TECHNISCHE ABNAHMEBEDINGUNGEN ANODISIEREN

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1 Seite I Seiten 1 von 5 1. ZWECKMÄßIGKEIT DER ANODISCHEN OXIDATION Die anodische Oxidation hat zum Ziel, an der Aluminiumoberfläche eine Oxidschicht zu bilden, die eine erhöhte Beständigkeit gegen Korrosion aufweist. Bei einigen Legierungen gestattet sie einen Ziereffekt zu erreichen. 2.ANODISCHE OXIDATION 2.1 Allgemeine Informationen Den Auftrag für eine Anodisierung soll eine genaue Bestimmung der Stoffart einleiten. Der Kunde kann sich beim Kundendienst die benötigten Informationen über die zum Anodisieren und zur Färbung bestimmten Legierungsarten sowie über die von der angewandten Legierung erwarteten Effekte einholen. Die zum Schutz- und Verzieranodisieren empfohlenen Legierungen: - Profile der Serie EN AW 6060, EN AW Bleche der Serie 1000, 3000, reines Aluminium. Zum Anodisieren können die Rohstoffe in zwei Gattungen geliefert werden: a) Stoffe in einer zum Anodisieren bereiten Qualität, b) Stoffe in normaler Qualität. Das Halbfertigprodukt, von dem man ein dekoratives Aussehen nach dem Anodisieren fordern kann, wird beim Hersteller von Aluminiumerzeugnissen in einer anodisierungsbedingten Qualität bestellt Werksvorfertigung Die Werksvorfertigung (mechanisch oder chemisch) von den zur anodischen Oxidation bestimmten Elementen hat zum Ziel eine dekorative Vorbereitung der Oberfläche. Eine entsprechende Vorfertigung lässt verschiedene Oberflächeneffekte erzielen, die zwischen dem Auftraggeber und dem Dienstleister abzustimmen sind. DieTabelle Nr. 1 stellt die Abkürzungen für die anodische Oxidation je nach der Werksvorfertigung. Abkürzung E-0 Art der Vorfertigung Vorfertigung spezifische Vorfertigung ohne eine wesentliche Vorfertigung, welche die Oberfläche entfernt anodisiert und fixiert Hinweise und Erklärungen Die anodische Oxidation erfolgt nach dem Entfetten und Ätzen (das Entfernen einer natürlich entstehenden Oxidschicht) ohne eine weitere Vorfertigung. Das nach dem Anodisieren erhaltene Aussehen der Oberfläche wird genauso wie auf einem Rohprofil fixiert. Sie ist glänzend. Narben, Kratzer, Abschürfungen, Feilenspuren, Risse, Längsstreifen nach dem Formungsprozess des Profils bleiben sichtbar. Die vorher unsichtbaren Korrosionsspuren wurden deutlich. E-2 Bürsten anodisiert und fixiert Beim Bürsten entsteht eine einheitliche, stoßartige, leicht matte Außenfläche. Narben, Kratzer, Abschürfungen, Feilenspuren wurden teilweise entfernt. Der Materialmangel in Form von Oberflächenwölbungen Richtung der Profilziehung kommen nach dem Bürsten in Form von Aufrissen, Vertiefungen, unterbrochener Kontinuität der Stoffoberfläche zum Vorschein.

