Giftinformationszentrum und Klinische Toxikologie
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- Arwed Schwarz
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Giftinformationszentrum und Klinische Toxikologie
2 Heute geht es mal vorwiegend nicht um Gesellschaftsdrogen :
3 Sondern.
4 Das Thema des Abends: Die bunte Welt der Drogen oder : Sacha Weilemann
5 Was erwartet Sie? Daten Fakten Systematik Substanzen
6 Was ist nicht so mein Ding?
7 Sondern :
8 Zunächst also ein paar... Daten Fakten
9 Erstauffällige Konsumenten von Drogen 2010 Quelle BKA
10 Erstauffällige Konsumenten von Drogen 2010 Quelle BKA
11 Erstauffällige Konsumenten von Drogen 2010 Quelle BKA
12 Der Trend spiegelt sich auch im Beratungsaufkommen des GIZ Mainz wieder
13 Drogen: Gefährdung durch Begleitumstände Hygiene: Nadeln - Infektionen etc. Setting: Gruppenzwang Sucht / Abhängigkeit psychosoziale Desintegration Langzeitschäden bei chron. Gebrauch Beschaffungskriminalität
14 Gefährdung durch Präparate Schlechter Stoff Inhaltsstoffe unbekannt: Wirkstoffe - Streckmittel - look alikes Dosis unbekannt (Reinheitsgrad): Überdosierung - Entzugssymptomatik
15 Reinheitsgehalt Amphetamine: Zusätze: Coffein (87%), Lidocain, Paracetamol, Kokain, MDMA, MDE, ASS, Ephedrin, Salicylate, Ibuprofen Rauschgiftjahresbericht BKA
16 Reinheitsgehalt Amphetamine: Verschnittstoffe: Lactose (44%), Glucose (6%), Mannit (5%), Stärke/Mehl, Talkum, Sorbit, Mg-sulfat Rauschgiftjahresbericht BKA
17 Und weiter geht s mit... Systematik
18 Drogen: Generelle Einteilung Uppers Downers Halluzinogene
19 Wie ist nun die Wirkung dieser Gruppen? Uppers : Belebend auf : Kreislauf / Bewußtsein / Organe euphorisierend - aktivierend Downers : Zentrale Dämpfung auf : Bewußtsein/Kreislauf euphorisierend - sedierend Halluzinogene: Unterschiedliche Wirkung auf Organfunktionen Echte Halluzinationen
20 Und nun ordnen wir den Gruppen die Substanzen zu : Kokain / Crack Amphetamine Ecstasy Uppers : Downers : Opiate (Heroin) Cannabis sativa GHB Halluzinogene: LSD und PCP Magic mushrooms Datura species
21 Die möglichen Auswirkungen in der Übersicht : Uppers : Herzrasen,Blutdruck, Zittern, Agitation, Rhythmusstörungen Gefäßverengung bis zum Verschluss Downers : Kreislauferniedrigung Bewußtseinstrübung Koma, Atemstillstand Halluzinogene: Realitätsverlust Panikattacken Horrortrips, Psychosen
22 Und nun ins Detail mit... den einzelnen Substanzen und ihrem Wirkprofil
23 Substanzen -Wirkprofile Downers
24 Heroin Gruppe: Downer Herkunft: Schlafmohn (Papaver somniferum) Synonym: Age ( H ), Schnee Applikation: nasal, inhalativ, iv, (oral) Gefahren: Koma, Atemdepression starkes Suchtpotential / Entzug
25 Cannabinoide: Haschisch - Marihuana Gruppe: Downer Herkunft: Hanfpflanze (Cannabis sativa) Wirkstoff: Tetrahydrocannabinol (THC) Synonyme: Gras, Shit, Tüte, Joint, Ganja etc. Applikation: inhalativ, oral, (iv) Mechanismus: - Cannabinoid-Rezeptoren im ZNS - zentral dämpfende Wirkungen Intox/Gefahren: - eher milde somatische Wirkung - Flashbacks
26 Cannabinoide: Haschisch - Marihuana Bietet sicher viel Diskussionsstoff
27 Der Duft der großen weiten Welt?
28 Diese Räuchermischungen sind verfeinert mit gefährlichen synthetischen Cannabinoiden Werden oft in den ansonsten ungefährlichen Shisha`s oder auch Bong`s geraucht
29 Ohne langes Drumrumreden : Unbekanntes synthetisches Cannabinoid Nicht dosierbar Schwerste Nebenwirkungen Ausnahmsweise : Finger davon
