Eidesstattliche Erklärung

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1 Eidesstattliche Erklärung Ich, Claudia Hellweg, geboren am , in Halle (Westf.), erkläre, 1. dass ich meine Master Thesis selbständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und mich auch sonst keiner unerlaubten Hilfen bedient habe, 2. dass ich meine Master Thesis bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe, 3. dass ich, falls die Arbeit meine/n ArbeitgeberIn oder eine/n andere/n externe/n KooperationspartnerIn betrifft, diese/n über Titel, Form und Inhalt der Master Thesis unterrichtet und sein/ihr Einverständnis eingeholt habe, erhobene Daten und Informationen in die schriftliche Arbeit einfließen zu lassen. Steinhagen, d

2 SEPA (Single Euro Payments Area) Auswirkungen auf den nationalen und europäischen Kunden- und Bankenmarkt Master Thesis zur Erlangung des akademischen Grades Master of Business Administration (MBA) der Donau-Universität Krems Department für Wirtschafts- und Managementwissenschaften Danube Business School eingereicht von Claudia Hellweg ErstbegutachterIn: Dr. Gernot Unterfurtner ZweitbegutachterIn: Helga Wannerer MA Steinhagen, d

3 Abstract (Deutsch) Der nationale und internationale Bankenmarkt ist in den letzten Jahren verstärkt mit Krisensituationen konfrontiert worden. Als Auslöser ist hier die Immobilienkrise in den USA im Jahr 2007 zu nennen, deren Auswirkungen auch auf den europäischen und asiatischen Märkten deutlich zu spüren sind und sich innerhalb der Europäischen Union in Form der Eurokrise manifestiert haben. Inmitten dieser Krisensituation, den sinkenden Margen im Bankensektor, wurde, dem europäischen Grundgedanken folgend, die Vereinheitlichung der europäischen Zahlungsverkehrssysteme zum neuen SEPA-Zahlungssystem gesetzlich fixiert und bereits in Teilen im Jahr 2008 in Kraft gesetzt. Im Rahmen dieser Master Thesis werden die neuen Zahlungsinstrumente, verbunden mit den Chancen und Risiken für den KundInnen- und Bankensektor, vorstellt. Insbesondere die Sichtweise der FirmenkundInnen im Hinblick auf SEPA, die Entwicklungstendenzen im europäischen Bankenmarkt sowie den Gestaltungsmöglichkeiten der Politik und der Kreditinstitute zur erfolgreichen Nutzung der SEPA werden hier anhand der durchgeführten empirischen Erhebungen eingehend analysiert bzw. aus den ermittelten Ergebnissen Handlungsempfehlungen erstellt. Abstract (English) In the last years the national and international banking market has been confronted with a financial crisis. As a result of the American real estate crisis in 2007, which had a clear impact on the European and Asian market, the European Union has been suffering from the apparent Euro crisis. The declining margins within the banking sector have lead, to the standardization following the European principles of the European payment system into the legally introduced SEPA payment system. This has been partially put into force in As part of this master's thesis, the new payment instruments combined with opportunities and risks will be presented to the customer and banking sector. To offer the corporate customers a positive outcome of the use of SEPA payments systems, European surveys within the trends in the European market, the design possibilities of politics and financial institutions will be critically analysed. I

4 Inhaltsverzeichnis Abstract... I Inhaltsverzeichnis...II Verzeichnis für Abbildungen und Tabellen... IV Abkürzungs- und Symbolverzeichnis... VI Executive Summary... IX 1 Einleitung Aktuelle Diskussionsinhalte auf dem europäischen Bankenmark Herausforderungen für den europäischen Bankenmarkt vor dem Hintergrund der SEPA Einführung Zielsetzung und Strukturierung der Arbeit Darstellung der Entwicklungsgeschichte des Geldes, der SEPA, der rechtlichen Grundlagen sowie Aussagen zum deutschen Bankenmarkt Entwicklungsgeschichte des Geldes Grafische Darstellung der Entwicklungsgeschichte des Geldes Einfluss der deutschen Geldpolitik und der deutschen Kreditwirtschaft auf die Einführung der SEPA Beschreibung des nationalen Bankenmarktes Vergleich zwischen dem deutschen und europäischen Bankensektor Der moderne Zahlungsverkehr sowie Abwicklung des Interbankenzahlungsverkehrs Voraussetzung zur Einführung der SEPA Technische Voraussetzungen im Hinblick auf die Implementierung der SEPA Rechtliche Grundlagen im Hinblick auf die Implementierung der SEPA Verbesserung der Datenqualität bei Kundenaufträgen Akzeptanz der SEPA und die Ablösung der Altverfahren Erläuterung der SEPA Elemente Würdigung der drei SEPA Zahlungsinstrumente Genese der zentralen Hypothesen einschließlich Zwischenfazit Durchführung einer empirischen Untersuchung Durchführung einer empirischen Untersuchung ausgewählter Firmenkunden Form der Befragung, Aufbau des Fragebogens und Darstellung der Vorgehensweise Darstellung und Interpretation der Ergebnisse II

5 3.2 Repräsentative Interviews mit Führungskräften der europäischen Finanzwirtschaft und ausgewählten FirmenkundInnen Form und Umfang der Befragung Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse Übersichtsartige Darstellung der hypothesengestützten empirischen Erkenntnisse sowie daraus resultierende Handlungsempfehlungen Entwicklung von Handlungsalternativen für den Bankensektor Outsourcing Rechtliche Grundlagen zum Outsourcing Vor- und Nachteile von Outsourcing Auftretende Probleme und Besonderheiten im Zusammenhang mit Outsourcing Gewinnschwellen- und Kostenstrukturanalyse Information KundInnenveranstaltungen Beratung in der Filiale/persönlicher Besuchstermin Unterstützung durch elektronische Medien Telefonische Beratung Informationsversand auf dem Postweg MitarbeiterInnenschulung SEPA-Maßnahmen der Politik Unterstützung durch Bankenverbände Unterstützung durch die Deutsche Bundesbank Unterstützung durch TV Shows und Radio Unterstützung durch Printmedien Unterstützung durch UnternehmerInnen- und VerbraucherInnenverbände Pricing und Preisimagekampagne Pricing für das FirmenkundInnengeschäft Pricing für das PrivatkundInnengeschäft und Preisimagekampagne Zusammenfassende Empfehlung für den Bankensektor Fazit und Ausblick Literaturverzeichnis Anhang... A1 III

6 Verzeichnis für Abbildungen und Tabellen Abb. 1: Abb. 2: Abb. 3: Abb. 4: Abb. 5: Abb. 6: Abb. 7: Abb. 8: Abb. 9: Abb. 10: Abb. 11: Abb. 12: Abb. 13: Abb. 14: Abb. 15: Abb. 16: Abb. 17: Abb. 18: Abb. 19: Abb. 20: Abb. 21: Abb. 22: Abb. 23: Abb. 24: Abb. 25: Abb. 26: Abb. 27: Abb. 28: Abb. 29: Abb. 30: Die Entwicklungsgeschichte des Geldes Anteil von Zahlungsinstrumenten nach Umsatz und Transaktionszahl Entwicklungsstufen der SEPA Das Bankensystem in Deutschland Darstellung des deutschen Bankenmarktes Entwicklungstendenzen im deutschen Bankenmarkt Prozentuale Aufteilung der Zahlungsinstrumente im Euroraum Abwicklungsmöglichkeiten des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs Darstellung der TARGET-Volumen Zahlungssysteme in Deutschland Rechtliche Grundlagen der SEPA STP-Quoten (national/international) Übersichtsartige Darstellung der SEPA-Zahlungsinstrumente Prozess der SEPA-Überweisung Unterschiede des bisherigen nationalen Überweisungsverfahrens zu SEPA SEPA-Umstellungstermine Prozess der SEPA-Basislastschrift Prozess der SEPA-Firmenlastschrift Entwicklung vom Mehr-Konto-Modell zum Ein-Konto-Modell Aus dem Theorieteil abgeleitete Hypothesen Aufteilung der FirmenkundInnenstruktur sowie Aufteilung der versandten Fragebögen Überblick Zahlungsverkehrsdaten in Zusammenhang mit Größe und Umsatz der beteiligten Unternehmen Aufteilung des jährlichen Zahlungsverkehrsvolumens Darstellung der gewünschten Unterstützung durch Kreditinstitute Übersichtsartige Darstellung der Chancen und Risiken bei der Einführung der SEPA Übersichtsartige Darstellung eines SWOT-Analyse-Schemas Vor- und Nachteile von Outsourcing sowie deren Bewertung Funktion der Outsourcing-Beauftragten bzw. des Outsourcing-Beauftragten Grafische Darstellung der Ermittlung des Break Even Points Übersichtsartige Darstellung möglicher Kostenszenarien IV

7 Abb. 31: Abb. 32: Abb. 33: Abb. 34: Abb. 35: Abb. 36: Abb. 37: Abb. 38: Abb. 39: Abb. 40: Abb. 41: Abb. 42: TrägerIn der Informationspolitik Wege der Kommunikation Vorteile der SEPA-Zahlungsverfahren Risiken der verspäteten Umstellung der Zahlungsinstrumente auf SEPA Von der SEPA-Einführung betroffene Fachbereiche SEPA-InformationsträgerInnen Porter`s Five Forces Preismodelle im Zahlungsverkehr Preiskenntnis der Kontoführungsgebühr Darstellung möglicher Preismodelle Wertkette der KundInnenbindung anhand der SEPA-Beratung Visualisierung der Handlungsempfehlung unter Einbeziehung der Außeneinflüsse V

8 Abkürzungs- und Symbolverzeichnis a.m. am Main Abb. Abbildung ABS Asset Backed Security, forderungsbesichertes Wertpapier ACH Automated Clearing House AG Aktiengesellschaft allg. allgemein/allgemeine BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BEP Break Even Point BIC Bank Identifier Code BIP Bruttoinlandsprodukt bzgl. bezüglich bzw. beziehungsweise ca. circa CMF Credit Mandate Flow cp. Compare CSM Clearing and Settlement Mechanism d.h. das heißt DB Deckungsbeitrag div. diverse D-Mark Deutsche Mark DTA Datenträgeraustausch E Erlös EBA European Banking Association EBICS Electronic Banking Internet Communication Standard EC-Karte Electronic-Cash-Karte ECSAs European Credit Sector Associations EDV elektronische Datenverarbeitung EK Eigenkapital EPC European Payments Council etc. et cetera EU Europäische Union EU15 Frankreich, Italien, Belgien, Luxembourg, Deutschland, Italien, Großbritannien, Irland, Dänemark, Griechenland, Portugal, Spanien, Schweden, Finnland, Österreich EUR Euro evtl. eventuell EWR Europäischer Wirtschaftsraum EWWU Europäische Wirtschafts- und Währungsunion EZB Europäische Zentralbank FAQ Frequently Asked Questions f. folgende VI

9 FRUG FSAP ggf. GB-Pfund GmbH GmbH & Co. KG Hj. Hrsg. IBAN IFD inkl. insg. ISO IZV KG KGaA KGV KWG lt. MaRisk Mio. Mrd. Nr. o. g. oben genannt o. Jg. ohne Jahrgang o. S. ohne Seite o. V. ohne Verfasser p. Page Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsgesetz Financial-Services-Action-Plan gegebenenfalls britische Pfund Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Compagnie Kommanditgesellschaft Halbjahr Herausgeber International Bank Account Number Initiative Finanzstandort Deutschland inklusive insgesamt International Organisation for Standardization Inlandszahlungsverkehr Kommanditgesellschaft Kommanditgesellschaft auf Aktien Kurs-Gewinn-Verhältnis Kreditwesengesetz laut Mindestanforderungen an das Risikomanagement Million/Millionen Milliarde/Milliarden Nummer p.a. per anno, pro Jahr p.m. pro mense, pro Monat PDF Portable-Document-Format PIN Persönliche Identifikationsnummer PSD Payment Service Directive S. Seite s. siehe S.W.I.F.T. Society for Worldwide Interband Financial Telecommunication SEPA Single Euro Payments Area sog. sogenannt/sogenannte STP Straight Through Processing u. a. unter anderem u. ä. und ähnliches UK United Kingdom UNIFI Universal Financial Industry Message Scheme USA United States of Amerika VII

10 US-Dollar United States Dollar v.d. vor der vgl. vergleiche WpHG Wertpapierhandelsgesetz XML Extensible Markup Language z. Zt. zur Zeit z.b. zum Beispiel ZKA Zentraler Kreditausschuss VIII

11 Executive Summary Darlegung der Fragestellung Aufgrund der Aktualität, der Novität und der großen Bedeutung der SEPA für den Banken- und KundInnensektor wird im Rahmen dieser Master Thesis der Einfluss der SEPA auf den Bankensektor und den Privat- und FirmenkundInnenmarkt analysiert und ermittelt, inwieweit die KundInnen durch die Medienberichterstattung und die Informationspolitik der Kreditinstitute bzw. der Politik vorbereitet sind. Insbesondere die Punkte Auswirkungen der Wettbewerbsintensität auf den nationalen Bankenmarkt, Akzeptanzprobleme der neuen Zahlungsinstrumente, Entwicklung des Fixkostenblocks im Bankensektor, die sich möglicherweise entwickelnden komplexen Abwicklungsprozesse auf Banken- und KundInnenseite, die mögliche Konzentration der Kontoverbindungen und die ggf. notwendige strategische Neuausrichtung der Kreditinstitute werden im Rahmen dieser Master Thesis analysiert. Hintergrundinformation SEPA wurde als gemeinsames Projekt der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem European Payments Council (EPC) ins Leben gerufen. Ziel ist SEPA is a European Union (EU) integration initiative in the area of payments. SEPA is the logical next step in the completion of the EU internal market and monetary union. 1 Existierende Schranken im europäischen Zahlungsverkehrsraum sollen abgebaut und der Wettbewerb somit verstärkt werden. Den Kreditinstituten und KundInnen bieten sich hierdurch Chancen und Risiken. Im Jahr 2008 startete die SEPA mit dem Zahlungsinstrument der Überweisung. Zeitnah wurden auch die SEPA-Lastschrift und SEPA-Karte implementiert. Bis zum 01. Februar 2014 ist ein Parallelbetrieb der alten, nationalen Verfahren und der SEPA- Verfahren möglich. Dieser Termin stellt den Endzeitpunkt für die nationalen Zahlungsverkehrsinstrumente dar und verpflichtet die Kundschaft zur Nutzung der neuen SEPA- Zahlungsverfahren. Aufgrund der Komplexität der neuen Zahlungsinstrumente und der zurückhaltenden Informationspolitik von Banken, Medien und Politik hatte das neue Zahlungsverfahren SEPA insbesondere in den ersten Jahren große Akzeptanzprobleme im KundInnensektor. Trotz des gesetzlich definierten Endtermins für die Altverfahren im Februar 2014 sind viele Firmen- und PrivatkundInnen nicht ausreichend über SEPA informiert. Die Nutzungsquote der SEPA ist innerhalb der SEPA-Teilnehmerländer gering und gibt im Hinblick auf den Endtermin Grund zu einer kritischen Betrachtung. 1 < IX

12 Lösungsansätze: Die sich darstellende Problematik der fristgerechten Umstellung der Zahlungsverkehrsverfahren im KundInnen- und Bankensektor ermöglicht eine Reihe alternativer Lösungsansätze. Durch Befragungen von FirmenkundInnen und ZahlungsverkehrsexpertInnen sollen Erkenntnisse und einhergehende Emotionen zum Thema SEPA gesammelt werden. Im Fokus stehen die Entwicklung von geeigneten Methoden zur Hebung der KundInnenakzeptanz, die Entwicklung und Etablierung von Verfahren zur Reduzierung von Fehlerquellen bei der Auftragsbearbeitung und Abwicklung sowie die Entwicklung von Optionen zur Gestaltung der Preispolitik und Strategieentwicklung im Zahlungsverkehrsbereich. Methodik: Um die zentralen Forschungsfragen beantworten zu können, ist es notwend ig, unterschiedliche Methoden anzuwenden. Insbesondere Veröffentlichungen aus den Bereichen der Politik, des Bankensektors und der UnternehmerInnenverbände zum Thema SEPA wurden analysiert (qualitative Inhaltsanalyse). Hierdurch konnten die Sichtweisen der beteiligten Parteien zum Thema SEPA herausgearbeitet werden. Im zweiten Schritt wurden MitarbeiterInnen aus dem Bereich des Finanzmanagements im FirmenkundInnensektor mittels eines standardisierten Fragebogens zu den zentralen Fragestellungen des Themas SEPA befragt. Aufgrund der Vielzahl der zu befragenden Personen wurde ein standardisierter Fragebogen verwendet. Ziel war es, einen Überblick über den Vorbereitungsstand innerhalb des Unternehmenssektors zu bekommen. Durch Anwendung des standardisierten Fragebogens ließen sich die Ergebnisse besser vergleichen. Im dritten Schritt wurden mit Führungskräften aus dem Bereich des Banken- und des Firmensektors qualitative halbstandardisierte Interviews anhand eines Leitfadens geführt. Diese Methode diente dazu, die bisherigen Ergebnisse zu vertiefen bzw. neue Aspekte aufzunehmen. Der Leitfaden diente der besseren Vergleich- und Auswertbarkeit und bot den Beteiligten die Möglichkeit, individuelle Sichtweisen und Schwerpunkte zu setzen. Die Auswertung der Interviews erfolgte mittels des Verfahrens der qualitativen Inhaltsanalyse. Im Anschluss wurden die Ergebnisse aus der Dokumentenanalyse, den Fragebögen und den Interviews zusammengefasst. Diese Vorgehensweise ermöglichte einen Vergleich zwischen den beteiligten Sektoren (FirmenkundInnen/Banken) und ermöglichte es, Rückschlüsse zu ziehen, worauf die unterschiedlichen Sichtweisen zurückzuführen sind. X

13 Erkenntnisse und Ergebnisse der Arbeit Die Ergebnisse der Fragebogen- und der persönlichen Interviewauswertungen verdeutlichen den großen Informationsbedarf der FirmenkundInnen zum Thema SEPA. Aufgrund der starken Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit den internationalen Märkten besteht großer Handlungsbedarf hinsichtlich einer termingerechten Umstellung, um gravierende Nachteile für den Unternehmenssektor und letztlich für die Volkswirtschaft zu vermeiden. Nahezu alle Beteiligten verweisen auf die unzureichende Informationspolitik der Banken. Der mangelnde Informationsstand im Unternehmenssektor führt zwangsläufig zu Problemen in der Wahrnehmung der Dringlichkeit, die bekannten Zahlungsverfahren auf KundInnenseite in die neue SEPA-Welt zu transferieren. Vielen KundInnen sind die Intention, die Chancen und Risiken der SEPA noch unzureichend bekannt. Insbesondere die technische Umstellung und die Anpassung der hauseigenen Infrastruktur bereitet aufgrund der Zeitknappheit erhebliche Probleme. Der Bankensektor darf jedoch nicht alleine für das vorliegende Umstellungsproblem verantwortlich gemacht werden. Die Auswertung der ExpertenInneninterviews verdeutlicht die Mitverantwortung durch die Politik. Nur durch gezielte Informationspolitik und zeitnah durchgeführte Informationsveranstaltungen unter Einbeziehung der Medien kann in der kurzen, noch verbleibenden Zeit eine Unterstützung aller Beteiligten vorgenommen werden. Die aktuell bestehende Wettbewerbssituation und der hohe Fixkostenblock im Bereich des Zahlungsverkehrs zwingen viele Kreditinstitute zur Überprüfung ihrer Za hlungsverkehrsstrategie. In Anbetracht des großen Potentials des Zahlungsverkehrsbereichs ist deutlich geworden, dass durch Änderungen des Pricing und einer verstärkten Straight-Through- Processing-Verarbeitung die Attraktivität der Eigenabwicklung deutlich gesteigert und eine positive Abgrenzung zu den bestehenden und neu auf den Markt kommenden Zahlungsverkehrsanbietern vorgenommen werden kann. XI

14 1 Einleitung Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 haben nationale und internationale Kreditinstitute, Unternehmen, Privatpersonen und staatliche Institutionen mit den Auswirkungen zu kämpfen bzw. versuchen gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Eine steigende Transparenz der VerbraucherInnen, das Eindringen neuer WettbewerberInnen in den Bankenmarkt und sich verändernde Marktanforderungen und Zahlungsinstrumente erschweren die Bewältigung der Krisensituation. 1.1 Aktuelle Diskussionsinhalte auf dem europäischen Bankenmarkt Banken-Lage viel dramatischer als , So frisst sich die Schuldenkriese durch Europa 3, Zeit der Umbrüche 4 so titelten Zeitschriften in den letzten Monaten und Jahren, wodurch verdeutlicht wird, dass auf dem europäischen Bankenmarkt ein sehr rauer Wind weht. Insbesondere im europäischen Bankenmarkt ist das Wettbewerbsumfeld durch eine hohe Veränderungsgeschwindigkeit und Komplexität geprägt. Für diesen Umbruchprozess im europäischen Bankenmarkt sind rechtliche, demografische, technologische und (sozio-) ökonomische Veränderungsprozesse verantwortlich. Der deutsche Bankenmarkt besteht aus dem Drei-Säulen-Modell 5, es ist jedoch ein fortschreitender Konsolidierungsprozess durch die innerhalb der Säulen stattfindenden Übernahmeprozesse zu beobachten. 6 Die Hypothekenkrise in den USA 7, die im Sommer 2007 erheblichen Einfluss auf den globalen Bankenmarkt genommen hat, führte nicht nur dazu, dass diverse Kreditinstitute Gewinnwarnungen herausgaben, sondern dass auch verstärkt Konsolidierungsprozesse durchgeführt werden mussten. Im Zeitverlauf wird deutlich, dass diese Finanzkrise viel weitreichender ist als anfänglich gedacht. Ging man im Jahr 2008 zunächst davon aus, dass die wesentlichen Probleme der Finanzmarktkrise insbesondere in den USA gelöst waren, so schockierten kurze Zeit später die Veröffentlichungen zu den Haushaltsdefiziten der Euroländer die BürgerInnen. Von diesem Prozess ist nicht nur der globale Bankenmarkt betroffen. Verstärkt 2 < html> < < Vgl. < Vgl. < Im Immobiliensektor in den USA häuften sich Zahlungsausfälle von KundInnen mit schlechter Bonität (sog. Subprime-Sektor ). Diese Kredite wurden häufig auf dem Kapitalmarkt durch Asset Backed Security (ABS) refinanziert. Deutsche Kreditinstitute, die in dieses Segment investiert hatten, mussten hohe Abschreibungen tätigen. 1

15 werden die öffentlichen Haushalte mit den Auswirkungen der Krise belastet. 8 Trotz diverser Sparanstrengungen gelang es den einzelnen, aber sehr bedeutenden EU-Ländern nicht, ihr Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Ungeachtet diverser Anstrengungen und Hilfspakte der übrigen EU-Länder gelang es bisher nicht die EU-Schuldenkrise in ausreichendem Maße zu entschärfen. Die Sparbemühungen in den einzelnen Ländern, die Kürzungen der Staatsausgaben und die Kreditpolitik der Banken in den jeweiligen Ländern führten keineswegs zu einer Entspannung der gegenwärtigen Situation. Hohe Arbeitslosenzahlen, Einbußen bei den Renteneinkünften, Lohneinbußen und einbrechende Exportquoten verschärfen die Lage innerhalb der EU. 9 Viele BürgerInnen sehen den Bankensektor als Auslöser der gegenwärtigen Krise und zeigen wenig Verständnis für Rettungsversuche staatlicher Institutionen, die den Bankensektor betreffen. Während sich die Regierungen um eine möglichst einheitliche Vorgehensweise zur Bekämpfung der EU-Finanzkrise bemühen, zeigen viele BürgerInnen eine zunehmend skeptische Haltung gegenüber dem EURO und wünschen sich eine Rückkehr zu den alten nationalen Zahlungsmitteln und einer zunehmenden Unabhängigkeit von Entscheidungen der EU, die in Brüssel getroffen werden. Die gegenwärtige Finanzkrise erfasst in zunehmendem Maße auch die deutschen Unternehmen. Trotz günstiger Kreditkonditionen halten sich viele Unternehmen mit weiteren Investitionen und Personaleinstellungen zurück. Insbesondere die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den Exporten wurde in den letzten Monaten deutlich. Trotz der relativ entspannten Lage in Deutschland gingen die Exporte in die europäischen Nachbarländer, Richtung Fernost und in die USA merklich zurück. 10 Auch hier wird die mittlerweile globale Finanzkrise als Auslöser angeführt. Der deutsche Bankenmarkt ist stark fragmentiert und weist im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern die geringste Konzentration auf. Durch diese Fragmentierung, verbunden mit der Homogenität und leichten Imitierbarkeit von Bankprodukten, wird MitbewerberInnen der Eintritt in den Markt erleichtert. Es ist zu beobachten, dass vermehrt Non- und Nearbanks 11 Fuß auf dem europäischen Markt fassen und damit den bereits bestehenden Wettbewerb deutlich intensivieren. In Verbindung mit der gegenwärtigen Finanzkrise und den zunehmenden und strengeren gesetzlichen Regelungen kommen viele kleine, bisher unabhängige Kreditinstitute zu der Überlegung, sich ggf. an eine/n stärkere/n PartnerIn zu binden, um im harten Wettbewerb be- 8 Vgl. < Vgl. < Vgl. < Bei Non- und Nearbanks handelt es sich um Unternehmen des Nichtbankenbereichs oder um banknahe Institute, die Finanzdienstleistungen anbieten. 2

16 stehen zu können. Dieser Konzentrationsprozess lässt sich insbesondere im Bereich der Volksbanken und Privatbanken erkennen. 12 Neben diesen auf Freiwilligkeit beruhenden Konzentrationsprozessen sind aber auch Zerschlagungsprozesse in der deutschen Bankenlandschaft zu erkennen. Als Beispiel ist hier die Westdeutsche Landesbank zu nennen, die im Rahmen der Immobilienkrise in Schieflage geraten war und nur durch eine staatliche Rettungsaktion vor dem Zusammenbruch gerettet werden konnte. Kurze Zeit später erfolgte die Aufsplittung sowie der Teilverkauf an die Landesbank Hessen-Thüringen, Frankfurt und die Gründung der Portigon AG als Bankenservicegesellschaft. 13 Diese sich verschärfenden Konzentrationsprozesse und die damit verbundenen Personalfreisetzungen führen zu vermehrtem Unmut innerhalb des Unternehmens und in der Bevölkerung. 14 Trotz der bestehenden Finanzkrise und den damit verbundenen Veränderungsprozessen steht die weitere Harmonisierung des europäischen Finanzmarktes besonders im Fokus. Ein wesentliches Bindeglied stellt in diesem Prozess die Einführung der SEPA dar. Ziel der SEPA ist die Harmonisierung des europäischen Bankenmarktes hinsichtlich einheitlicher Zahlungsverkehrsstrukturen, einheitlicher Zahlungsinstrumente, des Gebührenniveaus und eine verbesserte Transparenz gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Aufgrund der Komplexität der neuen SEPA-Zahlungsinstrumente wurde vom Gesetzgeber in Zusammenarbeit mit den Bankenverbänden bewusst eine lange Übergangsfrist ( ) vereinbart. In dieser Phase stand es KundenInnen frei, sich bereits der neuen Zahlungsinstrumente zu bedienen oder noch die Altverfahren zu nutzen. Die insbesondere von Seiten der Politik forcierte Einführung der SEPA brachte in den ersten Nutzungsjahren erhebliche Akzeptanzprobleme der Kundschaft mit sich. Mangelnde Informationspolitik seitens der Politik, der Medien und der Kreditwirtschaft trug nicht dazu bei, diese Akzeptanzprobleme zu eliminieren. Aufgrund mangelnder Informationen und der seit 2007 andauernden weltweiten Finanzkrise haben sich viele Unternehmen mit Investitionen in SEPA merklich zurückgehalten. Im Hinblick auf den gesetzlich definierten Ablösungstermin im Februar 2014 werden insbesondere Firmenkund Innen mit erheblichen Schwierigkeiten und Zeitdruck zu kämpfen haben, um diesen Termin realisieren zu können. Aufgrund diverser Studien ist der nach wie vor geringe Nutzungsgrad der neuen SEPA-Zahlungsinstrumente sowohl von den staatlichen Institutionen als auch dem Bankensektor bekannt. Seitens der Politik wurden aber noch keine Äußerungen hinsichtlich einer Verschiebung der Ablösung der alten Zahlungsverfahren kommuniziert. 12 Vgl. < Vgl. < Portigon-kommt.html> Vgl. <

17 So stellt der verbindliche und letztmögliche Termin der SEPA Nutzung, zum ersten Februar 2014, den Banken- und KundInnensektor vor neue Herausforderungen, die mit der Jahrtausend- Umstellung und der Euro-Einführung auf eine Stufe gestellt worden sind. 15 Die Ausmaße der SEPA sind aufgrund der Novität noch nicht endgültig abzusehen. 1.2 Herausforderungen für den europäischen Bankenmarkt vor dem Hintergrund der SEPA Einführung SEPA steht als Abkürzung für Single Euro Payments Area und wurde als Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Kommission und dem European Payments Council (EPC) ins Leben gerufen. Der Grundgedanke lautet: By February 2014 SEPA credit transfers and direct debits across the euro area will be as easy as domestic payments within one country are now. The reasonable transition periods applied provide legal certainty and bring forward the substantial future benefits of SEPA. 16 Den europäischen Kreditinstituten bieten sich durch Nutzung der neuen SEPA-Verfahren sowohl Chancen als auch Risiken, die im Folgenden näher analysiert werden. Im Vorfeld der endgültigen Umsetzung der SEPA müssen auf Bankenseite diverse Testläufe durchgeführt werden, um Fehlerquellen im Echtbetrieb zu erkennen und auszuschalten, eine erfolgreiche Einführung zu gewährleisten sowie die Folgekosten möglichst gering zu halten. Die Deutsche Bundesbank verpflichtet Kreditinstitute zur Durchführung klar definierter Testfälle innerhalb bestimmter Zeitfenster. 17 Hierbei ist jedoch anzumerken, dass während der Übergangsphase ( Februar 2014) die alten, nationalen Verfahren parallel zu den neuen SEPA Verfahren von den Kreditinstituten anzubieten sind. Dies beinhaltet einen erheblichen Zeit- und Kostenfaktor. Insbesondere MitarbeiterInnen in den Bereichen Zahlungsverkehr, Informationstechnologie und KundInnenbetreuung stehen vor erheblichen Herausforderungen. Aufgrund der allgemeinen Finanzkrise sind viele Kreditinstitute nicht bereit, den eigentlich anfallenden Personalbedarf durch Neueinstellungen zu decken. Vielmehr werden eine erhöhte Bereitschaft und ein noch größeres Engagement von dem bisherigen Personal eingefordert. Aufgrund der Komplexität des Themas SEPA und der umfangreichen Testerfordernisse 15 Vgl. < < June Vgl. < angebot_zahlungsdienstleister_mit_bankleitzahl/leistungs angebot_zahlungsdienstleister.html>

