Der Landtag ist das Haus der nordrhein-westfälischen Bürgerinnen und Bürger, und damit ein sehr geeigneter Ort, Ihnen allen Dank zu sagen.

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1 Grußwort Empfang der Spendensammlerinnen und Spendensammler des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Montag, 2. Mai 2016, 15 Uhr, Landtag NRW, Wandelhalle Sehr geehrter Herr Minister Kutschaty, lieber Thomas! Sehr geehrter Herr Kommandeur Gorgels! Sehr geehrter Herr Wehrend! Und vor allem: Liebe Spendensammlerinnen und Spendensammler! I. Sie, die ehrenamtlich Aktiven, stehen heute ohne Frage im Mittelpunkt des Tages und somit auch im Mittelpunkt dieser Begegnung im Landtag Nordrhein-Westfalen. Die in diesem Jahr auch wirklich mitten im Landtag stattfindet, und nicht wie in der Vergangenheit in der Villa Horion. Der Landtag ist das Haus der nordrhein-westfälischen Bürgerinnen und Bürger, und damit ein sehr geeigneter Ort, Ihnen allen Dank zu sagen. Ich finde, dass Sie sich diesen Dank in den zurückliegenden Wochen und Monaten durch Ihren großartigen persönlichen Einsatz mehr als verdient haben. Deswegen freue ich mich sehr, dass ich aktive

2 2 Spendensammlerinnen und Spendensammler - also Sie - gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in NRW, Herrn Minister Thomas Kutschaty, in unser Landesparlament am Rhein einladen durfte. Gemeinsam wollen wir Ihnen heute also schlichtweg Danke sagen, und ich begrüße Sie dazu ganz herzlich im Landtag, und tue das gleichzeitig und stellvertretend für die 237 gewählten Abgeordneten des Landtags Nordrhein-Westfalen. Danke, dass Sie sich persönlich für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, seine Ziele und Aufgaben engagieren! Danke, dass Sie Ihre Zeit und Ihre Kraft einsetzen, um den Volksbund ganz praktisch in der Spendensammlung für seine Arbeit zu unterstützen! Und danke, dass Sie damit einen persönlichen Beitrag zu einem weiterhin friedlichen Zusammenleben in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus leisten! II. In den letzten Monaten ist überall in unserem Land viel über das Ehrenamt und den unverzichtbaren Beitrag, den das Ehrenamt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft leistet, geredet worden. Fast immer im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik. 2

3 3 Gerade deshalb freue ich mich, dass wir heute einen völlig anderen, aber ganz genauso wichtigen Beitrag von Ehrenamtlichen, also von Männern und Frauen, Jugendlichen und älteren Mitbürgern, in den Mittelpunkt stellen können. Der Soziologe Ulrich Beck hat einmal gesagt: Das ehrenamtliche Engagement ist die Seele der Demokratie. Recht hat er, und auf Sie, liebe Gäste, trifft das in besonderer Weise zu. Denn ohne Ihr ehrenamtliches Engagement wäre das demokratische Miteinander in unserem Land längst nicht so lebendig, längst nicht so menschlich und längst nicht so gefestigt gegenüber den Gefahren unserer Zeit. Zivil oder in Uniform waren und sind Sie auf den Straßen Nordrhein- Westfalens unterwegs, um Spenden für die so wichtige Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sammeln. Durch Ihren Einsatz haben Sie an entscheidender Stelle geholfen: dass unsere Erinnerungen an die Opfer von Krieg und Gewalt niemals verblassen, dass unsere leidvolle Geschichte in Europa und die Schicksale der Millionen von Menschen niemals in Vergessenheit geraten, und dass sich Kriege und Gewalt wie sie Millionen von Menschen erleiden mussten hoffentlich niemals wiederholen. 3

4 4 III. Sie, liebe Gäste, wissen es am besten: Mit seiner Erinnerungsarbeit leistet der Volksbund immer auch Friedensarbeit für die Menschen von heute und ebenso eine unverzichtbare Zukunftsarbeit für die nach uns folgenden Generationen. Denn nur wenn wir um unsere Vergangenheit wissen, können wir gemeinsam verantwortungsvoll die Zukunft eines friedlichen, freiheitlichen und toleranten Miteinanders gestalten. Und genau dies wäre ohne Sie, die ehrenamtlich aktiven Helferinnen und Helfer, niemals zu leisten. Wer selbst einmal auf einem der Soldatenfriedhöfe gestanden hat, wer selbst einmal die Felder mit den kaum zu zählenden Grabfeldern gesehen hat, der spürt unmittelbar: Wir müssen weiterhin alles daran setzen, dass unsere Gesellschaft menschlich bleibt. Wir müssen mit allen Kräften neue Kriege und neue Gewalt verhindern. Und wir müssen gerade jetzt höchst wachsam sein gegenüber neuen rechten Parteien, Bewegungen und Strömungen, die unser friedliches Miteinander durch Misstrauen, Hass und Angst vergiften wollen. Das können wir am besten erreichen, indem wir über die schmerzhaften Lehren aus unserer Geschichte aufklären und 4

5 5 informieren, indem wir rechte Hetze und menschenfeindliche Propaganda entlarven und in dem wir uns auf allen Ebenen für ein tolerantes Miteinander von Menschen unterschiedlicher Religionen, Kulturen und Lebensweisen einsetzen. IV. Die Arbeit des Volksbundes ist deshalb höchst aktuell, weil sie Brücken zwischen Geschichte und Gegenwart schlägt. Das zeigt auch die Koffer-Ausstellung des Volksbundes geflohen, vertrieben angekommen!?, die wir ab heute bis zum 27. Mai hier in der Wandelhalle des Landtags präsentieren, und zu der ich Sie gleich im Anschluss gemeinsam mit Minister Kutschaty herzlich einlade. Die Ausstellung zieht Parallelen zwischen Flucht und Vertreibung im 20. und 21. Jahrhundert. Und sie führt erschreckend deutlich vor Augen: Gestern wie heute müssen Millionen von Menschen ihr Zuhause verlassen, weil sie von Krieg und Gewalt, Terror, Folter und Tod bedroht sind. Zu wissen, warum Menschen fliehen, und warum sie sich auf lebensgefährliche Fluchtwege begeben, ist auch deshalb wichtig, um Vorurteilen und falschen Ängsten frühzeitig vorzubeugen. Daher begrüße ich es sehr, dass die Kofferausstellung vor allem auch für Schülerinnen und Schüler konzipiert worden ist und damit zur 5

6 6 politischen Bildungsarbeit beiträgt. Auch das ist ein Projekt, dass der Volksbund dank ehrenamtlicher Unterstützung auf die Beine stellen konnte. Und auch dafür gilt es, heute Danke zu sagen. V. Ehrenamt verdient Wertschätzung und Anerkennung. Genau deshalb möchten wir Sie heute für Ihr Engagement ehren, und Ihnen für Ihren Einsatz als Spendensammlerinnen und Spendensammler Urkunden überreichen. Dieser Tag ist, wie erwähnt, ein gemeinsames Dankeschön des Volkbundes und des Landtags Nordrhein-Westfalen für Ihre vielfältige Hilfe. Bitte verstehen Sie die heutige Ehrung auch als Motivation, sich weiterhin für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einzusetzen. Denn Sie, meine Damen und Herren, sind und bleiben die besten Botschafterinnen und Botschafter für die Ziele und die so wichtigen Aufgaben des Volksbundes, wie ich sie soeben aufgezeigt habe. Daher noch einmal persönlich und stellvertretend für alle Abgeordneten des Landtags Nordrhein-Westfalen: Vielen Dank und ein herzliches Glückauf! 6