Wechselschicht von abhängig Beschäftigten
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- Irma Fromm
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1 Arbeitsbedingungen und Belastungen Wechselschicht von abhängig Beschäftigten Bearbeitung: Svenja Pfahl, Dietmar Hobler, Sonja Weeber Mehr Männer arbeiten in Wechselschicht Grafik AB-03.1 Anteil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer mit Wechselschicht in Deutschland ( ), in Prozent * 30 DEUTSCHLAND ,2 17,2 13,7 Männer Frauen 8, *Abgebildet werden die zusammengefassten Antwortkategorien ständig und regelmäßig.
2 Grafik AB-03.2 Anteil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer mit Wechselschicht in Westdeutschland ( ), in Prozent * 30 WESTDEUTSCHLAND ,3 16,4 Männer Frauen 10 12,2 5 7, *Abgebildet werden die zusammengefassten Antwortkategorien ständig und regelmäßig. Grafik AB-03.3 Anteil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer mit Wechselschicht in Ostdeutschland ( ), in Prozent * 30 OSTDEUTSCHLAND ,7 20,4 19,5 Männer Frauen *Abgebildet werden die zusammengefassten Antwortkategorien ständig und regelmäßig. WSI-GenderDatenPortal AB-03 Seite 2
3 Regelmäßige Wechselschicht ist in Deutschland unter abhängig beschäftigten Männern stärker verbreitet als unter Frauen. Rund 17 Prozent der Männer arbeiten 2014 in Wechselschicht, aber nur knapp 14 Prozent der Frauen. Der geschlechtsspezifische Abstand zwischen Frauen und Männern geht im betrachteten Zeitraum leicht bis auf 3,5 Prozentpunkte im Jahr 2014 zurück. Seit Mitte der 1990er Jahre sind immer mehr Frauen und Männer in Wechselschicht tätig, wobei die Zahl der Frauen etwas stärker angestiegen ist als die der Männer. Für Westdeutschland ergibt sich ein vergleichbares Bild wie für Gesamtdeutschland. Insbesondere der Anteil von in Wechselschicht tätigen Frauen fällt trotz einer tendenziellen Angleichung an das Niveau der Männer etwas geringer aus als in Gesamtdeutschland. Ostdeutschland dagegen weicht stark vom Trend für Gesamt- und Westdeutschland ab: Zum einen zeigen sich für den gesamten Beobachtungszeitraum nur geringfügige geschlechtsspezifische Unterschiede. Zum anderen arbeiten in Ostdeutschland insgesamt mehr abhängig Beschäftigte in regelmäßiger Wechselschicht als in Westdeutschland, vor allem, weil mehr Frauen davon betroffen sind. Insbesondere ab 2000 ist die Arbeit in Wechselschicht in Ostdeutschland im Vergleich zu Gesamtund Westdeutschland stärker angestiegen arbeiten dort rund 20 Prozent aller abhängig beschäftigten Frauen und Männer regelmäßig in Wechselschicht. Glossar Abhängig Beschäftigte: Abhängig Beschäftigte sind Beamt/innen, Angestellte, Arbeiter/innen sowie Auszubildende, die ihre Haupttätigkeit auf vertraglicher Basis für einen Arbeitgeber in einem abhängigen Arbeitsverhältnis ausüben und hierfür eine Vergütung (Arbeitnehmerentgelt: Lohn bzw. Gehalt) erhalten. [ ] Als abhängig Beschäftigte gelten auch Personen, die vorübergehend nicht arbeiten, sofern sie formell mit ihrem Arbeitsplatz verbunden sind (z. B. Urlauber/innen, Kranke, Streikende, Ausgesperrte, Mutterschafts- und Elternurlauber/innen, Schlechtwettergeldempfänger/innen usw.). 1 Wechselschicht: Eine Person leistet Schichtarbeit, wenn sie ihre Arbeit zu wechselnden Zeiten ausübt (Wechselschicht). Z.B. Frühschicht/Spätschicht, Frühschicht / Spätschicht / Nachtschicht, Tagschicht/Nachtschicht, unregelmäßige Schicht (etwa 2 Wochen Frühschicht, dann 3 Wochen Spätschicht), geteilte Schicht (Teil der Arbeitszeit am Vormittag, anderer Teil am Abend). 2 Ständig / Regelmäßig / Gelegentlich: Ständig bedeutet an jedem möglichen bzw. normalerweise an jedem Arbeitstag (d.h. z.b. auch normalerweise nur nachts). Regelmäßig meint, nicht an jedem möglichen Arbeitstag, jedoch in gleichbleibenden Zeitabständen. Gelegentlich kann heißen, hin und wieder, in unregelmäßigen Zeitabständen oder auch bei einmaligen Arbeitseinsätzen. 3 1 Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden, Seite 6. 2 Statistisches Bundesamt (1997): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden, Seite a. a. O., Seite 17. WSI-GenderDatenPortal AB-03 Seite 3