18 innerhalb des Bankensektors werden insbesondere die Übergangsphase und die erste Phase nach der Eliminierung der nationalen Altverfahren sehr personal- und beratungsintensiv sein. Die in den letzten Jahren ohnehin zugenommene Belastung der BankmitarbeiterInnen wird hierdurch deutlich zunehmen. 18 Die Fehlerquote bei grenzüberschreitenden Zahlungen ist deutlich höher als bei Inlandstransaktionen, da die AuftraggeberInnen die Zahlungssysteme des Empfängerlandes oft nicht kennen und daher falsche Angaben machen. Den Bankdaten, insbesondere IBAN 19 und BIC 20, kommt deshalb eine entscheidende Rolle zu. Ein großer Mangel an Konsistenz führt zu einer hohen Fehlerquote, die hohe Kosten auf Seiten der Kreditinstitute impliziert. Im Hinblick auf die hohen SEPA-Implementierungskosten und der möglichen Kosten aus Fehltransaktionen stellt sich die Frage, wie sich die Ertragslage der europäischen Kreditinstitute entwickeln wird. Eine Intensivierung des Wettbewerbs zwischen deutschen und ausländischen Kreditinstituten wird durch die Intensivierung des Zahlungsverkehrs zunehmen. Inwieweit die Vereinheitlichung zu KundInnenabwanderungen führt und somit die Einnahmesituation der deutschen Kreditinstitute beeinflusst, ist noch offen und wird durch die im Rahmen dieser Master Thesis durchgeführte KundInnenbefragung näher hinterfragt. Die Umstellung der verschiedenen Zahlungsverfahren auf SEPA wollen die deutschen Kreditinstitute dazu nutzen, ihre Marktposition auf dem europäischen Finanzplatz auszubauen. Mit der nationalen Standardisierung des Massenzahlungsverkehrs verfügen die deutschen Kreditinstitute bereits über Wettbewerbsvorteile gegenüber den europäischen KonkurrentInnen und können ihnen gegenüber den Zeitvorteil nutzen. In diesem Zusammenhang ist davon auszugehen, dass es eine weitere Kostenreduktion im Bereich des Zahlungsverkehrs geben wird. Diese geringen Abwicklungskosten bilden eine gute Ausgangsbasis, um europaweit attraktive FirmenkundInnen akquirieren und systematisch für weitere Geschäfte zu gewinnen zu können. Die Kreditinstitute können Kompetenz beweisen und KundInnen stärker an sich binden, indem sie ihren gegenwärtigen und zukünftigen KundInnen als DienstleisterIn zur Seite stehen. Sollte es nicht gelingen, die bereits vorhandene Standardisierung als Vorteil zu nutzen, muss im Bereich Zahlungsverkehr über Outsourcing 21 oder Kooperationen nachgedacht werden. Fazit: Bei Banken und Sparkassen wird SEPA zu intensiverem Wettbewerb, sinkenden Margen im 18 Vgl. < IBAN steht als Abkürzung für International Bank Account Number. 20 BIC steht als Abkürzung für Bank Identifier Code. 21 Beim Outsourcing werden unternehmensinterne Prozesse an externe AnbieterInnen ausgelagert. 5

19 Zahlungsverkehrsbereich sowie zur Entwicklung innovativer Dienstleistungen und Preismodelle führen. 1.3 Zielsetzung und Strukturierung der Arbeit Vor dem Hintergrund der Aktualität, Novität und der großen Bedeutung der SEPA für den Banken- und KundInnenmarkt sollen die Sichtweisen der beteiligten Institutionen näher beleuchtet und analysiert werden. Diese Master Thesis gliedert sich in fünf Teilbereiche. Im ersten Kapitel wird der/die LeserIn das Thema SEPA eingeführt. Im Anschluss wird die Situation auf dem deutschen Bankenmarkt im Vergleich mit dem europäischen Bankenmarkt dargestellt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf den Problemen, die mit der Implementierung der SEPA einhergehen. Weitere elementare Bestandteile stellen die Vorstellung und Würdigung der drei Elemente 22 der SEPA sowie die sich daraus ergebenden, notwendigen technischen Änderungen dar. Im Anschluss werden aus den theoretischen Grundlagen zentrale Thesen der Arbeit generiert. Anhand einer empirischen Untersuchung wird im dritten Teil eine Verifizierung bzw. Falsifizierung der zuvor aufgestellten Thesen vorgenommen. Mittels der Fragebogenmethode wurden ausgewählte Firmenkund Innen (bewusste Auswahl) 23 zum Thema SEPA kontaktiert. Im Anschluss an die Erläuterung der empirischen Vorgehensweise erfolgt die Darstellung und Interpretation der Ergebnisse. Um möglichst viele unterschiedliche Betrachtungsweisen und Blickwinkel einzubeziehen, wurden repräsentative Interviews 24 mit RepäsentantInnen des Bankensektors sowie Führungskräften aus Wirtschaftsunternehmen durchgeführt. Im Anschluss erfolgt eine übersichtsartige Zusammenstellung der zentralen Aspekte aus der empirischen Erhebung und den Interviews. Auf Basis dieser Ergebnisse werden im vierten Teil Handlungsempfehlungen für den Bankensektor entwickelt. Abschließend erfolgen ein Fazit sowie ein Ausblick auf den Bankenmarkt. 2 Darstellung der Entwicklungsgeschichte des Geldes, der SEPA, der rechtlichen Grundlagen sowie Aussagen zum deutschen Bankenmarkt Unser heutiges Wirtschaftssystem ist im Gegensatz zu früheren Epoche, stark vom Faktor Geld und dem Austausch von Zahlungsmitteln zwischen den beteiligten MarktteilnehmerInnen geprägt. Aufgrund der zunehmenden außenwirtschaftlichen Verpflechtungen der unterschiedlichen Volkswirtschaften ist ein funktionierendes und allgemein anerkanntes Bankwesen inklusive der Weiterentwicklung von neuen Zahlungsformen und Zahlungsinstrumenten unerlässlich. 22 Bei den drei Elementen handelt es sich um die SEPA-Überweisung, die SEPA-Lastschrift und die SEPA-Karte 23 Vgl. Kromrey 2009: Vgl. Reinders 2012: 84 6

20 2.1 Die Entwicklungsgeschichte des Geldes Die Entwicklungsgeschichte des Geldes ist grundsätzlich darauf ausgelegt, den Wirtschaftssubjekten die Nutzung der Geldmaterie ständig zu erleichtern und den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Veränderungen derart anzupassen, dass Geld seine Funktion immer besser erfüllen kann. Es kommt bei dieser Betrachtungsweise nicht darauf an, aus welchem Material das Geld besteht, sondern nur darauf, dass irgendein Medium die Anforderungen und Aufgaben möglichst vollkommen in einer Volkswirtschaft erfüllt. Money is what money does. 25 Wichtig ist jedoch, dass Geld in einer Volkswirtschaft bestimmte Funktionen erfüllt. Zu den wichtigsten Geldfunktionen 26 zählen: Wertaufbewahrungsmittel (Geld eignet sich als Kredit- und Sparmittel), Wertausdrucksmittel (d.h. Geld stellt eine Recheneinheit und einen allgemeinen Bewertungsmaßstab dar), Wertübertragungsmittel (d.h. es handelt sich um ein allgemein anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel). Die Nutzung von Geld erbringt den Wirtschaftssubjekten eine Vielzahl an Vorteilen. Aufgrund der Funktion als Bewertungs- und Recheneinheit lassen sich ökonomische Entscheidungen auf Basis von Geld bewerteten Größen treffen. Somit werden die Informationsmöglichkeiten der Wirtschaftssubjekte deutlich erhöht. Eine weitere elementare Geldwirkung stellt die Senkung von Transaktionskosten dar. Mittels Geld kann der Austausch von Gütern und Dienstleistungen und der damit einhergehenden Option der gegenseitigen Verrechnung deutlich erleichtert werden. Zudem erhöht Geld den Freiheitsgrad der einzelnen Wirtschaftssubjekte. Innerhalb der Volkswirtschaft steht die Möglichkeit, Investitions- und Konsumentscheidungen zu treffen. Aufgrund der Wertaufbewahrungsfunktion obliegt es den Wirtschaftssubjekten, Konsumverzicht zu leisten bzw. Kredite zu finanzieren. Die Entwicklungsgeschichte des Geldes wird in Abbildung 1 grafisch dargestellt. 25 < Vgl. Anderegg 2007: 20 7

21 Warengeld Im Tauschverkehr stellte sich heraus, dass bestimmte Waren sehr geschätzt wurden (z.b. Vieh, Salz). Diese Waren konnten relativ leicht gegen andere Waren eingetauscht werden. Metallgeld Die Nutzung des Warengeldes brachte Nachteile mit sich. Als größte Nachteile sind hier die nicht beliebige Teilbarkeit und die begrenzte Haltbarkeit anzuführen. Diese Nachteile hatten Edelmetalle (z.b. Gold, Silber) nicht. In Form von Barren, Stäben oder Körnern entwickelte sich das Metallgeld zum allgemeinen Tauschmittel. Münzgeld Die Nachteile des Metallgeldes (z.b. wiegen bei jedem Zahlungsvorgang, Bestimmung des Reinheitsgrades) wurden durch Einführung des Münzgeldes beseitigt. In der Anfangsphase der Nutzung des Münzgeldes waren darunter lediglich Münzen in Form von einheitlichen Metallstücken verstanden, deren Reinheitsgehalt und Gewicht von einer allgemein anerkannten Autorität (z.b. König, Fürst) garantiert wurden. In der Anfangsphase enttsprach der Metallwert der Münzen dem aufgrägten Wert (Nominalwert). In der heutigen Zeit ist der reine Metallwert im Vergleich zum Nominalwert deutlich geringer. Giral oder Buchgeld Aufgrund der Risiken im Fernhandel entwickelte sich bereits im ausgehenden Mittelalter das sogenannte Buch- oder Giralgeld. Münz- oder Notengeld wird hierbei auf ein Girokonto eingezahlt bzw. ein Kreditinstitut gewährt einen Kredit. KundenInnen erwerben somit eine täglich fällige Forderungen gegen das Kreditinstitut. Eine Verfügung ist z.b. mittels Scheck oder Überweisung möglich. Die Zahlungsvorgänge erfolgen in Form von Umbuchungen zwischen den Konten der Beteiligten. "Computergeld" In den letzten Jahren hat sich durch die zunehmende Elektronisierung des Zahlungsverkehrs eine bequemere Verfügungsform über Giral entwickelt.insbesondere die zunehmende Bedeutung des Kreditkartensegments ist hier zu nenenn. Abb. 1: Die Entwicklungsgeschichte des Geldes 8

22 Grundsätzlich lässt sich unter dem Begriff Zahlungsverkehr die Übertragung von Bar- und Buchgeld zwischen Unternehmen, privaten- und öffentlichen Haushalten subsumieren. In Deutschland ist die Deutsche Bundesbank für die Bargeldversorgung zuständig. Für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs stehen den beteiligten Wirtschaftssubjekten drei Arten von Zahlungsmitteln 27 zur Verfügung: Bargeldzahlungsverkehr halbbarer Zahlungsverkehr bargeldloser Zahlungsverkehr Der Bargeldzahlungsverkehr ist dadurch gekennzeichnet, dass hier ausschließlich Bargeld zwischen den Wirtschaftssubjekten übertragen wird. Im Geschäftsleben findet diese Za hlungsart vorwiegend dort Anwendung, wo Dienstleistungs- und Handelsbetriebe Privatpersonen als KundInnen haben. Der halbbare Zahlungsverkehr impliziert, dass mindestens einer der beteiligten Wirtschaftssubjekte über ein Konto verfügen muss. Vom Grundsatz her erbringt eine der Parteien eine bare Geldleistung, die in Buchgeld umgewandelt werden muss. Die Bedeutung des halbbaren Zahlungsverkehrs, der in Deutschland viele Jahre insbesondere mittels der Nutzung von Zahlscheinen betrieben wurde ist sehr gering. Aufgrund der Notwendigkeit des permanenten Austausches von Waren und Dienstleistungen hat sich in Deutschland der bargeldlose Zahlungsverkehr etabliert. Bei dieser Zahlungsverkehrsart findet keinerlei Berührung von Bargeld statt. Die beteiligten Wirtschaftssubjekte unterhalten ein Konto. Zu den Instrumenten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs gehören: die Überweisung (Einzelüberweisung 28, Sammelüberweisungsauftrag 29 und Dauerauftrag 30 und die neue SEPA-Überweisung) die Lastschrift (SEPA-Firmenkundenlastschrift, SEPA-Basislastschrift 31 und bis Februar 2014: Lastschrift mit Einzugsermächtigung, Lastschrift mit Abbuchungsauftrag 32 ) 27 Vgl. Olfert/ Reichel 2003: Vgl. < Vgl. < Vgl. < Vgl. < r/unbarer_zahlungsverkehr/die_sep a_lastschrift.html?view=render%5bdruckversion%5d> Vgl. <

23 der Scheckverkehr (Verrechnungsschecks, Barschecks, Inhaberschecks, Orderschecks, Rektaschecks 33 und bestätigter Bundesbankscheck 34 ) der Wechselverkehr (gezogene Wechsel 35, eigene Wechsel 36 ) Zu den wesentlichen Funktionen der Kreditinstitute in Deutschland gehören: Bankgeschäfte sind in 1 Abs. 1 Satz 2 KWG aufgezählt (z. B. Einlagengeschäft, Kreditgeschäft, Zahlungsverkehrsgeschäft, Geldkartengeschäft, Netzgeldgeschäft). Die Bedeutung einzelner Zahlungsinstrumente innerhalb des nationalen Bankensektors wird anhand nachfolgender Abbildung visuell dargestellt. Die Deutsche Bundesbank führte in den Jahren 2008 und 2012 eine Befragung von über 2000 Personen zu diesem Thema durch. Die StudienteilnehmerInnen wurden gebeten, während eines Zeitraumes von 7 Tagen ein Haushaltsbuch zu führen. Zahlungs- Verteilung nach Umsatz Verteilung nach Transaktionsanzahl instrument Umsatz in EUR Anteil in % % Veränderung zu 2008 Anzahl Anteil in % % Veränderung zu 2008 Barzahlung ,10-4, ,00-0,5 Kredikarte ,40 3, ,80 0,4 Überweisung ,20-0, ,30-0,5 Lastschrift ,70-1, ,30-0,3 Girocard ,30 2, ,40 2,5 Internetbezahlverfahren ,70 1, ,70 0,6 Abb. 2:Anteil von Zahlungsinstrumenten nach Ums atz und Transaktionsanzahl Quelle: in Anlehnung an Deutsche Bundes bank Die Bedeutung des Bargeldes hat abgenommen. Dies zeigt sich anhand der Analyse der Bundesbank. Aus Sicht des Handels sind mit der Vorhaltung von Bargeld etliche Nachteile verbunden. Um den KundInnen an der Kasse das notwendige Wechselgeld auszahlen zu können, ist die vorherige Anlieferung von Wechselgeld notwendig. Neben der kostenpflichtigen Anlieferung fallen Kosten für die Lagerung und die Bestückung der einzelnen Kassen an. Dies 33 Vgl. < Vgl. < ungsangebot.html > Bülow 2004: 9 36 Bülow 2004: Vgl. < Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichte/2012/2012_ 10_ monat s bericht.pdf? blob=publicationfile>

24 bezieht sich auf die Kosten für das anliefernde Werttransportunternehmen und die Arbeitszeit zur Befüllung der Kassen. Auch beim Zahlungsvorgang an sich fallen für das anbietende Unternehmen Kosten in Form von Arbeitszeiten der KassiererInnen für die Herausgabe des Wechselgeldes an. Gerade im Handelsbereich besteht zudem die Gefahr von Falschgeld 38 und Wechselfehlern. 39 Die Kostenspirale setzt sich bei der Kassenleerung fort. Der Zählvorgang, die Lagerung und die Vorbereitung für den Werttransport beanspruchen Arbeitszeit. Der Transport zur Bank und die Gebühr der Bank für das Bargeld verursachen weitere Kosten. 2.2 Grafische Darstellung der Entwicklungsgeschichte der SEPA Seit vielen Jahren besteht der Gedanke des Zusammenschlusses Europas, aus dem das Ziel der Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrsraumes 40 einschließlich der Zahlungsinstrumentarien entstanden ist. Die historische Entwicklung startete bereits Ende der 50er Jahre: 1957 Römische Verträge, hierin wurden die Grundlagen für den Zusammenschluss Europas festgelegt Werner-Plan der europäischen Kommission, der die Verwirklichung der Währungsunion bis 1980 beschloss EWWU (die 1. Stufe) diente maßgeblich dazu die Wirtschafts - und Haushaltspolitik der einzelnen Teilnehmerstaaten besser zu koordinieren. Der Vertrag von Maastricht mit seinen Konvergenzkriterien bildete die Grundlage EWWU (2. Stufe) bildete die Übergangsphase zur Schaffung der Voraussetzungen für den Übergang in die letzte Stufe. Die EWI wurde als Vorgängerin der EZB geschaffen EWWU Beginn der 3. Stufe. Die gemeinsame Währung erhielt den Namen Euro Einführung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Nachfolge der EZB auf die EWI White Paper als Ergebnis des SEPA-Workshops, bestehend aus ECSAs, 40 europäischen Banken und der EBA Einführung der EU-Standardüberweisung Verabschiedung des SEPA Cards Framework Start der SEPA. Einen Überblick über die wesentlichsten Meilensteine der SEPA gibt die Abb. 3 wieder. 38 Vgl. < Vgl. < Vgl. Arndt 2012: 19 11

25 November 2007 Verabschiedung der EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD) 1- Januar 2008 SEPA-Kartenzahlungsstandards werden eingeführt 28. Januar 2008 Einführung der SEPA Überweisung 31. Oktober 2009 PSD wird in nationales Recht umgesetzt 2. November 2009 Startzeitpunkt der SEPA-Lastschrift 1. November 2010 Passive Erreichbarkeit der Banken für SEPA-Lastschriften 1. Januar 2011 Verabschiedung der SEPA-Compliance für Karten-Schemes März 2012 Verordnung zur technischen Umsetzung der SEPA tritt in Kraft 8. November 2012 Deutsches Begleitgesetz wird im Bundestag verabschiedet 1. Februar 2014 Ablösung der "nationalen Altverfahren" Überweisung und Lastschrift Abb. 1: Entwicklungsstufen der S EPA Die Nutzung der SEPA-Zahlungsinstrumente wird ab Februar 2014 in folgenden Ländern Pflicht: Teilnehmerstaaten der SEPA Azoren Inseln Belgien, Bulgarien Dänemark, Deutschland Estland Finnland, Frankreich, Französisch-Guayana Griechenland, Guadeloupe Irland, Island, Italien Kanarische Inseln, Kroatien Lettland Liechtenstein, Litauen, Luxembourg Madeira, Malta, Martinique Niederlande, Norwegen Österreich Polen, Portugal Réunion, Rumänien Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien Tschechien Ungarn Zypern 12

26 2.3 Einfluss der deutschen Geldpolitik und der deutschen Kreditindustrie auf die Einführung der SEPA Im Jahre 2002 starte die Einführungsphase des Euro mit einem begrenzten Teilnehmerkreis 41, zu dem auch die Bundesrepublik Deutschland gehörte. Durch die Implementierung des Euro als einheitliche Währung wurde die Grundlage für SEPA und einem gemeinsamen Zahlungsverkehrsraum geschaffen. Neben der Vereinheitlichung der nationalen Zahlungsverkehrsinstrumente standen besonders die sehr unterschiedlichen Gebührenmodelle der einzelnen Banken im Fokus. Innerhalb des Kreises der SEPA-Teilnehmerstaaten existierten große Abweichungen. Viele KundInnen kritisierten die undurchsichtigen Gebührenmodelle der einzelnen Kreditinstitute. Mittels gesetzlicher Regelungen soll hier durch Einführung der SEPA eine verbesserte Transparenz geschaffen werden. Insbesondere die BewohnerInnen Deutschlands verbanden mit der D-Mark den Wiederaufbau und den Wirtschaftsaufschwung des Landes in der Nachkriegszeit. 42 Die D-Mark galt aufgrund ihrer Stabilität als zweitwichtigste Reserve- und Anlagewährung. Bereits seit einigen Jahren wird die Stabilität dieser Währung von zahlreichen Kritikern und Kritikerinnen stark angezweifelt. 43 Die Deutsche Bundesbank ist aufgrund ihrer Aufgaben 44 der Sicherung der Preisstabilität und Unabhängigkeit der Bundesbank von Weisungen der Regierung stark darin bemüht, den Euro als stabile Währung darzustellen und zu erhalten. Die institutionellen Rahmenbedingungen wurden von der Deutschen Bundesbank auf das Eurosystem übertragen und von der Europäischen Zentralbank (EZB) auf europäischer Ebene umgesetzt. Die Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) wurde gegründet, um stärker und auch verbandsübergreifend deutsche Interessen bei der schnellen Realisierung eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums zu vertreten. Zu den Hauptaufgaben zählte die Einbringung von Erfahrungen aus der hochgradigen Effizienz des nationalen Inlandszahlungsverkehrs, gekennzeichnet durch einen sehr hohen Automatisierungsgrad, in die Entwicklung eines europäischen Standards. 2.4 Beschreibung des nationalen Bankenmarktes Die historischen Entwicklungsprozesse in Deutschland hatten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklungsgeschichte des nationalen Bankenmarktes. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind gravierende Unterschiede im Bezug auf die Strukturierung des Bankensektors und 41 Vgl.< Vgl. < Vgl. < Vgl.< n.html>

27 der Zahlungsverkehrsverfahren sowie deren Nutzung zu erkennen. Aufgrund der Komplexität und der großen Bedeutung des Bankwesens innerhalb Deutschlands wurde die Bankenaufsicht 45 und Kreditwesengesetz 46 eingeführt. Elementares Ziel beider Komponenten ist die Erhaltung der Funktionsfähigkeit, Effizienz und Stabilität des Finanzsystems. 47 Das Bankensystem in Deutschland ist in zwei Stufen untergliedert. An der Spitze als Bank der Banken 48 steht die Deutsche Bundesbank. Zusammen mit den anderen nationalen, europäischen Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank trägt sie maßgeblich die Verantwortung für den Euro. Auf der zweiten Stufe stehen die Geschäftsbanken 49, die sich in Universal- 50 und Spezialbanken 51 gliedern. Abb. 4: Das Bankensystem in Deutschland Der deutsche Bankenmarkt ist geprägt durch das Drei-Säulen-Modell 52, bestehend aus Genossenschaftsbanken, Privatbanken und Sparkassen. 45 Vgl. < > Vgl. < Vgl. < Vgl. < fgaben.html> Vgl. < Vgl. < Vgl. < Vgl. Wegner 2009: 8 14

28 Abb. 5: Darstellung des deutschen Bankenmarktes Eine Besonderheit stellt hierbei der Sparkassensektor dar. Trotz einer Modifizierung der Anstaltslast 53 und des Wegfalls der Gewährträgerhaftung 54 bestehen noch immer Vorteile gegenüber den Genossenschafts- und Privatbanken. Der nach wie vor fehlende Wettbewerb innerhalb des Sparkassensektors resultiert aus dem Regionalprinzip. 55 Der deutsche Bankenmarkt wird generell als zersplittert, overbanked und aufgrund der hohen Dichte an Bankstellen auch als overbranched gesehen. 56 Auf dem deutschen Bankenmarkt hat sich der Bestand der Kreditinstitute in den letzten Jahren reduziert, allerdings nicht in dem Maße wie in anderen Ländern. Jahr Anzahl der Kreditinstitute Abb. 6: Entwicklungstendenzen im deutschen Bankenmarkt Quelle: In Anlehnung an Deutsche Bundesbank Die Städte und Kommunen besaßen als TrägerIn einer Sparkasse die Pflicht, diese personell und finanziell derart auszustatten, dass diese ordnungsgemäß ihre Aufgaben erfüllen konnte. Im Gegenzug flossen Ausschüttungen aus erwirtschafteten Gewinnen an den/die GewährträgerIn. 54 Für Verbindlichkeiten der Sparkasse haftete der/die jeweilige GewährträgerIn unbeschränkt. 55 Vgl. < > Vgl. Achenbach et al 2006: Vgl. < Downloads/Veroeffentlichungen/Bericht_Studie/bankstellenbericht_201 1.pdf? blob=publicationfile>

29 Als Hauptgrund für diese geringe Konsolidierung ist die starre Säulenstruktur zu sehen. Bei diesem Modell ist es zwar möglich, dass Sparkassen ein privates Geldinstitut erwerben, der umgekehrte Weg ist jedoch ausgeschlossen. Der nationale Bankenmarkt befindet sich unter starkem Wettbewerbsdruck. Neben dem bereits bestehenden inländischen Konkurrenzkampf ist zu beobachten, dass verstärkt ausländische MitbewerberInnen auf den deutschen Markt drängen. Eine Intensivierung des Wettbewerbs wird zudem durch die steigende Zahl von Nichtbanken 58 und Zahlungsinstituten 59 deutlich ersichtlich, die, bedingt durch geringere bankenaufsichtsrechtliche Anforderungen, einen Wettbewerbsvorteil erzielen. 2.5 Vergleich zwischen dem deutschen und dem europäischen Bankensektor Betrachtet man die Nutzung der nationalen Zahlungsverkehrsinstrumente im Euroraum für das Jahr 2004, wird die unterschiedliche Verwendung der einzelnen Zahlungsinstrumente schnell ersichtlich (vgl. Abb. 7). Abb. 7: Prozentuale Aufteilung der Zahlungsinstrumente im Euroraum Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Grass 60 Das Zahlungsinstrument Überweisung wurde in nahezu allen Ländern in größerem Umfang genutzt. Ausnahmen bildeten lediglich die Länder Portugal, Irland, Spanien und Frankreich. Das Lastschriftverfahren, basierend auf den nationalen gesetzlichen Regelungen, wurde lediglich in Deutschland, Frankreich und Österreich in nennenswertem Umfang genutzt. In Deutschland werden mehr Lastschriften abgewickelt als in jedem anderen Land der Europäischen Union. Ein besonderes Entwicklungspotential scheint gerade das Kartensegment mit einer jährlichen 58 Vgl. < Vgl. < te.html> Vgl. < kundenverkehr/ html?mode=print>

30 Zunahme der Kreditkarten von 20% p.a. zu bergen. Neben der unterschiedlichen Nutzung der Zahlungsinstrumente innerhalb der SEPA-Teilnehmerstaaten ist insbesondere das Thema Bankgebühren sehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden. Studien belegen, dass BankundInnen neben der Höhe der Bankgebühren auch zunehmend mit einer Intransparenz konfrontiert werden. KonsumentenschützerInnen fordern das Ende des Wildwuchses bei den Bankspesen. 61 Aus ihrer Sicht zahlen die Bankkunden auf diese Weise für die gegenwärtige Bankenkrise Der moderne Zahlungsverkehr sowie Abwicklung des Interbankenverkehrs Seit vielen Jahrhunderten werden Instrumentarien des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Deutschland genutzt. Globale Krisen (z.b. Erster und Zweiter Weltkrieg) führten zu wiederkehrenden Rückschlägen in der Entwicklungsgeschichte der einzelnen bargeldlosen Zahlverfahren. Die Entwicklung des elektronischen Zahlungsverkehrs 63 hingegen revolutionierte die Zahlungsverkehrslandschaft in Europa, Asien und Amerika. Diese Entwicklungstendenz wurde im europäischen Wirtschaftsraum durch die Einführung der Europäischen Währungsunion deutlich verstärkt. Vor Einführung der SEPA wickelten die deutschen Kreditinstitute ihren ausländischen Zahlungsverkehr über ausländische Korrespondenzbanken in den Ländern des Zahlungsempfängers ab. Die Abwicklung des nationalen Zahlungsverkehrs erfolgte über eigene Gironetze der Kreditinstitutsgruppen bzw. über die Deutsche Bundesbank. Abb. 8: Abwicklungsmöglichkeiten des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs 61 Vgl. < Vgl. < Vgl. <

