Handreichung für das Gemeindepraktische Studium im Fachbereich Theologie der Katholischen Hochschule NRW
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- Ilse Dieter
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1 Handreichung für das Gemeindepraktische Studium im Fachbereich Theologie der Katholischen Hochschule NRW 1. Verortung des Gemeindepraktischen Studiums im Bachelor-Studiengang Religionspädagogik Das Gemeinde- und Schulpraktische Studium ist Teil des Studiums der Religionspädagogik im Fachbereich Theologie der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn. Die Studierenden im Fachbereich Theologie werden zur hauptamtlichen Mitarbeit in den vielfältigen Formen und Bereichen kirchlichen Lebens in pastoralen und religionspädagogischen Arbeitsfeldern ausgebildet. Das Gemeinde- und Schulpraktische Studium wird nach dem dritten Studiensemester absolviert. Es beginnt jeweils im Februar des Jahres und umfasst acht Wochen und wird in Gemeinde(n) und Schule abgeleistet. Die zeitliche Aufteilung in den beiden Bereichen wird gesondert geregelt (s.u. Pkt. 5). Es wird in der Regel in den Heimatbistümern der Studierenden abgeleistet. Das Praktikumsamt des Fachbereichs Theologie der Hochschule übernimmt die Organisation und Koordination des Praktikums. Der Praxisdozent genehmigt die Praktikumsstelle. 2. Durchführung, Beurteilung und Anerkennung des Gemeindepraktischen Studiums Die inhaltliche Vorbereitung des Praktikums und die Bereitstellung der Kriterien für Beobachtung, Hospitation und Reflexion sowie die Formulierung der Anforderungen an das Praktikum und an die Auswertungsberichte erfolgen in den auf das Gemeinde- und Schulpraktische Studium bezogenen Modulen. Die Praxisberatung liegt in der Verantwortung des Praxisdozenten, die Nachbereitung sowie die Auswertung des Praktikums erfolgen im Rahmen der Lehrveranstaltungen im jeweils sich anschließenden Sommersemester. Die Anerkennung des Praktikums erfolgt auf Basis der Auswertungsberichte der Studierenden, der Gutachten der Mentorinnen und Mentoren sowie der bestandenen Modulprüfungen der auf die Praxisphase bezogenen Module durch die Hochschule. 3. Voraussetzungen auf Seiten der Studierenden für das Gemeindepraktische Studium Dem Praktikum geht eine Praktikumsvorbereitung in der Hochschule voraus. Zur Vorbereitung auf das Gemeindepraktische Studium haben die Studierenden in den Modulen Pastoraltheologie: Sozialformen des Glaubens (M17) und Grundlagen pastoralen Handelns II (M18) folgende Schwerpunkt- Kompetenzen erworben: Kenntnis organisatorischer und institutioneller Gegebenheiten und Zusammenhänge beruflichen Handelns in Schule und pastoraler Einheit, Verständnis für Möglichkeiten und Grenzen des beruflichen Handelns als Gemeindereferentin bzw. Gemeindereferent, 1
2 Fähigkeit, bisher erworbenes Wissen und Können in ausgewählten Praxisfeldern anzuwenden und zu reflektieren. Fähigkeit, religiöse Lehr- und Lernprozesse zu beobachten, zu analysieren und zu evaluieren. Fähigkeit, religiöse Lehr- und Lernprozesse zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Im ersten Studienjahr haben die Studierenden bereits pastoraltheologische Grundkenntnisse erworben und diese im Rahmen eines fünfwöchigen Orientierungs-Praktikums in Schule und Gemeinde zu Praxiserfahrungen in Beziehung gesetzt. 