstkosten (SK) - Deckungsbeitragsrechnung - Martin Schmauder Folie 119
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