Verbandsgemeinde Kelberg
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- Roland Kirchner
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1 Abschlussbericht Bewertung des Konfliktpotentials der windkraftsensiblen Vogelarten im westlichen Teil der Verbandsgemeinde Kelberg Verbandsgemeinde Kelberg zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kelberg, Teilplanung Windenergienutzung Inhaltliche Bearbeitung: Dr Andreas Skibbe Stand: Juli
2 Inhalt 1 Einleitung3 2 Bewertung des Konfliktpotenzials der Vorrangflächen4 3 Zusammenfassung7 4 Literatur8 2
3 1 Einleitung Die Verbandsgemeinde Kelberg plant eine Ausweisung von Vorrangflächen (Plan 1) für Windenergieanlagen (WEA) In den Jahren 2013 und 2014 wurden Daten über Vorkommen der relevanten Tierarten gesammelt bzw erhoben Bei den Vögeln sollten stichprobenartig Zugvögel untersucht werden und relevante Großbrutvögel, vor allem Schwarzstorch und Rotmilan auf bekannten Standorten geprüft werden Die Fledermäuse wurden punktuell und stichprobenartig an 40 Punkten mit Ultraschalldetektor erfasst Die Untersuchungen wurden auf bestimmte westliche Teile der VG Kelberg begrenzt Aus anderen Gebieten waren Daten vorhanden oder nicht gefordert Die Ergebnisse wurden in einem gesonderten Bericht dargestellt (Skibbe 2014c) Zusätzlich wurde eine Funktionsraumanalyse (FRA) für Rotmilane bei Bongard (Henning 2014) und eine Funktionsraumanalyse für Schwarzstörche (Skibbe 2014a) verwendet Die beiden Funktionsraumanalysen zeigen die Flächen, die vorwiegend benutzt werden Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse zusammengefasst Die Ergebnisse der Bewertung werden im Rahmen der aktuellen Flächennutzungsplanung der Verbandsgemeinde Kelberg eingearbeitet und berücksichtigt Folgende Teilflächen konnten nach den Ergebnissen der Untersuchungen bewertet werden: 1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f, 1g, 1h, 1i, 3a, 3b, 3c, 3d, 5 (teilweise), 10 und 13 Die Ergebnisse der Bewertung werden tabellarisch und auf einer Karte im Anhang dargestellt Für die Vorrangsflächen 4, 5 (teilweise), 6, 7, 9, 10, 11 und 12 können nur begrenzte Aussagen gemacht werden Sie wurden nur für die Fledermäuse und zum Teil (Fläche 6 und 11) außerhalb der Brutzeit nach Greifvogelhorsten untersucht 3
4 2 Bewertung des Konfliktpotenzials der Vorrangflächen Für die Bewertung wurden die Ergebnisse der Untersuchungen über Fledermäuse, Zugvögel und große Brutvögel (Rotmilan und Schwarzstorch) herangezogen Nach dem Bericht über relevante Arten (Skibbe 2014c) stellen die Zugvögel und Fledermäuse keine Ausschlusskriterien für die Ausweisung von Vorrangflächen dar Deswegen basiert die Bewertung des Konfliktpotenzials für die relevanten Flächen auf Vorkommen des Schwarzstorches und des Rotmilans Nach den Untersuchungen aus den Jahren 2013 und 2014 wurde das Konfliktpotenzial für die Konzentrationsflächen sehr unterschiedlich bewertet Die Bewertung ergibt sich aus den Untersuchungen der relevanten Arten (Skibbe 2014c), Funktionsraumanalyse (FRA) für Schwarzstorch (Skibbe 2014a), Funktionsraumanalyse für Rotmilan (Hennig 2014) und den Abstandsvorgaben zu Rotmilan- (1500m) und Schwarzstorchhorsten (3000m) (VSW & LUWG 2012) Für die Bewertung des Konfliktpotentials der Flächen wurden folgende Kriterien verwendet Sie wurden aus den zitierten Untersuchungen (Henning 2014, Skibbe 2014a und c) übernommen: - Kein Überflug des Schwarzstorches: kein bis geringes Konfliktpotenzial - einmaliges Überfliegen des Schwarzstorches: mittleres Konfliktpotenzial - mehrmaliges Überfliegen des Schwarzstorches; Abstandskriterium zu den Horsten von Schwarzstorch und Rotmilan ohne FRA: hohes Konfliktpotenzial Die Flächen mit mittlerem bis hohem Konfliktpotenzial sollten nicht als Vorrangsflächen für WEA ausgewiesen werden 4