30 Drogen vom Baumarkt?
31 Butyro-1,4-lacton oder Gamma Butyrolacton Reinigungsmittel und Vorstufe für andere Substanzen So auch..
32 GHB Gruppe: Downer Herkunft: synthetisch (Somsanit) Wirkstoffe: -Hydroxybuttersäure Synonyme: liquid-ecstasy, liquid-x, GBH Applikation: oral, (iv) Gefahren: Bewusstseinsverlust,Atemdämpfung
33 Substanzen-Wirkprofile Uppers
34 Kokain - Crack Gruppe: Upper Herkunft: Kokastrauch oder synthetisch Synonyme: Koks, Schnee, Lines, White-Lady u.a. Applikation: nasal, iv, inhalativ (Crack) Gefahren: sehr stark belebende Effekte Gefäßverengung und Organinfarkte Psychosen
35 Amphetamine Gruppe: Upper Herkunft: synthetische Herstellung Synonyme: Speed, Pepp, Ice, Crystal Applikation: oral, nasal, inhalativ (Ice), iv Gefahren: sehr stark belebende Effekte Gefäßverengung und Organinfarkte Psychosen
36 Ecstasy Gruppe: Upper Herkunft: synthetisch Wirkstoffe: - methoxylierte Amphetaminderivate - MDMA (3,4-methylendioxymethamphetamin) Synonyme: Adam, Eve, Love, Mitsubishi etc. Intox/Gefahren: stark belebende Effekte Flashbacks, anhaltende Psychosen Austrocknung (Disco) direkte Giftwirkung auf Nerven/Leber unüberschaubare Präparate
37 Designerdrogen: Abkürzung: Pharmakologischer Name: Dosis in mg: MDMA 3,4-methylen-dioxy-methamphetamin MDEA (MDE) 3,4-methylen-dioxy-ethamphetamin MDA 3,4-methylen-dioxy-amphetamin MBDB N-methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butylamin MMDA Methoxy-methylen-dioxy-amphetamin CB 4-bromo-2,5-methoxy-phenylethylamin DOB 4-bromo-2,5-dimethoxy-amphetamin 1-5 DMA Di-methoxy-amphetamin DOM Di-methoxy-methyl-amphetamin 2-15 PMA 4-Methoxy-amphetamin 50 TMA 3,4,5-Trimethoxy-amphetamin
38 Designerdrogen : Amphetamin Metamphetamin CH 2 CH NH 2 CH 3 CH 2 CH NH CH 3 CH 3 O MDA O MDMA O CH 2 CH NH 2 O CH 2 CH NH CH 3 CH 3 CH 3 O MBDB O CH 2 CH NH CH 3 O CH 2 CH NH CH 2 CH 3 CH 2 CH 3 CH 3 O MDEA
39 Ecstasy = Russisch Roulette Auslöser und Starter anhaltender Psychosen Schädigung des Hirns
40 Notfallrelevanz Ecstasy Austrocknung Elektrolytentgleisung Rhythmusstörungen Bewusstseinsstörung Muskelzerfall Nierenversagen Leberschäden
41 Designerdrogen: Abkürzung: Pharmakologischer Name: Dosis in mg: MDMA 3,4-methylen-dioxy-methamphetamin MDEA (MDE) 3,4-methylen-dioxy-ethamphetamin MDA 3,4-methylen-dioxy-amphetamin MBDB N-methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butylamin MMDA Methoxy-methylen-dioxy-amphetamin CB 4-bromo-2,5-methoxy-phenylethylamin DOB 4-bromo-2,5-dimethoxy-amphetamin 1-5 DMA Di-methoxy-amphetamin DOM Di-methoxy-methyl-amphetamin 2-15 PMA 4-Methoxy-amphetamin 50 TMA 3,4,5-Trimethoxy-amphetamin
42 Cathinone Natürliches Cathinon
43 Kath = Catha edulis
44 Cathinone Synthetisch Methedron Methylon
45 Explosion, Ease, Neocor
46 Badesalz
47 Hammerdroge M-Cat, Meow, Meph
48 Substanzen-Wirkprofile Halluzinogene
49 LSD Gruppe: Halluzinogene Herkunft: synthetisch (oder aus Ergotamin/Mutterkorn) Wirkstoffe: Lysergsäurediethylamid (Albert Hofmann 1938 / Fa. Sandoz) Synonyme: Acid, Trips Applikation: oral (auf Trägermedium) Mechanismus: - Aktion im serotonergen System - stärkstes bekanntes Halluzinogen Intox/Gefahren: - eher milde somatische Effekte - Horrortrips, Psychosen - ausgeprägter Realitätsverlust
