Operatives Facility Management
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- Tomas Stephan Beutel
- vor 8 Jahren
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1 Operatives Facility Management 2. Leistungen des Facility Managements 2.1. Marktübersicht Referent: PD Dr. habil. Steffen Metzner MRICS Vertretungsprofessur Immobilienökonomie Foliensatz: Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans Wilhelm Alfen Dipl.-Wirtsch.-Ing. Larissa Weber Zu klärende Fragen in diesem Kapitel Wer sind Nachfrager und Anbieter von FM-Dienstleistungen? Welche Marktentwicklungen sind zu beobachten? Welche Aufgaben erfüllt der Teilbereich Gebäudemanagement? Was sind die einzelnen Leistungsbereiche des Gebäudemanagements? 2
2 Inhalt 1. Marktübersicht FM Anbieter, Nachfrager, Markt 2. Gebäudemanagement als Bestandteil des FM Aufgaben, Teilbereiche 3 Nachfrager von FM-Dienstleistungen Versorgungsunternehmen Industrie Maschinenbau, Automobil, Elektronik, Chemie, Logistik, Verkehr Speditionen, Bahn, Post, Dienstleister Banken, Versicherungen Öffentliche Hand Kommunen, Militär, Justiz, Nachfrager von FM-Leistungen Immobilien-Betreiber Einkaufzentren, Kaufhäuser, Hotels, Feriendörfer, Messen, Museen, Flughäfen Immobilien- und Bauunternehmen Outsourcing, Gesamtangebot FM-Dienstleister Outsourcing, Gesamtangebot Kliniken, Heime 4 In Anlehnung an: Hermanns, u.a.: Entwicklungen im Bereich des Facility-Managements, 1997.
3 5 Abschätzung des Aufgabenumfanges Beispiel Fraport AG / Flughafen Frankfurt Gesamtfläche von 23 km² 450 Gebäude, 150 km Fahrstraßen 6,9 km² Vorfeldfläche, 9,4 Mio. m² Grünflächen Fahrzeuge und Spezialgeräte Weitere gebäudetechnische Anlagen Komplexität Planung, Bau, Unterhalt, Instandhaltung von Immobilien und Anlagen Beschaffung, innerbetriebliche Logistik, Postdienste, Ver-/Entsorgung, Winterdienste, Beachtung: Lebenszyklus, Werte, Zuverlässigkeit, Ausfallrisiken, Folgekosten, Vernetzung, technische Standards, gesetzlicher Rahmenbedingungen, Anforderungen des Unternehmens Ressourcen Mitarbeiter, Werkstätten, Fahrzeuge, Logistik, Know How(!) Quelle Daten: Unternehmensbereich IFM, Abruf 04/2015. Potenzial des FM entsprechend Immobilientyp Leistungsintensität Service- Wohnbauten Fabrikgebäude Büro/ Verwaltung Mehrfamilienhäuser Einfamilienhäuser Klinikum Flughafen Einkaufszentrum Fabrikgelände Gewerbepark Filialnetz z.b. Bank Große Wohnanlagen Trend z.b. durch Gebäudeautomation Leistungsmenge FM-Potenzial resultiert aus: 1. Leistungsintensität Gebäude mit div. technischen Anlagen Hoher Anteil an Dienstleistungen wie Laboratorien, Krankenhäuser, Flughäfen, Mediencenter usw. 2. Leistungsmenge Zahlreiche Objekte / Anlagen Große Flächen Skalierbares FM mit breitem Leistungsspektrum Spezialisten in FM-Segmenten 6 In Anlehnung an: Hellerforth, Handbuch Facility Management, 2006, S. 28.