2 Seite I Seiten 2 von 5 E-6 chemische Bearbeitung in speziellen ätzenden Bädern - Satinieren anodisiert und fixiert Nach dem Entfetten und Ätzen in einem speziellen Bad erhält man eine matte Satinoberfläche. Die bei der Herstellung und Bearbeitung entstandenen Streifen und Mängel können nicht vollständig verschwinden, aber sie werden wesentlich entfernt. Einige, vor dem Ätzen wenig sichtbare Korrosionserscheinungen können jetzt erkennbar werden. 3.ANFORDERUNGEN AN ANODISCHE SCHICHTEN 3.1. Die Dicke der Oxidschicht Abhängig von der Stoffbestimmung werden gemäß der Tabelle Nr. 2 die auf Aluminium und Aluminiumlegierungen abgedichteten anodischen Oxidschichten empfohlen. Nutzungsbedingungen Min. Schichtdichte, "u - abgedichtet W - äußerst schwer Al/An 25 u C- schwer AltAn 20 u U - mäßig Al/An 15 u Al/An 10 u B - sehr leicht AltAn 5 u W - sehr schwierige Bedingungen mit einer starker Korrosionseinwirkung, sie entsprechen den äußerst schweren Nutzungsbedingungen. C schwierige Umgebung mit einer starken Korrosionseinwirkung, sie entspricht den schweren Nutzungsbedingungen. U Umgebung mit einer mäßigen Korrosionseinwirkung, sie entspricht den mäßigen Nutzungsbedingungen L Bedingungen mit einer leichten Korrosionseinwirkung, sie entsprechen den leichten Nutzungsbedingungen B Umgebung mit sehr leichten Korrosionseinwirkung, sie entspricht den leichtesten Nutzungsbedingungen Die Qualität der Oxidschicht Die Oxidschicht muss die Anforderungen der durch die Normen PN-801H-97023, PN- EN Teile 1,2,3,4,5,6 gestellten Kontrollmethoden erfüllen Das Aussehen der Außenschicht Das Anodisieren muss die Bestimmung des durch den Auftraggeber gewünschten Aussehens sowie der gewünschten Farbe des Halbfertigprodukts einleiten. Der Auftragnehmer vereinbart mit dem Auftraggeber die zulässigen Farbabweichungen. Die Abweichungen entsprechen dem in der Firma geltenden Musterkatalog von Toleranzen in Ausführung eines farbigen Standardanodisierens. ACHTUNG! Die geringen technologisch bedingten Farbabweichungen sind nicht zu vermeiden. Der Auftraggeber soll über die Notwendig, technologische Stützen (es betrifft die Profile mit einer niedrigen Starrheit, wie z.b. Leisten) wegen der Entstehung von kleinen ungefärbten Spuren, informiert werden..

3 Seite I Seiten 3 von 5 Tabelle Nr. 3 stellt die in der Firma Final S.A. geltende Symbolik dar Nr. Symbol Farbe 1 C-0 natürliches Aluminium - Standard 2 C-31 heller Sekt - Standard 3 C-32 Sekt - Standard 4 C-33 Olive - Standard 5 C-34 Braun - Standard 6 C-35 helles Braun (schwarznah) - Standard 7 INOX Farbe eines rostfreien Stahls Tabelle Nr. 4 stellt die Oberflächeneffekte nach einzelnen Bearbeitungen Nr. Symbol Art der Vorfertigung Oberflächeneffekt 1 E-0 ohne Vorfertigung Oberfläche eines Rohstoffes 2 E-2 Bürsten matt, aufgerissen 3 E-2 1+ E-6 Bürsten + Satinieren matt, leicht aufgerissen Satin- 4 E-6 Satinätzen matt, Satin- 4. KUNDENINFORMATIONEN Die Bestellung für das Anodisieren soll eine detaillierte Beschreibung hinsichtlich der geforderten Vorfertigung (Tabelle Nr. 1), die das dekorative Aussehen des Endprodukts direkt beeinflusst, einleiten. Dem Anodisieren kann ein Halbfertigprodukt in normaler Qualität unterzogen werden, man kann jedoch keine Ansprüche auf sein dekoratives Aussehen wie bei Profilen mit einer fürs Anodisieren bestimmten Qualität stellen sogar, wenn eine Vorfertigung E-2, E-6 oder E-2+E-6 anwendet. Während des Bestellens beim Hersteller von Aluminiumerzeugnissen soll man betonen, wie die künftige