5 Die Flächen werden wie folgt bewertet: 1a: Der südliche Teil der Fläche besitzt durch die beobachteten Überflüge, die vorhandenen Nahrungshabitate der Schwarzstörche sowie einem vorhandenen Rotmilanbrutplatz, ein hohes Konfliktpotential Die nordöstliche und nordwestliche Spitze besitzen ein hohes Konfliktpotential durch die vorhandenen Rotmilanbrutplätze 1b: Die nördliche Spitze besitzt wegen eines Rotmilanbrutplatzes ein hohes Konfliktpotential Kein Konfliktpotenzial für die südwestliche Spitze für Schwarzstorch und Rotmilan (siehe FRA Henning 2104) 1c: Der südliche Teil der Fläche besitzt wegen Schwarzstorchflügen und eines Rotmilanbrutplatzes ein hohes, der Rest der Fläche jedoch kein Konfliktpotenzial 1d: Mittleres Konfliktpotenzial in den westlichen und nördlichen Spitzen wegen Schwarzstorch- und Rotmilanflügen 1e: Mittleres Konfliktpotenzial in der südwestlichen Ecke und in der östlichen Spitze wegen Schwarzstorchflügen Hinweis: Die östlichen Teile (offenen Flächen) können wegen Rotmilanflügen 2013/2014 und wegen des Brutplatzes 2013 sowie des Verdachts auf Brutvorkommen des Baumfalken nicht ausgeschlossen werden, aber die Bereiche sollen genauer geprüft werden, wenn die Lage der Windräder bekannt wird 1f: Hohes Konfliktpotenzial wegen Rotmilan- und Schwarzstorchbrutplätzen und Flügen 1g: Hohes Konfliktpotenzial wegen Rotmilan- und Schwarzstorchbrutplätzen und Flügen 1h: Hohes Konfliktpotenzial wegen Rotmilan- und Schwarzstorchbrutplätzen und Flügen 1i: Hohes bis mittleres Konfliktpotenzial wegen Rotmilan- und Schwarzstorchbrutplätzen und -Flügen Südspitze nach RNA schwarzstorchfrei 3a: In der nördlichen Ecke mittleres Konfliktpotenzial wegen Schwarzstorchflügen 3b: Im nördlichen Teil mittleres Konfliktpotenzial wegen Schwarzstorchflügen 3c: Kein Konfliktpotenzial 3d: Kein Konfliktpotenzial 5: Hohes Konfliktpotenzial im westlichen Teil der Fläche wegen eines Rotmilanbrutplatzes 10: Hohes Konfliktpotenzial durch den vorhandenen Rotmilanbrutplatz 13: Hohes Konfliktpotenzial der Fläche wegen eines Rotmilanbrutplatzes 5
6 Für die Vorrangsflächen 4, 5 (teilweise) 6, 7, 9, 10, 11 und 12 können nur begrenzte Aussagen gemacht werden Sie wurden nur für die Fledermäuse und zum Teil (Fläche 6 und 11) außerhalb der Brutzeit nach Greifvogelhorsten untersucht Sie können als Vorrangsflächen ausgewiesen werden, aber müssen bei weiteren Planungen genauer vor allem wegen Rotmilansvorkommens geprüft werden Die Abgrenzungen der Vorrangsflächen in den westlichen Teilen der VG Kelberg sind in der Abb 1 dargestellt Eine genaue Darstellung der Flächen mit mittlerem sowie hohem Konfliktpotential kann dem Plan 1 im Anhang entnommen werden Abb 1: Abgrenzung der Vorrangsflächen in den westlichen Teilen der VG Kelberg 6
7 3 Zusammenfassung Die Verbandsgemeinde Kelberg plant eine Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergieanlagen Um die naturschutzfachlichen Aspekte zu beachten, wurden Daten über Vorkommen der relevanten Tierarten und -gruppen gesammelt bzw erhoben Die Ergebnisse wurden in einem gesonderten Bericht dargestellt (Skibbe 2014c) Zusätzlich wurden eine Funktionsraumanalyse (FRA) für Rotmilane bei Bongard (Henning 2014) und eine Funktionsraumanalyse für Schwarzstörche (Skibbe 2014c) verwendet Bei den Zugvögeln wurden keine besonderes interessante Gebiete, Zugkorridore oder besonders relevante Arten festgestellt Daher wird das Konfliktpotetial gegenüber den geplanten Konzentrationszonen als gering angesehen Bei den Großvögeln (Rotmilan und Schwarzstorch) wurden mehrere besetzte Horste bzw Reviere von Rotmilan und Schwarzstorch festgestellt Die Tabuzonen um die Horste umfassen die meisten Vorrangsflächen im westlichen Teil der VG Kelberg Um die Beeinträchtigung der Tabuzonen zu reduzieren, wurden eine Funktionsraumanalysen für den Schwarzstorch und Rotmilan durchgeführt (Henning 2014 und Skibbe 2014a) Bei genauerer WEA-Planung sind weitere flächendeckende Untersuchungen auch über andere relevante Arten notwendig, da weitere Brutplätze von Rotmilan und Schwarzstorch möglich sind Auch ein Vorkommen von Baumfalke wird als möglich angesehen Bei den Fledermausuntersuchungen wurden 8 Arten festgestellt Zunächst werden keine gravierenden Beeinträchtigungen erwartet Folgende Teilflächen konnten nach den Ergebnissen der Untersuchungen bewertet werden: 1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f, 1g, 1h, 1i, 3a, 3b, 3c, 3d, 5 (teilweise), 10 und 13 Die Ergebnisse der Bewertung sind der dargestellten Tabelle und der Karte im Anhang sowie Abb 1 zu entnehmen Für die Vorrangsflächen 4, 5 (teilweise), 6, 7, 9, 10, 11 und 12 können nur begrenzte Aussagen gemacht werden Aber es