Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten
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- Heiko Ackermann
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1 1 FORSTBÜRO RO OSTBAYERN Seltene Baumarten in Deutschland Zustand und Gefährdung Zusammenfassende Bewertung von Gefährdungsfaktoren und Erhaltungsmöglichkeiten für genetische Ressourcen seltener Baumarten Dr. Jens Schröder Humboldt-Universität zu Berlin, Fachgebiet Urbane Ökophysiologie der Pflanzen Eberswalde, 5. März 2013
2 Themen 2 1 Erfasste Baumarten: Gemeinsamkeiten, Unterschiede 2 Gefährdungsfaktoren und Seltenheit 3 Erhaltungsmöglichkeiten 4 Diskussion und Ausblick
3 3 8 Kartierbüros 9 Landesanstalten Bäume Vorkommen ha Gesamtfläche
4 Erfasste Baumarten 4 Gemeinsamkeiten (bis jetzt) keine forstlichen Wirtschaftsbaumarten Forstliche Definition für "Seltenheit" erfüllt (unter 1 % Flächenanteil) in Waldökosystemen relativ konkurrenzschwach "Sonderstandorte"
5 Erfasste Baumarten 5 Unterschiede Unterschiedliche Abundanz Verschiedene Lebensräume / Vorkommensschwerpunkte (Beispiel: Flaum-Eiche und Grün-Erle: nur Süddeutschland) Differenzen zwischen den Durchmesser- und Altersstrukturen
6 Erfasste Baumarten: Verbreitungsgebiete 6 Feld-Ahorn Speierling Sehr unterschiedliche Verbreitungsmuster und -dichten Zum Teil zonale Arten, zum Teil azonale Elsbeere Quelle:
7 Vorkommen in Deutschland 7 unterschiedliche Vorkommensstrukturen Feld-Ahorn n = 676 Speierling n = 250 Flaum-Eiche n = 26
8 Erfasste Baumarten: Individuenzahlen 8 Pyrus pyraster Malus sylvestris Alnus incana Alnus viridis Prunus padus Taxus baccata Quercus pubescens Sorbus domestica Sorbus torminalis Acer campestre
9 Mittlere Vitalität der Vorkommen 9 Acer campestre Sorbus torminalis Sorbus domestica Quercus pubescens Taxus baccata Prunus padus Alnus viridis Alnus incana Malus sylvestris Pyrus pyraster
10 Alters- (Durchmesser-) Struktur 10 Hohe Diversität Ideal > 20 cm 7-20 cm < 7 cm 4 % 29 % 67 % 18 % 82 % Trauben-Kirsche Grün-Erle 44 % 41 % 15 % Wild-Apfel 67 % 22 % 11 % Speierling
11 In-situ-Erhaltungsfähigkeit 11 Acer campestre Sorbus torminalis Sorbus domestica Quercus pubescens Taxus baccata Prunus padus Alnus viridis Alnus incana Malus sylvestris Pyrus pyraster
12 Gefährdungsanalyse 12 Berücksichtigung "weicher" Faktoren Abundanzklasse Mittlere Vitalität Altersstrukturqualität Dichte Indexberechnung (1-5) Natürliche Verjüngung In-situ-Erhaltungsfähigkeit
13 Naturverjüngung 13 Acer campestre Sorbus torminalis Sorbus domestica Quercus pubescens Taxus baccata Prunus padus Alnus viridis Alnus incana Malus sylvestris Pyrus pyraster NV vorh. nicht vorh.
14 Naturverjüngung 14 Regionale Zentren, nach Baumarten verschieden Wild-Apfel Feld-Ahorn NV vorh. nicht vorh.
15 Dichte der Verteilung 15 Genzentren vs. lokale Vorkommen Beispiel Wild-Birne: außerhalb der Zentren viele kleinere, isolierte Vorkommen
16 Seltenheit und Gefährdung 16 Abundanz Vitalität Altersstruktur Erhaltungsfähigkeit (biologisch / ökologisch) Isolation Gefährdung Erhaltungsdringlichkeit Politik Ökonomie Erhaltungsmaßnahmen: Generhaltungsobjekt
17 Skalenebenen von Seltenheit und Gefährdung 17 Erfassung der biologisch-ökologischen Charakteristika Verbreitungsgebiet groß klein Habitatansprüche Generalist Spezialist Generalist Spezialist Abundanz hoch gering hoch gering hoch gering hoch gering Habitatbesetzung hoch häufig weit verbreitet Zeiger- (Indikator-) Art lokal häufig nicht existent endemische Zeigerart Habitatbesetzung niedrig feinstverteilt vereinzelt lokal gefährdet potentiell gefährdet gefährdet Quelle: Rabinowitz (1981); Beispiel: Wild-Birne
18 Gefahren für erhaltungsfähige Vorkommen 18 Je nach Baumart unterschiedlich: Überalterung / fehlende Verjüngung (Speierling, Wild-Apfel und -Birne) Isolation / geringe Dichte (mehr oder weniger alle, mindestens regional) Kreuzbare Arten: Wildobst / Kulturobst; Trauben-Kirsche: Prunus serotina Wildverbiss ("Exoten-Bonus"), Konkurrenzschwäche Klimawandel? Geringe Gefahr Optionen für die Zukunft (Flaum- Eiche, Elsbeere)
19 Erhaltungsmöglichkeiten 19 In-situ-Generhaltungsmöglichkeiten Direkte waldbauliche Begünstigung (Freistellung) Faktor Wild: vor Verbiss schützen vs. Verjüngungs"katalysator" "Auffüllen" der etablierten Struktur mit nachgezogenem Material Bildungsarbeit / Sensibilisierung (Öffentlichkeit, Flächennutzer, ) Grüne Liga Osterzgebirge
20 Erhaltungsmöglichkeiten 20 Ex-situ-Generhaltungsanlagen (Beispiel: Kostrzyca, Polen) Schutz der Genressourcen Gezielte Vermehrung Vermarktung Naturschutz Außerdem: "Trittstein-Populationen" (kleinere) Klonarchive und Mutterquartiere
21 Rahmen für Erhaltungsmaßnahmen 21 Langfristige Unterstützung "Konzept zum genetischen Monitoring für Waldbaumarten in der Bundesrepublik Deutschland" Gezieltes genetisches Monitoring an ausgewählten Vorkommen Wiederholungsaufnahmen nach Muster dieses Projekts Integration in andere Erhebungen/Kartierungen Öffentlichkeitsarbeit
22 Nutzbarkeit der Ergebnisse 22 Vorteile: Einheitlichkeit und Aktualität Festlegung Generhaltungsobjekte Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung Einheitliches, regelmäßiges Monitoring Nutzung der Daten in Biotopkartierung Verwendung in Naturschutzplanung, Artenschutzprogrammen,
23 Nutzbarkeit der Ergebnisse 23 Download der Projektberichte Demnächst auf den Seiten der BLE! Vielfalt/BV-Erhebungen/Schwarz-Pappel.html
24 Vielen Dank! 24 Foto: Frank Becker
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