Klimawandel in Ostdeutschland und Auswirkungen auf den Gemüsebau

Transkript

1 Klimawandel in Ostdeutschland und Auswirkungen auf den Gemüsebau Anja Zirnstein, DWD-Abt. Agrarmeteorologie Fachseminar Pflanzenschutz im Gemüsebau 2018 in Sachsen-Anhalt 1

2 Abt. Agrarmeteorologie Außenstelle Leipzig Kärrner Str Leipzig Tel. 069/ DWD Niederlassung Leipzig-Holzhausen 2

3 Agrarmeteorologische Grundlagen 3

4 Temperatur Luft 4

5 5

6 Änderungen thermischer Größen Messperiode Veränderung Element Jahresmitteltemperatur in C 9,1 9,7 +0,6 K Mittlere Kältesumme des Winters in K 174,1 134,8-39,3 K Mittlerer Beginn der thermischen Vegetationsperiode am Tage Mittleres Ende der thermischen Vegetationsperiode am Tage Mittlere Dauer der thermischen Vegetationsperiode in Tagen Tage Grünlandwärmesumme nach Ernst & Loeper im Mittel erreicht am Tage Mittlere Anzahl der Sommertage Tage Mittlere Anzahl der Heißen Tage Tage 7

7 Klimaveränderungen Temperatur Station Magdeburg Lufttemperatur in C Langjährige Monatsmittel der Lufttemperatur, Station Bernburg / /2010 Datenreihen3 Jahresmittel 1961/1990 9,2 C Jahresmittel 1981/2010 9,7 C Erwärmung um 0,5 K Lufttemperatur ( C) 1961/ /20 00 Differenz (K) Anzahl d.sommertage 1961/ / /20 10 Jan -0,4 0,5 0,9 Feb 0,5 1,1 0,6 Mrz 3,9 4,5 0,6 Apr 8,0 8,3 0, Mai 13,0 13,4 0, Jun 16,2 16,0-0, Jul 17,5 18,0 0, Aug 17,3 17,8 0, Sep 13,8 13,8 0, Okt 9,5 9,2-0,3 0 0 Nov 4,5 4,4-0,1 Dez 1,2 1,8 0,6 Jahr 8,7 9,1 0,

8 Veränderung von Parametern Temperatur Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend Änderung der Mitteltemperatur linearer Trend Sommer Sommer Änderung [K] -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 Änderung [K] Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) Änderung der Jahresmitteltemperatur auf Basis von 19 Klimaprojektionsläufen (A1B-Szenario) -0,1 0 0,1 0,5 0,6 1,0 1,1 1,5 1,6 9

9 Temperatur Boden 10

10 Magdeburg Lindenberg Winter Frühling Sommer Herbst 0 Winter Frühling Sommer Herbst cm cm cm cm Chemnitz Winter Frühling Sommer Herbst Bodentemperatur in 5 cm Tiefe Mittelwerte in C cm cm

11 25 20 Magdeburg Lindenberg Winter Frühling Sommer Herbst 0 Winter Frühling Sommer Herbst cm cm cm cm Chemnitz Winter Frühling Sommer Herbst Bodentemperatur in 10 cm Tiefe Mittelwerte in C cm cm 12

12 Vegetationszeit 13

13 Phänologische Uhr für SACHSEN-ANHALT Leitphasen, mittlerer Beginn und Dauer der phänologischen Jahreszeiten Zeiträume und im Vergleich : 122 WINTER Stiel-Eiche (Blattfall) : 104 SPÄTHERBST Stiel-Eiche (Blattverfärbung) VOLLHERBST Stiel-Eiche (Früchte) Dez Jan 38 Nov Feb Okt Mrz 34 VORFRÜHLING Hasel (Blüte) FRÜHHERBST Schwarzer Holunder (Früchte) Sep Aug Jul 45 Mai Jun Apr ERSTFRÜHLING Forsythie (Blüte) SPÄTSOMMER Apfel, frühreifend (Früchte) VOLLFRÜHLING Apfel (Blüte) HOCHSOMMER Sommer-Linde (Blüte) FRÜHSOMMER Schwarzer Holunder (Blüte) 14

14 15 Beginn der Vegetationszeit (Tage im Jahr) Definition: Beginn beim erstmaligen Erreichen des siebenten Tages einer Periode mit mindestens 4,5 C in 5 cm Tiefe Gardelegen Wittenberg Bernburg Bad Lauchstädt Harzgerode Brocken aktuell