4 Hier abgebildet sind die zusammengefassten Kategorien ständig und regelmäßig. In der Kurzanalyse wird vereinfachend von regelmäßig gesprochen. Die Gruppe der Personen, die angeben, nur gelegentlich Schichtarbeit zu leisten, wird nicht berücksichtigt. Die Darstellung unterschätzt damit den Anteil der insgesamt betroffenen Personen. Methodische Anmerkungen Der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes ist eine laufende, amtliche Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland. Er wird auf der Basis einer 1-Prozent-Haushaltsstichprobe jährlich durchgeführt. Der Mikrozensus erhebt u.a. Daten zur Bevölkerungsentwicklung, zu Haushalten und Familien, zur Erwerbstätigkeit und Arbeitszeit sowie zu Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen. Die Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung in Deutschland, damit werden Personen ohne festen Wohnsitz nicht berücksichtigt. Ausgewählte Ergebnisse des Mikrozensus werden regelmäßig in den Fachserien des Statistischen Bundesamtes veröffentlicht. 4 Bis einschließlich 2004 bezogen sich die Angaben innerhalb des Mikrozensus auf eine feste Berichtswoche für alle Befragten, die zumeist im April eines Jahres lag. Seit 2005 erfolgt die Erhebung nach dem Prinzip der Unterjährigkeit, d. h. die Befragung wird über alle Wochen des Jahres verteilt, und damit variiert auch die Berichtswoche, die sich (zumeist) auf die Woche vor der Befragung bezieht. Damit können methodisch bedingte Veränderungen der Werte einhergehen und die Angaben sind deshalb nur eingeschränkt vergleichbar. 5 Vermutlich ist der sprunghafte Anstieg der Anteile von Samstags-, Sonn- und Feiertagsarbeit unter abhängig beschäftigten Frauen und Männer zwischen 2004 und 2005 auf diese Umstellung des Erhebungskonzepts zurückzuführen. Ab 2005 werden Berlin (West) und Berlin (Ost) zusammen als ein Gebiet erfasst und statt wie bis 2004 nur Berlin (Ost) insgesamt den neuen Bundesländern zugerechnet. Dadurch sind die nach Ost und West differenzierten Daten vor und nach dieser Umstellung ebenfalls nur bedingt vergleichbar. 6 Die Ergebnisse ab dem Jahr 2013 wurden auf einen neuen Hochrechnungsrahmen umgestellt. Grundlage hierfür sind die aktuellen Eckzahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung, die auf den Daten des Zensus 2011 (Stichtag ) basieren. 7 Diese Umstellung zeigt sich in erster Linie in einem Niveaueffekt, der zu einem Bruch in der Zeitreihe bei den absoluten Werten führt. Auf die Berechnung von Quoten hat die Umstellung des Hochrechnungsrahmens dagegen nur einen geringen Einfluss. 8 Dennoch ergeben sich auch für einige Quoten deutliche Brüche zwischen 4 Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden. 5 a. a. O., Seite 4. 6 Statistisches Bundesamt (2008): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland, Band 1 (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden, Seite Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden, Seite 5 8 a. a. O. WSI-GenderDatenPortal AB-03 Seite 4
5 2012 und Grundsätzlich gilt, dass infolge des neuen Hochrechnungsrahmens die Ergebnisse ab dem Jahr 2013 nur noch eingeschränkt vergleichbar sind mit den Ergebnissen aus den Vorjahren. 9 9 Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden, Seite 5 Datentabelle zu den Grafiken Tabelle AB-03 Anteil der abhängig beschäftigten Frauen und Männer mit Wechselschicht in Deutschland ( ), in Prozent 1) Jahre Deutschland Westdeutschland 2) Ostdeutschland 2) Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer ,8 13,2 7,8 13,3 12,7 12, ,3 14,2 8,2 14,4 13,9 12, ,1 14,0 8,1 14,2 12,9 12, ,5 14,2 8,4 14,3 14,4 13, ,9 14,2 8,5 14,2 15,7 14, ,4 16,0 9,9 15,8 18,3 16, ,8 15,5 9,3 15,2 17,4 17, ,5 16,1 10,0 15,7 18,3 18, ,3 15,6 9,7 15,3 18,5 17, ) 12,1 16,8 10,5 16,5 18,7 18, ,4 16,7 10,8 16,3 18,6 18, ,1 17,5 11,6 17,0 19,2 19, ,5 17,8 11,9 17,2 19,8 20, ,1 16,7 11,5 16,0 19,7 19, ,8 17,2 12,2 16,6 20,1 19, ,9 17,5 12,3 16,7 20,1 20, ,0 17,7 12,4 17,0 19,9 20, ) 13,6 17,2 12,0 16,4 19,9 20, ,7 17,2 12,2 16,4 19,5 20,4 1) Abgebildet werden die zusammengefassten Antwortkategorien ständig und regelmäßig. 2) Ab 2005 werden Berlin West und Berlin Ost zusammen erfasst und - statt wie bisher nur Berlin Ost - den neuen Bundesländern zugerechnet. Durch diese Veränderung ist eine Vergleichbarkeit der Daten vor und nach der Umstellung nur bedingt gegeben. 3) Die Vergleichbarkeit der Daten vor und nach 2005 ist in Folge des veränderten Erhebungskonzepts (unterjährige Erhebung seit 2005) nur eingeschränkt gegeben. 4) Die Vergleichbarkeit der Daten vor und nach 2013 ist nur eingeschränkt gegeben, denn seit dem Jahr 2013 wird ein neuer Hochrechnungsrahmen auf der Basis des Zensus 2011 genutzt (siehe dazu: Methodische Anmerkungen). WSI-GenderDatenPortal AB-03 Seite 5
6 Literatur Statistisches Bundesamt (2015): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden. Statistisches Bundesamt (2008): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland, Band 1 (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden. Statistisches Bundesamt (1997): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland (Fachserie 1 Reihe 4.1.2). Wiesbaden. WSI-GenderDatenPortal AB-03 Seite 6
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