Rundfunkversorgung - Breitbandversorgung
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- Alexander Langenberg
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1 Rundfunkversorgung - Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz PTKO-Presseforum 2015 Berlin, den 04. September 2015 Prof. Dr. Karola Wille Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks 1
2 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz Verbreitungswege Inhalteanbieter Nutzer Regulierung 2
3 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz Verbreitungswege Inhalteanbieter Nutzer Regulierung 3
4 Digitalisierung verändert die Medienwelt Konvergenz von Netzen und Nutzungen Vertikale rückwärts- (z.b. Vodafone / KDG) und vorwärts-integration (z.b. Endmol / Endemol beyond) Zunehmende Verspartung bei gleichzeitiger Machtkonzentration Professionalisierte Inhalteproduktion auf Webplattformen Wachsende Bedeutung sog. Intermediäre (Suchmaschinen, soziale Netzwerke) 4
5 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz Verbreitungswege Inhalteanbieter Nutzer Regulierung 5
6 Digitalisierung verändert die Mediennutzung Fernsehen ist weiterhin Leitmedium im Gesamtmarkt (2014: 240 Min. tägliche Sehdauer); aber: bei jungen Zielgruppen (14-29 Jahre) vom Internet als wichtigstes Medium bereits überholt; 2014 entfielen 92% der Hördauer auf UKW- und DAB+-Angebote. Der Anteil der Hörfunknutzung mit Smartphones über Internet (Festnetz und Mobilfunk) an der gesamten Radiohördauer lag bei 1%; Internetnutzung wächst sehr dynamisch, v.a. in älteren Zielgruppen 25 Mio. Menschen nutzen mind. einmal / Woche Bewegtbild im Netz 166 Minuten täglich sind die Onliner durchschnittlich im Netz Bei den Jährigen nutzen so gut wie alle (94%) zumindest gelegentlich Bewegtbildangebote im Netz; der Second Screen gehört v.a. bei Jüngeren zum alltäglichen Medienerlebnis; Ausstattung mit mobilen Breitbandzugängen steigt und erhöht die mobile Mediennutzung; (Quellen: TNS Infratest, Funkanalyse Bayern 2014, S 143; ARD/ZDF-Online-Studie 2014) 6
7 Mobile Mediennutzung mit höchsten Wachstumsraten Mobile Internetnutzung in Deutschland (in %) zumindest gelegentlich genutzt täglich genutzt Gesamt (Quelle: ARD/ZDF-Online-Studie 2014) Nachrichtenrezeption über verschiedene Zugangswege TV News Teletext News Radio News Online News Mobile News 7
8 Veränderte Mediennutzung verändert die Inhalteproduktion 8
9 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz Verbreitungswege Inhalteanbieter Nutzer Regulierung 9
10 Nutzung der Verbreitungswege in Deutschland FS Kabel 46,3 46,3 HF UKW 94% 93,6% Satellit 46,2 46,1 Terrestrik DSL-TV 4,9 4,9 Bezug: 38,55 Mio. TV-Haushalte in Deutschland Internet zumindest gelegentlich genutzt täglich genutzt in % 77,2 79,1 57,0 58,3 in Mio 54,2 55,6 40,0 41,0 DAB 4,8 % 7,7 % Kabel 13,8 % 15 % Satellit 14,8 % 14,1 % Internet 26,5 % 29,8 % Basis: 70,214 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, die eine oder mehrere Radioempfangsarten zumindest gelegentlich nutzen. (Quellen: ARD/ZDF-Online-Studie 2014; Digitalisierungsbericht 2014) 10
11 Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll die gesamte Gesellschaft erreichen. Dies kann er nur, wenn er alle relevanten Medienrezeptionswege auch bedient! 11
12 Breitbandversorgung ergänzt Rundfunkversorgung Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann seinem gesetzlichen Auftrag durch Nutzung aller geeigneten Übertragungswege nachkommen ( 19 RStV). - Der klassische Rundfunk ist die ideale Technologie, um viele Nutzer gleichzeitig mit einem häufig nachgefragten Inhalt zu erreichen. - Breitbandnetze ergänzen dies und ermöglichen den Rundfunkanbietern, sich der verändernden Mediennutzung anzupassen. Sie bieten dabei die notwendige Flexibilität für eine nutzungsadäquate Bereitstellung der Inhalte (Livestreaming, Mediatheken, HbbTV, etc.). Zudem werden Breitbandnetze für die moderne Medienproduktion genutzt (z.b. Übertragung von Livevideo über Handynetze) Die ARD entwickelt deshalb im Rahmen von Hybridstrategien die klassischen Verbreitungswege weiter und unterstützt andererseits die Breitbandausbaupläne der Bundesregierung. 12
