B. Weiterbildung und Fortbildung in der Alternativen Medizin/ Komplementären Medizin
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- Jakob Morgenstern
- vor 8 Jahren
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1 B. Weiterbildung und Fortbildung in der Alternativen Medizin/ Komplementären Medizin Begriffsdefinitionen: Zusatzbezeichnung Akupunktur ) Weiterbildung für werdende Fachärzte benutzt und für fertige Fachärzte, die eine Zusatzbezeichnung anstreben z. B. Akupunktur, Allergologie, Homöopathie, Naturheilkunde, Notfallmedizin. ) Fortbildung für alle Ärzte meist Fachärzte die sich in einzelnen Bereichen fortbilden möchten z. B. in Akupunktur, Notfallmedizin, Endoskopie ohne damit unbedingt eine Zusatzbezeichnung anzustreben. Die für die jeweilige Weiterbildung zu einer Zusatzbezeichnung erforderlichen Strukturen und Lernziele sind von der Bundesärztekammer definiert. In der Regel werden diese Kriterien von den Landesärztekammern übernommen und Kurse und Prüfungen sind mit dem Text versehen: Nach den Richtlinien zur (Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Nach bestandener kammerinterner Prüfung erteilen die Landesärztekammern die Zusatzbezeichnung. Diese Zusatzbezeichnungen dürfen nur zusammen mit der Bezeichnung Arzt, Praktischer Arzt oder entsprechenden Facharztbezeichnungen geführt werden. Diese Informationen erhalten Sie von Ihrer zuständigen Landesärztekammer. Von den Ärztekammern sind für die folgenden Methoden der Alternativen-/Komplementären Medizin Weiterbildungsvorschriften festgelegt worden: ) Akupunktur ) Chirotherapie ) Homöopathie ) Naturheilverfahren Nach bestandenem Abschluss der Weiterbildung darf der Arzt als Qualifikationsnachweis die jeweilige erworbene ärztliche Zusatzbezeichnung tragen und auf Rezepten und Praxisschild deutlich machen. Dieser Qualifikationsnachweis ist in vielen Fällen die Voraussetzung für das Erbringen und Abrechnen mit den Krankenkassen. Die folgenden Kriterien zur Erlangung einer der oben genannten 4 Zusatzbezeichnungen wurden soweit nicht anders vermerkt -der (Muster-) Weiterbildungsordnung in der Fassung vom ( entnommen. Zusatzbezeichnung Akupunktur Definition Die Zusatz-Weiterbildung Akupunktur umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die therapeutische Beeinflussung von Körperfunktionen über definierte Punkte und Areale der Körperoberfläche durch Akupunkturtechniken, für die eine Wirksamkeit nachgewiesen ist. Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in der Akupunktur nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte sowie des Weiterbildungskurses. Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung Weiterbildungszeit nach der (Muster)Weiterbildungsordnung der BÄK: 24 Stunden Grundkurs gemäß 4 Abs.8 und anschließend 96 Stunden Aufbaukurs gemäß 4 Abs.8 mit praktischen Übungen in Akupunktur 60 Stunden praktische Akupunkturbehandlungen unter Anleitung eines Weiterbildungsbefugten für Akupunktur gemäß 5 Abs.1 Satz 2, verteilt auf eine Weiterbildungsdauer von mindestens 24 Monaten 5 P. M. Hermanns et al. (Hrsg.), Abrechnung Alternative Medizin 2015, Erfolgskonzepte Praxis- & Krankenhaus-Management, DOI / _2, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015