4 Segmentierung der Anbieter von FM-Dienstleistungen Basisdienstleister Anbieter von Einzeldienstleistungen, die vorwiegend als Subunternehmer eingesetzt werden (z.b. Reinigung von Immobilien) Spezialisten Spezialanbieter für technisch hochanspruchsvolle Gebäudetypen (z.b. Instandhaltung von Industrieanlagen) Nischenanbieter breites Produktangebot, aber Fokus auf eine spezielle Branche oder einen Gebäudetyp (z.b. Flughafen/Luftfahrt) Komplettanbieter Große Full-Service-Anbieter für einfachere Gebäudetypen Zusätzliche Segmentierung nach geografischer Ausrichtung: lokal / regional / national / international 7 Quelle: Schulte; Pierschke, Facilities Management, 2000, S. 51. Ursprünglich reine Reinigungsfirma Herkunft der FM-Anbieter Ursprünglich reines Cateringunternehmen Ursprünglich Anbieter von Pflegediensten Ursprünglich Anlagenbauer Traditionelle Dienstleister der Immobilienwirtschaft Instandhalter, Verwalter, Reinigungsfirmen Betreiber in der Immobilienwirtschaft für Einkaufzentren, Kaufhäuser, Hotels, Feriendörfer, Messen, Museen, Flughäfen Anlagenbauer / Komponentenhersteller Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär Energieversorger Ursprung der FM-Anbieter Spezielle Gebäudeausrüster Fahrstuhllieferanten Brandschutzausrüster Spezielle Dienstleister für Messen / Steuern / Regeln Elektrik / Elektronik Kommunikationstechnik Datenverarbeitung Handwerker Bauunternehmen Service-Abteilungen großer (Industrie-) Unternehmen Profit-Center, Tochtergesellschaft Planer Ingenieure, Statiker, Architekten Dienstleister der Immobilienwirtschaft Bauträger, Baubetreuer 8 In Anlehnung an: Hellerforth, Handbuch Facility Management, 2006, S. 12.
5 Die größten FM-Anbieter (Komplettanbieter, Stand 2013) Nr. Unternehmen Umsatz Deutschland [Mio. EUR] Mitarbeiter Deutschland Marktsektoren v.a. Banken, Versicherungen, Öffentliche Immobilien, Gesundheitswesen, Handel, IT, Umsatz Gesamt [Mio. EUR] 1 Bilfinger Facility Services, Frankfurt/Main Strabag Property and Facility Services, Frankfurt/Main Wisag Facility Service, Frankfurt/Main Dussmann Service Deutschland, Berlin Spie, Essen Compass Group Deutschland, Eschborn Sodexo Beteiligungs B.V.a, Heidelberg Cofely Deutschland, Köln Piepenbrock Facility Management, Osnabrück Gegenbauer, Berlin Quelle: Lünendonk-Liste 2014 «Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland». Marktentwicklung und Trends des FM-Marktes Wachstumseuphorie etwas abgekühlt Wachstumserwartungen für integrierte strategische FM-Dienstleistungen starker Verdrängungswettbewerb und hohe Fusionsneigung Trend zu weiterem Outsourcing und Contracting Marktpotential bei Industriedienstleistungen (vor allem Wartung/Inspektion und Instandsetzung/Reparatur) Steigende Bedeutung des Energiemanagements Internationalisierung des Marktes Weiterentwicklung von CAFM-Systemen z.b. mobile Anwendungen, Verknüpfung mit BIM-Systemen (Building Information Modeling) Flexible Abrechnungsmodelle von FM-Dienstleistungen Nachhaltigkeitszertifizierung von Bestandsimmobilien 10 Quelle: vgl. z.b. Lünendonk-Liste 2013 «Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland»; Facility Management, 01/2014; Der Facility Manager, 01/
6 Marktvolumen externe FM-Dienstleistungen Hohes Auftragsvolumen: ca. 50 Mrd. (Deutschland, 2012) Zuletzt Steigerungen von 3,0%-6,5% p.a. Einschränkung: Unterschiedliche Definition zum Markt / zu Leistungen Abgrenzung? Messung von anteiligen FM-Leistungen? Mittelfristig eher Wettbewerbsdruck am FM-Markt! Teil des Marktes, der durch Effizienzgewinne wegfällt neue Wettbewerber (schematische Darstellung) Anbieter aus traditionellen Bereichen und Strukturen 11 In Anlehnung an: Der Facility Manager, Heft 6, 2013, S. 11 / Vgl. auch Hellerforth, Handbuch Facility Management, 2006, S. 3. Marketing-Kampagne FM Die Möglichmacher des Branchenverbandes GEFMA und führender Anbietern FM in Deutschland bekannter machen Image in der Öffentlichkeit verbessern Vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen hervorheben Qualifizierten Nachwuchs gewinnen Mittelbar auch Senkung des Wettbewerbsdrucks Initiative seit 2008, Kampagne seit Quelle:
7 Inhalt 1. Marktübersicht FM Anbieter, Nachfrager, Markt 2. Gebäudemanagement als Bestandteil des FM Aufgaben, Teilbereiche 13 Gebäudemanagement als Teilbereich des FM Definition Gebäudemanagement (nach DIN 32736: ) Umfasst die Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden einschließlich der baulichen und technischen Anlagen auf der Grundlage ganzheitlicher Strategien. [ ] Betrachtet wird die gesamte Nutzungsphase eines oder mehrerer Gebäude mit dem Ziel der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, der Werteerhaltung, der Optimierung der Gebäudenutzung und der Minimierung des Ressourceneinsatzes unter Berücksichtigung des Umweltschutzes Gebäudemanagement und FM Zeithorizont FM umfasst gesamten Lebenszyklus GM beschränkt sich im Wesentlichen auf die Nutzungsphase Objekthorizont FM ist objekt- und standortübergreifend (unternehmensweiter Ansatz), GM ist objektbezogen, Struktur kann sich für jedes Objekt unterscheiden Organisationshorizont FM umfasst auch normative und strategische Führung (z.b. Bedarfsplanung), GM umfasst nur operative Ausführung und Leitung 14 Quelle: Vgl. DIN 32736: , S. 1f; GEFMA 100-1:2004, S. 5.
8 Leistungsbereiche des Gebäudemanagements Gebäudemanagement = operatives FM Technisches Gebäudemanagement (TGM) Infrastrukturelles Gebäudemanagement (IGM) Kaufmännisches Gebäudemanagement (KGM) Flächenmanagement Quelle: vgl. DIN 32736: , S Inhalt 1. Marktübersicht FM Anbieter, Nachfrager, Markt 2. Gebäudemanagement als Bestandteil des FM Aufgaben, Teilbereiche 16
9 Fazit:! Nachfrage nach FM-Dienstleistungen besteht grundsätzlich in unterschiedlichen Bereichen. Generell steigt die Nachfrage von Unternehmen bei steigendem Grad der Technisierung des Gebäudebestands und steigendem Dienstleistungsanteil. Anbieter von FM-Dienstleistungen haben sich aus unterschiedlichen branchennahen Bereichen entwickelt. Dienstleister, Bau- du Immobilienunternehmen, vormals interne Abteilungen Generelle Trends: Internationalisierung, Spezialisierung, Technisierung, Zertifizierung sowie Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen und Schaffung von Anreizsystemen Markvolumen: Bisher steigend, jedoch zunehmender Wettbewerbsdruck Das FM-Qualitätsmanagement setzt auf operativen Ebene bei der Gestaltung und Optimierung des Gebäudemanagements an. 17 L Literatur Quellen / zur Vertiefung: DIN 32736: GEFMA 100-1:2004. Hellerforth, Handbuch Facility Management, 2006, Hellerforth, Handbuch Facility Management für Immobilienunternehmen, 2006, S ; S. 110ff. Hermanns, u.a.: Entwicklungen im Bereich des Facility-Managements, Hirschner u.a., Facility Management im Hochbau, 2013, S. 36ff. Lünendonk-Liste 2013 und 2014 «Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland». Schulte; Pierschke, Facilities Management, 2000, S Facility Management, 01/2014. Der Facility Manager, 01/ , 06/ Nicht abschließend, eigenständige Recherche je nach Fachgebiet und Fragestellung notwendig! 18
10 Testfragen zum Nachbereiten Wer tritt als Nachfrager von FM-Dienstleistungen auf? Für welche Immobilientypen ist die Einführung eines Facility Managements besonders sinnvoll und warum? Wo ergeben sich somit Marktpotenziale für FM-Anbieter? Nennen Sie typische FM-Aufgaben im Management eines Flughafens (eines Bahnhofs, eines Paketverteilzentrums, einer Industrieanlage, ) Aus welchen Bereichen haben sich vornehmlich FM-Dienstleister entwickelt, die als Komplettanbieter auftreten? Wie können FM-Unternehmen in Bezug auf die jeweilige Angebotspallette und räumliche Marktdurchdringung segmentiert werden? Welche Marktentwicklungen sind im FM zu beobachten und zukünftig zu erwarten? Wie ist der Begriff des Gebäudemanagements in das Facility Management einzuordnen?? 19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 20
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