31 Im nationalen und internationalen Zahlungsverkehr wird den Kunden/Kundinnen die Option unterbreitet, einzelne oder alle eingereichten Zahlungen als Massenzahlungen bzw. als Individualzahlungen einzureichen. Die Unterscheidung beider Zahlungsarten ist im Hinblick auf die Höhe des Zahlbetrages, der Dringlichkeit und der möglicherweise notwendigen Zahlungsdisposition notwendig. Zahlungen, die als Massenzahlung eingereicht und abgewickelt werden, sind i.d.r. durch Kriterien wie nicht eilbedürftig und eine geringe Betragshöhe gekennzeichnet. Die einzelne Zahlungstransaktion ist für das ausführende Kreditinstitut nicht dispositionsrelevant. Die Bedeutung des Massenzahlungsverkehrs in Deutschland ist aufgrund der großen Stückzahlen sehr hoch. Derzeit werden in Deutschland pro Tag ca. 10,1 Mio. Transaktionen mit einem Volumen von über 8,9 Mrd. Euro abgewickelt. 64 Um den Anforderungen hoher und zeitkritischer Zahlungen Rechnung tragen zu können, wurde auf europäischer Ebene das TARGET2-System im Jahr 2007 eingeführt. Dieses Zahlungssystem der nationalen Zentralbanken ermöglicht eine nationale und europaweite Abwicklung von eilbedürftigen Großbetragszahlungen in Europa. Die Bedeutung von TARGET in Hinblick auf die abgewickelten Stückzahlen und Volumina wird in Abb. 9 dargestellt. Anzahl der Billionen EUR Transaktionen % Anstieg % Anstieg Gesamtsumme , ,23 Tagessumme , ,630 Abb. 9: Darstellung der TAREGT Volumen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Veröffentlichung der Bundes bank 65 Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs in Deutschland erfolgt aktuell über folgende Zahlungssysteme: 64 Vgl. < Downloads/Kerngeschaeftsfelder/Unbarer_Zahlungsverkehr/die_abwick lung_von_massenzahlungen das_angebot_der_deutschen_bundesbank.pdf? blob=publicationfile > Vgl. < Downloads/Publications/EZB/target_annual_report_2012.pdf? blob=p ublicationfile>

32 TARGET Abwicklung von Großbetragszahlungen in EUR in die Teilnehmerländer Abwicklung erfolgt in Echtzeit (real-time) SEPA Abwicklung von SEPA-Überweisungen, SEPA-Lastschriften und des SEPA-Kartengeschäft innerhalb der SEPA Teilnehmerländer. Dient nicht zur Abwicklung von besonders eilbedürftigen Zahlungen. EMZ Wird parallel bis Februar 2014 zur Abwicklung des nationalen Zahlungsverkehrs (Überweisung, Lastschrift) in der Währung Euro angeboten ausländische Korrespondenzbanken Abwicklung des europäischen und globalen Zahlungsverkehrs in allen Währungen. Teile des europäischen "Massenzahlungsverkehrs" können parallel über SEPA abgewickelt werden. eigene Gironetze Bankengruppen unterhalten intern eigene elektronische Gironetze zur Abwicklung des in- und ausländischen Zahlungsverkehrs. Abb. 10: Zahlungssysteme in Deutschland 2.7 Voraussetzungen zur Einführung der SEPA Der erfolgreiche Start der SEPA ist entscheidend von der termingerechten Einführung und Akzeptanz und Umsetzung der technischen und rechtlichen Anforderungen im Kunden/Kundinnensegment und Bankensektor abhängig Technische Voraussetzung im Hinblick auf die Implementierung der SEPA Um eine angestrebte Straight Through Processing (STP) -Verarbeitung erreichen zu können, wurde vom Europäischen Payments Council (EPC) in Zusammenarbeit mit S.W.I.F.T. ein einheitliches Datenformat entwickelt. Als Basis dieses neuen SEPA-Datenformates dient der Standard UNIFI (ISO 20022). 66 Mittels dieses neuen Datenformates soll die Interoperabilität im Bankenmarkt deutlich gesteigert und für eine höhere Automationsfähigkeit der Zahlungsinfrastrukturen in SEPA gesorgt werden. Mittels ISO werden somit die Vorgaben für die nationale Regelung von Zahlungsverkehrsvorgängen im XML-Format 67 definiert. Das neue Datenformat soll maßgeblich zur Reduktion der z.zt. noch bestehenden Koexistenz der verschiedenen Standards im Bereich Zahlungsverkehrsverfahren beitragen und dient als Ansatz zur Modellierung eines Systems zur Abwicklung von Finanztransaktionen auf einer gemeinsamen Plattform. Das angestrebte Hauptziel ist die Entwicklung einer einheitlichen und verbindlichen Sprache im Bereich des nationalen und europäischen Zahlungsverkehrs. 66 Vgl. < Vgl. Sebestyen 2010: 17 19

33 Die Einführung des neuen Datenformates beinhaltet einen hohen Investitionsbedarf, sowohl in finanzieller als auch personeller Hinsicht. Zu den elementaren Umstellungsaktivitäten im Bankensektor gehören folgende Punkte: Die KundInnen-Bank-Schnittstelle und die Transfermedien (z.b. Multicash 68, EBICS 69 ) müssen erweitert werden, um das SEPA-Datenformat in der Übergangsphase parallel verarbeiten zu können. Das Buchungssystem muss der Kreditinstitute muss erweitert/angepasst werden. Die Interbankenschnittstelle (S.W.I.F.T. FileAct 70, EBICS) muss neu definiert werden. Eine Anpassung der Kontoauszüge in elektronischer als auch in Papierform ist notwendig. Vor der SEPA Teilnahme haben die Kreditinstitute umfangreiche Testaktivitäten durchzuführen (Funktions- und Pflichttests mit der Bundesbank). Auf Kundenwunsch sind zudem gemeinsame Testaktivitäten durchzuführen Rechtliche Grundlagen im Hinblick auf die Implementierung der SEPA Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen werden nachfolgend visuell dargestellt. Payment Service Directive SEPA-Migrationsverordnung (EU-VO Nr. 260/2012) - SEPA Credit Transfer Scheme Rulebook - SEPA Direct Debit Scheme Rulebook - SEPA Cards Framework Abb. 10: Rechtliche Grundlagen der S EPA Die Europäische Kommission entwickelte zusammen mit den europäischen Bankenverbänden und dem EPC einen neuen und einheitlichen Rechtsrahmen (Payment Service Directive, PSD 71 ). Dieser Rechtsrahmen wurde bereits am vom Europaparlament beschlossen und zwischenzeitlich in nationales Recht umgesetzt. Die Intention dieses Rechtsrahmens begründet sich in der Vereinheitlichung der rechtlichen Rahmenbedingungen im SEPA-Raum. Mittels 68 Vgl. < Vgl. < Vgl. Nitsch 2011: Vgl. <

34 gleicher Wettbewerbs- und Marktzugangsbedingungen soll eine deutliche Marktliberalisierung erfolgen. Eine weitere Novität stellt die Öffnung des Marktes für AnbieterInnen ohne Banklizenz (ZahlungsdienstleisterInnen) dar. Unter dem Gesichtspunkt des VerbraucherInnenschutzes wird durch den neuen Rechtsrahmen eine erhöhte Transparenz geschaffen. Als Beispiel ist hier die erhöhte Informationspflicht aus dem AnbieterInnensegment anzuführen. Insbesondere werden die Punkte Haftungsregelungen und Rechtssicherheit deutlich in den Mittelpunkt gestellt. Zur weiteren Harmonisierung des europäischen Bankenmarktes wurde am die SEPA- Migrationsverordnung in Kraft gesetzt. Innerhalb dieser Verordnung sind unter anderem die technischen Vorschriften und Geschäftsanforderungen für die einzelnen SEPA- Zahlungsinstrumente erläutert. 72 Die bisher gültigen nationalen Überweisungen und Lastschriften werden zum durch die neuen SEPA-Verfahren abgelöst. Die rechtlichen Grundlagen für die drei SEPA-Zahlungsinstrumente sind im SEPA Credit Transfer Scheme Rulebook 73, SEPA Direct Debit Rule Book 74 und um SEPA Cards Framework 75 verbindlich geregelt. Um am SEPA-Verfahren überhaupt teilnehmen zu dürfen, ist es notwendig, dass die Kreditinstitute eine Beitrittserklärung gegenüber dem EPC zeichnen, die auch dessen Annahme bedarf. Die Kreditinstitute können diese Erklärung selbst oder durch einen/eine benannten/benannte VertreterIn (z.b. Konzernmutter, kreditwirtschaftlicher Verband) abgeben Verbesserung der Datenqualität bei Kundenaufträgen Um die Effizienz der neuen SEPA-Zahlungssysteme deutlich steigern zu können, sind Kreditinstitute auf die angelieferte Datenqualität der KundInnenaufträge angewiesen. Viele FirmenkundInnen und PrivatkundInnen haben mit dem Wechsel des seit Jahrzehnten angewendeten Kontonummer/BLZ-Schemas große Probleme, sich den Themen IBAN und BIC zu nähern. Unvollständig oder falsch eingereichte Überweisungen bzw. Lastschriften erhöhen den manuellen Aufwand der Kreditinstitute im Hinblick auf eine notwendige Nachbearbeitung bzw. Information wegen Nicht-Ausführbarkeit 77 ( 65 PSD). Der Nachbearbeitungsvorgang ist personal- und zeitintensiv und verursacht Zusatzkosten. Dies wirkt sich letztlich negativ für KundInnen aus, da termingebundene Überweisungen ggf. nicht fristgerecht versenden können. Zusätzlich erhöht sich das Risiko falsch eingereichter 72 Vgl. < > Vgl. < > Vgl. < > Vgl. < Die Teilnehmer bestätigen durch die Abgabe der Erklärung ihr Einverständnis mit dem vom EPC in den jeweiligen Rulebooks definierten Rechten, Pflichten, Gebühren und Startterminen. 77 Vgl. <

35 Überweisungen seitens der KundInnen. Falsch eingereichte Überweisungen gehen komplett zu Lasten der Kundschaft. Eine Rückrufmöglichkeit ist vom Gesetz her nicht gegeben. 78 Die STP-Quoten sind in Abb. 11 dargestellt elektronisch beleghaft Durchschnitt National Grenzüberschreitend Abb.11: STP-Quoten (national/international) Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an den Bankenverband Akzeptanz der SEPA und die Ablösung der Altverfahren In den letzten Jahren haben sich innerhalb Europas aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse der KundInnen 80 unterschiedliche Zahlungsmethoden und Zahlungsverfahren entwickelt. Im Hinblick auf die Harmonisierung innerhalb Europas wurde durch die schrittweise Einführung der SEPA der Grundstein für ein einheitliches und transparentes Zahlverfahren gelegt. Zahlungsverkehr vor der Einführung der SEPA: In den europäischen Staaten wurden nationale ggf. auch lokale Lösungen bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs entwickelt und fanden über Jahrzehnte Anwendung. Zahlungsverkehr nach Einführung der SEPA: Das Zahlverfahren SEPA bietet den Teilnehmerstaaten eine gemeinsame Lösung für die Zahlungsinstrumente Überweisung, Lastschrift und Karte und lässt Freiraum für optionale Zusatzservices der einzelnen Banken. 78 Vgl. < Vgl. < Vgl.< > ohne Datum

36 Jedes Land innerhalb der Europäischen Union nutzte unterschiedliche Zahlungsverfahren. Die Abwicklungsabläufe und die gesetzlichen Grundlagen und VerbraucherInnenschutzrechte waren unterschiedlich ausgeprägt. Insbesondere der Auslandszahlungsverkehr implizierte ein hohes Maß an Komplexität und Risiken sowohl auf Seiten der Kundschaft als auch im Bankensektor. Die Teilnehmerstaaten einigten sich auf ein verbindliches, gemeinsames Zahlverfahren mit einheitlichen Abläufen. Insbesondere die gesetzlichen Grundlagen für diese neuen Zahlverfahren und der VerbraucherInnenschutz wurden harmonisiert. Durch Einführung der SEPA ist die Komplexität des ausländischen Zahlungsverkehrs reduziert worden. Zahlungen in die SEPA-Teilnehmerländer sind als Inlandszahlungen zu betrachten. In den letzten Jahren wurden in den einzelnen Mitgliedsländern die Zahlungsverkehrsformate Schritt für Schritt angeglichen. Aufgrund der hohen Investitionskosten haben sowohl viele Kreditinstitute als auch KundInnen nicht die Strategie eines first-movers oder fast-followers 81 verfolgt, sondern die Kinderkrankheiten einer Marktentwicklung abgewartet und die hohen Entwicklungs-, Einführungs- und Marketingkosten anderen Unternehmen überlassen. Besonders bedenklich ist jedoch die Umsetzungssituation bzw. der Umsetzungsstand des öffentlichen Sektors 82 in Deutschland. Obwohl die Realisierung der SEPA eine Forderung der europäischen Politik darstellt, hielt sich dieser Sektor lange Zeit mit Investitionen in SEPA zurück. Insbesondere der nach wie vor geringe Informationsstand in kleinen und mittelständischen Betrieben stellt eine große Herausforderung für den finalen Ablösungstermin im Februar 2014 dar. Nur durch eine verbesserte Informationspolitik der Medien, der Politik und des Bankensektors ist der Termin überhaupt haltbar. Im Hinblick auf diese kurze noch verbleibende Zeitspanne bis zum finalen Termin wurde in einer Kooperation zwischen der Deutschen Bundesbank und dem Bundesministerium für Finanzen der Deutsche SEPA-Rat geschaffen. Neben den beiden genannten Institutionen gehören dem Rat auch VertreterInnen der wichtigsten Interessengruppen an. 83 Ziel der Implementierung des SEPA-Rates ist die bessere Abstimmung und gegenseitige Hilfestellung zwischen der Kreditwirtschaft und den Nutzern auf 81 Vgl. Achenbach et al. 2006: Vgl. Kirk 2009: 4 83 Zu den Vertreterinnen und Vertretern der Spitzenverbände gehören auf Angebotsseite die Kreditwirtschaft und auf der NachfragerInnenseite VertreterInnen aus den Bereichen der Unternehmen, VerbraucherInnen, Handel, Versicherungen, öffentliche Kassen und Wohlfahrtsorganisationen. 23

37 KundInnenseite. Wichtige Basisinformationen zu SEPA wurden auf einer eigens eingerichteten Internetseite 84 veröffentlicht. Für den Bankensektor stellt das parallele Betreiben des Zahlungsverkehrsapplikationen einen erheblichen Mehraufwand an Personal- und Sachkosten dar. Unter ökonomischen Gesichtspunkten ist eine schnelle Umstellung der KundInnen dringend erforderlich. Die drastisch sinkenden Margen im Zahlungsverkehr werden den Bankensektor zur Überprüfung und ggf. zur Änderung seiner Zahlungsverkehrsstrategie zwingen. Es bieten sich die Optionen NischenanbieterInnen 85, NiedrigpreisanbieterInnen oder Serviceführerschaft. Ein Großteil der Kreditinstitute steht zwangsläufig vor der Entscheidung, einen Teil oder den gesamten Zahlungsverkehr im Rahmen von strategischen Partnerschaften (z.b. Outsourcing 86, Offshoring 87 ) abzuwickeln. 2.9 Erläuterung der SEPA-Elemente SEPA ermöglicht den EU-BürgerInnen die Nutzung von drei neuen Zahlungsinstrumenten: Abb.13: Übersichtsartige Darstellung der S EPA-Zahlungsinstrumente Seit 2008 können FirmenkundInnen und Privathaushalte die SEPA-Überweisung parallel zu den bisher verwendeten Verfahren nutzen. Die SEPA-Lastschrift bzw. die SEPA-Karte wurden kurze Zeit später eingeführt. Die Abwicklungsmodalitäten der SEPA-Überweisung werden in Abb. 14 und die der SEPA-Lastschrift in Abb. 15 grafisch dargestellt. 84 Vgl. < Vgl. Kotler et al 2011: Vgl. Hermes/Schwarz 2005: Vgl. Hartmann 2010: 3 24

38 Abb. 14: Prozess der S EPA-Überweisung Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an S EPA Direct Rulebook, Version 6.1 Die bisherigen nationalen Überweisungsmechanismen werden durch Nutzung der SEPA- Überweisung 88 auf die teilnehmende Eurozone ausgedehnt. Das angestrebte Ziel stellt eine identische Abwicklung des Überweisungsverkehrs im Inland und im SEPA-Raum dar, verbunden mit der Ablösung der länderspezifischen und sehr uneinheitlichen Altverfahren. Die Kontenidentifizierung erfolgt im Gegensatz zu den bisher im Inland verwendeten Bankleitzahlen und Kontonummern nur noch über IBAN und BIC. Es findet in diesem Zusammenhang nicht nur eine Vereinheitlichung der Transferwege statt. Zu beachten sind auch die neu geschaffenen und standardisierten Rückgabegründe (Reason Codes 89 ). Die wesentlichen Unterschiede zwischen dem bisherigen nationalen Überweisungsverfahren und der SEPA-Überweisung sind in Abb. 15 grafisch dargestellt Merkmale der SEPA-Überweisung: Auftragswährung Euro, maximale Laufzeit von der Auftragserteilung bis zur Gutschrift: 1 Bankarbeitstag (bei beleghaften Aufträgen maximal 2 Tage). Übermittlung des vollen Zahlbetrages ohne Abzüge, keine Betragsbegrenzungen, Übermittlung aller Verwendungszweckdaten, dezidierte Auftraggeberreferenz, keine Preisregulierung, International Bank Account Number (IBAN) und Bank Identifier Code (BIC) statt Bankleitzahl und Kontonummer, umfasst Einzel- und Massenüberweisungen, nicht für den Eilzahlungsverkehr geeignet, Meldepflicht nach Außenwirtschaftsverordnung bleibt bei Zahlungen über12.500, Euro bestehen. Zu den Reason Codes zählen: Reject (Rückgabe durch Auftraggeberbank wegen fehlerhafter oder unvollständiger Daten), Return (Rückgabe durch Empfängerbank z.b. bei geschlossenem Konto). 25

39 Abb. 15: Unterschiede des bisherigen nationalen Überweisungsverfahrens zu S EPA Das neue SEPA-Verfahren bietet den NutzerInnen im Hinblick auf das Anwendungsgebiet und die Preisstruktur erhebliche Vorteile zu den bisher strikt voneinander getrennten In- und Auslandsüberweisungen. Mittels der SEPA-Überweisung können seit 2008 Zahlungstransaktionen in die SEPA-Teilnehmerländer übermittelt werden. In der Vergangenheit wurden Auslandszahlungen mittels dem Formular Z1 (Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr 90 ) bzw. und in DTAUS-Verfahren 91 eingereicht. Bei der Nutzung von SEPA-Überweisungen ist in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, dass in Deutschland eine Meldepflicht für Transaktionen an Euro besteht. Diese Meldepflicht beruht auf den Grundlagen des Außenwirtschaftsgesetzes und der Außenwirtschaftsverordnung. Die erhobenen Daten dienen der Bundesbank zur Erstellung der Zahlungsbilanz und liefern zusätzlich die Datengrundlage für den deutschen Beitrag zur Erstellung der Zahlungsbilanz der Europäischen Union und der Europäischen Wirtschaftsunion. Die Aussagekraft der erstellten Zahlungsbilanz bezieht sich auf die außenwirtschaftlichen Verflechtungen Deutschlands bzw. der Europäischen Union/Währungsunion. Unter folgenden Voraussetzungen besteht eine Meldepflicht gem. Außenwirtschaftsgesetz und Außenwirtschaftsverordnung: Zahlungen ab einer Betragshöhe von Euro bzw. des Gegenwertes in fremder Währung sind meldepflichtig. 90 Vgl. < ice/meldewesen/aussenwirtschaft_formular_ Center/aussenwirtsc haft_formular_center.html> Vgl. <

40 Zahlungen an gebietsfremde Personen bzw. an gebietsansässige Personen für Rechnung einer gebietsansässigen Person sind meldepflichtig. Zahlungen von gebietsfremden Personen bzw. von gebietsansässigen Personen für Rechnung einer gebietsfremden Person sind meldepflichtig. Von der Meldepflicht ausgenommen sind folgende Zahlungen: Zahlungsein- und Zahlungsausgänge unter Euro bzw. des Gegenwertes in fremder Währung. Zahlungen, die im Zusammenhang mit Warenein- und -ausfuhren stehen. Zahlungen, die der Gewährung; Aufnahme und Rückzahlung von Krediten mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr. Weiterleitungen von Zahlungen zwischen Gebietsfremden durch Gebietsansässigen. Bei der SEPA-Überweisung wird es im Hinblick auf die Ablösung der Altverfahren und die Umstellung auf die neuen SEPA-Verfahren eine Klassifizierung der KundInnen in die Bereiche Firmen und Verbraucherinnen geben. Für die Umstellung sind folgende Termine von besonderer Bedeutung: SEPA SEPA SEPA SEPA SEPA Ab Ende der nationalen Verfahren Ab FirmenkundInnen müssen SEPA nutzen Ab VerbraucherInnen dürfen Kontonummer und Bankleitzahl weiter nutzen Ab Nutzung von IBAN-only im nationalen Zahlungsverkehr Ab Nutzung von IBAN-only im internationalen Zahlungsverkehr Abb. 16: S EPA-Umstellungstermine 27

41 Eine Novität stellt die SEPA-Lastschrift im nationalen und europäischen Zahlungsverkehr dar. Besondere Merkmale der SEPA-Basislastschrift und der Firmenlastschrift Die Lastschrift kann nur in der Währung Euro gezogen werden. Die Identifikation der KundInnenkonten erfolgt anhand IBAN und BIC Mittels des SEPA-Mandates autorisiert der/die ZahlerIn die Lastschrift und erteilt somit Weisungen an die ZahlerInbank und an den/die ZahlungsempfängerIn. Der/die ZahlungsempfängerIn bestimmt bei Einreichung der Lastschrift den Fälligkeitstermin (Due Date). Dem/der ZahlerIn muss 14 Kalendertage vor Fälligkeit der Einzug angekündigt werden. Es ist möglich, dass sich beide Vertragsparteien auch intern auf andere Fristen einigen können. Handelt es sich um gleichbleibende Beträge so ist nur eine einmalige Information unter Angabe der Fälligkeizstermine notwendig. Der/die ZahlerIn kann unberechtigte Lastschriften binnen 13 Monaten ab Kontobelastung zurückgeben. Die Nutzung des SEPA-Lastschriftverfahrens ist abhängig von einem SEPA-Mandat, welches den/der LastschriftgläubigerIn ermächtigt, fällige Beträge bei dem/der LastschriftschuldnerIn einzuziehen. Zeitgleich wird die Bank der Lastschriftempfängerin bzw. des Lastschriftempängers mit der Einlösung beauftragt. Die Mandatserteilung bedarf keiner speziellen Form und kann in elektronischer Form oder in Papierform erteilt werden. Zu beachten ist die Laufzeit des Mandates. Wird innerhalb von 36 Monaten kein erneuter Einzug getätigt, so erlischt das Mandat. Ein Aufleben dieses Mandates ist nicht mehr möglich. Um eine verbesserte Transparenz zu erreichen, wird jedes Mandat durch eine Mandatsreferenz gekennzeichnet, die durch den/die LastschrifteinreicherIn selbst vergeben werden kann. Die verbindlichen Mindestinhalte 92 des Mandates werden im SEPA Direct Debit Rulebook verbindlich geregelt. Bei der SEPA- Lastschrift werden den Kunden/Kundinnen zwei Verfahren angeboten, die SEPA- Basislastschrift und die SEPA-Firmenlastschrift. Der grundlegende Unterschied zwischen beiden Varianten stellt die Rückgabefrist dar. Bei der Basislastschrift wird dem/der ZahlerIn eine Widerspruchsmöglichkeit von bis zu acht Wochen nach Belastungstermin eingeräumt. Bei der Firmenlastschrift hat der/die ZahlerIn keinen Erstattungsanspruch. Die Firmenlastschrift darf nur Anwendung finden, wenn der/die ZahlerIn vom Gesetz her nicht als VerbraucherIn anzusehen 92 Die Mindestinhalte des Mandats: eindeutige Mandatsreferenz, die Adressdaten des Debitors sowie des Creditors, Unique Identifier des Creditors (Alleinstellungsmerkmal), IBAN und BIC des Debitors, Vertragsnummer, Beschreibung des Vertrags, Lastschriftart, Ort und Datum. 28

42 ist. Der Unternehmenssektor kann sowohl die Basis- als auch die Firmenlastschrift nutzen. Bei der Basislastschrift ist der/die LastschriftgläubigerIn verpflichtet, 14 Tage vor Belastung des/der LastschriftschuldnerIn dieser/diesem eine Vorabinformation zukommen zu lassen. Erst im Anschluss ist es dem/der LastschriftgläubigerIn möglich, die Lastschrift bei seinem Kreditinstitut einzureichen. Bei diesem Verfahren sind jedoch Vorlagefristen zu beachten. Handelt es sich um Erst- bzw. Einmallastschriften so muss die Transaktion fünf Tage vor Belastung des/der Schuldners/Schuldnerin bei der ersten Inkassostelle einreicht werden. Liegt eine wiederkehrende Lastschrift vor, so verkürzt sich die Vorlagefrist auf zwei Tage. Mittels des CSM 93 leitet die erste Inkassostelle die Lastschrift an das bezogene Kreditinstitut weiter. Ende 2013 wird zusätzlich eine Option mit einer Vorlagefrist von 1 Bankgeschäftstag für erste und Folgelastschriften eingeführt. Am vorgegebenen Belastungstag (Due Date) erfolgt die Belastung des Kundenkontos. Jedem/jeder KontoinhaberIn obliegt es, sein/ihr Konto für SEPA-Lastschriften sperren zu lassen. Hierbei werden folgende Sperrmöglichkeiten angeboten: Sperre nach dem Namen des/der ZahlungsempfängerIn, Betrag, Periodizität, Black- 94, Whitelist 95, Komplettsperre 96. Um den KundInnen in Deutschland den Übergang auf die neuen SEPA-Lastschriftverfahren zu erleichtern, wurde vom Gesetzgeber im Juli 2012 beschlossen, dass eine bestehende Einzugsermächtigung 97 als SEPA-Mandat genutzt werden kann. Voraussetzung ist jedoch, dass der/die ZahlerIn dem/der ZahlungsempfängerIn in der Vergangenheit bereits eine schriftliche Einzugsermächtigung und somit eine Ermächtigung erteilt hat, fällige Zahlungen mittels Lastschrift vom ihren bzw. seinem Konto einzuziehen. Die zweite Voraussetzung stellt eine Vereinbarung zwischen dem/der ZahlerIn und dem/der ZahlungsdienstleiterIn dergestalt dar, dass der/die ZahlerIn zugleich seinen/seine ZahlungsdienstleisterIn anweist, die von dem/der ZahlungsempfängerIn initiierten Lastschriften einzulösen, und dass die bereits bestehende Einzugsermächtigung jetzt als SEPA-Lastschriftmandat genutzt werden soll. Die bisher in Deutschland häufig verwendete Abbuchungsauftragslastschrift 98 wird nicht migriert und entfällt 93 CSM steht für Clearing and Settlement Mechanism. Dieses Verfahren wird zur Übermittlung der Lastschrifttransaktionen von der ersten Inkassostelle an das bezogene Kreditinstitut verwendet. 94 Vgl. < l%c3%b6schung/> Vgl. < Vgl. < Vgl. < Vgl. < >

43 ab 1. Februar Ab diesem Termin kann nur die Entscheidung über die Nutzung der SEPA- Basislastschrift bzw. der SEPA-Firmenlastschrift getroffen werden. 1.Mandatserteilung Lastschrift SchuldnerIn 2.Vorabinformation Lastschrift GläubigerIn 6. Belastung des Kontos 2. Vorabinformation 3.Einreichung der Lastschrift 7. Gutschrift SchuldnerInbank 4. Weiterleitung und Vorlage der Daten GläubigerInbank 5.Zahlungsverarbeitung Abb. 17: Prozess der S EPA-Basislastschrift Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an S EPA Direct Debit Rulebook, Version Mandat Lastschrift- SchuldnerIn Lastschrift GläubigerIn SchuldnerInbank 5 6 GläubigerInbank 3. Bestätigung Mandat 4. Einreichung der Lastschrift (Due Date 14 bis Due Date 1) 5. Vorlage der Lastschrift bei der SchuldnerInbank/Zahlstelle (Due Date 1) 6. Verrechnung der Zahlung 7. Kontobelastung SchuldnerIn 8. Gutschrift Abb. 17: Prozess der S EPA-Firmenlastschrift Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an S EPA Direct Debit Rulebook, Version

44 Im Rahmen des Umstellungsprozesses wurden zudem die bisherigen Lastschriftrückgabegründe (R-Transaktionen) komplett überarbeitet. Dies erfolgte ebenfalls im Hinblick auf eine verbesserte Transparenz der Nutzer. Es stehen folgende Rückgabeoptionen zur Auswahl: Revokation: Rückruf durch den/die EinreicherIn vor Verrechnung und Verarbeitung Request for Cancellation: Rückruf durch den/die EinreicherIn vor Verrechnung und nach Verarbeitung Reject: Rückgabe aus technischen Gründen (z.b. Formatfehler) Refusal: Widerspruch der Zahlerin/des Zahlers vor Belastung (z.b. bei Sperre) Reversal: Rückruf durch EinreicherInbank nach Verrechnung Refund: Widerruf der Zahlerin/des Zahlers nach Belastung Return: Rückgabe durch die Zahlerin/den Zahler (z.b. wegen Widerspruchs) oder durch die Zahlstelle (z.b. mangels Deckung) 31