4. Ziel des Gemeindepraktischen Studiums und angestrebter Kompetenzerwerb Das Gemeindepraktische Studium soll den Praktikantinnen und Praktikanten die Gelegenheit geben, sich unter Anleitung erfahrener Mentorinnen und Mentoren in Pastoralen Handlungsfeldern zu erproben und bisher erworbene Wissensbestände und Fähigkeiten exemplarisch anzuwenden und zu reflektieren. (Siehe u. Pt. 3) 5. Anforderungen an das Gemeindepraktische Studium Das Gemeindepraktische Studium wird vom Praktikumsamt des Fachbereichs Theologie der KatHO NRW mit den Ausbildungsleitungen der (Erz-)Diözesen vereinbart. Voraussetzung für eine Zulassung zum Gemeindepraktischen Studium ist die Teilnahme an entsprechend ausgewiesenen Lehrveranstaltungen vor Antritt der Praxisphase. Das Gemeinde- und Schulpraktische Studium umfasst acht Wochen. Die Aufteilung in die Bereiche Schule und Gemeinde sollen in der Regel in den ersten vier Wochen ca. 70 % Schule und ca. 30 % Gemeinde betragen. In den zweiten vier Wochen soll der Anteil Schule ca. 30 % und der Anteil Gemeinde ca.70 % sein. - Daraus ergeben sich folgende Aufgabenstellungen: Anfertigung einer Situationsanalyse (Gemeinde- und Sozialraumanalyse), - Hospitation in ausgewählten pastoralen, katechetischen und liturgischen Handlungsfeldern, - Anfertigung von Hospitationsprotokollen, - aktive Beteiligung an ausgewählten Veranstaltungen und Aktivitäten in Gemeinde(n), - Planung, Durchführung und Evaluation eines pastoralen Projektes und einer Wortgottesfeier (siehe Anlage). - Anfertigung eines Berichtes. 2
3 6. Anfertigung des Berichts Der Praktikumsbericht ist nach der folgenden Gliederung anzufertigen. 1. Beschreibung der Gemeinde/Seelsorgeeinheit/des Pastoralverbundes (3-5 S.) 1.1 Soziographische Struktur des Gemeindegebietes 1.2 Binnenstruktur der Gemeinde 1.3 Vernetzung der Gemeinde im Sozialraum 1.4 Grundlegende Situation der pastoralen Einheit 1.5 Kommunikationsanalyse Hauptamtliche / Ehrenamtliche 1.6 Zielanalyse 2. Erläuterung der Aufgaben im Praktikum (4-6 S.) 2.1 Hospitationen, Einblicke 2.2 Mitarbeit in folgenden Bereichen und in welcher Weise? 3. Intensive Reflexion einer pastoralen Aufgabe (Projekt) (8-10 S.) 3.1 Projektwahl und Situationsanalyse 3.2 Ziele 3.3 Methodische / didaktische Analyse 3.4 Ausführliche Verlaufsplanung des Projektes 3.5 Reflexion des Projektes 4. Planung, Durchführung und Reflexion einer Wortgottesfeier (ca.4 S.) 5. Reflexion des pastoralen Teils des Praktikums (2-4 S.) 7. Rahmenbedingungen Die Praktikantin ist angehalten, selbstständig einen Zeitplan für die Praxisphasen zu erstellen in Absprache mit den Mentorinnen. Dazu sind die Zeitvorgaben einzuhalten. Ein Tag in der Woche sollte regelmäßig frei sein. Spiritualität Für die Praktikantin, die drei Semester an der Katholischen Hochschule studiert hat, die dabei viele neue Erfahrungen mit Theologie und Glauben gemacht hat, ist die Suche nach geistlicher und persönlicher Verortung eine große Herausforderung. Hierbei dürften Freiräume und das Gespräch hilfreiche Elemente in der Begleitung durch die Mentoren sein. Fragen nach der Gestaltung geistlichen Lebens in dem Berufsalltag als Gemeindereferentin / Gemeindereferent könnten ebenfalls Gesprächsthemen sein. 8. Aufgaben der Mentorin bzw. des Mentors des Gemeindepraktischen Studiums 8.1. Anleitung; diese umfasst: Einführung der Praktikantin bzw. des Praktikanten in die Gemeindewirklichkeit, Gemeinsame Erstellung eines Zeitplans, Herstellen der Kontakte zu Teammitgliedern, Gremien, Ehrenamtlichen und Gruppen der Seelsorgeeinheit, Unterstützung bei der Vorbereitung, Planung, Durchführung des Projektes Unterstützung in Fragen der pastoralen Arbeit und des Rollenverständnisses. 3