Anwendung des Produkts aussehen wird, weil davon sein dekoratives Aussehen nach dem Anodisieren abhängt. Die anodische Schicht auf dem Erzeugnis wird hochwertig sein, unabhängig des dekorativen Aussehens selbst. Nach dem Anodisieren können an jedem Ende des Profils, auf einem Abschnitt bis 3 cm, die Befestigungsspuren sichtbar werden. Bei Aluminiumblechen kann diese Spur in jeder Ecke, auf einer Breite bis 2 cm bleiben. Zu den häufigsten, auf rohen Aluminiumprofilen sowie auf Blechen und Aluminiumerzeugnissen, auch nach den Anodisieren, sichtbaren Stoffmängeln kann man zählen: 1. Eine Wölbung im ganzen Querschnitt. 2. Querrissen an den Rändern. 3. Aufrissen. 4. Kleine Aufrissen und Wölbungen, mehr oder weniger verdichtet. 5. Lineare Kratzer des gezogenen Materials. 6. Oberflächenblasen längs der Ziehrichtung. Leichte oberflächige Wölbungen. Dieser Mangel kommt nach dem Bürsten und Ätzen zum Vorschein. 7. Tiefe Blasen (mit bloßem Auge sichtbar) werden nach dem Anodisieren wesentlich deutlicher. 8. Die Spuren einer Geradebiegung, Reihen paralleler glänzender Abschnitte, schräg zur Achse des Stoffziehens gelegen. 9. Schleier, Streifen und Linien. Der auf dem Rohprofil unsichtbare Fleck kommt nach dem Anodisieren in Form von dunkleren oder helleren Streifen besonders zum Vorschein. 10.Abschürfungen, an den Reibungsstellen der Profile beim Transport sowie mechanische Beschädigungen, Aufrisse, Kratzer. Nach dem Anodisieren bleiben die Mängel erhalten.

4 Seite I Seiten 4 von 5 11 Der Stoff hat nach dem Anodisieren eine graue Farbe. Die Ursache ist eine zu große Menge von Metallen (Silizium, Magnet, Eisen, Mangan) in der Aluminiumlegierung, deren Inhaltsstoffe zu ihrem vollständigen Verbleiben in der Oxidschicht neigen. Diese Legierung ist ungeeignet zum Erhalten eines dekorativen Aussehens nach dem Anodisieren. 12. Die Flecken verschiedener Farbtönen, verschiedener Form und Größe, die auf dem anodisierten Element mit einer gewisser Regelmäßigkeit auftreten, resultieren aus einer ungleichartigen Verteilung des Rohstoffs. 13. Die auf dem Rohprofil sichtbare Korrosion ist nach dem Anodisieren auch erkennbar. Oft ist dieser Mangel auf dem Rohstoff unsichtbar, aber nach dem Anodisieren kommt sie stark zum Vorschein. Die Korrosion kann einen örtlichen, umfangreichen, oberflächigen oder tief liegenden Charakter. Das Anodisieren von Schweißelementen 1. Das Anodisieren von Schweißelementen aus offenen Profilen kann mit sich die Entstehung folgender Mängel und Gefahren bringen: a) wegen struktureller Änderungen und Diskontinuität im Bereich der Schweißnaht entstehen Änderungen im Stromfluss, die innerhalb dieser Schweißnaht die Mängel der anodischen Schicht verursachen; in Extremfällen besteht die Schicht überhaupt nicht, b) die chemische Zusammensetzung der Schweißnaht verursacht ihre Farbunterschiede im Vergleich zur Farbe des Basisstoffs (die chemische Zusammensetzung des Schweißdrahts muss der chemischen Zusammensetzung von Schweißelementen möglichst nah liegen), c) ein falsches Umschmelzen der Schweißnaht kann ihre dauerhafte Beschädigung während des Ätzens verursachen, was zur Beschädigung des ganzen Schweißelements führen kann, d) an Stellen von Mikroritzen, die wie Kapillaren wirken, verursachen die Badüberreste bei späterer Nutzung Kristallbeschläge, was von einem dauerhaften Vorhandensein von Badüberresten zeugt und zur Zerstörung des Elements führt. 