45 Mandatsverwaltung Lastschriften CORE - Basislastschrift (B2C) Geltungsbereich Unternehmen und Verbraucher- Innen Fristen (Einzug) Handelt es sich um einen ersten oder einmaligen Einzug Due Date minus 5 Tage Bei Folgeeinzügen Due Date minus 2 Tage Fristen (Rückgabe) Im Normalfall besteht eine Rückgabemöglichkeit bis 8 Wochen nach erfolgter Kontobelastung. Handelt es sich um eine unautorisierte Lastschrift, so beträgt die Rückgabefrist bis zu 13 Monate nach erfolgter Kontobelastung. Pflichten Die Informationspflicht obliegt dem/der MandatsgeberIn. Aus Sicht der Bank besteht keine Prüfpflicht. Firmenlastschrift (B2B) Unternehmen Handelt es sich um einen ersten oder einmaligen Einzug Due Date minus 1 Tag Bei Folgeeinzügen Due Date minus 1 Tag Bei der Firmenlastschrift gibt es keine Rückgabemöglichkeit. Die Informationspflicht obliegt dem/der MandatsgeberIn und der Bank der/des Zahlungspflichtigen CORE 1 (ab Herbst 2013 in Deutschland) Unternehmen und Verbraucher- Innen Handelt es sich um einen ersten oder einmaligen Einzug Due Date minus 1 Tag Bei Folgeeinzügen Due Date minus 1 Tag Im Normalfall besteht eine Rückgabemöglichkeit bis 8 Wochen nach erfolgter Kontobelastung. Handelt es sich um eine unautorisierte Lastschrift, so beträgt die Rückgabefrist bis zu 13 Monate nach erfolgter Kontobelastung. Die Informationspflicht obliegt dem/der MandatsgeberIn. Aus Sicht der Bank besteht keine Prüfpflicht. 32

46 Neue SEPA-Datenformate Verfahren (alt) Datenformat (alt) Verfahren (neu) Datenformat (neu) Standardüberweisung DTA SEPA-Überweisung ISO (pain auf Kundenseite, pacs im Interbankenverhältnis) Lastschrift (Einzugsermächtigung) DTA SEPA- Basislastschrift ISO (pain.008 CORE auf Kundenseite, pacs.003 CORE im Interbankenverhältnis) Lastschrift DTA SEPA- ISO (Abbuchungsauftrag) Firmenlastschrift (pain.008 B2B auf Kundenseite, pacs.003 B2B im Interbankenverhältnis) Sammlerauflösung DTI Sammlerauflösung ISO camt.054 Das dritte Element des neuen, europäischen Zahlungsverkehrsraumes stellt die SEPA-Kreditkarte dar. Die Grundaussage lautet: Any card in any terminal 101. BankkundInnen sollen mit ihrer Karte an jedem Magnetkartenleser einer Verkaufsstelle bezahlen sowie an jedem Geldausgabeautomaten Geld abheben können. Die Abwicklungsmodalitäten sollen innerhalb des SEPA-Raumes genau so schnell, sicher und effizient sein wie im nationalen Bereich. Als rechtsverbindliche Grundlage wurde hierzu auf europäischer Ebene ein spezielles Rahmenwerk (SEPA Cards Frameword, SCF 102 ) entwickelt. Zu den Hauptaufgaben des SCF zählt die Definition von grundlegenden Anforderungen an die beteiligten Marktteilnehmer, Zahlungsdienstleister und Kartensysteme. Durch einheitliche Technologien, wie z.b. dem EMV-Chip 103 auf der EC-Karte 104 sowie der PIN-Autorisierung, soll größtmögliche Sicherheit gewährleistet werden. Mittels SEPA sollen 99 Vgl. < Vgl. < Vgl. < 102 Vgl. < > Vgl. <

47 schrittweise die bestehenden und überwiegend national ausgerichteten Kartenzahlungssysteme auf die europäische Ebene ausgedehnt, technologische Hürden für die Kartenakzeptanz abgebaut, Interoparabilität und eine höhere Standardisierung erreicht werden. Im Fokus stehen hier insbesondere die Schnittstellen zwischen Terminal und KarteninhaberIn, Terminal und Karte, Terminal und Vertragsunternehmen, Vertragsunternehmen und KartenherausgeberIn. Deutsche Kreditinstitute, die eine Einreichung der SEPA-Überweisungen und SEPA- Lastschriften über die Deutsche Bundesbank vornehmen, haben ihre internen Geschäftsprozesse an folgende Einreichungsfenster vorzunehmen: Einreichungsfenster SEPA-Überweisungen 1. Einreichungsfenster (nach 20 Uhr (Due Date -1) bis 8 Uhr (Due date) Verarbeitung und Buchung Due Date 2. Einreichungsfenster (ab 8 Uhr (Due Date) bis 10 Uhr (Due Date)) Verarbeitung und Buchung Due Date 3. Einreichungsfenster (ab 10 Uhr (Due Date) bis 13 Uhr (Due Date)) Verarbeitung und Buchung Due Date 4. Einreichungsfenster (ab 13 Uhr (Due Date) bis 20 Uhr (Due Date)) Verarbeitung und Buchung Due Date + 1 Geschäftstag Einreichungsfenster SEPA-Lastschrifen 1. Einreichungsfenster (ab 20 Uhr (Due Date 1) bis 10 Uhr (Due Date)) Verarbeitung und Buchung Due Date 2. Einreichungsfenster (ab 10 Uhr (Due Date) bis 20 Uhr (Due Date)) Verarbeitung und Buchung Due Date 2.10 Würdigung der drei SEPA-Zahlungsverkehrsinstrumente Der finale Schritt zur Schaffung eines gemeinsamen Währungsraumes wurde mit Einführung der neuen SEPA-Zahlungsverkehrsinstrumente vollzogen. Die Kundschaft der Kreditinstitute soll 104 Vgl. <

48 zukünftig in der Lage sein, den SEPA-Zahlungsverkehr genauso sicher und effizient durchführen zu können, wie sie es bisher nur vom Inlandszahlungsverkehr gewohnt ist. 105 Insbesondere der Unternehmensbereich profitiert von der Vereinheitlichung der Zahlungsverkehrsverfahren in Europa. Mit der Single Euro Payments Area (SEPA) sollen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen schneller abgewickelt und transferiert werden. Die Kosten sollen identisch zu denen einer nationalen Überweisung sein dies wird die KundInnen schrittweise davon überzeugen, die neuen Verfahren zu nutzen. Insbesondere für Großkonzerne stellt die Umstellung der bisher genutzten Lastschriftverfahren auf die SEPA-Lastschrift ein erhebliches Kosten- und Zeitproblem dar. Im Banken- und KundInnensektor wird die SEPA-Lastschrift als komplizierter empfunden als die bisher genutzte Lastschrift mit Einzugsermächtigung. Trotz der bestehenden Bedenken bietet die SEPA-Lastschrift den Beteiligten auch Vorteile. Insbesondere die Vereinheitlichung der Rückgabebedingungen, aus der eine frühere Finalität resultiert, sowie die verbesserte Kalkulationsbasis bieten Anreize für eine schnelle Umstellung der Altverfahre n auf die SEPA-Lastschrift. Die Nutzung der neuen Zahlungsverfahren bietet der Kundschaft zudem die Möglichkeit, den gesamten in- und ausländischen Zahlungsverkehr über ein einziges Konto abzuwickeln. Dieser Konsolidierungsprozess wird in Abb. 19 dargestellt. Abb. 19: Entwicklung vom Mehr-Konto-Modell zum Ein-Konto-Modell Die zuvor geschilderte Entwicklungstendenz wird in den nächsten Jahren für eine Vielzahl von Kreditinstituten zu einer elementaren Wettbewerbsfrage werden. Die konsequente Implementierung der SEPA-Zahlungsverfahren wird insbesondere im Hinblick auf die Preispolitik der Kreditinstitute Einfluss haben. Länder mit einem vergleichbar niedrigen Preisniveau im Zahlungsverkehr könnten mittelfristig Gebührenerhöhungen vornehmen, während Länder mit hohen Gebührensätzen mittelfristig eine Preissenkung vornehmen Karasu/Hartsink 2007: 42 Vgl. <

49 Aufgrund des Wettbewerbsdrucks und der zunehmenden Markttransparenz wird der Angleichungsprozess weiter voranschreiten 107. Es lassen sich zusammenfassend folgende Aussagen treffen: 1. SEPA ist ein langfristiges Projekt und stellt den entscheidenden Schritt in eine neue Zahlungsverkehrswelt dar. 2. SEPA stellt eine Herausforderung dar - sowohl politisch, strategisch, geschäftspolitisch als auch organisatorisch Genese der zentralen Hypothesen einschließlich Zwischenfazit Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungstendenzen im nationalen und europäischen Bankensektor und den damit einhergehenden Chancen und Risiken wird die Ausrichtung auf die neuen SEPA-Zahlungsverfahren zu einem wichtigen Wettbewerbskriterium. Nur durch eine rechtzeitige und konsequent vorangetriebene Partizipation, insbesondere im Hinblick die Bankkundschaft, können weitreichende Ertragsverluste und KundInnenabwanderungen vermieden werden. Vor dem Hintergrund der bereits dargestellten theoretischen Erkenntnisse sind sechs Hypothesen herausgearbeitet worden, die in Abb. 20 dargestellt sind. Die Hypothesen werden im Bezug auf die anstehende empirische Untersuchung näher analysiert und operationalisiert. Es wurden konkrete Indikatoren und Merkmale bestimmt, deren Ausrichtung sich an den Erfordernissen der getroffenen Annahmen orientiert. Die hieraus extrahierten Ergebnisse werden verwendet, um die aufgestellten Hypothesen 108 auf deren Richtigkeit überprüfen zu können. In Kapitel 3 dieser Master Thesis werden die bestätigten bzw. nicht bestätigten Hypothesen eingehend analysiert und dokumentiert. Mittels der empirischen Erhebung sollen einzelne Elemente ermittelt werden, die zu einer Förderung der KundInnenakzeptanz führen können. Insbesondere werden hier Ansatzpunkte zur Intensivierung der Kunde-/Kundin-Bank-Beziehung und damit der Möglichkeit zur Generierung von Zusatzerträgen im Bereich des Zahlungsverkehrs konkretisiert. Die geplante KundInnenbefragung zielt auf die Darstellung der Unterschiede zwischen den Planungen der politischen Gremien und dem tatsächlichem Wirtschaftsbedarf ab. 107 Vgl. < Vgl. Früh 2007: 77 36

50 Hypothesen 1 Die KundInnenakzeptanz von SEPA wird insbesondere bei der Lastschrift aufgrund unzureichender Informationen, dem hohen Novitätsgrad und den unterschiedlichen nationalen Affinitäten vor allem in der Startphase gering sein. 2 Kreditinstitute erwarten komplexere Abwicklungsmodalitäten, die höhere Fehlerquoten implizieren und daraus resultierend KundInnenbeschwerden und Imageverluste mit sich bringen. 3 Kreditinstitute erwarten eine Erhöhung des Fixkostenblocks sowie einen Margenrückgang aufgrund gesetzlicher Vorgaben. 4 Der Wettbewerb im Bankensektor wird sich in den nächsten Jahren aufgrund zurückgehender Markteintrittsbarrieren und neuer WettbewerberInnen (Zahlungsinstitute und europäische Kreditinstitute) in Deutschland wesentlich intensivieren. 5 Die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs führt zur Reduzierung der Kontoverbindungen im SEPA-Raum, da hier ein Konto länderübergreifend ausreichend ist (Ein-Konto-Modell, vgl. Abb. 19). 6 Die Wettbewerbssituation wird viele Kreditinstitute zur Überprüfung ihrer Strategie und ggf. zu einer Neuausrichtung zwingen. Hierbei stehen ihnen die Alternativen NischenanbieterIn, NiedrigpreisanbieterIn, ServiceführerIn, Outsourcing und Kooperation zur Auswahl. Abb. 20: Aus dem Theorieteil abgeleitete Hypothesen 3 Durchführung einer empirischen Untersuchung Um die Situation auf dem Banken- und KundenInnenmarkt besser analysieren, aussagekräftige Informationen über bestehende Wünsche und Probleme aller SEPA-Beteiligten ermitteln zu können, wurde nachfolgende empirische Untersuchung durchgeführt. 3.1 Durchführung einer empirischen Untersuchung ausgewählter FirmenkundInnen Insbesondere der FirmenkundInnenmarkt ist aufgrund der notwendigen Umstellung der Zahlungsverkehrsverfahren besonders betroffen und bedarf einer weitergehenden Ana lyse. 37

51 3.1.1 Form der Befragung, Aufbau des Fragebogens und Darstellung der Vorgehensweise Das Ziel der Masterarbeit ist es, dem Bankensektor Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, auf die laufenden Änderungen im Zahlungsverkehrsbereich, bedingt durch die SEPA-Einführung, zu reagieren. Die Befragung erfolgte ausschließlich unter FirmenkundInnen, da deren Motivation zur Fragenbeantwortung durch einen engeren Themenbezug größer ist als bei den PrivatkundInnen. 109 Der Schwerpunkt wird insbesondere auf den Kenntnis- und Vorbereitungsstand zur Umsetzung der SEPA gelegt. Über die in Kapitel generierten Hypothesen gelangt diese Master Thesis zu der Klärung, welche Informationen benötigt werden und mit welchen Instrumenten der empirischen Sozialforschung diese beschafft werden können. Die Forschungsmethode der Befragung ist für diese Untersuchung besonders geeignet, da die theoretischen Inhalte der Hypothesen mit Hilfe des Fragebogens operationalisiert und überprüft werden können. Die im Rahmen der Empirie gestellten Fragen dienen dazu, die Variablen der Hypothesen durch die Antworten der befragten Personen zu verifizieren oder falsifizieren. 110 Es wurde hier die vollstandardisierte, schriftliche, postalische Befragung 111 als empirische Erhebungsform ausgewählt. Die Vollständigkeit der Fragen und der Aufbau des Fragebogens wurden vorab im Rahmen eines Pretests 112 überprüft, sodass nach einer Überarbeitung die Weitergabe an die FirmenkundInnen erfolgte. Die Befragung wurde in der Zeit vom bis durchgeführt. Um die Rücklaufquote zu erhöhen, wurde eine anonyme Befragung ausgewählt. Den Anschreiben wurden frankierte und voradressierte Rückumschläge beigefügt. Anhand einer Internetrecherche wurden 60 FirmenkundInnen, verteilt in ganz Deutschland, ausgewählt. Eine weitergehende Selektion erfolgte im Anschluss eine Selektion nach Bilanzsummen. Um gezielt Antworten von Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung zu erhalten, erfolgte eine Aufteilung in fünf Gruppen 113. Die Auswahl der zu befragenden KundInnen orientierte sich an der Verteilung in den Größenklassen, wie in Abb. 21 ersichtlich wird, und erfolgte nach dem Zufallsprinzip. 109 Vgl. Wolf/Best 2010: Vgl. Kromrey 2009: Vgl. Möhring/Schlütz 2010: Vgl. < Die fünf Gruppen wurden nach Bilanzsummen wie folgt gebildet: Gruppe 1: <1 Mio EUR, Gruppe 2: 1-<20 Mio. EUR., Gruppe 3: 20-<50 Mio. EUR, Gruppe 4: 50-<100 Mio. EUR, Gruppe 5: >100 Mio. >EUR 38

52 FirmenkundInnenstruktur (aufgeteilt nach Bilanzsumme Anzahl der versandten Fragebögen (insg. 60 Stück) Abb. 21: Aufteilung der FirmenkundInnenstruktur sowie Aufteilung der versandten Fragebögen Ein persönliches Anschreiben 114 informierte die FirmenkundInnen über das Thema und die Ziele der Master Thesis, gleichzeitig wurde der Fragebogen übermittelt. Die Rückgabe der Fragebögen war per Fax, auf postalischem Weg oder per Mail möglich. Die Firmen nutzen fast ausschließlich den Postweg. Der entwickelte Fragebogen 115 besteht aus 35 Fragen. Um eine bessere Auswertbarkeit zu erreichen, wurden primär geschlossene Fragen gestellt, obgleich auch Hybridfragen 116 Verwendung fanden, um die Gefahr von unvollständigen Antworten einzuschränken. Auf völlig offene Fragen wurde zugunsten einer eindeutigeren statistischen Auswertung verzichtet. Filterfra gen 117 fanden in zwei Fällen Anwendung. Der erstellte Fragebogen besteht aus drei Teilen, die ihrerseits Themenschwerpunkte bilden. Der allgemeine Teil (A) beschäftigt sich mit den Rahmendaten der Unternehmen, der zweite Teil (B) fokussiert das Zahlungsverkehrsverhalten der FirmenkundInnen und leitet vom allgemeinen weiter auf den speziellen dritten Teil (C), der sich eingehend mit dem Fachgebiet SEPA beschäftigt. Bedingt durch große Abweichungen innerhalb der statistischen Erhebung aus den Abschnitten A und B, fand neben dem arithmetischen Mittel auch der Median Anwendung. Die Erhebung dieser statistischen KundInnendaten aus den ersten beiden Abschnitten ist von großer Bedeutung für die anschließenden Auswertungen und die im Kapitel 4 der Master Thesis folgenden Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen. Für die Erfassung und Auswertung der Fragebögen wurde das Programm Microsoft Excel 118 verwendet, mit dem auch Berechnungen, 114 Vgl. S Der vollständige Fragebogen mit den dazugehörigen Evaluationen befindet sich im Anhang. Vgl. S Unter Hybridfragen versteht man sogenannte halboffene Fragen. Diese Fragen stellen einen Kompromiss zwischen offenen und geschlossenen Fragen dar. In diesem Fall werden geschlossene Antwortkategorien in Verbindung mit einer offenen Antwortmöglichkeit gestellt. 117 Filterfragen werden verwendet, um Untergruppen von Befragten zu bilden. Dieser Personengruppe werden im Anschluss spezielle Fragen gestellt. 118 Microsoft Excel ist ein Tabellenkalkulationsprogramm und gehört zur Microsoft Of fice Suite. Die Anwendungsmöglichkeiten von Excel sind sehr vielfältig und erlauben umfangreiche Berechnungen. 39

53 z.b. des arithmetischen Mittels, des Medians und von Korrelationskoeffizienten, durchgeführt werden können Darstellung und Interpretation der Ergebnisse Im Rahmen der empirischen Untersuchung wurden 60 Fragebögen versendet. Die Rücklaufquote betrug ca. 70%. 119 Die höchste Rücklaufquote wurde mit 100% in der Gruppe von Unternehmen mit Bilanzsummen über TEUR 100 erzielt. In der Gruppe der Bilanzsummen unter 1 Mio. EUR wurde kein Fragebogen zurückgesandt. 120 Aufgrund der hohen Komplexität der großen Datenmenge werden im Anschluss Tendenzaussagen der Themenblöcke dargestellt. Der Schwerpunkt wird im Rahmen der Darstellung auf die Kernaussagen zum Thema SEPA gelegt. Eine Zusammenfassung wurde in den Abschnitten A und B vorgenommen, um eine strukturierte Aussage zum Zahlungsverkehrsverhalten in unmittelbaren Zusammenhang mit der Größe des Unternehmens zu erhalten (vgl. Abb. 22). Mittelwerte der befragten KundInnen (arithmethisches Mittel) Jahresumsatz Zahlungsverkehrs- Anzahl Überweisungen in Mio. Euro volumen p.a. in Teuro im Euro-Raum KundInnen mit einer Bilanzsumme von 1 -< 20 Mio. Euro 39, , KundInnen mit einer Bilanzsumme von 20 -< 50 Mio.Euro 64, , KundInnen mit einer Bilanzsumme von 50 -< 100 Mio. Euro 149, , KundInnen mit einer Bilanzsumme ab 100 Mio. Euro 1942, , Mittelwerte (arithmetisches Mittel) gesamt 333, , Median , Legende: Arithmethisches Mittel = Durchschnitt Median = Der Median stellt den Wert dar, anhand dessen sich die Häufigkeitsverteilung in zwei gleich große Teile gliedert. D.h. "über" und "unter"dem Median befinden sich gleich viele Beobachtungswerte. Abb. 22: Überblick Zahlungs verkehrsdaten in Zusammenhang mit Größe und Ums atz der befragten Unternehmen 119 Vgl. Anhang S. A16, Abb. A1 120 Die Rücklaufquote verteilt sich, bezogen auf die Bilanzsummen, wie folgt: <1 Mio. EUR = 0%, 1 -<20 Mio. EUR = 89%, 20-<50 Mio. EUR = 50%, Mio. EUR = 80%, > 100 Mio. EUR = 100%. 40

54 Ein Großteil der befragten KundInnen firmiert in der Rechtsform einer GmbH bzw. GmbH & Co. KG. 121 Es sind 14 verschiedene Branchen involviert. Der überwiegende Teil der Unternehmen ist in den Branchen Handel (29%) und Metall (24%) tätig. 122 Ca. 50% der an der Befragung teilgenommenen Unternehmen arbeiten z.zt. mit mehr als drei Kreditinstituten zusammen. 123 Ein Konzentrationsprozess auf ein Kreditinstitut lässt sich nicht erkennen. Bei 75% der KundInnen beträgt der Anteil des Auslandsgeschäfts über 25% 124 des Gesamtumsatzes, sodass die Harmonisierung des Zahlungsverkehrsmarktes durch SEPA einen Großteil der KundInnen tangiert. Diese Aussage wird durch die Ergebnisse aus Teil B präzisiert (vgl. Abb. 23). Abb. 23. Aufteilung des jährlichen Zahlungsverkehrsvolumens Der überwiegende Teil der KundInnen wickelt einen Großteil seiner Zahlungen in der Währung Euro ab und ist somit maßgeblich von der Umstellung der Altverfahren auf die neuen SEPA-Zahlungsarten Überweisung und Lastschrift betroffen. Es ist deutlich zu erkennen, dass eine fehlende Bereitschaft der Unternehmen vorliegt, ihren gesamten Zahlungsverkehr auf ein einziges Kreditinstitut zu konzentrieren, vielmehr wird die Präferenz zur Diversifikation des Zahlungsverkehrs unterstrichen. Rund 60% der befragten Unternehmen lehnen eine Konzentration auf ein Kreditinstitut kategorisch ab. Selbst die Gewährung von Kostenvorteilen würde nur ca. 7% der Unternehmen zu einer Konzentration des Zahlungsverkehrs auf ein Kreditinstitut bewegen. 125 Die aus den theoretischen Grundlagen ermittelte Hypothese bezüglich der Reduzierung der Kontoverbindungen aufgrund der Harmonisierung des Zahlungsverkehrs, 121 Vgl. Anhang S. A16, Abb. A3 122 Vgl. Anhang S. A16, Abb. A4 123 Vgl. Anhang S. A17, Abb. A7 124 Vgl. Anhang S. A17, Abb. A5 125 Vgl. S. (noch ergänzen). Auch nach Einführung der SEPA wird das Ein-Konten-Modell von der Mehrheit der FirmenkundInnen abgelehnt. 83% geben an, auch zukünftig den Zahlungsverkehr nicht auf ein einziges Kreditinstitut zu konzentrieren. Vgl. Anhang S. A19, Abb

55 konnte widerlegt werden. Die FirmenkundInnen sind gegenwärtig daran interessiert, in naher Zukunft eine Kontenkonzentration vorzunehmen. Die sus dem dritten Teil generierte Kernaussage ist, dass ein Großteil der befragten Unternehmen vom Thema SEPA tangiert ist, jedoch unterschiedlich stark ausgeprägte Informationsdefizite bestehen, die nachfolgend näher erläutert werden. Ein Großteil der FirmenkundInnen nutzt die bisher angebotenen Lastschrift- und Überweisungsverfahren. 126 Da nicht zu erwarten ist, dass eine grundlegende Umstellung der bisherigen Zahlungsarten vorgenommen wird, wird die große Relevanz des Themas SEPA für den FirmenkundInnenbereich besonders verdeutlicht. Viele FirmenkundInnen gaben an, dass in größerem Umfang Zahlungsverkehr mit GeschäftspartnerInnen innerhalb der EU betrieben wird. 127 Bei nahezu zwei Dritteln der Kundschaft besteht noch Informationsbedarf. 128 Dennoch haben deutlich mehr als 60% der befragten KundInnen die Notwendigkeit der neuen SEPA- Zahlungsinstrumente erkannt. 129 Ein Großteil der KundInnen wurde bereits zum Thema SEPA kontaktiert 130, welches die KundInnen auch durchweg als positives Signal wahrnahmen. Dennoch erwarten die KundInnen weiterhin umfangreiche Unterstützung bei der Umstellung der alten Zahlungsinstrumente in die neue SEPA-Welt. Die Unterstützung wird primär aus den Kreisen der Kreditinstitute gewünscht und nicht durch die Medien oder Politik (vgl. Abb. 24). Abb. 24: Darstellung der gewünschten Unterstützung durch Kreditinstitute Das Ergebnis unterstreicht die Hypothese, dass weiterhin Informationsbedarf zum Thema SEPA besteht. Es kann jedoch nur teilweise von einer geringen KundInnenakzeptanz gesprochen werden. In Kapitel 4 der Master Thesis wird erläutert, inwieweit den KundInnenerwartungen entsprochen 126 Vgl. Anhang S. A18, Abb. A Vgl. Anhang S. A18, Abb. A Vgl. Anhang S. A20, Abb. A Vgl. Anhang S. A20, Abb. A % der Unternehmen sind bereits zum Thema SEPA von einem Kreditinstitut kontaktiert worden. Die Kontaktaufnahmen wurden ausnahmslos positiv (83%) oder neutral (17%) bewertet. Trotzdem fühlen sich 57% noch nicht ausreichend informiert. Vgl. Anhang S. A20, Abb. A20 42

56 werden kann und inwieweit Möglichkeiten zur Konsolidierung der KundInnenbindung bestehen. Die FirmenkundInnen bewerten die neuen SEPA-Zahlungsinstrumente sehr unterschiedlich. Das Ein-Konten-Modell und die SEPA-Firmenlastschrift nehmen z.zt. noch einen geringeren Stellenwert ein. Mögliche Kosteneinsparungen im Hinblick auf Zahlungsverkehrsgebühren und kürzere Zahlungslaufzeiten werden dagegen besonders positiv bewertet. Ein Großteil der FirmenkundInnen erwartet eine deutliche (17%) oder geringfügige (69%) Kostensenkung. 131 Dies wirkt sich aber nicht in gleicher Weise auf den Umstellungszeitpunkt auf SEPA aus. Nur 55% der Unternehmen planen, die aktuellen Zahlungsverkehrsverfahren schnellstmöglich durch die SEPA-Zahlungsverfahren zu ersetzen. Hierfür werden die zurückhaltende Haltung der KundInnen hinsichtlich des Festhaltens an den Altverfahren, die Skepsis gegenüber SEPA und den rechtlichen Grundlagen genannt. Kreditinstitute sollten sich auf die Verdeutlichung der Chancen fokussieren. Aus der Umfrage lässt sich lediglich eine geringe Bedeutung der SEPA- Lastschrift erkennen. Ein Großteil der KundInnen (71%) nutzt zwar das Lastschriftverfahren, aber 83% der befragten Personen sehen die zukünftige Bedeutung der SEPA-Lastschrift als gering oder als nicht vorhanden ein. Die KundInnenbefragung hat verdeutlicht, dass der Vorbereitungsstand der Firmenkund Innen auf die neuen SEPA-Zahlungsinstrumente recht unterschiedlich ist. Ein Großteil der KundInnen gibt an, bereits umfangreiche Informationen zum Thema SEPA eingeholt zu haben (76%) sowie sich IBAN und BIC von den GeschäftspartnerInnen eingeholt zu haben (62%). Ein deutliches Manko besteht jedoch bei der Schulung der betroffenen MitarbeiterInnen. Lediglich 17% der FirmenkundInnen gibt an, bereits MitarbeiterInnen geschult zu haben. Die Ergebnisse der Befragung haben ergeben, dass nur ein Bruchteil von Unternehmen, die bisher in ausländischer Währung fakturieren, zukünftig in Euro fakturieren. Ein Großteil der befragten FirmenkundInnen (72%) stellt ausschließlich Rechnungen in der Währung EUR aus Repräsentative Interviews mit Führungskräften der europäischen Finanzwirtschaft und ausgewählten FirmenkundInnen Um die Ergebnisse der vorgeschalteten FirmenkundInnenbefragung zu vertiefen, wurden Interviews mit Führungskräften aus dem Bereich der FirmenkundInnen und dem Bankensektor geführt. 131 Vgl. Anhang S. A25, Abb Nur 2% der befragten Unternehmen gaben an, zukünftig in Euro zu fakturieren. Vgl. Anhang S. 25, Abb

57 3.2.1 Form und Umfang der Befragung Als InterviewpartnerIn konnte eine Führungskraft aus einer global agierenden Großbank und eines international tätigen Industriekonzerns gewonnen werden. 133 In den Mittelpunkt der Befragung wurden nachfolgende Punkte gestellt: Auswirkungen durch die Einführung der SEPA in Bezug auf den Vorbereitungsstand, Chancen und Risiken der SEPA und die erwartete Preisentwicklung im SEPA-Raum. Als Erhebungsmethode wurde die Technik des teilstrukturierten 134 und mündlichen (telefonischen 135 ) Interviews ausgewählt. Diese Erhebungsmethode ermöglicht eine leichtere Auswertbarkeit und berücksichtigt zudem Kriterien der Objektivität und Reliabilität. Ein weiterer Vorteil liegt darin begründet, dass eine geringere Abhängigkeit von der Person der InterviewerIn/des Interviewers und des/der Auswerters bzw. des Auswerterin besteht. Vor dem Start der Befragung wurde ein verbindliches Frageschema entwickelt, welches auch als Gesprächsleitfaden 136 Anwendung fand. Eine exakte Ausformulierung der Fragen wurde dem/der InterviewerIn überlassen. Die hier angewendete Methode des teilstrukturierten Interviews bietet den Vorteil, dass sich Vergleiche und Subsumierungen leichter anstellen lassen. Den ExpertenInnen aus dem Banken- und Firmensektor wurden offene Fragen 137 gestellt. Dies bietet den Vorteil, bestimmte Sachverhalte intensiver zu hinterfragen, um ggf. neue Aspekte herauszuarbeiten. Bei der Konzeption der Fragen wurde ein besonderes Augenmerk auf die Anwendung einer Eröffnungsfrage ( Eisbrecherfrage 138 ) gelegt. Diese Frageformulierung, die bewusst recht allgemein gehalten wurde, diente zur schrittweisen Annährung an das Thema. Die Intention dieser Vorgehensweise besteht darin, zunächst Interesse beim dem/der InterviewpartnerIn zu wecken, ohne dass die Befragten direkt Informationen aus dem eigenen Unternehmen preisgeben mussten. Die Gesamtkonzeption der Interviews wurde nach dem Prinzip der Spannungskurve 139 aufgebaut. Die Fragen, die für die empirische Erhebung von besonderer Bedeutung sind, befinden sich im Mittelteil. Die Schlussfrage ermögliche den befragten Personen ein Resümee zum Thema SEPA zu ziehen. Im Rahmen der Planungen wurde ein Zeitrahmen von 20 Minuten festgelegt Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse Die ExpertInneninterviews dienten dazu, die bereits gewonnenen Erkenntnisse aus der Firmen- kundinnenbefragung intensiver beleuchten und bewerten zu können. Im Rahmen der 133 Die vollständigen Interviewprotokolle befinden sich im Anhang. Vgl. Anhang S. A5 ff. 134 Vgl. Reinders 2012: Vgl. < Vgl. Reinders 2012: Offene Fragen grenzen die Antwortoptionen nicht ein. Sie ermöglichen dem Gesprächspartner freies Assozieren. 138 Vgl. Diekmann 2007: Vgl. Diekmann 2007:

58 Interviewplanung wurde besonderer Wert darauf gelegt, AnsprechpartnerInnen aus unterschiedlichen Branchen und geografischen Regionen auszuwählen, um eine möglichst umfassende Analyse des Themas SEPA vornehmen zu können. Zur Vertiefung der KundInnenperspektive wurde ein Interview mit der Hauptabteilungsleiterin des Bereichs Finanzdisposition und Treasury eines international agieren Konzerns gewonnen, welche um Anonymität gebeten hat. 140 Als Ansprechpartner für das zweite Interview, welches zur Eruierung der europäischen Sichtweise geführt wurde, konnte ein Director des Royal Bank of Scotland (RBS) gewonnen werden, der Hauptansprechpartner im Bereich des in- und ausländischen Zahlungverkehrs (Global Banking + Markets Banking) ist. 141 Allen Beteiligten waren sich darüber einig, dass der Kenntnisstand im KundInnensektor in erheblichem Maße verbesserungswürdig ist. Insbesondere die Unkenntnis im Unternehmenssektor führt dazu, dass sich KundInnen bei der Umstellung auf die neuen SEPA-Verfahren derart schwer tun und sich mit Investitionen in die neuen SEPA-Verfahren zurückhalten. 142 Als Resümee bleibt festzuhalten, dass die ExpertInnenbefragung die erste Hypothese zur geringen KundInnenakzeptanz der SEPA nachhaltig bestätigt. Anzumerken bleiben jedoch die Unterschiede im Hinblick auf die geografische Lage. KundInnen aus Westeuropa verfügen über einen deutlich höheren Informationsstand zum Thema SEPA als die EinwohnerInnen südeuropäischer Länder. 143 Aufgrund der großen Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Bankensektors wurde im Rahmen des Interwies das Thema Ein-Konto-Modell explizit hinterfragt. Beide InterviewpartnerInnen konnten sich nicht der Intention der SEPA anschließen, dass eine Zentralisierung des gesamten Zahlungsverkehrs auf ein Kreditinstitut förderlich ist. Eine Vereinfachung der Liquiditätsdisposition wird ebenfalls verneint. Zur Begründung wurde angeführt, dass die SEPA-Zahlungsinstrumente nur ein Teil des gesamten Zahlungsverkehrs darstellen. Aufgrund der Notwendigkeit von europäischen Eilzahlungen und der Abwicklung von umfangreichen Geschäften in Fremdwährungen und weiteren Instrumente, welche keine Elemente der SEPA darstellen, ist daher kurz- und mittelfristig kein Konten- Konzentrationsprozess zu erwarten. Die Interviewpartnerin aus dem Unternehmenssektor untermauerte diese Aussagen noch um die Anmerkung, dass gerade das Mehr-Konto-Modell eine bessere Vergleichbarkeit und Konditionsgestaltung ermöglicht. Die Hypothese zum Ein- Konten-Modell wurde deutlich falsifiziert. 140 Vgl. Anhang, S. A5 141 Vgl. Anhang, S. A5 142 Vgl. Anhang, S. A5 143 Vgl. Anhang, S. A5 45

59 Um die aufgestellten Hypothesen bezüglich der Erhöhung des Fixkostenblocks und des Margenrückganges sowie zur strategischen Ausrichtung der Kreditinstitute überprüfen zu können, wurde der Bankenexperte über die zu erwartende Kostenentwicklung im Zahlungsverkehr und die möglichen Outsourcingalternativen befragt. Nach Meinung des Experten werden im Bankensektor noch erhebliche Investitionen in SEPA notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und ggf. auszubauen. Die Interviewpartnerin aus dem Unternehmenssektor erwartet, analog zu der Mehrheit der im Fragebogen angesprochenen FirmenkundInnen, dass sich die Preise für die Nutzung der drei SEPA-Instrumente leicht reduzieren. 144 Der Bankenvertreter konnte sich dieser Sichtweise nicht anschließen. Als Begründung wurden die hohen Entwicklungs- und Einführungskosten der SEPA- Zahlungsinstrumente angeführt, die keinen Spielraum für Preisreduzierungen bieten, zumal das Preisniveau zu anderen europäischen Ländern ohnehin gering ist. 145 Im Hinblick auf mögliche Chancen und Risiken der SEPA-Einführung ergaben die Interviews im Bezug auf den Punkt Risiken differenzierte Aussagen. Der Bankenvertreter sieht keine Negativmerkmale, die Interviewpartnerin aus dem Unternehmenssektor vertritt jedoch eine gegensätzliche Meinung. 146 In Abb. 25 werden die aus ihrer Sicht relevanten Risiken grafisch dargestellt. Die Chancen, die mit der Einführung der SEPA entstehen, werden von beiden Interviewbeteiligten übereinstimmend und mit nahezu den gleichen Argumentationen beurteilt. Die Darstellung der Chancen ist ebenfalls in Abb. 25 integriert. Abb. 25: Übersichtsartige Darstellung der Chancen und Risiken bei der Einführung der S EPA Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Experteninterviews Die hohen Entwicklungs- und Einführungskosten der neuen SEPA-Zahlungsinstrumente führen insbesondere im Bankensektor zur Überprüfung der bisherigen Abwicklungsstrukturen. Der 144 Vgl. Anhang, S. A8 145 Vgl. Anhang, S. A9 146 Vgl. Anhang, S. A6 46

60 Punkt Outsourcing erlangt einen neuen Stellenwert. 147 Nach Aussage des Bankenexperten werden Kreditinstitute zunächst die allgemeinen Trends sowie die Wettbewerbssituation vor Ort beobachten und erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre Entscheidung zum Thema Outsourcing treffen. Die Überlegungen zum Thema Outsourcing können jedoch durch das nicht ze itnahe Erreichen einer kritischen Masse an SEPA-Zahlungsaufträgen deutlich vorangetrieben werden. In der bis Februar 2014 andauernden Übergangsphase muss der Bankensektor die Betriebsbereitschaft der alten Zahlungsverkehrssysteme gewährleisten und zusätzlich die Schaffung der notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen für die SEPA- Zahlungsinstrumente vorantreiben. Aufgrund des Parallelbetriebs der alten und neuen Zahlungssysteme entsteht ein hoher Kostendruck im Zahlungsverkehr. Der Bankenexperte unterstreicht mit seinen Ausführungen die Hypothese, dass Kreditinstitute ihre strategische Grundausrichtung überprüfen müssen. Das schnelle Erreichen der kritischen Masse kann nach Auskunft des Bankenvertreters nur realisiert werden, wenn KundInnen Anreize für die Umstellung der alten Zahlungsverkehrsverfahren auf die SEPA-Verfahren geboten würden. Der Preis wird als entscheidendes Kriterium angeführt. Insbesondere die Konditionsgestaltung im Lastschriftbereich wird hier kritisch hinterfragt. Wird die SEPA-Lastschrift nicht zu den gleichen Konditionen wie die bisherige Inlandslastschrift angeboten, so besteht kein Anreiz für den KundInnensektor, eine vorzeitige Umstellung vorzunehmen. Aber gerade die Akzeptanz der SEPA-Lastschrift wird entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der SEPA haben. Der Bankenvertreter verweist explizit auf die sich ergebenden Chancen 148, die sich durch die Nutzung der SEPA-Lastschrift ergeben können. Die Ansprechpartnerin aus dem Unternehmensbereich vertritt jedoch eine gegensätzliche Meinung. Sie beurteilt die Einführung der neuen Zahlungsverfahren zunächst kritisch, da insbesondere die Einführungsphase kostenund zeitintensiv für die Unternehmen sein wird. Als weiteren Kritikpunkt nennt sie die geringe Verbreitung des Lastschriftverfahrens im europäischen Ausland Übersichtsartige Darstellung der hypothesengestützten empirischen Erkenntnisse sowie der daraus resultierenden Handlungsempfehlungen Um eine bessere Übersicht erreichen zu können, werden nachfolgende die Erkenntnisse aus der Empirie den aus der Theorie entwickelten Hypothesen gegenübergestellt. Durch diesen Vergleich werden Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis deutlich. An dieser Stelle werden die Hypothesen verifiziert bzw. falsifiziert. Zudem werden Ansatzpunkte für mögliche Handlungsempfehlungen gegeben (vgl. Abb. 26). 147 Vgl. Anhang, S. A8 148 Vgl. Anhang, S. A8 149 Vgl. Anhang, S. A7 47

61 Hypothesen Empirische Erkenntnisse Ergebnis Ansätze und Handlungsempfehlungen 1 Die KundInnenakzeptanz von SEPA wird ins besondere bei der Lastschrift aufgrund unzureichender Informationen, dem hohen Novitätsgrad und den unterschiedlichen nati o- nalen Affinitäten gerade in der Startphase gering sein. 2 Kredi tinstitute erwarten k omplexere Abwicklungsmodalitäten, die höhere Fehlerquoten implizieren und daraus resultierend KundInnenbeschwerden und Imageverluste mit sich bringen. 3 Kreditinstitute erwarten eine Erhöhung des Fixkostenblockes sowie einen Margenrückgang aufgrund gesetzlicher Vorg a- ben. KundInnennseitig wird die Hypothese in Bezug auf die SEPA-Lastschrift vollumfänglich verifiziert. Eine geringe Verbreitung der Lastschrift in den Teilnehmerländern und die unerhebliche Bedeutung für die befragten Unternehmen lassen darauf schließen, dass ein Einsatz nur zögerlich angenommen wird. Der Interviewpartner aus dem Bankensektor sieht dagegen sehr wohl eine Zukunft für die SEPA-Lastschrift und räumt ihr große Chancen ein. Insgesamt kann gesagt werden, dass zwar noch Informationsbedarf zu SEPA vorhanden ist, jedoch ein Trend zur frühzeitigen Umstellung des Zahlungsverkehrs auf SEPA erkennbar ist. Es kann daher von einer überwiegenden Akzeptanz gesprochen werden. Die Befragung des Bankenvertreters eruiert, dass sich viele Kreditinstitute, vor allem in Südeuropa, mit Investitionen in SEPA zurückhalten. Dies wird mit der Komplexität des Entwicklungs- und Anpassungsprozesses begründet. Diese Kreditinstitute werden schlecht vorbereitet in die Imp lementierungsphase starten und ein Risiko für die eigene Bank als auch für den gesamten europäischen Bankenmarkt darstellen. Zwangsläufig werden daraus KundInnenbeschwerden und Imageverluste resultieren. Der Interviewpartner aus dem Bankenbereich betont, dass die Entwicklung und Implementierung der neuen SEPA-Instrumente mit hohen Investitionskosten für den Bankenbereich verbunden sind. Diese Kosten können aufgrund der Wettbewerbssituation auf dem deutschen Bankenmarkt nicht vollumfänglich an die KundInnen weitergegeben werden., Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die KundInnen Informationen und Unterstützung von ihrem Kredit institut benötigen. Hier können die Kreditinstitute Beratungskompetenz zeigen und ihren KundInnen mit Informationen und Unterstützung zur Seite stehen. Da aufgrund der Novität des Themas hierzu noch keine statistischen Angaben zu Fehlerquoten vorliegen, wurde zu dieser Hypothese keine Handlungsempfehlung abgegeben. Ausgleich des Margenrückganges durch Erhöhung der Erlöse. Quersubventionierung des FirmenkundInnengeschäftes durch Preisbundling im PrivatkundInnengeschäft. Bei vorteilhafter Kostenstruktur, Einführung Pricing im Firmen kund- Innensegment zur Mengengenerierung und KundInnenbindung. 48

62 4 Der Wettbewerb i m Bankensektor wird sich in den nächsten Jahren aufgrund zurückgehender Markteintritts barrieren und neuer WettbewerberInnen (Zahl ungsinstitute und europäische Kreditinstitute) in Deutschland wesentlich intensivieren. 5 Die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs führt zur Reduzierung der Kontoverbindungen im S EPA-Raum, da hier ein Konto länderübergreifend ausreichend ist (sog. Ein-Konten- Modell ). 6 Die Wettbewerbssituation wird viele Kredi tinstitute zur Überprüfung ihrer Strategie und ggf. zu einer Neuausrichtung zwingen. Hierbei stehen ihnen die Alternativen NischenanbieterIn, NiedrigpreisanbieterIn, ServiceführerIn, Outsourcing und Kooperation zur Aus wahl. Legende: = Hypothese verifiziert Alleine die Änderungen im Zahlungsverkehr werden nicht zu erhöhtem Wettbewerbsdruck führen, da die Kostenstruktur insbesondere in Südeuropa deutlich über der deutschen angesiedelt ist. Auch die Konzentration des Zahlungsverkehrs auf ein Kreditinstitut und damit einhergehende Wettbewerbsverschärfung wird nicht gesehen. Es ergibt sich ein einheitliches Bild. Die Mehrheit der Befragten, Unternehmen sowie Banken, sehen kurzbis mittelfristig keine Reduzierung der Kontoverbindungen im SEPA-Raum. Aufgrund von Konditionsgestaltung und größerer Unabhängigkeit wird das Mehr-Konten-Modell favorisiert. Darüber hinaus bestehen weiterhin nicht SEPA-kompatible Zahlungsverkehrsinstrumente deren Nutzung ein Konto vor Ort erforderlich macht. Die Hypothese ist daher widerlegt worden. Diese Aussage wurde von dem Bankenvertreter bestätigt. Viele Kreditinstitute beobachten z.zt. intensiv den Markt vor Ort und werden sich mittelfristig mit der Entscheidung des Outsourcings beschäftigen. Es wurde besonders betont, dass die Auslagerung der Geschäftsprozesse für die KundInnen nicht ersichtlich sein soll bzw. die Laufzeiten sich nicht verzögern dürfen. / Die Kernkompetenz liegt bei vielen Kreditinstituten im Bereich Vermögensberatung. Aufgrund der Geschäftsstrategien wird vielfach keine Kostenführerschaft angestrebt. Zur Wahrung der Unabhängigkeit von Dritten wird der Zahlungsverkehr hausintern abgewickelt. A ls nicht kernko m- petenzrelevantes Geschäftsfeld genügt Wettbewerbsniveau. Das Ein-Konto-Modell birgt die Gefahr der KundInnenabwanderungen zu Nied rigpreisanbietern/niedrigpreisanbieterinnen. Da die Emp irie keine Tendenz zur Kontenkonzentration erkennen lässt, wird hierzu keine Handlungsempfehlung gegeben. In diesem Fall ist eine Entscheidung auf eine Strategie (z.b. NischenanbieterIn + Differenzierung) zu treffen. Die Strategie soll weitergeführt und die Kernkompetenzen durch eine individuelle Preisimagekampagne an die Kundinnen weitergetragen werden. = Hypothese partiell verifiziert = Hypothese falsifiziert Abb. 26: Übersichtsartige Darstellung der hypothesengestützten empirischen Erkenntnisse sowie daraus resultierende Handlungsempfehlungen 49

63 4 Entwicklung von Handlungsalternativen für den Bankensektor Der technische Fortschritt, die komplexer werdenden Abwicklungsprozesse, die politischrechtlichen Einflüsse und die zunehmende Transparenz der Marktteilnehmer zwingen Kreditinstitute in der heutigen Zeit verstärkt zur Überprüfung und Anpassung ihrer Strategien und Abwicklungsprozesse. 4.1 Outsourcing Outsourcing 150 von einzelnen Tätigkeiten oder ganzen Betriebsteilen wird im Bankensektor bereits seit etlichen Jahren praktiziert. Dem Entscheidungsprozess vorgeschaltet sollte eine Situationsanalyse in Form einer SWOT-Analyse 151 durchgeführt werden. Diese Analyse sollte in enger Zusammenarbeit mit der betroffenen Fachabteilung vorgenommen werden, da dort das Fachwissen und die aktuelle Marktsituation am besten betrachtet werden kann. Erst nachdem die Stärken/Schwächen und Chancen/Bedrohungen einander gegenübergestellt wurden, ist es sinnvoll, über ein mögliches Outsourcing nachzudenken. Eine übersichtsartige Darstellung einer SWOT-Analyse erfolgt in Abb. 26. Stärken/ strenghts Schwächen/weaknesses Chancen/ opportunities - - Bedrohungen/threats Abb. 26: Übersichtsartige Darstellung eines SWOT-Analyse Schemas 150 Vgl. Hermes/Schwarz 2005: Vgl. Runia et al 2007: 59 50

64 4.1.1 Rechtliche Grundlagen zum Outsourcing Das Bankexperteninterview 152 verdeutlicht, dass Outsourcing für viele Banken ein sehr wichtiges Thema darstellt. Um jedoch ein Outsourcing von Unternehmensteilen oder Abwicklungsprozessen vornehmen zu können, sind gesetzliche Bestimmungen zu beachten, wie das am in Kraft getretene Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsgesetz (FRUG). Mittels 33 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) in Verbindung mit 25a KWG und der Anpassung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) wurde die Durchführungsrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt. Liegt kein in kaufmännischer Weise eingerichteter Geschäftsbetrieb 153 vor oder wird gegen die Mindestanforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation eines Institutes 154 verstoßen, ist eine Auslagerung ausgeschlossen. Die Geschäftsleitung des Kreditinstitutes trägt auch für den ausgelagerten Bereich die Verantwortung. Stellt Outsourcing für das Kreditinstitut eine Alternative dar, so muss im Rahmen einer selbst anzufertigenden Risikoanalyse überprüft werden, ob die Auslagerung unter Risikogesichtspunkten als wesentlich einzustufen ist. Nur in diesem speziellen Fall müssen die umfangreichen und spezifischen Outsourcing-Anforderungen berücksichtigt werden. Die Meldepflicht von Absicht und Vollzug einer Auslagerung gegenüber der BaFin sowie das Vertragsprüfungsverfahren entfallen Vor- und Nachteile von Outsourcing Beim Thema Outsourcing sind insbesondere weiche Faktoren eingehend zu betrachten, da bei diese bei der Bewertung weit mehr zählen als rein finanzielle Aspekte und zudem ungleich schwerer unter objektiven Gesichtspunkten zu beurteilen sind. Insbesondere die individuellen Stärken eines Kreditinstitutes zu der Qualität, Diskretion, Schnelligkeit in der Verfolgung und Umsetzungsmöglichkeiten von Geschäftsmöglichkeiten sowie unternehmerische Freiheit und Verlässlichkeit werden vom Thema Outsourcing stark tangiert. Gerade der Punkt Unternehmerische Freiheit und Unabhängigkeit würde durch einen Wissensverlust im Unternehmen und Abhängigkeit vom dem/der DienstleisterIn durch das Outsourcing eingeschränkt. Die Vor- und Nachteile von Outsourcing sowie deren Bewertung werden in Abb. 27 übersichtsartig aufgelistet. 152 Vgl. Anhang, S. A6 153 Die Voraussetzungen für eine Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften sind im KW G in 32 geregelt. 154 Die Mindestanforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation werden im KW G in 25 Abs. 1 beschrieben. 51

65 Übersichtsartige Darstellung der Vor- und Nachteile von Outsourcing sowie deren Bewertung + Durch Verlagerung von Prozessen auf eine/einen externe/n AnbieterIn werden Prozesse manifestiert und organisatorische Regeln gefestigt. + Der/die SpezialistIn, an den/die outgesourced wird, verfügt über ein großes Leistungsspektrum mit aktuellem Wissen, aufgrund dessen er/sie schnell agieren kann. Das Kreditinstitut könnte möglicherweise aufgrund fehlenden Spezialwissens nur reagieren. + Wirtschaftlicher Nutzen: Wegfall von Kosten für Infrastruktur und Wartung Umwandlung fixer Personalkostenanteile in variable Kosten + Komplexe Arbeitsabläufe werden von ExpertInnen abgewickelt, dadurch Minimierung des Gesamtrisikos des Kreditinstituts. + Schutzmaßnahmen wie z.b. Virenscanner werden im eigenen Kreditinstitut installiert und dann oft vergessen, dadurch verlieren sie ihren Wert. Beim Outsourcing kann die Wartung und Pflege der/die SpezialistIn übernehmen. -/- Weiche Faktoren, wie z.b. das negative Empfinden im Unternehmen sensible Prozesse in fremde Hände gelegt zu haben zählen oft mehr, als wirtschaftliche Faktoren. -/- Werden kritische Prozesse aus der Hand gegeben, führt dies zu Wissensverlust im Unternehmen und einer Abhängigkeit vom Outsourcer, was einen möglichen Ausstieg aus dem Outsourcing deutlich erschwert. - Dem/der OutsourcerIn sind firmeninterne Spezifika oft nicht bekannt. - Strategische Verantwortung bezüglich der ausgelagerten Wertschöpfungen verbleibt im Hause und kann nicht ausgelagert werden. - Reibungsverluste durch zeitverzögerte Einbindung des Outsourcers bzw. der Outsourcerin in Veränderungsprozesse, aus denen Zeitdruck entstehen kann. Aufgrund vertraglicher Vereinbarung und Gewinnstrebens des Outsourcing- unternehmens kann dieser zu erhöhten Kosten für das Kreditinstitut führen. 52

66 + Je komplexer eine Wertschöpfung, desto eher lohnt sich Outsourcing. Bei einfachen Prozessen wirkt dies durch die Verteuerung kontraproduktiv. - Der/die OutsourcingdienstleisterIn kann bei Schlechtleistung auch selbst zu einer Fehlerquelle werden. + Konzentration auf das Kerngeschäft - Wie effektiv der Outsourcinganbieter arbeitet ist für das Kreditinstitut schwierig abzuschätzen. - Das Vertrauen der MitarbeiterInnen in den/die OutsourcerIn muss erst gewonnen werden. +/- Höherer, aber kalkulierbarer Aufwand und Planungssicherheit der Investition, der zudem unmittelbar steuermindernd wirkt. Legende: + positiv negativ +/- sowohl positive als auch negative Aspekte -/- sehr negativ (doppelte Gewichtung) Abb. 27: Vor- und Nachteile von Outsourcing sowie deren Bewertung Auftretende Probleme und Besonderheiten im Zusammenhang mit Outsourcing Das Thema Outsourcing ist heute auch im Bankensektor nicht mehr selten 155, dennoch betreiben noch längst nicht alle Kreditinstitute Outsourcing. Im Rahmen des Outsourcings sind neben den bereits geschilderten rechtlichen und organisatorischen Belangen auch innerbetriebliche Belange gleichberechtigt zu berücksichtigen. Mangelnde Kommunikation unter den Beteiligten sowie methodischen Unzulänglichkeiten in der Umsetzung der Outsourcing- Maßnahme können nicht komplett ausgeschlossen werden. Vielfach weisen Outsourcingverträge nachfolgende Mängel auf: Ungenügende Leistungsspezifikation der zu erbringenden Leistung. Unklar definierte Reaktions-, Bearbeitungs-, und Verfügbarkeitszeiten sowie Mess- und Grenzwerte. Die Verantwortlichkeiten sind nicht klar zugeteilt. 155 Vgl. Krause 2008: 1 53

67 Kontrollverluste durch fehlende Bestimmungen zu monitoring und reporting. 156 Sanktionsvereinbarungen bei Verstößen gegen den Vertrag fehlen. Dem Kreditinstitut obliegen nach wie vor diverse Überwachungsmaßnahmen bezüglich des ausgelagerten Prozesses/ der ausgelagerten Abteilung. Vielfach sind zusätzlich Kontrollmaßnahmen im outsourcenden Unternehmen zu installieren, welches zu einer Änderung des internen Kontrollsystems führt. 157 Bei umfangreichen Auslagerungen ist die Einstellung eines/einer Outsourcingbeauftragen zu empfehlen, welcher die in Abb. 28 dargestellten Tätigkeiten übernimmt. Die Funktion des/der Outsourcing-Beauftragten: Auslagerungsunternehmen (DienstleisterIn) ) Auslagerndes Institut (AuftraggeberIn dienstleistungserbringende Abteilung erbringt Leistungen erteilt Weisungen Auftraggebende Abteilung Weiterleiten Leistungsund Kontrolldaten prüft Interne Revision berichtet Leistungs- und Kontrolldaten liefert Prüfberichte prüft gegebenenfalls direkt im Auslagerungsunternehmen Der/die Outsourcing- Beauftragte/Beauftragter*) Interne Revision *) Die Funktion des/der Outsourcing-Beauftragten wird oftmals von der auftragserteilenden Abteilung übernommen. Abb. 28: Funktion der Outsourcing-Beauftragten bzw. des Outsourcing-Beauftragten Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schroff 158 Um Planungsfehler bzw. Mängel in der Vertragsgestaltung bereits im Vorfeld auszuschließen oder zu reduzieren, sollten die BaFin-Rundschreiben einschließlich der Musterklauseln beachtet werden. 159 Im Rahmen des Auswahl- und Bewertungsverfahrens bezüglich möglicher Outsourcingalternativen sind insbesondere auch Kosten-Nutzen-Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Gewisse Tätigkeiten und Prozesse, zu denen die Dispositionsprüfung, KundInnen- und Reklamationsbearbeitung im Bereich des Zahlungsverkehrs gehören, lassen sich unter Berücksichtigung der individuellen Anforderungen insbesondere im Privatbanksektor alleine durch Preisgesichtspunkten nicht übertragen. Insbesondere die Abwicklungsqualität im 156 Monitoring beschreibt die technische Erfassung, Beobachtung oder Überwachung eines Vorganges. Reporting kommt aus dem Englischen und bedeutet berichten. 157 Vgl. Schroff 2006: Vgl. Schroff 2006: In der Veröffentlichung der BaFin sind jeweils die aufsichtsrechtlichen Anforderungen und die jeweiligen Musterklauseln aufgeführt. 54

68 Zahlungsverkehr stellt einen elementaren Wettbewerbsfaktor dar. Gerade der Faktor Unabhängigkeit von Drittunternehmen ist für gewisse Kreditinstitutsgruppen für das Image von besonderer Bedeutung, da gewisse KundInnenkreise individuelle Zahlungsverkehrslösungen und eine schnelle, kompetente und flexible Reklamationsbearbeitung und Beratung wünschen Gewinnschwellen- und Kostenstrukturanalyse Insbesondere der Bankensektor, in dem Themen wie das ökonomische Prinzip 160 und Gewinnerzielungsabsichten von großer Bedeutung sind, sollte sich intensiv mit dem Thema Gewinnschwelle, auch Break Even Punkt (BEP) 161 genannt, auseinandersetzen. Der BEP kennzeichnet die kritische Ausbringungsmenge, bei deren Überschreiten ein Unternehmen die Verlustzone verlässt und in die Gewinnzone eintritt. Dies ist genau der Punkt, bei dem die Kosten gerade durch die Erlöse gedeckt werden (vgl. Abb. 29). Umsatzerlöse/ Kosten in EUR Umsatzerlöse BEP Gesamtkosten Variable Kosten Fixe Kosten Verkaufsmenge /Stück Abb. 29: Grafische Darstellung der Ermittlung des Break Even Point Die Break-Even-Analyse verfolgt die Zielsetzung, diesen Punkt auf grafischem oder analyti- schem Weg zu ermitteln. Hierzu ist es jedoch notwendig, die gesamten fixen Kosten (K fix) und die gesamten variablen Kosten (Kvar) getrennt zu erfassen. In dieser Master Thesis wird von 160 Als allgemeine Formulierung besagt das ökonomische Prinzip, dass ein möglichst großer Erfolg über den Mitteleinsatz erzielt werden soll. Als Maximalprinzip formuliert, soll mit den gegebenen Mitteln ein möglichst großer Erfolg erzielt werden. Die Formulierung Minimalprinzip besagt, dass ein geplanter Erfolg mit dem geringsten Mitteleinsatz erzielt werden soll. Vgl. Camphausen et al. 2011: Vgl. <

