Galerie Max Mayer. David Heitz IN RELATION, (MOTIVE) Ausstellungsansichten. Worringer Straße Düsseldorf

Transkript

1 Galerie Max Mayer David Heitz IN RELATION, (MOTIVE) Ausstellungsansichten Worringer Straße Düsseldorf

2 Raum 1 o.t. (Motive 2011) 28 Mittelformatpositive Standzeiten sec

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30 Raum 2 o.t. (Display, Düsseldorf 2011) Zerlegbares Tischgestell, MDF 220 x 64 cm Fotografien auf Barytpapier unter Glas

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35 Raum 3 o.t. (Review) 2011 Metall und Spanplatte o.t., 2011 Glasplatten rund und oval

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38 Die Galerie Max Mayer präsentiert mit ihrer zweiten Ausstellung Arbeiten des Künstlers David Heitz (*1983). Die Objekte, Installationen und Fotografien von David Heitz beschreiben Raum als Schauplatz einer temporären Begegnung eine Begegnung, die nicht nur zwischen Objekt, Bildsituation und Betrachter stattfindet, sondern die sich zwischen den von Heitz im Bild festgehaltenen, oder im Raum positionierten Materialien und Formen als Reaktion entfaltet. Die Eingriffe des Künstlers in bereits bestehende, gefundene Raumgefüge sind minimal, doch in ihrer Setzung konkret. Heitz benennt dabei nicht, sondern bietet dem Betrachter mittels einer subtilen Skizzierung von Bezugssystemen eine facettierte Positionierung zum Raum und seinen ihm eigenen Strukturen. Außen- und Innenraum bestehen dabei als gleichbedeutende Orte, entlang derer David Heitz Blicksituationen kenntlich macht, sie erzeugt und zugleich ihre Fragilität zeigt, indem er ihre Momenthaftigkeit beschreibt. Mit der Fixierung der aus ihrer Flüchtigkeit erfassten Bildmomente wiederum erscheint das Bild in David Heitz Arbeit nahezu als Skulptur, während sich seine skulpturalen Arbeiten ihrem Betrachter oft als Bild darstellen. Heitz verbindet dabei stets das Komponierte mit dem Gefundenen, aus dem heraus sowohl seine Bild-, wie Raummomente entstehen. Die Ausstellung IN RELATION, (MOTIVE) erfolgt in einem kapitelartigen Aufbau. Im ersten Raum der Galerie präsentiert der Künstler eine S/W-Dia-Projektion, die Szenen unterschiedlicher Orte zusammenführt. Die Motive der in verschiedenen Intervallen gesetzten fotografischen Bilder zeigen natürlich gewachsene oder architektonisch geformte Landschaften, sowie Menschen, Tiere oder auch Spuren menschlicher Handlungen. Die Komposition der Bilder weist wiederkehrend grafische Formen auf, die sich ihrem spezifischen Umfeld durch natürlichen Verlauf oder kulturelle Herausbildung eingeschrieben haben, und von Heitz als gefundenes Bildmotiv aufgezeichnet wurden. Indem Heitz die Auf- und Abblende der einzelnen Bilder programmiert, bestimmt er die Rhythmik der Sichtbarkeit ihrer Projektionen, und schreibt der Arbeit dabei eine eigene Narrativität ein. Im zweiten Ausstellungsraum zeigt der Künstler verschiedene Tischsysteme, die er in ihren Maßen für diesen Raum entwickelt hat. Während er zum einen bei dem zur Eröffnung der Galerie angefertigten Tisch das Gestell dieses als Gebrauchsmöbel genutzten Tisches durch ein neues ausgetauscht hat, zeigt ein anderer Tisch dem gleichen Konstruktionssystem zu Grunde liegend darauf zueinander arrangierte S/W-Fotografien. Die Bilder weisen in verschiedene Blickrichtungen, wobei ihre Motive eine wiederkehrende Formensprache freilegen. Der Tisch hingegen wird in dieser spezifischen Nutzung jede Fotografie ist mit einer Glasplatte bedeckt zum Bildträger, und steht in visueller und materieller Korrespondenz mit dem Galeriemöbel. Der hintere, dritte Ausstellungsraum steht seinerseits in Referenz mit dem zweiten. Hier greift David Heitz in der Formgebung seiner Skulpturen die Gestalt des von ihm entwickelten Tischsystems auf, das den Maßen einer gefundenen Tischplatte folgt. Dem anbei hat der Künstler zwei gefundene, zwischen runder und ovaler Form oszillierende Glasscheiben gestellt, in denen sich das Tischobjekt partiell spiegelt und dessen materiale Präsenz im Raum verzerrt und vervielfältigt. Licht und Schatten als formbildende Elemente sind hier gleichbedeutend wie in seiner Arbeit mit dem Medium Fotografie. Das Motiv der Einladungskarte, das im Rahmen einer der letzten Ausstellungen von David Heitz in Zürich entstanden ist und einen Ausschnitt seiner dort ausgeführten Installation zeigt, spiegelt mit der Präsentation eines Abzugs dieser Fotografie im Schaufenster der Galerie ihre eigene Bildsituation. Das Abbild besteht als imaginäre Blickachse, aber auch als Bindeglied zwischen zwei Ausstellungs- und Betrachtermomenten, die David Heitz hier zusammen führt. Text: Christina Irrgang

39 David Heitz * 1983, lebt und arbeitet in Karlsruhe. Ausstellungen (Auswahl) 2011 In Relation, (Motive), Galerie Max Mayer, Düsseldorf. (Einzelausstellung) Eine Grammatik der dritten Person, Corner College, Zürich (CH) Ein psycho-geographischer Plan, Galerie Max Mayer, Düsseldorf 2010 Profile, o.t. Raum für Aktuelle Kunst, Luzern (CH). (Einzelausstellung) Regionale 11, Kunsthaus Baselland (CH) und Kunstraum L6, Freiburg / shortlist, Columbus Art Foundation, Leipzig Regionale 10, Kunsthalle Basel (CH) Stand und Gestaltung, Konsortium, Düsseldorf und Kunstverein St. Pauli, Hamburg Ohne Anwesenheit von Abwesenheit kein Nichts, Circus, Berlin 2008 Once in a Lifetime, Mayerei, Karlsruhe Regionale 09, Ausstellungsraum Klingental, Basel (CH), CAC Fonderie, Mulhouse (F) 2007 ohne Titel (Schaufenster) im Lauscher, Kunstverein Freiburg Werke, Welten, Wiklichkeiten, Ehemaliges Autohaus Zschernitz, Karlsruhe

40 copyright für alle Abbildungen sowie Texte: Galerie Max Mayer. Galerie Max Mayer Worringer Straße 57 D Düsseldorf Düsseldorf, 2011.