15 16 Ende der Vegetationszeit (Tage im Jahr) Definition: erstmaliges Auftreten einer negativen Tagesmitteltemperatur in 5 cm Tiefe Gardelegen Wittenberg Bernburg Bad Lauchstädt Harzgerode Brocken aktuell

16 Wasserhaushalt Niederschlag 17

17 18

18 Monatsniederschlagshöhen in Bernburg 70,0 60,0 26,6 24,6 31,5 36,1 48,1 56,7 47,5 58,4 36,4 29,9 33,6 34,8 Niederschlagshöhe in mm 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 30,9 25,4 35,8 33,4 56,4 51,0 59,7 56,1 48,8 32,2 41,0 40, (oben, Jahressumme: 464,2 mm) (unten; Jahressumme: 511,1 mm) 20

19 Trockenperioden Änderung der Anzahl von 10-Tagesperioden ohne Niederschlag Beobachtungen Dekaden Projektionen Sommer (JJA) 2.5 Anzahl der Perioden 21

20 Klima Deutschland Änderungen Niederschlagssummen Winter - linearer Trend ab 1881 Sommer- linearer Trend ab 1881 Zunahme: 20% bis 30% Abnahme: 0% bis -5% % % Jahresniederschläge um 10% bis 15% seit

21 Beobachtungen Starkniederschlag Tagesniederschläge Sommer Häufigkeit Intensität Winter Häufigkeit Intensität [1] [2] [1] [ 2] 4 Stunden 1 Stunde [3] [3] [4] [5] : Sicher : Hinweise : Unsicher aber plausibel 23

22 Wasserhaushalt Bodenfeuchte 24

23 Station Bernburg 25

24 Bodenfeuchtesituation am Index Min ( ) 0 keine Minima unterschritten 1 der drittniedrigste Bodenfeuchtewert wird unterschritten 2 der zweitniedrigste Bodenfeuchtewert wird unterschritten 3 der niedrigste Bodenfeuchtewert wird unterschritten neues absolutes Minimum 26

25 Zusammenfassung Ganzjährige Temperaturzunahme, aber weiterhin Frostperioden bekannter Intensität jedoch mit abnehmender Häufigkeit Geringere Zahl der Schneedeckentage, damit bei Frost zunehmende Frostschadengefahr Geringeres Eindringen des Frostes in den Boden schlechtere Frostgare Früherer Vegetationsstart späteres Vegetationsende Änderungen im Pflanzenschutzbereich andere Krankheitserreger, bei tierischen Schaderreger kann eine zusätzliche Generation auftreten, Bekämpfung schwieriger Frühjahrstrockenheit lange Trockenperioden (>10 Tage) Extremereignisse Hitze, Sturm, Hagel, Starkniederschlag sehr beschränkt regional. 27

26 ISABEL (im Aufbau) InformationsSystem für die Agrarmeteorologische BEratung der Landwirtschaft geplanter Start: Diese Woche Entwurf ISABEL 28

27 ISABEL Deutscher Wetterdienst InformationsSystem für Agrarmeteorologische BEratung der Landwirtschaft Startseite Wetterüberblick Mein Agrarwetter Stationsauswahl 3-Tage-Wettervorhersage für Hessen ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst am Montag, den :30 Uhr Heute Vormittag in der Nordosthälfte Frost und vereinzelt Glätte. Örtlich Nebel möglich. Tagsüber wolkig, teils stark bewölkt. Entwurf

28 ISABEL Deutscher Wetterdienst InformationsSystem für Agrarmeteorologische BEratung der Landwirtschaft Startseite Wetterüberblick Mein Agrarwetter Stationsauswahl agrarmeteorol. Warnungen agrarmeteorol. Elemente Rückblicke Entwurf

29 ISABEL Deutscher Wetterdienst InformationsSystem für Agrarmeteorologische BEratung der Landwirtschaft Startseite Wetterüberblick Mein Agrarwetter Stationsauswahl Stationsauswahl: Bitte geben Sie Ihre Postleitzahl ein: PLZ übernehmen Ausgewählte Postleitzahl: 76137: Karlsruhe Innenstadt-West Bitte wählen Sie eine Station aus der Karte durch Anklicken aus Entwurf

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32 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. Haben Sie noch Fragen?