2 Zusatzbezeichnung Homöopathie 20 Stunden Fallseminare in mindestens 5 Sitzungen Die Kurse und die Fallseminare müssen sich über einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten erstrecken. den neurophysiologischen und humoralen Grundlagen und klinischen Forschungsergebnissen zur Akupunktur einschließlich der Theorie der Funktionskreise der Systematik und Topographie der Leitbahnen und ausgewählter Akupunktur-Punkte einschließlich Extra- und Triggerpunkte sowie Punkte außerhalb der Leitbahnen der Indikationsstellung und Einbindung der Akupunktur in Behandlungskonzepte der Punktauswahl und -lokalisation unter akupunkturspezifischen differentialdiagnostischen Gesichtspunkten Stichtechniken und Stimulationsverfahren der Durchführung der Akupunktur einschließlich der Mikrosystemakupunktur, z. B. im Rahmen der Schmerztherapie der Teilnahme an Fallseminaren einschließlich Vertiefung und Ergänzung der Theorie und Praxis der Akupunktur anhand eigener Fallvorstellungen Zusatzbezeichnung Homöopathie Definition: Die Zusatz-Weiterbildung Homöopathie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die konservative Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln, die aufgrund individueller Krankheitszeichen als Einzelmittel nach dem Ähnlichkeitsprinzip angewendet werden. Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in Homöopathie nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte sowie des Weiterbildungskurses. Facharztanerkennung einige Bundesländer verzichten auf die Facharztanerkennung Weiterbildungszeit nach der (Muster)Weiterbildungsordnung der BÄK: 6MonateWeiterbildung bei einem Weiterbildungsbefugten für Homöopathie gemäß 5 Abs.1 Satz 2 oder anteilig ersetzbar durch 100 Stunden Fallseminare einschließlich Supervision 160 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß 4 Abs. 8 in Homöopathie dem Therapieansatz der Homöopathie der Herstellung, Prüfung und Wirkung homöopathischer Arzneimittel der homöopathischen Lehre der akuten und chronischen Krankheiten und ihrer spezifischen homöopathischen Behandlung der individuellen Arzneimittelwahl nach dem Ähnlichkeitsprinzip der strukturierten homöopathischen Erstanamnese und Folgeanamnesen der Indikationsstellung, der Durchführung und den Grenzen homöopathischer Behandlung der Fallanalyse akuter und chronischer homöopathischer Behandlungsfälle mit wahlanzeigenden Symptomen, Repertorisation und Differentialdiagnose unter Zuhilfenahme verschiedener Repertorien und Arzneimittellehren der Verlaufsanalyse akuter und chronischer Krankheitsfälle einschließlich Bewertung der Reaktion und Begründung für einen Wechsel des Mittels oder der Potenz der Dosierungslehre: Potenzwahl, Potenzhöhe, Repetition in Abhängigkeit vom Fallverlauf Der Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.v. ( informiert dazu differenzierter: 6
3 Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin/Chirotherapie Aufbau der homöopathischen Weiterbildung 1. 4 Kurse mit je 40 Unterrichtsstunden (A- bis D-Kurse). Die Kurse vermitteln die wesentlichen theoretischen Grundlagen. Bitte halten Sie die Kurs-Reihenfolge unbedingt ein, weil die Kurse inhaltlich aufeinander aufbauen. und 2. Fallseminare einschließlich Supervision: 100 Unterrichtsstunden praktische Weiterbildung in Arbeitsgruppen unter Leitung eines Arztes/einer Ärztin mit Weiterbildungsbefugnis Homöopathie der zuständigen Landesärztekammer, oder 6 Monate kontinuierliche Weiterbildung in einer Praxis oder Klinik unter Leitung eines Arztes/einer Ärztin mit Weiterbildungsbefugnis. (Bitte beachten Sie: im Bundesland Berlin verlangt die Ärztekammer 300 Unterrichtsstunden in Fallseminaren oder alternativ 18 Monate Praxisassistenz, wobei 6 Monate Praxisassistenz 100 Stunden Fallseminar gleichgestellt werden!) und 3. die Bearbeitung von 50 Krankheitsfällen im Fallseminar/der Praxisassistenz, wovon 10 vorgegebene Fälle ausführlich und selbstständig vom Teilnehmer ausgearbeitet werden und die Präsentation und schriftliche Dokumentation von 10 eigenen Krankheitsfällen aus der praktischen Tätigkeit des Teilnehmers, davon mindestens 5 chronische Fälle mit mindestens einjähriger Beobachtung nach der ersten Mittelgabe, sowie Erfüllung der Mindestanforderungen bzgl. der Qualitätssicherung. 