69 einer linearen Kosten- und Erlösfunktion und nur einem Produkt, der SEPA-Überweisung, ausgegangen. 162 Der BEP befindet sich genau dort, wo die variablen (beschäftigungsproportionalen) und fixen Kosten durch gleich hohe Erlöse gedeckt sind. Der Deckungsbeitrag (DB) entspricht hier den Fixkosten. Im Rahmen der Darstellung des Absatzpreises (p), der Ausbringungsmenge (x) und der variablen Stückkosten (kvar) lautet die Gleichung: Kfix = DB = E Kvar = p * x kvar * x. Bei der grafischen Ermittlung bildet der BEP den Schnittpunkt der jeweils einzutragenden Kosten- und Erlösfunktion. Ziel des Unternehmens ist es, die Gewinnzone zu erreichen. Anhand der Gewinnschwellenanalyse kann ermittelt werden, welche Auswirkungen Veränderungen einzelner Variablen auf die Erlössituation des Unternehmens haben. Da die interne Kostenstruktur im Bereich Zahlungsverkehr bei Banken im Detail nicht bekannt ist, wird für nachfolgende Berechnungen ein Preis pro Überweisung in Höhe von 0,15 EUR vorausgesetzt. Die vier möglichen Kostenstrukturausprägungen bzgl. der variablen Stückkosten und Fixkosten werden in nachfolgenden Szenarien übersichtsartig dargestellt (vgl. Abb. 30). Szenario Gesamte Variable Folge der Kostenstruktur Nr. Fixkosten Stückkosten 1 Hoch Gering Pro Transaktion wird ein Deckungsbeitrag erzielt, der einen Teil des Fixkostenblocks deckt. Je höher der Fixkostenblock ist, desto mehr Transaktionen sind nötig, um den Fixkostenblock zu decken 2 Gering Gering Pro Transaktion wird ein Deckungsbeitrag erzielt, der einen Teil des Fixkostenblocks deckt. Je geringer der Fixkostenblock ist, desto weniger Transaktionen sind nötig, um den Fixkostenblock zu decken. Bei diesem Szenario würde der Break Even bei der geringsten Abwicklungsmenge erreicht. 3 Hoch Hoch Pro Transaktion werden weder die variablen Kosten, noch die Fixkosten gedeckt. Daher vergrößert sich pro Transaktion der Verlust des Bankhauses. Der Verlust wird umso größer ausfallen, je höher sich der Fixkostenblock darstellt. 162 Die empirische Untersuchung (vgl. Anhang S. A25, Abb. 42) deutet auf eine relativ geringe Bedeutung der SEPA- Lastschrift hin. Die Abwicklung der SEPA-Kartenzahlungen ist bereits kompatibel zum neuen Sicherheitsstandard. 56

70 4 Gering Hoch Pro Transaktion werden weder die variablen Kosten noch die Fixkosten gedeckt. Daher vergrößert sich pro Transaktion der Verlust des Bankhauses. Legende: Hohe Fixkosten: Sollte die neu anzuschaffende Software nicht kompatibel zu den derzeitigen EDV-Systemen sein, fallen durch Anpassung hohe zusätzliche Kosten an. Geringe Fixkosten: Es sind keine zusätzlichen Investitionen durch die Umstellung auf SEPA notwendig. Hohe variable Kosten: Die variablen Kosten betragen mindestens 0,15 EUR. Geringe variable Kosten Die variablen Kosten betragen weniger als 0,15 EUR. Abb. 30: Übersichtsartige Darstellung möglicher Kostenszenarien Liegen die Szenarien Nr. 1 oder Nr. 2 vor, sollte ein Kreditinstitut vom Outsourcing des Zahlungsverkehrs Abstand nehmen und mehr Zahlungsverkehrstransaktionen generieren, um die Deckung des Fixkostenblocks und die mit zunehmender Abwicklungsmenge ansteigende Fixkostendegression 163 weiter zu forcieren. Liegen dagegen die Kostenstrukturen wie in Szenario Nr. 3 und Nr. 4 vor, kann über Outsourcing nachgedacht werden. 4.2 Information Die Auswertung der Fragebögen als auch die ExpertInneninterviews haben den großen Informationsbedarf der KundInnen zum Thema SEPA verdeutlicht. Um eine termingerechte und möglichst reibungslose Eliminierung der alten Zahlungsverkehrsinstrumente vornehmen zu können, wird dem Thema KundInneninformation ein großer Stellenwert beigemessen. TrägerIn der Informationspolitik können die in Abb. 31 dargestellten Institutionen sein. 163 Mit zunehmender Abwicklungsmenge sinken die Kosten pro Einheit. Dieser Effekt wird als Fixkostendegression bezeichnet. 57

71 Information Abb. 31: TrägerIn der Informations politik Die Ergebnisse der KundInnenbefragung und der ExpertInneninterviews belegen den Wunsch der KundInnen nach einer umfassenden Informationspolitik durch die Finanzbranche. 164 Der Bankensektor sollte ein aussagekräftiges Informationsangebot für KundInnen bereithalten, um Beratungskompetenz zu beweisen. Wichtig ist es hierbei, die Information nicht nur auf einem Informationsweg zur Verfügung zu stellen, sondern die verschiedenen Absatzwegeaffinitäten der einzelnen KundInnen zu berücksichtigen. Als unterstützende Medien stehen dem Bankensektor die in Abb. 32 dargestellten Komponenten zur Verfügung. KundInnenveranstaltung Filiale/Besuch im Unternehmen Persönliche Betreuung, Austausch der KundInnen untereinander Persönliche Betreuung EDV Telefon Postweg Onlinebanking/Internetbanking/ SEPA-Hotline, FAQ Persönliche Beratung Briefaktion Abb. 32: Wege der Kommunikation 164 Vgl. <

72 4.2.1 KundInnenveranstaltung Aufgrund des geringen Kenntnis- bzw. Umsetzungsstandes der SEPA-Zahlungsinstrumente im Privat- und FirmenkundInnensegment bietet sich die Durchführung von speziellen Themenabenden zum Thema SEPA an. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf die FirmenkundInnen zu richten, da die Umstellungsaktivitäten dort in einem erheblich größeren Umfang durchzuführen sind als im Bereich der Privathaushalte. Als Marketingmaßnahme sollte die persönliche schriftliche Einladung mit Rückantwortbogen oder fax gewählt werden. Anhand der Rückantwortbögen wird den veranstaltenden Banken eine erhöhte Planungssicherheit hinsichtlich der TeilnehmerInnenzahl gegeben. Das Einladungsschreiben sollte neben den einleitenden Worten bereits weitergehende Informationen über die Inhalte des geplanten Themas geben: Themenschwerpunkte - Entwicklungsgeschichte der SEPA - Rechtliche Grundlagen - Chancen und Risiken der SEPA - Vorstellung der neuen Zahlungsinstrumente (SEPA-Karte, SEPA- Lastschrift, SEPA- Überweisung) - Vorstellung einer Check-Liste und eines Muster-Umsetzungsplanes - Anschließende Diskussionsrunde mit referierenden BankexpertInnen Anhand des Einladungsschreibens können die FirmenkundInnen bereits im Vorfeld überlegen, ob ggf. eine größere MitarbeiterInnenzahl (z.b. Rechtsabteilung, Buchhaltung, EDV) an der Veranstaltung teilnehmen sollte. Zur besseren Vorbereitung auf den Themenabend wäre es sinnvoll, wenn KundInnen auf dem Rückantwortschreiben bereits eine Möglichkeit eingeräumt würde, spezielle Fragen zu stellen. Diese Vorgehensweise bietet insbesondere BankenvertreterInnen die Möglichkeit, sich bereits im Vorfeld die Wünsche und Anmerkungen zu sichten und zu strukturieren, um sich gezielt darauf vorbereiten zu können. Nachdem die Rückantwortschreiben vorliegen, ist es sinnvoll, jedem/jeder KundenbetreuerIn eine TeilnehmerInnliste zur Verfügung zu stellen, damit jeder/jede Kunde/Kundin seinen/ihre persönliche AnsprechpartnerIn an dem Veranstaltungsabend vorfindet. Aufgrund der Komplexität des Themas SEPA im Hinblick auf die rechtlichen und technischen Voraussetzungen ist es aus Bankensicht sinnvoll, SEPA-SpezialistInnen als ReferentInnen einzuladen. Im Anschluss an den Fachvortrag sollte den Beteiligten ausreichend Zeit und Raum 59

73 für Fragen und Diskussionen zur Verfügung gestellt werden. Gerade dieser Themenabend bietet den KundInnen die Möglichkeit, die SEPA-ExpertInnen im Bezug auf die komplette Bandbreite der SEPA-Themenschwerpunkte (z.b. nach der SEPA-Lastschrift) zu befragen. Im Anschluss an den offiziellen Teil trägt ein kleiner Imbiss zur Auflockerung bei. Die KundInnen erhalten so zudem die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, Probleme und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren. Den KundInnen sollte zudem die Möglichkeit geboten werden, persönliche Beratungstermine mit ihrem/ihrer KundenbetreuerIn zu vereinbaren. Hierzu empfiehlt sich die Ausgabe eines Handzettels, auf dem die KundInnen ihren Beratungswunsch eintragen können. Außerdem ist die Abfrage von weiteren bankbezogenen Interessengebieten sinnvoll, um Anregungen für folgende Themenabende zu erhalten Beratung in der Filiale/persönlicher Besuchstermin Aufgrund des bereits geschilderten geringen Informations- und Umsetzungsstandes der KundInnen sollte dem Thema Persönliche Kontaktaufnahme und Besuch im Unternehmen der Kundin bzw. des Kunden ein großer Stellenwert beigemessen werden. Es ist zu empfehlen, dass auch vor dem Hintergrund des Risikos einer nicht termingerechten Umsetzung der SEPA im KundInnensegment und den daraus resultierenden Problemen im Bankensektor (Nachbearbeitung, Konvertierung der alten Datenformate in SEPA) zunächst ein Vorgespräch zum aktuellen Umstellungsstand stattfinden sollte. Zur Gesprächsvorbereitung ist es dem/der KundenbetreuerIn zu empfehlen, eine Analyse der aktuell genutzten KundInnen-Zahlverfahren vorzunehmen. Ein Unternehmensbesuch würde zudem den Vorteil bieten, eine größere Anzahl der am SEPA-Projekt teilnehmenden Personen auf KundInnenseite miteinbeziehen zu können und der/die BetreuerIn könnte sich einen persönlichen Eindruck vor Ort verschaffen. Die KundInnenbetreuung sollte die sich ergebende Chance nutzen, und die Wichtigkeit, Aktualität und Brisanz des Themas SEPA bei allen TeilnehmerInnen zu veranschaulichen. Hierbei ist zu empfehlen, die Bedeutung des Themas unter verschiedenen Gesichtspunkten näher zu beleuchten (z.b. Entstehungsgeschichte, Teilnehmerstaaten). Bei KundInnen mit aktuell geringen Informations- und Umsetzungsstand empfiehlt es sich, gemeinsam eine SEPA-Checkliste abzuarbeiten. Ein Beispiel hierzu findet sich im Anhang. Anhand dieser Checkliste kann die Bedeutung des Themas SEPA für den KundInnenzahlungsverkehr verdeutlicht werden. Um die Umsetzungsbereitschaft der KundInnen zu erhöhen, empfiehlt es sich, die Vorteile der SEPA zu verdeutlichen sowie die Risiken einer nicht termingerechten Umstellung, die in nachfolgenden Abb. 33 und 34 darstellt werden. 60

74 Vorteile der SEPA - Steuerung des gesamten EURO-Zahlungsverkehrs über ein einziges Konto - Schnellere, einfachere und effizientere Überweisungen - Einheitliche rechtliche Grundlagen in den SEPA-Teilnehmerstaaten - Verbesserte Liquiditätssteuerung im europäischen Ausland - Durch Nutzung der SEPA-Lastschrift kann der Zeitpunkt des Geldeinganges selber bestimmt werden - Einsparungspotentiale hinsichtlich der Gebühren - Einheitliche Standards und Datenformate Abb. 33: Vorteile des S EPA-Zahlungs verkehrs Risiken einer nicht termingerechten Nutzung der SEPA - Die bisher genutzten Zahlungsverfahren im Bereich der Überweisung und der Lastschrift können ab nicht mehr genutzt werden. - Eine schnelle, nachträgliche Umstellung ist aufgrund der hohen Komplexität des Themas nicht möglich, zumal auch Nachfolgesysteme in der Buchhaltung betroffen sein dürften - Rechnungen, Löhne und Gehälter können nicht termingerecht gezahlt werden Abb. 34: Risiken der verspäteten Ums tellung der Zahlungsinstrumente auf S EPA Innerhalb des persönlichen Gesprächs sollte gemeinsam eruiert werden, welche Maßnahmen KundInnen noch ergreifen müssen, um termingerecht die Umstellung vornehmen zu können. Da auf Bankenseite bereits Erfahrungen im Hinblick auf die Umstellung vorliegen, ist die Erstellung und Abarbeitung einer To-Do-Liste anzuregen. Die wichtigsten Elemente sind in Abb. 35 dargestellt. Elemente der SEPA-To-Do-Liste - Benennung eines/einer SEPA-Beauftragten bzw. einer Projektgruppe - Erstellung eines Zeitplans für die Planungs- und Umstellungsphase - Erhebung eines Mengengerüsts für den nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr - Überprüfung der Electronic-Banking-Software auf SEPA-Fähigkeit - Sind Anpassungen der Finanzbuchhaltungssoftware notwendig? - Abstimmung von Umstellungs- und Anpassungsarbeiten mit Softwarelieferanten 61

75 - Ergänzung der KundInnendaten, um IBAN und BIC vornehmen - Aktualisieren der eigenen Briefbögen um IBAN und BIC. - Information und Schulung der MitarbeiterInnen Abb. 35: Übersichtsartige Darstellung einer S EPA-To-Do-Liste Unterstützung durch elektronische Medien Die überwiegende Mehrheit der FirmenkundInnen nutzt elektronische Medien wie Online- Banking oder Multicash zur Abwicklung des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs. Ein- und ausgehende Zahlungen werden zudem in der eigenen Buchhaltungssoftware weiterverarbeitet und auf internen Konten weiterverarbeitet. Im Hinblick auf die neuen SEPA- Verfahren stehen den FirmenkundInnen umfangreiche Änderungen ihrer eigenen Buchhaltungssoftware sowie die Anpassung der Kunde/Kundinnen-Bank-Schnittstelle im Hinblick auf das neue XML-Datenformat bevor. Zur Unterstützung der KundInnen in der Umstellungsphase sollten Kreditinstitute den KundInnen Informationsbroschüren mit den technischen Anforderungen übermitteln und zusätzlich auf der bankspezifischen Internetseite veröffentlichen. Darüber hinaus sollte im Internet eine FAQ-Datenbank mit den wichtigsten Basisinformationen über SEPA zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass diese Datenbank regelmäßig aktualisiert und um weitere, häufig auftretende Fragestellungen der KundInnen ergänzt wird. Nur so kann eine für KundInnen wertvolle Datenbasis entstehen und können gleichzeitig VertriebsmitarbeiterInnen und KundenberaterInnen entlastet werden. Die Ergänzung der Datenbank sollte auf jeden Fall in Zusammenarbeit mit den ExpertInnen der SEPA-Hotline geschehen, die über den täglichen Kontakt zu den KundInnen, die aktuellen und häufig gestellten Fragen kennen. Neben der FAQ-Datenbank ist die Einrichtung eines SEPA-Postfaches zu empfehlen. Diese zusätzliche Serviceleistung ermöglicht es den KundInnen, zeitunabhängig Fragen einzustellen und eine zeitnahe Antwort von dem/der SEPA-ExpertIn bzw. zu erhalten. Die -Adresse des Postfaches sollte auf jeden Fall in der FAQ-Datenbank, der Infobroschüre und auf der Homepage des jeweiligen Kreditinstitutes veröffentlicht werden. Insbesondere die Umstellung der Kontonummer und Bankleitzahlen auf IBAN und BIC bereitet vielen FirmenkundInnen Probleme. Dies begründet sich vielfach dadurch, dass die KontrahentInnen keine Informationen auf den Rechnungen bereithalten. Im Hinblick auf die 62

76 kurze noch verbleibende Übergangsphase ist die Nutzung des IBAN-Rechners 165 zu empfehlen. Hier findet automatische eine Konvertierung einzelner Datensätze in IBAN und BIC statt. Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen nationalen Bankverbindungen bietet sich zudem die Anwendung des IBAN-Hin/IBAN-Rück-Verfahrens 166 an. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, eine ganze Datenbank (mit nationalen Bankdaten) zu konvertieren. Eine wichtige und die KundInnenbindung erhöhende Zusatzleistung stellt die zur Verfügungstellung von Testsystemen dar. Hier haben die KundInnen die Möglichkeit, vor Produktionsaufnahme Testzahlungen mit dem Kreditinstitut auszutauschen. Durch eine kompetente Besetzung der Test überwachenden Stelle kann Kompetenz bewiesen und KundInnen dauerhaft an ein Kreditinstitut gebunden werden Telefonische Beratung In der Planungs- und Testphase werden insbesondere FirmenkundInnen spezielle Fragen zu einzelnen Themenfeldern der SEPA haben. Um diesem Beratungsbedarf gerecht zu werden, empfiehlt sich die Einrichtung einer SEPA-Hotline. Während der in der SEPA-Broschüre genannten und im Internet veröffentlichten Erreichbarkeitszeiten besteht hier die Möglichkeit, eine Unterstützung zu erhalten. Sollte sich der Beratungsbedarf als umfangreicher herausstellen, sollte das Kreditinstitut neben der Hotline auch SpezialistInnen schulen, die KundInnen mit umfänglichen Informationen zur Verfügung stehen. Der/die persönliche KundenberaterIn sollte ebenfalls miteinbezogen werden können Informationsversand auf dem Postweg Um dem großen Informationsbedarf zum Thema SEPA gerecht zu werden, ist die Entwicklung einer SEPA-Informationsbroschüre zu empfehlen. KundInnen werden hierdurch umfängliche Informationen über die Entwicklungsgeschichte der SEPA, den Vorteilen, Anforderungen, rechtlichen Grundlagen und Besonderheiten übermittelt. Auch in dieser Informationsbroschüre sollte ein Hinweis auf die hauseigene FAQ-Datenbank, die Hotline und der Verweis auf den/die KundenbetreuerIn integriert werden MitarbeiterInnenschulungen Die erfolgreiche Umsetzung der SEPA ist in erheblichem Umfang von der Qualifikation der BankmitarbeiterInnen, die als HauptansprechpartnerInnen von den Kunden/Kundinnen genannt werden, abhängig. Aufgrund der Komplexität der neuen Zahlungsverfahren ist es notwendig, 165 Vgl. < Vgl. <

77 ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen des Bankensektors hinzuzuziehen, kontinuierlich zu schulen und weiterzuentwickeln. Die von der SEPA-Umstellung betroffenen Fachbereiche sind in Abb. 35 dargestellt. Abb. 35: Von der S EPA-Einführung betroffene Fachbereiche Um eine adäquate Schulungs- und Informationsversorgung durchführen zu können, stehen dem Bankensektor folgende, grundsätzliche Optionen zur Verfügung: Schulungs- und Informationsmöglichkeiten - Seminare, die von externen Unternehmen angeboten werden Inhouse-Schulungen von internen ExpertInnen. - Schulungsmöglichkeiten im Internet Beschaffung geeigneter Informationsunterlagen/Literatur - Informationsweitergabe und Schulung durch Multiplikatoren 167 Vgl. < Veranstaltungen/veran staltungen.html> Vgl. < ht ml?b rand=bank&cpath=233&gclid=cjac6jyyqrgcfubhtaodevoapw&oscsid=ci134nbr65orkk45n 9626rf le4>

78 Weitere Träger der SEPA-Informationspolitik: TV/Radio Politik Information Wirtschaftsverbände/ ArbeitgeberInnenverbände Printmedie n EPC Bankenver -bände Bundesbank Abb. 36: S EPA-InformationsträgerInnen SEPA-Maßnahmen der Politik Obwohl die überwiegende Mehrheit der befragten FirmenkundInnen eine Unterstützung durch den Bankensektor bevorzugt, ist es in Hinblick auf die kurze noch verbleibende Zeitspanne bis zum Februar 2014 notwendig, auch die Politik und die staatlichen Institutionen verstärkt in den Umstellungsprozess einzubinden. Die Verpflichtung zur Teilnahme ergibt sich bereits dadurch, dass die Einführung der SEPA in Form eines Gemeinschaftsprojektes unter federführender Teilnahme der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem European Payments Council beschlossen wurde. Eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die Nutzung der SEPA- Zahlungsinstrumente ließ sich in den letzten Jahren nur vereinzelt feststellen. Aufgrund der starken Verflechtung der Politik in dieses europäische Zahlungsverkehrsthema ist eine stärkere Einbindung dringend erforderlich. Dies bezieht sich zum einen auf die möglichst schnelle Umstellung der Zahlungsverkehrsprozesse und Verfahren in den staatlichen Institutionen auf SEPA, und zum anderen in der Unterstützung des Bankensektors im Rahmen einer umfassenden Informationspolitik. Die bisherigen Anstrengungen des öffentlichen Sektors ließen sich für außenstehende Personen nicht erkennen. 169 Zu einer erfolgreichen und termingerechten Einführung der SEPA und der Ablösung der alten, nationalen Zahlungsverkehrsverfahrens bedarf es neben den reinen gesetzlichen Abstimmungsprozessen auch einer verstärkten 169 Vgl. <

79 Transparenz gegenüber der Bevölkerung. Nur durch eine verbesserte Informationspolitik der Politik in Form von Anzeigenschaltungen in Zeitungen und Fachzeitschriften sowie durch Informationsbeiträge im TV und Radio kann der breiten Öffentlichkeit das Thema SEPA vermittelt werden. Insbesondere die Intention der SEPA, die Vereinheitlichung Europas nicht nur im Hinblick auf die neuen Zahlungsverfahren, bedarf einer besonderen Beachtung, die nicht ausschließlich vom Bankensektor übernommen werden kann Unterstützung durch Bankenverbände Das Thema SEPA tangiert nicht nur einzelne Kreditinstitute, sondern den gesamten nationalen und europäischen Bankensektor. Die Erstellung von Informationsbroschüren in Verbindung mit der Darstellung und Erläuterung der gesetzlichen Grundlagen kann einzelne, kleine Kreditinstitute im Hinblick auf finanzielle und personelle Ressourcen schnell an Grenzen bringen. Durch Informationsveranstaltungen und Gesprächskreise besitzen die Bankenverbände einen guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der SEPA-Umstellung und den Problemen auf Bankenseite. Die Erfahrungen einzelner Kreditinstitute oder Kreditinstitutsgruppen können bei der Erstellung institutsgruppenübergreifender Informationsbroschüren berücksichtigt werden. In Deutschland hat der Bankenverband bereits auf die Forderungen von Banken und Privat- und FirmenkundInnen reagiert und umfassende Informationen zum Thema SEPA auf der eigenen Homepage zur Verfügung gestellt 170 und eine Informationsbroschüre mit dem Titel: Für 2014 auf SEPA vorbereiten entwickelt/fokus unternehmen. Zusätzlich wurde ein Flyer mit dem Titel: EINFACH BEZAHLEN MIT IBAN UND BIC, fokus: verbraucher entwickelt. Sowohl die Informationsbroschüre als auch der Flyer wurden den Banken zur Weiterleitung an die Privatund FirmenkundInnen kostenlos zur Verfügung gestellt Unterstützung durch die Deutsche Bundesbank Die Deutschen Bundesbank, die sich selbst als Bank der Banken 171 bezeichnet, nimmt eine entscheidende Rolle bei der SEPA-Umstellung ein. Zu den gesetzlich definierten Aufgaben der Bundesbank gehören unter anderem die Schaffung und Erhaltung eines stabilen Finanz- und Währungssystem sowie die Gestaltung der Geldpolitik des Eurosystems in Kooperation mit den anderen nationalen Zentralbanken. 172 Im Hinblick auf das große Informationsdefizit im 170 Vgl.< Vgl. < _deutschen_bundesbank.html> Vgl. < d_organisation/aufgaben_der _deutschen_bundesbank.html>

80 KundInnensektor wurde eine eigene Homepage zum Thema SEPA entwickelt. 173 Zusätzlich wurden in den letzten Jahren verstärkt Informationsveranstaltungen zum Thema SEPA durchgeführt. 174 Die Inhalte dieser Veranstaltungen werden zusätzlich auf der Homepage als PDF zur Verfügung gestellt Unterstützung durch TV-Shows und Radio Ein Problem des Themas SEPA ist die mangelnde Information der KundenInnen. Die bisher genannten InformationsträgerInnen bieten zwar umfangreiche Informationen auf ihrer Homepage oder per Infobroschüre. Ein Manko ist jedoch, dass der Informationssuchprozess von Seiten der KundInnen gestartet werden muss. Da viele KundInnen bisher kaum oder nur unzureichende Informationen zu dem Thema besitzen, ist ihnen die Relevanz des Themas noch nicht ausreichend bewusst. In Deutschland ist festzustellen, dass das Thema SEPA kaum Präsenz in den Medien einnimmt. Um SEPA deutlicher in den Fokus der Menschen zu rücken, wäre es sinnvoll, durch gezielte Werbemaßnahmen das Thema mehrfach pro Tag, 175 z.b. kurz vor den Heute -Nachrichten, zu präsentieren. Dieser Werbespot könnte durch die Bundesregierung und die Bankenverbände initiiert werden. Aufgrund der attraktiven Sendezeit könnte ein Großteil der Bevölkerung die Inhalte und Bedeutung wahrnehmen, einen Anstoß bekommen, sich zu kümmern. Neben den Werbespots wäre es zudem sinnvoll, wenn VerbraucherInnensendungen und Talkshows das Thema aufnehmen würden. Hier könnten ExpertInnen wichtige Informationen über die Intention der SEPA und den Umstellungsprozess geben und zusätzlich für Fragen der Bevölkerung per Telefon, Fax und Internet bereitstehen Unterstützung durch Printmedien In den deutschen Printmedien 176 ist das Thema SEPA bisher sehr wenig verbreitet worden. Vereinzelt versuchen Banken, durch Hinweis auf eine SEPA-Informationsveranstaltung das Thema stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. 177 Die Informationen sind allerdings sehr allgemein gehalten und erfüllen höchstens den Anspruch des Wachrüttelns. Insbesondere die Printmedien sollten von Seiten der Politik, der Bankenverbände und Banken stärker für die Übermittlung weitreichender Informationen zum Thema SEPA verwendet werden. Dies kann 173 Vgl. < > Vgl. < Veranstaltungen/veran staltungen.html> Vgl. Unger 2002: Vgl. Kipphan 2002: Vgl. < >

81 durch Nutzung von Werbeträgern 178 (z.b. Zeitungen) und den Abdruck von ExpertInneninterviews und der Übermittlung von reinen Informationsdaten weiter fokussiert werden Unterstützung von UnternehmerInnen- und VerbraucherInnenverbänden Den UnternehmerInnen und VerbraucherInnenverbänden 180 kommt eine große Bedeutung im Bezug auf die SEPA-Umstellung zu. Beide Institutionen erhalten Anfragen und Beschwerden aus dem jeweiligen Sektor. Eine stärkere Bündelung der Anfragen und Adressierung an die Politik und den Bankensektor könnte dazu beitragen, dass mit einem überschaubaren Aufwand die notwendigen Informationen zusammengestallt werden, um dem Informationsbedarf, der aus Sicht der Unternehmen und VerbraucherInnen besteht, zu decken. Zum anderen könnte auch Punkte, die aus Sicht der Unternehmen und VerbraucherInnen wichtig sind, die ggf. aber noc h nicht ausreichend analysiert wurden, stärker in den Fokus gerückt werden. 4.3 Pricing und Preisimagekampagne Der Faktor Information der beteiligten Personen und Unternehmen ist von großer Bedeutung. Um den Umstellungsprozess weiter zu beschleunigen, bietet sich aus Sicht der Kreditinstitute die Möglichkeit, KundInnen über Elemente der Preisgestaltung nachhaltig an das Kreditinstitut zu binden und Skaleneffekte in Bezug auf die Abwicklungsmenge zu erzielen. Bei der Umgestaltung des Pricing ist es sinnvoll, sich im Vorfeld eingehend mit der bestehenden Wettbewerbssituation zu befassen. In diesem Fall eignet sich die Branchenstrukturanalyse. Verhandlungsstärke der KundInnen Bedrohung durch Substitutionsprodukte Verhandlungsstärke der LieferantInnen Bestehender Wettbewerb Potentielle neue WettbewerberInnen Abb. 37: Porter`s Five Forces Branchenstrukturanalyse 178 Vgl. Schiemichen 2005: Vgl. < Vgl. <

82 Eine besondere Rolle nimmt in dieser Betrachtungsweise die Rolle des Staates ein. In diesem Modell ist diese Rolle nicht explizit dargestellt, dennoch nimmt der Staat insbesondere bei der Preisgestaltung eine wichtige Funktion ein. Vor allem im Hinblick auf die Preisgestaltung der SEPA-Zahlungen sind marktregulierende Maßnahmen getroffen worden, um zu einer Harmonisierung des europäischen Wirtschaftsraumes zu gelangen. Durch eine Reduzierung der gesetzlichen Anforderungen wurde zudem einem erweiterten Kreis von Unternehmen (Finanzdienstleistungsunternehmen) die Möglichkeit eingeräumt, sich auf dem nationalen Markt zu etablieren. In der folgenden übersichtsartigen Darstellung werden auf Basis des Five Forces Modells die elementaren, zahlungsverkehrsrelevanten Einflussgrößen übersichtsartig dargestellt. Forces 1. Verhandlungsstärke der KundInnen - Die Zahlungsverkehrsprodukte sind im Bankensektor weitestgehend standarisiert. - Die Kosten für eine Umstellung/Verlagerung des Zahlungsverkehrs auf ein anderes Kreditinstitut sind gering. - Die KundInnengruppe hat aufgrund einer Konzentration einen erheblichen Einfluss an den Zahlungsverkehrserträgen des Kreditinstitutes. - KundInnen können mit einer Rückwärtsintegration drohen. 2. Verhandlungsstärke der LieferantInnen - Bezieht das Kreditinstitut z.b. Software von einem Lieferanten (Softewarehouse), so besitzt dieser/diese LieferantIn aufgrund der großen Bedeutung dieser Leistung für das Kreditinstitut eine herausragende Rolle. - Die LieferantInnen können aufgrund ihrer Produkte mit einer Vorwärtsintegration direkt auf die KundInnen drohen. - Besitzt das einzelne Kreditinstitut aufgrund der Institutsgröße lediglich eine untergeordnete Rolle bei dem/der Lieferanten/Lieferantin ein, so besteht die Gefahr, eine unzureichende Beachtung zu finden. - Nehmen die gelieferten Produkte einen hohen Stellenwert innerhalb der Leistungserstellungsprozesses beim Kreditinstitut ein, so besteht zudem die Gefahr der Abhängigkeit vom dem/der Lieferanten/Lieferantin. 3. Bedrohung durch Substitutionsprodukte - Weisen Substitutionsprodukte für KundInnen ein ansprechenderes Preis- /Leistungsverhältnis auf, besteht die Gefahr des KundInnenverlusts. - Bei gleichartiger Qualität im Verhältnis zum relativen Preis bestehen Gefahren von KundInnenabwanderungen zur Konkurrenz. 69