2. Das Anodisieren von Schweißelementen aus geschlossenen Profilen bringt mit sich die Entstehungsmöglichkeit von zusätzlichen Mängeln und Gefahren als die oben erwähnten: a) Undichtigkeit der Schweißnaht; die eindringenden Eigenschaften des ätzenden Bades auf Basis von Natriumhydroxid verursacht das Eindringen dieses Bades ins Innere des Schweißelementes. Beim Mangel von technologischen Öffnungen, die ein richtiges Ausspülen nach dem Ätzen ermöglichen, wird das Bad innen gesperrt und dieses Effekt nimmt in den weiteren Prozessphasen, wo sich im Element das auf Schwefelsäure basierende Bad festhalten kann, zu. Die innen vorhandenen Badüberreste verursachen die Zerstörung des Schweißelements und die Abschwächung der mechanischen Festigkeit, b) die sich im Inneren des Elements befindenden chemischen Substanzen bilden zusätzlich eine Gefahr für die Personen, die mit der Montage und der weiteren Nutzung dieses Elementes verbunden sind. Die Bestimmung der Lage und Größe von technologischen Öffnungen muss für jede Form des geschweißten Elementes individuell erfolgen. Reinigung und Wartung Innenanwendungen In der Regel reicht es nur, die in Innenräumen montierte Elemente mit einem weichen Lappen abzuwischen. Wenn sie über eine gewisse Zeit nicht gereinigt wurden, kann eine neutrale Reinigungsflüssigkeit und ein weicher Lappen benutzt werden. Danach mit sauberem Wasser spülen. Die Elemente kann man dann mit einem trockenen, weichen Lappen bis zum Erhalten eines Aussehens polieren, das dem neuen Aussehen nahe liegt. Außenanwendungen In der Praxis hängt die Häufigkeit, mit der die den atmosphärischen Einwirkungen ausgesetzte Strukturelemente gereinigt werden, von der Art des Elements und der Umgebungsaggressivität ab. Für Außenwendungen, wo das dekorative Aussehen und die Schutzfunktion besonders wichtig sind, z.b. Portale, Eingänge, Geschäftsfassaden usw., empfiehlt man eine allwöchentliche Reinigung. In diesem Fall, d.h. bei einer regelmäßigen Reinigung, ist es möglich, zum Reinigen Wasser und Sämischleder zu benutzten, und dann die Elemente mit weichem Lappen von oben nach unten abzuwischen. Die Fensterrahmen, Fensterbänke und Fassaden müssen regelmäßig gereinigt werden. Die Häufigkeit hängt von der

5 Seite I Seiten 5 von 5 Aggressivität der Umgebung und Fassadenkonstruktion ab. Am besten eignet sich dazu eine neutrale, synthetische Reinigungsflüssigkeit und ein Lappen, Sämischleder oder eine weiche Bürste. Dann mit sauberem Wasser spülen und bis zur vollständigen Abtrocknung abwischen. Hartnäckige Verschmutzungen kann man mit leichten Schmirgelmitteln oder mit einem mit Polierpulver beschichteten Gewebe entfernen. Wenn nach der Reinigung von Strukturelementen ein Schutzmittel angewandt wird, muss man besonders auf das Entfernen einer dünnen Schicht von Wasserüberresten achten. Dieses Mittel darf kein Vergilben verursachen, kein Staub und Schutz anziehen und kein Opalisieren hervorrufen. Wachse, Vaseline, Lanolin und ähnliche Mittel sind ungeeignet. Die universellen Reinigungsmittel müssen dieselben Anforderungen erfüllen. Die Soda-, Alkalien- und Säurelösungen sind immer zu vermeiden. Man soll auch keine Schmirgelstoffe, Tücher mit Metallfasern, Metallbürsten u.ä. verwenden. Final S.A. trägt keine Verantwortung für die Mängel des anodisierten Erzeugnisses, die aus falscher Qualität des zum Anodisieren gelieferten Stoffs resultieren. Erstellung: Leiter der Abteilung für Anodisieren Freigabe Direktor für Technik Ul. Koksownicza 9 tel.: (+48 32) fax: (+48 32) final@final.pl

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