50 PCP Gruppe: Halluzinogen Wirkstoff: Phencyclidin Synonyme: PCP, Angel dust, Elefanten-Killer Applikation: oral oder iv Gefahr: - sehr stark belebende Wirkung - starke psychotische Potenz - oft Nervenkomplikationen
51 Datura spezies Magic mushrooms Amanita muscaria Myristica fragrans
52 Datura species
53 Datura species Gruppe: Halluzinogene Herkunft: Engelstrompete, Stechapfel Applikation: oral, inhalativ Gefahren: Wie Atropinvergiftung Horrortrips, Psychosen stark schwankende Wirkstoffgehalte
54 Magic mushrooms
55 Magic mushrooms Gruppe: Halluzinogene Herkunft: Pilzgattung (Psilocybe species) Synonyme: Zauberpilze, Psilos, LBMs Applikation: oral, inhalativ Gefahren eher milde körperliche Effekte Horrortrips, Psychosen Realitätsverlust stark schwankende Wirkstoffgehalte
56 Erleben durch magic mushrooms Urs saß auf einem weichen grünen Thron.Um ihn versammelt die Menschheit.Ein Lidschlag und Dr.Fluri grunzte als Schwein.Ein Atemzug und Hafner zitterte als Gelatine.
57 Fliegenpilz
58 Amanita muscaria Wirkstoffe: Ibotensäure / Muscimol Wirkungsbild: - Pantherina Syndrom - Halluzinationen / Euphorie - starke gastrointest. Wirk. Wirkungskinetik: - Beginn nach ca. 60 min - Dauer ca Stunden Dosis: - 1/2 bis 1 Pilz (ca. 20 g)
59 Muskatnuss
60 Myristica fragrans Wirkstoffe: - Myristicin / Elemicin Wirkungsbild: - Ecstasy-ähnliche Wirkung - starke Magen-Darmreizung Wirkungskinetik: - Beginn nach ca. 2 Stunden - Dauer bis zu 24 Stunden Dosis: Eßlöffel (1 Nuss)
61 Alkohol Gruppe: Rauschmittel Herkunft: Natürlich Wirkstoffe: Ethanol, C2H5OH Synonyme: Alk, Stoff, uvam Applikation: oral in unterschiedlicher Konzentration Gefahren: Kontrollverlust, Persönlichkeitsverlust, Organschäden ( Leber- Gehirn )
62 Ein paar nüchterne Fakten Promille Unter 0,2 Bereits Enthemmung Bis 0,5 Verminderte Konz.und Reaktion Ab 0,5 Selbstüberschätzung, Gleichgewicht Ab 0,8 Wird s kritisch Ab 1,0 Hier beginnt bereits der Rausch Ab 2,0 Wird s gefährlich, Intoxikation
63 Empfehlenswerte Seite!
64 Und sollte es doch passieren Dann sollte man dazu stehen
65 Aga-Kröte
66 Aga-Kröte Gruppe: Halluzinogen Herkunft: Aga-Kröte (Bufo marinus, Südamerika) Applikation: oral Mechanismus: LSD-ähnliche Wirkung Gefahren: Horrortrips, Psychosen Realtätsverlust stark schwankender Wirkstoffgehalt
67 Und nicht zuletzt die... Diagnostik Therapie
68 Was tun?
69 Drogenintoxikationen: Diagnostische Aspekte Klinik als Hinweis auf Wirkstoff: Pupillengröße, Herzfrequenz, Bewußtsein, Halluzinationen,Krämpfe Setting als Hinweis auf Stoffgruppe: Fremdaussagen - Utensilien - Drogenreste - Disco / Party
70 Drogenintoxikationen: Therapeutische Aspekte Kein Erbrechen auslösen Allgemeine Maßnahmen im Vordergrund Überwachung Symptomatische Therapie
71 Hoffentlich nicht We are still confused but on a higher level
72 Do not hesitate to contact us...
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