wurden klare Hinweise auf eine Nichtausweisung erbracht Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Untersuchungen für die Ausweisung der Vorrangflächen in den westlichen Teilen der Verbandsgemeinde Kelberg eine vollständige Untersuchung bei genauer Planung der Windenergieanlagen nicht ersetzen können Bei allen untersuchten Aspekten kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zur Nichtausweisung kommen kann Seltene WEA-relevante Fledermausarten können im Untersuchungsgebiet ebenso vorkommen wie WEA-relevante Zugvögel Bei den Großvögeln ist vor allem zu erwarten, dass weitere Brutplätze des Rotmilans in den westlichen Teilen der 7
8 VG Kelberg vorhanden sind Die Art wechselt nicht selten den Brutplatz und kann im nächsten Jahr an anderen Stellen vorkommen Es wird darauf hingewiesen, dass bei Boxberg ein möglicher Brutplatz des WEA-relevanten Baumfalken vermutet wird In der nächsten Zeit könnten weitere zwei Vogelarten als WEA-relevant eingestuft werden, nämlich Waldschnepfe und Wespenbussard Beide Arten wurden im westlichen Teil der VG Kelberg festgestellt Im Moment müssen sie jedoch nicht berücksichtigt werden Bei den Zugvögeln wurden keine Ausschlusskriterien für Vorrangflächen ermittelt, es konnten jedoch auf den offenen Flächen zwischen Boxberg und Gellenberg sowie Rothenbach und Kelberg häufig höhere Rastzahlen von nicht WEA-relevanten Vogelarten wie Wiesenpieper, Feldlerche und einzelnen Braunkehlchen festgestellt werden 4 Literatur Henning F (2014): Ergebnisse der Raumnutzungsanalyse des westlich von Bongard brütenden Rotmilans im Rahmen der Flächennutzungsplanung für die geplante Windvorrangflächen 1d und 1e in der Verbandsgemeinde Kelberg, Landkreis Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz, auf der Grundlage der im Jahr 2014 durchgeführten Untersuchungen Skibbe A (2014a): Abschlussbericht der Funktionsraumanalyse der Schwarzstörche in westlichen Teilen der VG Kelberg Skibbe A (2014c): Untersuchungen der relevanten Vögel und Fledermäuse auf den Vorrangsflächen in westlichen Teilen der VG Kelberg VSW & LUWG (2012; Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Frankfurt/Main), Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (2012): Naturschutzfachlicher Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung in Rheinland-Pfalz Artenschutz (Vögel, Fledermäuse) und NATURA 2000-Gebiete Autoren: Klaus Richarz, Martin Hormann, Matthias Werner, Simon Ludwig, Thomas Wolf Auftraggeber: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Weinbau und Forsten Reinland-Pfalz 8
9 Plan 1: "Bewertung des Konfliktpotenzials der windkraftsensiblen Vogelarten im westlichen Teil der Verbandsgemeinde Kelberg" Zeichenerläuterung Schwarzstorch Horst A; besetzt 2013, 2014 (Funktionsraumanalyse liegt vor) # Schwarzstorch Horst B; besetzt 2014 (Funktionsraumanalyse liegt vor) $ " / 10 " 13 Schwarzstorch Horst C; nicht mehr intakt Schwarzstorch Ersatzhorst C; intakt (Funktionsraumanalyse liegt vor) Schwarzstorch Ersatzhorst C; nicht mehr intakt Schwarzstorch bei Heyroth (Abstand zu den Konzentrationsflächen > 3000 m) Milanhorst bestätigt Milanhorst bestätigt; Funktionsraumanalyse im Bereich der Konzentrationszone 1d liegt vor Bereiche mit mittlerem u hohen Konfliktpotential unter Berücksichtigung der durchgeführten Funktionsraumanalysen für den Schwarzstorch und den Rotmilan (Ausschlussempfehlung) Sonstige Planzeichen Grenze Verbandsgemeinde Grenze Gemarkung Wohnbaufläche, gemischte Baufläche (FNP) Konzentrationsflächen für die Windenergienutzung (Stand Dezember 2012) 1b Vorranggebiet Windenergie (FNP) 5 5 Gebietsnummer 2 $ 1c " / 1a Text 1d 1f 1e # 1g ± 1h Maßstab 1 : b 3a Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kelberg, "Teilplanung Windenergie" 3c " 3d 1i Stadt / Gemeinde Flur Gemarkung Maßstab: 1:20000 Stand: Juli 2015 Verbandsgemeinde Kelberg Plan 1: "Arbeitskarte Fauna" inhaltliche Bearbeitung: Dr Andreas Skibbe Datum Änderungen Name DR SPRENGNETTER UND PARTNER GBR Dr-Ing HO Sprengnetter Dipl-Ing (FH) KW Flackus Brohltalstraße Brohl-Lützing Tel: 02633/ Fax: 02633/ Dipl-Ing (FH) M Faßbender info@sprengnetter-ingenieurede Internet: wwwsprengnetter-ingenieurede
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