4. Homöopathie Diplom Der Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte ( Bei dem Homöopathie-Diplom handelt es sich um einen zusätzlichen Qualifikationsnachweis durch den DZVhÄ, der unabhängig oder als Ergänzung unter Anrechnung der von den Landesärztekammern verliehenen Zusatzbezeichnung Homöopathie erworben werden kann Bitte beachten Sie: Nicht alle von den Landesärztekammern anerkannten Weiterbildungsangebote werden gleichermaßen für die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom anerkannt! Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Diplombeauftragten Ihres Landesverbands ( dzvhae.de/dzvhae-aerztliche-homoeopathie---fachinformationen-des-dzvhae/dzvhae-landesverbaende/)... Das Homöopathie Diplom geht über die Zusatzbezeichnung Homöopathie hinaus 6 Kurse (A-D und E + F) sowie 300 Stunden Supervision über 3 Jahre. Das Diplom ist u. a. Voraussetzung für die Abrechnung homöopathischer Leistungen bei der Techniker Krankenkasse. Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin/Chirotherapie Die Bezeichnung Manuelle Medizin oder Chirotherapie kann wahlweise geführt werden. Definition: Die Zusatz-Weiterbildung Manuelle Medizin/Chirotherapie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Erkennung und Behandlung reversibler Funktionsstörungen des Bewegungssystems mittels manueller Untersuchungs- und Behandlungstechniken. Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in Manuelle Medizin/Chirotherapie nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte sowie der Weiterbildungskurse. Facharztanerkennung Weiterbildungszeit nach der (Muster)Weiterbildungsordnung der BÄK: 120 Stunden Grundkurs gemäß 4 Abs. 8 in Manuelle Medizin/Chirotherapie und anschließend 200 Stunden Aufbaukurs gemäß 4 Abs. 8 in Manuelle Medizin/Chirotherapie 7
4 Fortbildungsveranstaltungen der manuellen Befunderhebung mit Untersuchungs- und Weichteiltechniken an Wirbelsäule, Schädel, Schulter- und Beckengürtel und Extremitäten der Indikation und Kontraindikation manualmedizinischer Maßnahmen der Erkennung der reflektorisch gesteuerten Wechselbeziehungen zwischen Bewegungssystem und anderen Funktionssystemen einschließlich den Grundlagen somatischer Dysfunktionen im Konzept parietaler und viszeralerkomponenten der Einordnung von funktionspathologischen Befunden einschließlich hypo- und hypermobiler Funktionsstörungen zu pathologischen Strukturveränderungen der Mobilisation, Manipulation und Übungsbehandlung an den Extremitätengelenken, am Beckengürtel, den Wirbelgelenken und am Schädel Spezielle Übergangsbestimmungen Kammerangehörige, die die Zusatzbezeichnung Chirotherapie besitzen, sind berechtigt, stattdessen die Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin zu führen. Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren Definition: Die Zusatz-Weiterbildung Naturheilverfahren umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Anregung der individuellen körpereigenen Ordnungs- und Heilkräfte durch Anwendung nebenwirkungsarmer oder -freier natürlicher Mittel. Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in Naturheilverfahren nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte sowie des Weiterbildungskurses. Facharztanerkennung Weiterbildungszeit nach der (Muster)Weiterbildungsordnung der BÄK : 3 Monate Weiterbildung bei einem Weiterbildungsbefugten für Naturheilverfahren gemäß 5 Abs.1 Satz 2 oder anteilig ersetzbar durch 80 Stunden Fallseminare einschließlich Supervision 160 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß 4 Abs.8 in Naturheilverfahren balneo-, klimatherapeutischen und verwandten Maßnahmen bewegungs-, atem- und entspannungstherapeutischen Maßnahmen der Massagebehandlung und reflexzonentherapeutischen Maßnahmen einschließlich