4 8.2. Reflexion; diese umfasst: regelmäßigen Austausch über die Praxiserfahrungen der Praktikantin / des Praktikanten nach Maßgabe des gemeinsam erstellten Zeitplans, Nachbereitung der Hospitationen, Nachbereitung und Auswertung des von der Praktikantin / dem Praktikanten selbst gestalteten Projektes, Austausch über die Anforderungen des Berufs der Gemeindereferentin / des Gemeindereferenten, ein Abschlussgespräch am Ende Praktikums, das als Grundlage für die Erstellung des Gutachtens dient. 9. Gutachten über das Praktikum Die KatHO NRW bittet alle Mentorinnen und Mentoren um eine schriftliche Stellungnahme am Ende des Praktikums. Die folgend aufgeführten Aspekte dienen der Orientierung zur Erstellung des Gutachtens. Fach- / Methodenkompetenz - Wie differenziert nimmt die Praktikantin die pastorale Situation und pastorale Arbeit wahr? - Welche Aktivitäten (Hospitation, Mitarbeit, eigenes Projekt) hat sie unternommen und wie ist sie dabei vorgegangen? - Wie hat sie ihre Fähigkeiten in den verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt und entfaltet? - Welche fachlichen Entwicklungen in der Praktikumszeit konnten Sie feststellen und wo sehen Sie in besonderer Weise Entwicklungsbedarf? Systemkompetenz / Institutionenkompetenz - Inwieweit ist sie in der Lage Organisationsformen kirchlicher und staatlicher Institutionen wahrzunehmen und zu reflektieren? - Wie hat sie sich mit der zukünftigen Berufsrolle und Realität als Gemeindereferentin auseinandergesetzt? Sozialkompetenz - Wie haben Sie die Motivation und das Interesse der Praktikantin erlebt, sich auf das Praktikum und die Gegebenheiten vor Ort einzulassen? - Wie erleben Sie die Sorgfalt und Zuverlässigkeit der Praktikantin/des Praktikanten? - Wie schätzen Sie die psychische und physische Belastbarkeit der Praktikantin ein? - Hat die Praktikantin Freude an der Arbeit mit Menschen und Offenheit für deren Lebenssituation? - Wie haben Sie die Kontakt- und Gesprächsfähigkeit der Praktikantin erlebt sowohl im Einzelgespräch wie auch in Gruppen und Gremien? - Wie hat sie Zugang zu den pastoralen Aktivitäten und Gruppen gefunden? - Wie schätzen Sie ihr pädagogisches Geschick im Umgang mit Menschen ein? - Gab es Konfliktsituationen und wie wurden Sie bewältigt? - Wie hat sie die Arbeitsanforderungen angenommen und reflektiert? 4
5 Spirituelle Kompetenz - Auf welche Weise war die spirituelle Haltung der Praktikantin erkennbar - hat die Praktikantin einen Bezug zwischen Praktikumserfahrungen und ihrem Glauben wahrnehmen können? - War die spirituelle Dimension des Berufes (Glaubenszeugnis) in der gemeinsamen Reflexion ein Thema? Gesamteindruck - Wie ist die Praktikantin in der Lage, sich selbst mit Stärken und Begrenzungen und ihrem/seinem Lernbedarf wahrzunehmen? (Selbstreflexion) - Welche Stärken und Entwicklungen in der Praktikumszeit konnten Sie feststellen? - Welche Defizite, welchen Entwicklungsbedarf sehen Sie noch? - Wie beurteilen Sie das gesamte Praktikum der Studentin? - Hinweise für das weitere Studium und die spätere Berufstätigkeit. 10. Kontaktadressen Praktikumsamt: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abteilung Paderborn Praktikumsamt des Fachbereichs Theologie Eva-Maria Diekneite Leostraße Paderborn Tel.: Fax: em.diekneite@katho-nrw.de Praxisdozent: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abteilung Paderborn Ruland, Heinz, Dipl. Rel.-Päd., Gestaltseelsorger (IGW) Leostraße Paderborn Telefon: Handy: Fax: h.ruland@katho-nrw.de Internet: Stand: Wintersemester 2014/15 5
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