13 Weiterentwicklung der klassischen Rundfunk- Verbreitungswege Analoge Satellitenverbreitung Satellit digital 2015 Abschaltung SD-Verbreitung Analoge Kabelverbreitung Kabel digital Zeitpunkt offen Hybride Netze Analoge Terrestrik Digitale Terrestrik Online Web 1.0 Web 2.0 Apps Streaming (on demand/live) HYBRID = Enge Verzahnung Broadband und Broadcast Digitalradio (neu) DAB+ Zusatzdienste Mittelwelle UKW? 13
14 Beispiel Digitalradio Digitalisierung ist auch im Radiobereich die Zukunft. Das UKW-Spektrum ist ausgereizt. Nur DAB+ bietet Platz für neue Angebote. DAB+ ermöglicht eine bessere Empfangsqualität und Zusatzdienste wie Programminformationen, Verkehrsdienste und ist innovationsoffen. DAB+ ist effizienter als UKW. Die Verbreitungskosten könnten um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. DAB+ steht bereits für mehr als 90% der Bevölkerung technisch zur Verfügung. Im Handel gibt es mehr als 570 DAB+ Radio-Typen aller Preisklassen. 14
15 Gemeinsame strategische Positionierung aller ARD- Anstalten am Konsequente Einführung von Digitalradio über DAB+ als Teil einer Hybridstrategie Simulcastphase so kostengünstig wie möglich, so lange wie nötig Beendigung Simulcastphase nur im Zusammenwirken aller Marktbeteiligten Schaffung von Anreizen zum Umstieg auf DAB+ für alle Marktbeteiligten Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen zur Beendigung der Simulcastphase unter Berücksichtigung definierter Kriterien 15
16 Unterstützung des Breitbandausbaus Digitale Dividende (II) Betriebsfunk Rundfunk DVB-T(2) Mobilfunk ab 2019 Mobilfunk Mobilfunk verbleibendes Spektrum 58 % DD II DD I ursprünglich Rundfunk (Fernsehen) Frequenz (MHz) 16
17 Die Herausforderungen auf einen Blick Technologie Mediennutzung Wettbewerb Die steigende Marktdurchdringung mit digitalen Endgeräten und breitbandigem Internetzugang steigert Möglichkeiten und Erwartung der Nutzer bzgl. multi-, crossmedialer und personalisierter Inhalte für alle Nutzungssituationen. Lineare Medien spielen weiterhin eine zentrale Rolle. Die Nutzung von nichtlinearen Inhalten wird im Medienmix gerade bei jüngeren Zielgruppen wichtiger. Die zeitversetzte und mobile Rezeption wird stärker. Die zunehmende Zahl von Anbietern und Angeboten führt zu erhöhtem Die Konvergenz führt Wettbewerbsdruck. allerdings auch dazu, dass auf den Endgeräten stark Und: regulierte Auf den lineare Endgeräten Rundfunkinhalte treffen auf stark weniger regulierte stark lineare regulierte nichtlineare Internet- auf Rundfunkinhalte weniger Inhalte treffen. stark regulierte nichtlineare Inhalte. 17
18 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Konfrontation, Konkurrenz oder Koexistenz Verbreitungswege Inhalteanbieter Nutzer Regulierung 18
19 Notwendigkeit eines konvergenzadäquaten Ordnungsrahmens auf europäischer und nationaler Ebene Wichtige Regelungsziele: Erhalt freier öffentlicher und individueller Meinungsbildung Vielfaltssicherung Verhinderung vorherrschender Meinungsmacht Wichtige Regelungsfelder: Digitalisierungsfragen der Übertragungswege (analoger Switch off) Medienkonzentrationsrecht und Kartellrecht Intermediäre Netzneutralität Datenschutz Jugendschutz Frequenzfragen 19
20 Prinzip der abgestuften Regulierungsdichte basierend auf der Meinungsbildungsrelevanz der Angebote; Keine Absenkung bestehender Schutzniveaus in grundlegenden Fragen, wie etwa dem Schutz der Menschenwürde, dem Jugendmedien- oder Datenschutz. Regulierung von,audiovisuellen Plattform-Betreibern` im Hinblick auf diskriminierungsfreien Zugang, Auffindbarkeit und Verfügbarkeit sowie Signal- und Inhalteintegrität. Rechtlich verbindliche Absicherung der Netzneutralität Modernisierung des Urheberrechts u.a. durch Erweiterung des Regimes des Weitersenderechts auf neue Plattformbetreiber und Einführung vereinfachter Rechteklärungssysteme (wie,extended Collective Licensing') 20
21 Rundfunkversorgung Breitbandversorgung Verbreitungswege Inhalteanbieter Konfrontation publizistische Konkurrenz Nutzer Regulierung kooperative Koexistenz 21
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Prof. Dr. Karola Wille Intendantin MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Anstalt des öffentlichen Rechts 22
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