manueller Diagnostik den Grundlagen der Ernährungsmedizin und Fastentherapie der Phytotherapie und Anwendung weiterer Medikamente aus Naturstoffen der Ordnungstherapie und Grundlagen der Chronobiologie physikalischen Maßnahmen einschließlich Elektro- und Ultraschalltherapie den ausleitenden und umstimmenden Verfahren Heilungshindernissen und Grundlagen der Neuraltherapie Fortbildungsveranstaltungen Wer nach Fortbildungsveranstaltungen zum Bereich Alternative Medizin sucht hat mehrere Möglichkeiten: 1. In den Anzeigenseiten des Deutschen Ärzteblattes der regionalen Ärzteblätter der Verbands- oder Fachzeitschriften z. B. Akupunktur und Neuraltherapie Fortbildung Deutsche Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie e.v. 8
5 Ayurveda-Ausbildung Akupunktur CAN Colleg Akupunktur und Naturheilkunde GmbH Naturheilverfahren Ärztegesellschaft für Präventionsmedizin und klassische Naturheilverfahren Kneippärztebund e.v Suche nach Methoden und Verfahren über Suchmaschinen z. B. ) Ayurveda Hierzu informiert u. a. der Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Essen Duisburg ( 0-Ayurveda-Medizin-Ayurveda-in-der-Integrativen-Medizin.html)... Die Besonderheit der Ayurveda Behandlung ) psychosomatisches Konzept von Arznei und Krankheit ) umfangreiche phytotherapeutische Arzneimittellehre ) Stimulation und Stärkung der Selbstheilungskräfte ) Verbindung von pharmakologischen, manuellen und ausleitenden Therapietechniken In der Ayurveda Medizin wird hauptsächlich mit umfangreicher Phytotherapie behandelt, die je nach Bedarf mit manuellen und ausleitenden Therapietechniken kombiniert werden kann. Auch die Stimulation und Stärkung der Selbstheilungskräfte gehört zu einer der wichtigsten Säulen der Ayurveda Medizin. Die Ayurveda-Ausbildung Die 1½-jährige Ausbildung in Ayurveda vermittelt stufenweise die theoretischen Grundlagen und die praktischen Behandlungsprinzipien dieses traditionellen Heilsystems. Nach der Ausbildung sollten Teilnehmer in der Lage sein, im Sinne der Ayurveda Medizin zu diagnostizieren und zu behandeln. Besonderheiten der Ausbildung: Lernen vom Ursprung Syal Kumar, Leiter der Ausbildung, ist promovierter Ayurveda-Arzt und stammt aus einer traditionellen Ayurveda-Familie, die bereits seit fünf Generationen als Ayurveda Ärzte tätig sind. Weitere Dozenten aus Indien sind Dr. Manohar (Director of Research of The Ayurvedic Trust) und Dr. Ramesh (CMO & Superintendent of Ayurvedic Hospital & Research Centre) Weiterbildungsmöglichkeit in Indien Nach bestandener Prüfung haben Ausbildungsteilnehmer die Möglichkeit, die Ausbildung am Parassinikkadavu Ayurveda Medical College, Kannur (Kerala, Indien) fortzusetzen. Wissenschaftlich und praxisnah Durch den universitären Hintergrund des Ausrichters und seiner klinischen Einrichtung (zwei Stationen mit insgesamt 54 Betten und die angegliederte Ambulanz für Naturheilkunde, Traditionelle Chinesische und Indische Medizin) wird eine große Praxisrelevanz mit Berücksichtigung wissenschaftlicher Aspekte vermittelt... ) Masterstudiengang Kulturwissenschaften Komplementäre Medizin Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und andere Berufsgruppen mit einem akademischen Abschluss können einen berufsbegleitenden Masterstudiengang für Komplementärmedizin-Kulturwissenschaften-Heilkunde an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) ( in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Biologische Medizin e.v. (Baden-Baden) absolvieren. Nach 4 Semestern und erfolgreicher Prüfung erhalten die Absolventen den Titel eines Master of Arts. 3. Suche im Internet bei den Fachgesellschaften und Verbänden Eine Übersicht der Fachverbände und Gesellschaften finden Sie auf der Seite
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