83 - Bereitet die Umstellung und Beauftragung anderer Kreditinstitute wenig Aufwand, besteht bei Preiszugeständnissen der Konkurrenz schnell die Möglichkeit, auf das Konkurrenzprodukt umzusteigen. 4. Bestehender Wettbewerb innerhalb der Branche - Durch eine Vielzahl von gleichartig agierenden KonkurrentInnen ist es schwer, kurzoder mittelfristig durch eine Änderung der Preispolitik neue KundInnen für Zahlungsverkehrsleistungen zu gewinnen. Aufgrund der Markttransparenz werden die Konkurrenzunternehmen eine erfolgreiche Preispolitik einschließlich der Produkte kopieren. - Eine Vielzahl und große Rivalität innerhalb der Branche führt maximal zu einem langsamen Branchenwachstum. 5. Potentielle neue WettbewerberInnen - Für die bestehenden MarktteilnehmerInnen besteht die Gefahr, dass neue WettbewerberInnen auf den Markt drängen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn keine Markteintrittsbarrieren bestehen Pricing für das FirmenkundInnengeschäft Die KundInnenbefragung hat ergeben, dass die Mehrzahl der KundInnen mit leichten Rückgängen im Hinblick auf die Zahlungsverkehrskosten rechnet. In den ExpertInneninterviews wurde jedoch deutlich, dass bankseitig sehr hohe Investitionskosten 181 einkalkuliert werden. Als Folge hieraus wird die Entstehung neuer Kontenmodelle pronostiziert, um den Deckungsbeitrag 182 erwirtschaften zu können bzw. die Änderung in den Pricingmodellen 183, um den Einkommensverlust durch die zuvor höher bepreisten Auslandszahlungen zu kompensieren. Der Zahlungsverkehr ist ein stark zahlengetriebenes Geschäft mit immens hohen Fixkostenstrukturen 184. Damit sind alle ZahlungsverkehrsanbieterInnen auf große Transaktionsmengen angewiesen, da jede zusätzlich abgewickelte Transaktion die Kosten für alle Transaktionen mindert. Hieraus resultiert ein Verdrängungswettbewerb mit einhergehenden sinkenden Preisen im Zahlungsverkehrsbereich. Das Kernproblem liegt oft darin, dass die Preissenkungen nicht ausreichend differenziert vorgenommen und dadurch von KundInnen kaum wahrgenommen werden. Die Absatzwirkung eines Preises hängt jedoch von der Wahrnehmung der KundInnenen ab. 185 Wesentliche Faktoren hierfür sind der KundInneninformationsstand 181 Vgl. < > Vgl. < Vgl. Effert 2010: Vgl Vgl. Effert 2010: 24 70

84 hinsichtlich der aktuellen Zinsen und Gebühren und das Preisimage der Bank. Bei FirmenkundInnenen kann davon ausgegangen werden, dass diese oft aufgrund ihrer Größe eine starke Verhandlungsmacht besitzen. Wie aus der Empirie ersichtlich, nutzen KundInnenen mehrere Bankverbindungen, woraus eine große Marktkenntnis und Preissensibilität 186 resultiert. Aufgrund dessen sollte versucht werden, durch eine geschickte Preispolitik Preisstrukturen zu schaffen, die sich von denen der WettbewerberInnen unterscheiden (z.b. nichtlineare Preisbildung). Für ein professionelles Pricing im Zahlungsverkehr sind die Transparenz der Konditionen und die Einführung eines Preismodelles, welches auf Leistung und Gegenleistung beruht, wichtig. In Abb. 38 sind die verschiedenen Säulen des Preismodells visualisiert. Preismodell im Zahlungsverkehr Größenrabatt (Zweiteiliger Tarif) Loyalitätsbonus 1: Breite des Geschäfts Loyalitätsbonus 2: Tiefe des Geschäfts Wachstumsbonus Treuebonus für langjährige KundInnen und Sonderaktion Mehrwertleistung (Transparenz, Steuerung, Ausbau) Abwicklung Abb. 38: Preismodelle im Zahlungsverkehr Quelle: Eigene Darstellung, partiell in Anlehnung an Wübker/Schmidt-Gallas 187 Liegt Szenario Nr. 1 oder Nr. 2 der Abb. 38 vor, ist das Ziel im Zahlungsverkehr, eine möglichst große Menge abzuwickeln und möglichst weitere Abwicklungsmengen zu akquirieren. KundInnen, welche eine große Transaktionsmenge aufweisen und damit die Fixkostendegression ermöglichen, sollen honoriert werden. Dies kann durch sofort wirkende Rabatte 188, nachträglich wirkende Boni oder Preisstaffeln erzielt werden. Eine sofortige Besserstellung für KundInnenen ist der Vorteil von Rabatten. Die Gefahr einer überhöhten Rabattgewährung besteht, wenn KundInnen in einem Jahr weniger Geschäft abwickelt als in den Vorjahren. Boni sind dagegen direkt an das Erbringen einer Gegenleistung der Kundin bzw. des Kunden geknüpft, haben jedoch den Nachteil der Vorfinanzierung durch die Kundschaft. 189 Legt ein Kreditinstitut besonderen Wert auf ein individuelles Angebot 190, so ist dieses besonders gut durch einen zweiteiligen Tarif mit einem Fixbetrag und einem Preis pro Transaktion zu realisieren. KundInnen können in Form einer Preisstaffel die Kombination aus Fixum und 186 Vgl Vgl. Wübler et al 2007: Rabatte sind Preisnachlässe, die ein/eine HerstellerIn (oder der Handel) für bestimmte Leistungen der Abnehmerin bzw. des Abnehmers gewährt. Vgl. Thommen/Achleitner 2006: Vgl. < =All&page=7> Vgl. <

85 Transaktionskosten selbst wählen, wobei die Transaktionskosten geringer ausfallen, je höher das Fixum gewählt wurde. Ein solches Modell bietet den KundInnen Planungssicherheit aufgrund des Fixums und Flexibilität durch die variablen Transaktionskosten, je nach den individuellen Präferenzen der Kundschaft. Um möglichst viele Zahlungsverkehrstransaktionen abwickeln zu können, sollten KundInnen belohnt werden, die möglichst viele verschiedene Produkte eines Geschäftsfeldes nutzen (Tiefe des Geschäfts). Solche, die möglichst viele Geschäftsfelder nutzen (Breite des Geschäftes), können durch sogenannte Loyalitätsboni incentiviert werden. Vorteil hiervon ist die Vermeidung von Cherry-Picking 191 und Erhöhung der KundInnenbindung. KundInnen, welche ein starkes Wachstum in ihrem Zahlungsverkehr realisieren können, schaffen weitere Kostendegressionseffekte; hierfür sollten diese mit Wachstumsboni belohnt werden. 192 Damit die Vorfinanzierung der Boni durch die KundInnen nicht negativ wahrgenommen wird, könnten diese alternativ als Gutschriften für das neue Jahr (z.b. durch Reduzierung des Fixums) vorgenommen werden. Die oft sehr langen Kund Innenverbindungen sind aus der Empirie ersichtlich. Für diese KundInnen könnten Treueboni als Sonderaktionen geplant werden. 193 Eine solche Einmalaktion würde zu einem deutlich positiven KundInnenerleben bei vergleichsweise geringem Aufwand auf Bankenseite führen. Das beschriebene Preismodell bietet vor allem den Vorteil, Sonderkonditionen im Zahlungsverkehr deutlich zu reduzieren. Für die sehr gut informierten, preislich sensiblen FirmenkundInnen wäre noch immer ausreichend Verhandlungsspielraum gegeben. Außerdem muss die Politik der individuellen und fairen Preise, bei der Treue belohnt und Kostendegressionen weitergegeben werden, gegenüber den KundInnen klar kommuniziert werden. Dies könnte durch eine Briefaktion geschehen, im Rahmen derer die neue Preispolitik erklärt und Preisstaffeln an die KundInnen ausgegeben würden, um Transparenz zu erzeugen und den KundInnen die Möglichkeit zu geben, sich die jeweils günstigste Variante auszurechnen. Sofern Szenario Nr. 3 oder Nr. 4 der Abb. 38 vorliegen, sollte ein Kreditinstitut Verlustminimierung im Zahlungsverkehr betreiben Cherry-Picking bezeichnet eine Verhaltensweise, bei der KundInnen mehrere Bankverbindungen unterhalten und bei jedem Institut nur die kostengünstigsten oder ertragreichsten Angebote nutzen. Für die Kreditinstitute wirkt sich dies ertragsmindernd aus, da mit den KundInnen Preisverhandlungen zur Über- oder Unterbietung des/der Wettbewerbes/Wettbewerberin geführt werden müssen. 192 Vgl. < =All&page=7> Z.B. könnte im ersten Jahr bzw. wenn ein/eine Kunde/Kundin z.b. 10, 20 oder 30 Jahre Kunde/Kundin des Bankhauses ist, das Fixum erlassen oder halbiert werden. Dies sollte durch ein Schreiben an die Geschäftsleitung der KundInnenfirma für diese wahrnehmbar gemacht werden. 194 In diesem Fall sollten im Vergleich zum Wettbewerb höhere Abwicklungspreise vereinnahmt werden, damit die Kunden die Masse der Transaktionen über Drittinstitute abwickeln. 72

86 Kunden Pr eisschätzungderbefr agt en Pricingmodell für das PrivatkundInnengeschäft und Preisimagekampagne Für den PrivatkundInnenbereich mit deutlich geringeren Abwicklungsmengen sollte das oben beschriebene Modell aufgrund seiner Komplexität nicht angewendet werden. Um einen Teil des Erlöswegfalls aus dem FirmenkundInnenbereich zu kompensieren, sollte die Erlösseite bearbeitet werden, denn hier liegen oft größere, nicht ausgeschöpfte Potentiale als auf der Kostenseite. 195 Im PrivatkundInnenbereich könnte zur Quersubventionierung des FirmenkundInnenbereichs ein neues Preismodell eingeführt werden. Dieses sollte unabhängig von den im Anhang dargestellten Kostenszenarien geschehen. Für die Konditionsgestaltung in Kreditinstituten werden heute bereits psychologische Effekte berücksichtigt. Dabei gilt es, die Preiskenntnis, das Preisimage, die Preiswahrnehmung der KundInnen und die Preisschwellen zu beachten. Die Preiskenntnis der PrivatkundInnen ist als sehr gering zu beurteilen (vgl. Abb. 39). Die Frage, ob die Höhe der Kontoführungsgebühr bekannt ist, beantworteten 65% der Befragten mit Nein und nur 35% mit Ja. Tatsächlich kannten aber nur 16% die Gebühren. 15% überschätzten die Gebühren, interessanterweise unterschätzten aber 69% die Höhe der Gebühren, welche regelmäßig in den Kontoauszügen ablesbar sind. Preiskenntni s der Kontoführungsgebühr nein 65% ja 35% Anzahl de r bef rag ten Kunden : > 10 10% 7% 5% Kontoführungsgebühr pro Monat (ta tsäc hlic he Gebühr : 5 ) 11% 9% 10% 16% 32% Unterschätzung des wahren Preises Richtig eingeschätzt Überschätzung des wahren Preises Abb. 39: Preiskenntnis der Kontoführungsgebühr Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Wübker Vgl. Jörgl 2007: Vgl. < >

87 Das Preisimage 197 wird von vielen Instituten unterschätzt, ist aber gerade aufgrund der fehlenden Preiskenntnis der KundInnen sehr wichtig. Im PrivatkundInnenbereich wie im FirmenkundInnenbereich sollte versucht werden, ein einheitliches Preisimage aufzubauen, das KundInnen einen fairen Preis suggeriert. Dies sollte bei Einführung der neuen Konditionen durch Kommunikation der Beraterin bzw. des Beraters und durch Briefkontakt geschehen, um die neue Preisfindung zu erklären und das Image des fairen Preises wahrnehmbar zu mac hen. Die Preiswahrnehmung der KundInnen ist eine weitere sehr wichtige Komponente der Preisgestaltung einer Bank. Bei vielen Kreditinstituten geschieht die Konditionsgestaltung durch eine Vielzahl von Einzelpreisen für jedes Produkt. Folge davon ist, dass KundInnen sehr schnell den Überblick verlieren und den Eindruck von Intransparenz erhalten. Geschicktes Bundling 198 kann zu Attraktivität für KundInnen und gleichzeitiger Profitabilität für die Bank führen. Die vierte Komponente der Preisgestaltung sind Preisschwellen 199, welche durch den Gebrauch von sogenannten gebrochenen Preisen 200, die einen positiven Absatzeffekt in der Größe von 6% gegenüber dem glatten Preis besitzen 201, knapp unterschritten werden. Daher sollten gebrochene Preise verwendet werden und eine Produktbündelung erfolgen. Für den Bereich Zahlungsverkehr wäre das Angebotsbündel Privatgirokontos mit einem bestimmten, wählbaren Überweisungsbündel und einer verbilligten EC-Karte denkbar. Die Preisgestaltung könnte wie folgt aussehen: Anzahl tatsächlich getätigter Überweisungen im Monat Ertrag aus Überweisungen, Kontoführungsgebühr und EC-Karte ohne Paketpreis im Monat in EUR Paketpreis in EUR pro Monat Anzahl an Inklusivüberweisungen im Paketpreis pro Monat Ersparnis für KundInnen bei Vollausnutzung des Überweisungsbündels pro Monat in EUR Mehrertrag der Bank durch Paket bei momentaner Nutzung pro Monat und Konto in EUR Reguläre Preise: 6 8,50 8, ,15 0, ,55 9, ,65 0, ,75 10, ,15 0,20 Überweisung: 0,15 EUR/Stück; EC-Karte: 8,50 EUR/p.a.; Girokonto: 7,00 EUR/p.m. Abb. 40: Darstellung möglicher Preismodelle Quelle: Eigene Darstellung, partiell in Anlehnung an Wübker/Niemeyer/Voigt (2007), S Unter Preisimage wird das auf den Preis beschränkte Image eines Anbieters bei (potenziellen) Kunden verstanden. Vgl. Wübker/Engelke 2006: Bundling ist die Kombination einzelner Produkte zu einem Produktbündel, welches einen Gesamtpreis erhält. 199 Preisschwellen sind Preispunkte, bei deren Unterschreitung (bei Passivprodukten) oder Überschreitung (bei Aktivprodukten) starke Absatzverluste eintreten. Die Existenz solcher Preisschwellen konnte durch KundInnenbefragungen nachgewiesen werden. So bot eine Direktbank im Jahr 2005 ein Tagesgeldkonto zu vergleichsweise hohen Zinsen (2,5%) an. Das Management eines /einer Mitbewerbers/Mitbewerberin schätzte die Preisschwelle bei 2% ein. Die daraufhin durchgeführte Kundenbefragung bestätigte dieses. Vgl. Wübker/Engelke (2006), S Unter gebrochenen Preisen werden Preise verstanden, die in der Regel knapp unterhalb von runden Beträgen liegen. KundInnen nehmen diese Preise als günstiger wahr. 201 Vgl. Wübker/Engelke 2006: 54 74

88 KundInnen, die bisher tatsächlich 13 Überweisungen monatlich tätigen, wird das Paket für 9,95 EUR angeboten. Bei diesem Preispaket könnten KundInnen bis zu 20 Überweisungen im Monat tätigen, alle weiteren Überweisungen würden ihn zusätzlich den normalen Preis von EUR 0,15 kosten. Nutzt die Kundschaft das Konto weiterhin wie bisher, würde das Kreditinstitut EUR 0,40 als zusätzlichen Ertrag generieren. KundInnen könnten sich aber durch Ausweitung ihrer Aktivität jederzeit besser stellen und bei Vollausnutzung ihres Paketes pro Monat EUR 0,40 einsparen. Häufig überschätzen BankkundInnen ihr Nutzungsverhalten, 202 sodass die meisten KundInnen einen höheren Preis zahlen würden als zuvor. Außerdem kann überlegt werden, ob weitere Produktbündel angeboten werden sollen. Hier wäre zum Beispiel zur Honorierung von Mehrproduktnutzern, wie im FirmenkundInnenbereich, die Zugabe einer vergünstigten Kreditkarte möglich. Für die preiskritischen KundInnen sollten jedoch alle Produkte auch einzeln zu erwerben sein. Um den KundInnennutzen noch weiter zu erhöhen, kann das Bündel auch bankfremde Zusatznutzen für KundInnen enthalten. Für die Ertragssteigerung des Kreditinstitutes ist die Wahrnehmung 203 der neuen Preisstrategie durch die KundInnen von zentraler Bedeutung. Das Preisimage des Kreditinstitutes soll einheitlich als fair und transparent kommuniziert werden. Als Preissystem, welches Kundinnentreue belohnt, soll es die Marke des Kreditinstitutes stärken und von anderen Kreditinstituten differenzieren. 4.4 Zusammenfassende Empfehlung für den Bankensektor Die zunehmende Intensivierung des Wettbewerbs im Bankenmarkt durch ausländische Kreditinstitute und Finanzinstitute verdeutlicht die Notwendigkeit, dass sich Kreditinstitute vermehrt auf die eigenen Kernkompetenzen besinnen und versuchen sollten, sich durc h ein starkes Markenimage, verbunden mit Qualitäts- und Beratungskompetenz, und Individualität, unter Betonung von Alleinstellungsmerkmalen, deutlich von der Konkurrenz zu differenzieren. Der Zahlungsverkehr gehört traditionell zu den Kernaufgaben eines Kreditinstitutes und bildet die eigentliche Grundlage für den Aufbau einer möglichst nachhaltigen, mehrjährigen und profitablen Geschäftsbeziehung. Die im Zahlungsverkehr gezeigte Kompetenz zum Thema SEPA, die sich durch qualifizierte MitarbeiterInnen, qualitativ und optisch ansprechende Informationsbroschüren zeigt, kann auch auf andere Geschäftsfelder innerhalb des Hauses übertragen transferiert werden. Der SEPA-Zahlungsverkehr stellt zwar ein Massengeschäft dar, dennoch sollte die Individualität der KundInnenbeziehung berücksichtigt werden. Anhand der Wertkette in Abb. 40 wird die Entstehung einer profitablen KundInnenbeziehung dargestellt. 202 Vgl. Wübker et al 2007: Ein/eine Kunde/Kundin wird täglich durchschnittlich mit ca Werbeimpulsen konfrontiert. Nur ein Bruchteil davon wird wahrgenommen. Vgl. Tropp/Reichel 2007: 63 75

89 Erstkontakt Kreditinstitut nützt die Chance den KundInnen zum Thema SEPA anzusprechen. Die BankmitarbeiterInnen erläutern KundInnen die Notwendigkeit der Umstellung und die zu treffenden Maßnahmen z.b. Umstellung der Buchungssysteme, Schulung der MitarbeiterInnen. Zudem sollte aus Sicht des Kreditinstitutes versucht werden die eigene SEPA-Software im KundInnenkreis zu installieren. Bewertung der Leistung/ Beratung KundenInnen nehmen anhand der Beratung und der zur Verfügung gestellten Softwareupdates einen SOLL-IST Vergleich vor. Sind die gesetzen Ziele erreich? Sollte dies nicht der Fall sein ist die Durchführung einer Abweichungsenalyse vorzunehmen. KundenInnen sind von der erbrachten Leistung/Beratung des Kreditinstitues überzeugt und positiv eingestellt. Sie entwickeln Vertrauen in die Geschäftsbeziehung, da gerade in einer schwierigen Zeit das Kreditinstitut Kompetenz gezeigt und bei der Problemlösung behilflich war. Kundenloyalität Kundenbindung Die Zufriedenheit der KundenInnen zeigt sich durch die Möglichkeit, das ein Nachfolgeprodukt erneut bei diesem Kreditinstitut gekauft wird bzw. die Beratung zukünftig erneut in Anspruch genommen wird. Zufriedende KundenInnen bieten zudem die Grundlage für Cross-Buying Käufe. Der/die KundenberaterIn sollte die Situation nutzen um mit den KundenInnen auch über weitere Produkte z.b. Wertpapiere, Versicherungsleistungen zu sprechen. Zufriedene Kunden empfehlen das Kreditinstitut und die Produkte gerne weiter. ökonmischer Erfolg Eine qulifizierte Betreuung des/der KundenIn kann als vielversprechende Ausgangsbasis für den Abverkauf weiter, profitabler Bannkprodukte genutzt werden. Abb. 41: Wertkette der KundInnenbeziehung ausgehend von der S EPA-Beratung 76

90 In der heutigen Zeit ist es für den Großteil der Kreditinstitute zu empfehlen, den Zahlungsverkehr weiterhin im eigenen Haus abzuwickeln, um sich in keine Abhängigkeit gegenüber Dritten auszusetzen und das vorhandene Know-how in diesen Bereich zu sichern bzw. auszubauen. Gerade in der Einführungsphase besteht für die Kreditinstitute die Chance, durch kompetente Beratungen durch die BankmitarbeiterInnen ggf. KundenInnen, die das Kreditinstitut bisher nur als Zweit- oder Drittbankverbindung genutzt haben, stärker in das eigene Kreditinstitut zu integrieren. Durch den Verzicht auf Outsourcing von Teilen oder des gesamten Zahlungsverkehrs wird gerade die für private Banken so wichtige unternehmerische Freiheit aufrechterhalten. Unabhängig von Dritten kann so schnell, flexibel, professionell und persönlich auf die Kunden/Kundinnen eingegangen werden. Würde sich in dieser SEPA-Startphase, in der großer Informations- und Unterstützungsbedarf bei den KundInnen besteht, ein Kreditinstitut mit dem Outsourcing des Zahlungsverkehrs beginnen, so würde dies zwangsläufig zu einer Entfremdung der KundInnen-Bank-Beziehung führen - und dies nicht nur im Geschäftsfeld Zahlungsverkehr. Der offensichtliche Informationsbedarf der KundInnen zum Thema SEPA sollte unbedingt aufgegriffen werden. Durch die zeitnahe und auf die KundInnenbedürfnisse abgestimmten Entwicklung von Informationsbroschüren, die Erstellung und fortlaufende Aktualisierung einer SEPA-FAQ-Datenbank, der Einstellung von umfassenden SEPA-Informationen auf der Homepage, der Einrichtung einer SEPA-Hotline, die Durchführung von Informationsabenden und KundInnenbesuchen sollte eine individuelle und bedarfsgerechte Beratung und Informationspolitik gewährleistet werden. Bei der Planung der Zahlungsverkehrsinfrastrukturen sollten Kreditinstitute dennoch darauf achten, dass durch Pricing möglichst eine Verlustminimierung respektive eine Erlössteigerung generiert werden kann, um möglichst Quersubventionierungen aus anderen Unternehmensbereichen zu vermeiden. Für Leistungen oder Angebote, die nicht im Zentrum des Marktsversprechens stehen, genügt Wettbewerbsniveau und damit ein Preis, der nicht dem des Marktführers entspricht, sondern dem Branchenvergleich entspricht. 204 Die Generierung zusätzlicher, großer Abwicklungsmengen in Kombination mit einem hohen Technisierungsgrad würde die Ertragssituation im Zahlungsverkehr zusätzlich verbessern. Hierbei ist zu beachten, dass ausreichend kompetentes Personal und ausreichende technische Abwicklungskapazitäten vorhanden sind. Im Folgenden wird die Handlungsempfehlung visualisiert. 204 Vgl. Freundt et al. 2006: 30 77

91 zunehmender Wettbewerb Verlustminimierung im Zahlungsverkehr Verzicht auf Outsourcing da: - Verlust von Know-how - Verlust von Unabhängigkeit usw. Sinkende Margen, gesetzliche Vorgaben Wahrnehmung fairer Preise Qualitätswahrnehmung g Kompetenzbeweis Reizüberflutung durch zu viele Werbeimpulse Abb. 42: Visualisierung der Handlungsempfehlung unter Einbezug der Außeneinflüsse 78

92 5 Fazit und Ausblick Resümierend bleibt festzuhalten, dass der europäische Bankensektor vor dem Hintergrund der Einführung der SEPA und dem sich hieraus ergebenden verstärkten Wettbewerb vor großen Herausforderungen steht. Aufgrund der Wettbewerbssituation werden sich die Entwicklungsund Implementierungskosten der SEPA nicht vollumfänglich an die KundInnen weitergeben lassen, zumal diese ohnehin mit sinkenden Gebühren im SEPA-Raum rechnen. Eine Gebührenerhöhung würde aufgrund der Markttransparenz und Wettbewerbssituation schnell zum Abwandern der Kundschaft zur Konkurrenz führen. Durch innovative Preismodelle und der Generierung von zusätzlichen Zahlungsverkehrsvolumina bestehen zumindest Ansatzpunkte für Kreditinstitute die sich drastisch reduzierenden Erträge durch Zusatzgeschäft abzumildern. In Anlehnung an die Wettbewerbssituation werden kurz- bis mittelfristig viele Kreditinstitute über ihre Zahlungsverkehrsstrategie nachdenken und sich mit dem Punkt Outsourcing einzelner Elemente bzw. des gesamten Zahlungsverkehrs beschäftigen. Das Thema Outsourcing wird gerade durch die hohen Implementierungskosten und den Testaufwand der neuen SEPA-Applikationen besonders in den Vordergrund gerückt. Durch Outsourcing können bestehende Fixkosten variabilisiert und Risiken auf OutsourcingpartnerInnen übertragen werden. Gerade für kleinere Kreditinstitute wird hierdurch die Möglichkeit geschaffen sich stärker auf die eigentlichen Kernkompetenzen zu konzentrieren. Das von vielen Kreditinstituten forcierte Ein-Konto-Modell zur Abwicklung des gesamten europäischen Zahlungsverkehrs findet momentan noch keine große Resonanz im FirmenkundInnengeschäft. Die KundInnen sind z.zt. noch nicht bereit, ihre Kontoverbindungen auf ein Kreditinstitut zu konzentrieren. Trotz der Vorzüge im Hinblick auf eine vereinfachte Liquiditätsdisposition spielen die Kriterien der besseren Marktübersicht und der stärkeren Verhandlungsmacht eine übergeordnete Rolle. Ein erfolgreicher Start der SEPA wird das Vertrauen der KundInnen in die neuen Verfahren schrittweise erhöhen. Trotz der kosten- und zeitintensiven Umstellungsaktivitäten, insbesondere beim SEPA-Lastschriftmandat, werden die KundInnen die Vorzüge der drei neuen Instrumentarien erkennen. Die verkürzte Laufzeit der Überweisungen im SEPA-Raum bzw. die erstmalige Nutzung eines grenzüberschreitenden Lastschriftverfahrens stellen wichtige Novitäten für die KundInnen dar. Aufgrund gleicher gesetzlicher Vorgaben wird für KundInnen ein höheres Maß an Rechts- und Planungssicherheit geschaffen. Durch die Vorgabe von Maximallaufzeiten für die SEPA-Überweisung und die SEPA-Lastschrift sowie durch 79

93 einheitliche Rückgabegründe wird eine verbesserte Liquiditätsdisposition kundinnenseitig ermöglicht. Die geringe Akzeptanz der SEPA-Verfahren, insbesondere der SEPA Lastschrift, resultiert vielfach aus dem zu geringen Kenntnisstand der KundInnen. Seitens der Kreditinstitute, der Medien, insbesondere aber auch des Staates bedarf es kurzfristig verstärkter Investitionen, um das Thema SEPA stärker in den Blickpunkt der KundInnen zu rücken. Nur wenn die KundInnen die Intention der SEPA, die neuen Instrumentarien sowie den persönlichen Nutzen erkennen und verstehen, werden sie sich mit den Neuerungen beschäftigen und die notwendigen Investitionen tätigen bzw. Schulungen vornehmen. Hierbei kommt insbesondere dem Staat eine entscheidende Rolle zu. Die Einführung der SEPA ist ein stark politisch geprägtes Thema. Nur wenn die staatlichen Einrichtungen/Behörden zeitnah auf die neuen Verfahren umsteigen, wird der Unternehmenssektor nachziehen. Bisher halten sich die staatlichen Stellen mit Investitionen in SEPA zurück und überlassen Anderen die Entwicklungs- und Implementierungskosten. Ziel der Kreditinstitute kann es nur sein, eine möglichst kurze Umstellungsphase von den bisher genutzten Zahlungsverkehrsverfahren auf die neuen SEPA-Verfahren zu haben, da in dieser Übergangsphase die alten Verfahren parallel betrieben werden müssen, welches einen erhöhten Instandhaltungsaufwand und zusätzliche Kosten mit sich bringt. Um diese Umstellungsphase und somit die Erreichung der kritischen Masse möglichst zeitnah erreichen zu können wird es behördlicher und wirtschaftlicher Anreize bedürfen, die noch vermehrt implementiert werden müssen. 80

94 Literaturverzeichnis Selbständige Werke Herausgeberwerke: Achenbach, W., Lange,T,.Steffens, U. (2006): Strategisches Management in Finanzinstituten, 5. Aufl., Frankfurt am Main, Bankakademie e.v.. Camphausen, B., Vollmer, T., Jandt, J., Levin, F., Eichler (2011): Grundlagen der Betriebswirtschaftlehre, 2. Aufl., München, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. Diekmann, A. (2007): Empirische Sozialforschung, 18. Aufl., Hamburg, Rowohlts Verlag. Hermes, H.J., Schwarz, G. (2005): Outsourcing, München, Rudolf Haufe Verlag GmbH & Co. Effert, D. (2010); Qualitäts- und Preisimage bei Banken, 1. Aufl., Wiesbaden, Gabler Verlag/Springer Medien Wiesbaden GmbH. Hermes, H.J., Schwarz, G. (2005): Outsourcing, München, Rudolf Haufe Verlag GmbH und Co. KG Kipphan, H. (2000); Handbuch der Printmedien, Berlin, Springer Verlag. Kotler, P., Amstrong, G., Wong, V., Saunders, J. (2011): Grundlagen des Marketing, 5. Aufl., München, Pearson Education Deutschland GmbH. Olfert, K, Reichel, C. (2003): Finanzierung,12 Aufl., Ludwigshafen, Friedrich Kiehl Verlag GmbH. Wolf, C., Best, H. (2010): Handbuch der sozialwissenschaftlichen Datenanalyse, 1. Aufl., Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften/Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH. Bücher: Anderegg, R. (2007): Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik, München, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. Arndt, M.M. (2012): Das Interbankenverhältnis im Überweisungsrecht, Göttingen, V & R unipress. Bülow, P. (2004): WechselG, ScheckG, AGB, 4. Aufl., Heidelberg, C.F. Müller Verlag, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Jehle Rehm GmbH Früh, W. (2007): Inhaltsanalyse, 6. Aufl., Konstanz, UVK Verlagsgesellschaft mbh. Hartmann, J. (2010): Offshoring in Deutschland, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH. Krause, E. (2008): Methode für das Outsourcing in der Informationstechnologie von retail Banken, Berlin, Logos Verlag GmbH. Kromrey, H. (2009): Empirische Sozialforschung. 12 Aufl., Stuttgart, Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbh. 81

95 Kirk, W. (2009): Die öffentliche Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Weg zum Verwaltungsbetrieb, Band 6, Norderstedt, Books on Demand GmbH. Möhring, W., Schlütz, D. (2010): Die Befragung in der Medien- und Kommunikationswissenschaft, 2 Aufl., Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften/Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Nitsch, K.W. (2011): Bankrecht für Betriebswirte und Wirtschaftsjuristen, 3. Aufl., Bremen, Europäischer Hochschulverlag. Reinders, H. (2012): Qualitative Interviews mit Jugendlichen führen, 2. Aufl., München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. Runia, P., Wahl, F., Geyer, O., Thewißen, C. (2007): Marketing, 2. Aufl., München, Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. Schiemichen, S. (2005): Das fremde Bekannte, Norderstedt, Books on Demand GmbH. Sebestyen, T.D. (2010): XML, München: Pearson Education Deutschland GmbH. Wegner, F. (2009): Neue Anforderungen an die strategischen Positionierungen deutscher Retailbanken, 1 Aufl., Hamburg, IGEL Verlag GmbH. Unger, F., Durante, N.V., Gabrys, E., Koch, R., Wailersbacher, R. (2002): Mediaplanung, 4. Aufl., Berlin, Springer Verlag. Sonstige Quellen Freundt, T., Hieronimus, F., Perrey, J. (2006): Eine Marke ist ein versprechen; In: Die Bank, o. Jg., Ausgabe 03/2006. Jörgl, T. (2007): Zu viel verlangt?; In: Profits, Das Firmenkundenmagazin der Sparkassen- Finanzgruppe, o.jg., Ausgabe November/Dezember Karasu, I., Hartsink, G. (2007): Auf der Zielgeraden; In: Die Bank, o.jg., Ausgabe 7/2007. Schroff, M. (2006): Nie ohne Kontrollsystem; In: Die Bank, o.jg., Ausgabe 12/2006. Tropp, J., Reichel, D. (2007): Die Zukunft hat längst begonnen; In: Die Bank, o.jg., Ausgabe 04/2007. Wübker, G., Niemeyer, F., Voigt, S. (2007): Bundling ist ein Weg aus der Null-Preis-Falle; In: Betriebswirtschaftliche Blätter, 56. Jg., Ausgabe 08/

96 Anhangverzeichnis 1. Abbildungsverzeichnis Anhang...A2 2. Interviewbögen...A5 3. Fragebogen mit Einleitungsschreiben A10 4. Auswertung der Kundenbefragung A16 5. KundInneninformationsbroschüre. A26 A 1

97 Abbildungsverzeichnis Anhang Abb. A1: Abb. A2: Abb. A3: Abb. A4: Abb. A5: Abb. A6: Abb. A7: Rücklaufquote der Kundenbefragung... A16 Rücklaufquoten, Unterteilt nach Bilanzsummen... A16 Rechtsformen der Unternehmen...A16 Branche der Unternehmen..A16 Anteiliger Umsatz des Auslandsgeschäftes im letzten Geschäftsjahr... A16 Hausbank der Unternehmen A16 Mit wie vielen weiteren Kreditinstituten arbeiten die Unternehmen zusammen?...a17 Abb. A8: Angaben zu allgemeinen Daten und zum Zahlungsverkehr der befragten KundInnen.. A17 Abb. A9: Abb. A10: In welchen Währungen wird der Zahlungsverkehr abgewickelt?... A18 Wie hoch ist der Anteil der Euro-Zahlungen am gesamten Zahlungsver- kehrsvolumen?... A18 Abb. A11: Abb. A12: Abb. A13: Abb. A14: Welche Instrumente des Zahlungsverkehrs werden genutzt?... A18 Wie wird der Zahlungsverkehr abgewickelt?... A18 Mit welchen Ländern wird hauptsächlich Zahlungsverkehr betrieben?... A18 Werden Konten im Ausland geführt, zur Abwicklung des ausländischen Zahlungsverkehrs?... A19 Abb. A15: Bereitschaft zur Abwicklung des kompletten Zahlungsverkehrs über ein einziges Kreditinstitut A19 Abb. A16: Probleme im In- und Auslandszahlungsverkehr, die in den letzten zwei Jahren mehr als einmal aufgetreten sind A19 Abb. A17: Wird bereits die europäische Standardüberweisung ( Step2 -Zahlung) genutzt?... A20 Abb. A18: Informationsstand zum Thema SEPA A20 A 2

98 Abb. A19: Bestand die Notwendigkeit zur Schaffung neuer, internationaler Zahlungsverkehrsinstrumente?... A20 Abb. A20: Ist von einem Kreditinstitut bereits Kontakt zum Thema SEPA zu den Unternehmen hergestellt worden?... A20 Abb. A21: Abb. A22: Wie wird die Kontaktaufnahme bewertet?... A21 Fühlen sich die Unternehmen durch Politik, Medien und Kreditinstitut zum Thema SEPA ausreichend informiert?... A21 Abb. A23: Abb. A24: Welche Bereiche der SEPA sollten noch näher beleuchtet werden?... A21 Wünschen sich die Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung von SEPA?... A21 Abb. A25: Abb. A26: Abb. A27: Abb. A28: Abb. A29: Abb. A30: Von wem wird die Unterstützung gewünscht?... A21 Ein Konto für den Euro-Zahlungsverkehr ausreichend?... A22 Vereinfachte Kontodisposition durch verringerte Kontenzahl. A22 Ein Ansprechpartner bei einem Kreditinstitut ist ausreichend.. A22 Kürzere Laufzeiten von SEPA-Überweisungen im SEPA-Raum. A22 Europäische Lastschrift als Alternative zu Kartenzahlung oder Überweisung.. A22 Abb. A31: Genaue Terminierung der Lastschriften und somit die Möglichkeit zur Steuerung der Zahlungsströme.. A22 Abb. A32: Abb. A33: Vereinheitlichter Zahlungsverkehrsraum im Euroraum A22 Die Kosten von Überweisungen im Euroraum werden dem inländischen Zahlungsverkehr angepasst A23 Abb. A34: Abb. A35: Abb. A36: Abb. A37: Möglichkeit der Gewinnung neuer Märkte und Kunden im Euroraum A23 Wichtige Auswirkungen der SEPA im Überblick. A23 Unwichtige Auswirkungen der SEPA im Überblick. A23 Wie weit sind die Vorbereitungen zum Thema SEPA in Unternehmen fortgeschritten?...a24 A 3

99 Abb. 38: Ist geplant sobald es möglich ist, die derzeitigen Zahlungsverkehrs- Verfahren durch SEPA-Zahlungsinstrumente zu ersetzten?... A24 Abb. 39: Gründe dafür, dass SEPA-Zahlungsinstrumente noch nicht komplett genutzt werden... A24 Abb. A38: Abb. A39: Bis wann ist die Umstellung der Zahlungsverfahren geplant?... A25 Welche Kostenauswirkungen auf den Zahlungsverkehrsbereich werden erwartet?... A25 Abb. A40: Welche Bedeutung wird die SEPA-Lastschrift für die befragten Unternehmen haben?... A25 Abb. A41: Wird zukünftig zur Vereinfachung der Disposition der Zahlungsverkehr auf ein Kreditinstitut konzentriert?... A25 Abb. A42: Wie wird zukünftig fakturiert?... A25 A 4

100 Interviewprotokoll mit Firmenkundin Unternehmen: international agierender Konzern aus dem Industriebereich Interviewpartnerin: Bei der Interviewpartnerin handelt es sich um eine Führungskraft aus dem Bereich der Finanzsteuerung mit dem Schwerpunkt der Koordination und Abwicklung des weltweiten Konzernzahlungsverkehrs. Ort/Datum: Bielefeld, Wie schätzen Sie den Kenntnisstand ihrer GeschäftspartnerInnen über SEPA ein? Diverse Gespräche mit unseren KundInnen zum Thema SEPA und deren Auswirkungen auf unsere Geschäftsbeziehungen haben deutliche Unterschiede erkennen lassen. Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien weisen aus unserer Sicht einen wesentlich verbesserten Informationsstand über das Thema und den damit verbundenen Umstellungsprozess auf, als Unternehmen in Südeuropa. Als Gründe wurden vielfach die mangelnde Informationspolitik der Medien und der Kreditinstitute genannt. 2. Wie schätzen Sie den Stand der Vorbereitungen Ihrer GeschäftspartnerInnen zum Thema SEPA ein? Wir betrachten unsere ZuliefererInnen, HandelspartnerInnen und Kreditinstitute als GeschäftspartnerInnen. In Anlehnung an Frage 1 haben unsere Gespräche mit unseren Zulieferunternehmen und HandelspartnerInnen erkennen lassen, dass ein Großteil unserer westeuropäischen GeschäftspartnerInnen bereits weit mit den Vorbereitungen im Bezug auf die SEPA-Überweisung vorangekommen ist bzw. bereits die neuen Zahlungsinstrumente nutzt. Aktivitäten und Investitionen im Bezug auf die SEPA-Lastschrift wurden vielfach noch nicht durchgeführt. Unsere LieferantInnen und HandelspartnerInnen in Südeuropa reagieren wesentlich verhaltender auf die Einführung von SEPA. Ein Großteil der Unternehmen plant erst einen wesentlich späteren Starttermin für den SEPA-Zahlungsverkehr ein. Da unser Unternehmen als international tätiger Konzern agiert, sind wir von diversen Kreditinstituten im In- und Ausland zum Thema SEPA kontaktiert worden, wobei die Informationspolitik in Südeuropa wesentlich verhaltener war. A 5

101 3. Chancen und Risiken durch SEPA? Unser Unternehmen erwartet eine verbesserte Transparenz über die bisher doch sehr unterschiedlichen Zahlungsverkehrsverfahren in Europa. Durch den zwangsläufig verschärften Wettbewerb unter den Kreditinstituten und der einheitlichen rechtlichen Grundlagen erwarten wir eine Kostenreduktion im Euro-Zahlungsverkehr. Da unser Unternehmen zukünftig ein einheitliches Zahlungsverkehrssystem innerhalb des Konzerns etablieren möchte, kommt uns das einheitliche SEPA-Datenformat besonders entgegen. Es ist für unseren Softwarelieferanten möglich, ein Produkt zu entwickeln das auch von unseren europäischen Niederlassungen in der gleichen Form genutzt werden kann. In der Vergangenheit hatten wir häufiger Probleme mit verspätet eintreffenden Zahlungen, da jedes europäische Land anscheinend andere Zahlungsverkehrswege nutzt und andere Laufzeiten hat. Wir erhoffen uns durch die Einführung der SEPA-Überweisung und der damit verbundenen festgelegten Ausführungsfrist und der einheitlichen Rückgabeprozesse weniger Reklamationen. Aufgrund der einheitlichen Ausführungsfristen wird sich für unser Haus hoffentlich eine verbesserte Liquiditätsplanung ergeben. Risiken sehen wir gerade in der Startphase von SEPA bei Zahlungsvorgängen von und in südeuropäische Länder. Aufgrund des aus unserer Sicht teilweise noch geringen Kenntnisstandes in diesen Ländern befürchten wir Abwicklungsfehler und damit verbundene Verzögerungen. Der Einführung der SEPA-Lastschrift stehen wir noch kritisch gegenüber, da es bisher noch kein vergleichbares Lastschriftverfahren, an dem man sich hätte orientieren können, gegeben hat und einige Länder zum Teil kaum Erfahrungen mit nationalen Lastschriften haben. 4. Sind Ihnen bezüglich der Akzeptanz von SEPA in den verschiedenen Ländern im SEPA-Raum Unterschiede bekannt? Die Akzeptanz der SEPA-Verfahren ist recht unterschiedlich und aus unserer Sicht stark von der Informationspolitik und dem Engagement der Kreditinstitute abhängig. In unseren Niederlassungen bzw. bei unseren HandelspartnerInnen in Westeuropa ist die Akzeptanz für die SEPA-Überweisung und SEPA-Karte durchaus gegeben. Beim Instrument der SEPA-Lastschrift ist jedoch anzumerken, dass auch im westlichen Europa deutliche Akzeptanzprobleme bestehen. 5. Wie schätzen Sie die Kostenentwicklung im Zahlungsverkehr ein? Aufgrund der Wettbewerbssituation im europäischen Bankenmarkt rechnen wir mit sinkenden Kosten im Bereich des Euro-Überweisungsverkehrs. Die Einführung der SEPA-Lastschrift und der damit verbundenen Mandatseinholung wird zunächst zu einer Mehrbelastung führen. Da A 6

102 unser Unternehmen die SEPA-Lastschrift allerdings nur in einem sehr geringen Maße nutzen wird, sollte dieser Investitionsaufwand nicht sonderlich hoch sein. 6. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Ein-Konten-Modells durch SEPA? Aus unserer Sicht werden kurz- und mittelfristig international tätige Konzerne das Ein-Konto- Modell nicht nutzen. Die Streuung des Zahlungsverkehrs auf mehrere Institute ist für uns ein elementarer Faktor auch im Bezug auf die Konditionsgestaltung und die unterschiedliche n Schwerpunkte der einzelnen Kreditinstitute. Da unser Haus auch einen sehr ausgeprägten Zahlungsverkehr in außereuropäischen Währungen hat, ist eine Konzentration auf ein Institut ohnehin nicht möglich. 7. Wie sehen Sie die Entwicklung/Akzeptanz der SEPA-Lastschrift? Aus unserer Sicht wird es Jahre dauern um die Kund Innen von den Vorteilen der SEPA- Lastschrift zu überzeugen. Ein Problem ist der Umstellungsprozess und das damit verbundene Einholen von Mandaten bei unseren KundInnen. Dies wird sicherlich ein kosten- und zeitaufwendiger Prozess. Probleme sehen wir auch darin begründet, dass in vielen der Teilnehmerstaaten die Lastschrift als Zahlungsverkehrsmedium nicht sonderlich verbreitet war und sich Unternehmen und Privatpersonen erst mit dem neuen europäischen Verfahren beschäftigen müssen. A 7

103 Interviewprotokoll Bank Unternehmen: RBS, London Interviewpartner: Christo Nicholas, Director, RBS Global Banking + Markets Banking Herr Nicholas ist Hauptansprechpartner der RBS im Bereich des in- und ausländischen Zahlungsverkehrs. Er betreut die Bankenkundschaft in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Neben der Bestandspflege gehört auch die Akquisition von Neukunden im Bankensektor zu seinen Aufgaben. Besondere Schwerpunkte liegen im Bereich des Euro- und USD-Zahlungsverkehrs. Ort/Datum: Bielefeld, ) How do you estimate the state of knowledge about SEPA? This will be by far the biggest challenge. As there is additional flexibility around the introduction of SEPA, some banks have not pushed this topic and most corporate clients do not have this as top of their current agenda. We will experience a period of observation where many banks and corporates will see what the market brings before they join. 2) How many customers (banks) will pursue Outsourcing? This is very difficult to determine. A large number of banks and Corporates will observe market trends before they decide on what they will do next. 3) Till when will the critical mass be reached? Many banks are in the process of positioning the SEPA credit transfer initiative as a competitive advantage. This will re-shape the market of EUR traffic and with the introduction of Pan European ACH including cheques and Direct Debits it is hoped that the majority of users will be accepting this initiative. It is however difficult to predict as it is not compulsory. Client demand will determine the need and success of this initiative. 4) What chances and risks do you estimate through SEPA? Chances: Corporates, middle market companies and individuals will be able to enjoy a consistent low pricing across Europe. Some banks may change their overall pricing models including the taking of float to compensate for the loss of income. A 8

104 5) Is there a difference in acceptance in the different countries in the SEPA area? Initially this will be most popular in the UK, Germany, France, Belgium and the Netherlands. Other countries will sit back initially to see how this will develop. They will also be conscious of the costs involved to become SEPA compliant so may abstain from it completely if it turns out to be too expensive. 6) How do you estimate the cost developments in the payments area? This is very difficult to answer. Banks, who would like to remain competitive on a Pan European basis, will have no choice but to invest. Other have already had infrastructures in place to avoid heavy dollar investment in this initiative. 7) What is your opinion about the movement or immigration of customers concerning the 1-account model? Although in concept this sounds very good, in reality each legal entity still needs to maintain an account in its own right. However, there is the opportunity to have one single EUR account for the entity regardless of the location. Eventually this will be possible once all the payment instruments have been converted to SEPA compatibility. However, during phase 1, local instruments such as Direct Debits, ACH payments and cheques will not be part of the initiative so one must maintain a local account to be able to support this. 8) How do you see the development/acceptance of the SEPA Direct Debit? This will be the next big initiative and will prove to be a very popular instrument. This will form part of the next phase of development. A 9

105 Claudia Hellweg Amshausener Str Steinhagen Telefon: claudia.hellweg@gmx.de Steinhagen, Herrn/Frau Mustermann Straße Ort Empirische Untersuchung zum Thema SEPA Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin Studierende an der Danube Business School und erstelle im Rahmen meines MBA Studiums eine Masterarbeit zu dem Thema: SEPA Single Euro Payments Area Ziel der SEPA ist die Vereinheitlichung des nationalen und europäischen Zahlungsverkehrs. Die wichtigsten Neuerungen ergeben sich durch die neuen Zahlungsinstrumente: SEPA-Überweisung, SEPA- Lastschrift und der SEPA-Karte. Diese neuen Zahlinstrumente lösen am 01.Februar 2014 die bestehenden Zahlungsverfahren ab. Ziel dieser Master Thesis ist es, die Auswirkungen der neuen SEPA-Zahlungsinstrumente auf den Zahlungsverkehr eingehend zu beleuchten. Der elementare Teil der Master Thesis besteht aus einer empirischen Untersuchung im Rahmen dieser KundInnenumfrage. Mit Ihrer Teilnahme an dieser Befragung ermöglichen Sie mir die Erstellung meiner wissenschaftlichen Arbeit. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich ca. 15 Minuten Zeit nehmen würden um meine Fragen zu beantworten. Ich versichere Ihnen die Daten anonym zu behandeln und übersende Ihnen beiliegenden, frankierten Rückumschlag. Ihre Daten werden nur im Rahmen der Master Thesis verwendet und nicht veröffentlicht. Ich bitte Sie, mir den ausgefüllten Fragebogen möglichst bis zum an die oben genannte Anschrift zu senden. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter der oben genannten Telefonnummer oder -Adr. zu Verfügung. Ich bedanke mich schon im Voraus für Ihre Mühe und Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen A 10

106 Teil A. Allgemeine Angaben Fragebogen FirmenkundInnen 1. Rechtsform des Unternehmens o KG o AG o GmbH o GmbH + Co. KG o sonstiges (bitte benennen): 2. In welcher Branche sind Sie tätig: o Handel o Textil o Bau o Metall o Möbel o Nahrungsmittel o sonstiges (bitte benennen): 3. Bilanzsumme Ihres Unternehmens: o < 1 Mio. EUR o 1 -< 20 Mio. EUR o 20 -< 50 Mio. EUR o 50 -<100 Mio. EUR o > 100 Mio. EUR 4. Jahresumsatz in Mio. EUR: 5. Wie hoch war im letzten Geschäftsjahr der anteilige Umsatz des Auslandsgeschäftes? o < 5% o 5-25% o 26-50% o 51-75% o > 75 % 6. Wie lange sind Sie bereits Kunde/Kundin bei Ihrer Hausbank? seit ca. Jahren 7. Welches Institut ist Ihre Hausbank? o Großbank o Sparkasse o Volksbank o Privatbank 8. Anzahl der Kreditinstitute mit denen Sie zusammen arbeiten: o 1 o 2 o 3 o mehr Teil B: Bereich Zahlungsverkehr im In- und Ausland 1. Welches Zahlungsverkehrsvolumen wickeln Sie jährlich ab? ín TEUR: 2. Wie viele Überweisungen tätigen Sie ungefähr pro Jahr im Euroraum? Stückzahl: 3. In welchen Währungen wickeln Sie den Zahlungsverkehr ab? o Euro o US-Dollar o GB-Pfund o Japanische Yen o sonstiges (bitte benennen): 4. Wie hoch ist schätzungsweise der prozentuale Anteil der EUR-Zahlungen am gesamten Zahlungsverkehrsvolumen? o < 25% o 25-50% o 51-75% o > 75 % A 11

107 5. Welche Zahlungsverkehrsinstrumente nutzen Sie? o Scheck o Lastschrift o Überweisung o Wechsel o Kartenzahlung o Dokumentenakkreditiv o Inkasso 6. Wickeln Sie den Zahlungsverkehr: o beleghaft o beleglos o zu gleichen Teilen ab 7. Mit welchen Ländern betreiben Sie Zahlungsverkehr? Bitte benennen: 8. Führen Sie Konten im Ausland, zur Abwicklung des ausländischen Zahlungsverkehrs? o Ja, in folgenden Ländern: o Nein. 9. Wären Sie bereit Ihren gesamten Zahlungsverkehr über ein einziges Kreditinstitut abzuwickeln? o Ja, wird bereits praktiziert. o Nein. o eventuell o ist kurzfristig geplant o nur wenn sich dadurch Kostenvorteile ergeben 10. Welche Probleme bei der Abwicklung von Zahlungen sind in den lezten zwei Jahren aufgetreten: o verspätete Zahlungen o fehlgeleitete Überweisungen o Zahlungsausfall von Kunden o keine o sonstiges (bitte benennen): Teil C: Fachbereich S EPA 1. Haben Sie in der Vergangenheit bereits die europäische Standardüberweisung ( STEP 2 Zahlungen) genutzt? o ja o nein 2. Wie informiert sind Sie bereits über SEPA? o umfassend o es besteht noch Informationsbedarf o das Thema tangiert unser Haus z.zt. nicht (in diesem Fall bitte weiter mit Frage 17) 3. Besteht aus Ihrer Sicht die Notwendigkeit zur Schaffung neuer, internationaler Zahlungsverkehrsinstrumente? o ja o nein o kann ich nicht beurteilen 4. Sie Sie bereits von Ihrem Kreditinstitut auf das Thema SEPA angesprochen worden? o ja o nein (in diesem Fall bitte weiter mit Frage 5) 5. Wie bewerten Sie die Kontaktaufnahme? o positiv o negativ o neutral 6. Fühlen Sie sich durch die Medien, den Bankensektor und die Politik zum Thema SEPA ausreichend informiert? o ja o nein 7. Welche Punkte sollten Ihrer Meinung nach näher beleuchtet werden? o technische Voraussetzungen o allgemeine Änderungen o evtl. Vorteile der SEPA o evtl. Nachteile der SEPA o sonstiges (bitte benennen): A 12

108 8. Wünschen Sie sich Unterstützung bei der Umsetzung von SEPA in Ihrem Unternehmen? o ja o nein (in diesem Fall bitte weiter mit Frage 10) 9. Wenn ja, von wem? (Mehrfachnennungen sind möglich) o Politik o Medien o Kreditinstitut o sonstige (bitte benennen): 10. Wie wichtig sind Ihnen folgende Auswirkungen der SEPA? (Bitte geben Sie bei der Gewichtung nach dem umgekehrten Schulnotensystem vor, d.h. 6 = sehr wichtig, 1 = unwichtig) a) Ein Konto ist für den Euro-Zahlungsverkehr ausreichend o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 b) Vereinfachte Kontodisposition durch verringerte Kontenzahl o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 c) Ein/eine AnsprechpartnerIn bei einem Kreditinstitut ist ausreichend o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 d) Kürzere Laufzeiten von Überweisungen im SEPA -Raum o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 e) Europäische Lastschrift als Alternative zu Kartenzahlung oder Überweisung o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 f) Genaue Terminierung der Lastschriften und somit die Möglichkeit zur Steuerung der Zahlungsströme o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 g) Vereinheitlichter Zahlungsverkehrsraum im Euroraum o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 A 13

109 h) Die Anpassung der Kosten im europäischen Zahlungsverkehr o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o 6 i) Möglichkeit der Gewinnung neuer Märkte und KundInnen im Euroraum o 1 o 2 o 3 o 4 o 5 o Wie weit sind die Vorbereitungen zum Thema SEPA in Ihrem Unternehmen fortgeschritten? (Mehrfachnennungen sind möglich) a) Informationen über das Thema gesammelt o ja o nein b) IBAN und BIC von GeschäftspartnerInnen eingeholt o ja o nein c) Anpassung der EDV-Systeme durchgeführt o ja o nein d) Software angeschafft/update installiert o ja o nein e) Schulung der MitarbeiterInnen vorgenommen o ja o nein 12. Plant Ihr Haus, sobald als möglich die derzeit igen Zahlungsverfahren durch die SEPA - Zahlungsinstrumente (Überweisung, Lastschrift, Karte) zu ersetzen? o ja (bitte weiter mit Frage 13) o nur in Teilbereichen o nein 13. Wo liegen Gründe dafür, dass Sie die SEPA-Zahlungsinstrumente nicht komplett nutzen werden? (Mehrfachnennungen sind möglich) o die bisher genutzten Verfahren sollen so lange wie möglich beibehalten werden o Skepsis gegenüber den rechtlichen Rahmenbedingungen der SEPA o Kosten für die Anschaffung der notwendigen Software soll auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden o das System SEPA soll sich erst bewähren o das Unternehmen ist über die technische Abwicklungsweise/-voraussetzung noch nicht genügend informiert o die durch SEPA entstehenden Vorteile für das Unternehmen sind noch nicht deutlich o BIC und IBAN der Geschäftspartner sind noch nicht bekannt o Personal für die Umstellung fehlt o Zeit für die Umstellung fehlt o sonstige (bitte benennen): 14. Bis wann planen Sie, Ihre Zahlungsverfahren umzustellen? o Mai/Juni 2013 o Juli/August 2013 o September/Oktober 2013 o November 2013 o Dezember 2013 o später 15. Welche Kostenauswirkungen auf den Zahlungsverkehrsbereich erwarten Sie durch SEPA? o keine Veränderung o deutliche Kostensenkung o deutliche Kostensteigerung o geringfügige Kostensenkung o geringfügige Kostensteigerung A 14

110 16. Welche Bedeutung wird die SEPA-Lastschrift für Ihr Unternehmen haben? o keine Bedeutung o durchschnittliche Bedeutung o geringfügige Bedeutung o große Bedeutung 17. Werden Sie zukünftig zur Vereinfachung der Disposition Ihren Zahlungsverkehr auf ein Kreditinstitut konzentrieren? o ja o nein o steht noch nicht fest 18. Planen Sie aufgrund der neuen Zahlungsverkehrssysteme Ihre Rechnungen auf Euro umzustellen, oder werden Sie weiterhin in ausländischer Währung fakturieren? o weiterhin in ausländischer Währung o es wird bereits ausschließlich in Euro fakturiert o zukünftig in Euro o steht noch nicht fest A 15

111 Auswertung der Rücklaufquoten: Abb. A1 Abb. A2 A 16

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121 SEPA Broschüre SEPA Lastschrift Die SEPA- Lastschrift stellt im Rahmen des europäischen Zahlungsverkehrs eine wichtige Neuerung dar und kann sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend in den SEPA - Teilnehmerländern genutzt werden. Auf längere Sicht wird dies zu einer Ablösung der unterschiedlichen nationalen Verfahren führen. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick: einheitliche, standardisierte Lastschrift (europaweit) konkretes Fälligkeitsdatum die Widerspruchsfrist beträgt acht Wochen IBAN und BIC müssen verwendet werden eindeutige Identifikation deslastschrifteneinreichers SEPA Single Euro Die SEPA - Lastschrift stellt ein Einzugsverfahren basierend auf einem Lastschriftenmandat dar. Dieses Mandat erteilt der Zahlungspflichtige dem Zahlungsempfänger. Der Zahlungsempfänger muss die Lastschrift rechtzeitig zum Einzug einreichen, damit sie dem Kreditinstitut des Zahlungsempfängers Payments termingerecht vorliegt. Die Frist beträgt bei Erstlastschriften mindestens 5 Tage, bei Folgelastschriften 2 Tage vor dem Fälligkeitstermin. Für das SEPA - Lastschriftenverfahren ist ein einheitlicher europäischer Area Rechtsrahmen notwenig. Die erforderliche EU-Richtlinie wurde im April 2007 verabschiedet und muss in den 31 Teilnehmerländern bis spätestens in nationales Recht umgesetzt werden. A 26

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