Energiebereitstellung durch Biogas
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- Agnes Bergmann
- vor 8 Jahren
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1 Energiebereitstellung durch Biogas Matthias Plöchl BioenergieBeratungBornim GmbH Konferenz Niederschlesien und Brandenburg Zusammenarbeit im Energiesektor Wrocław, 6. November 2012
2 Inhalt Was ist Biogas/anaerobe Vergärung? Rohstoffe für anaerobe Vergärung Technik für die Aufbereitung Anaerobe Vergärung Fermentertechnik, Fütterungstechnik, Rührtechnik Nutzung von Biogas BHKW Gasaufbereitung Wärmenutzung
3 Biogas durch anaerobe Vergärung organischen Materials zusammengesetzt aus Gülle Stallmist Bioab fälle Methan (50 bis 70 %) Kohlendioxid (30 bis 50 %) Schwefelwasserstoff (20 bis 2000 ppmv) Ammoniak, 1. Stufe Wasserstoff, 2. Stufe Stickstoff 3. (Spuren) Stufe Kohlenhy drate Fette Eiweiße Aufspaltung der Makromoleküle Zucker Fettsäuren Aminosäuren Basen Vergärung der Spaltprodukte Carbonsäuren Gase Alkohole Bildung von methanogenen Substraten Essigsäure Wasserstof f Kohlendioxid 4. Stufe Biogasbildung Biogas Methan Kohlendioxid hydrolytische fermentative Bakterien acetogene methanogene Bakterien
4 Gülle, tierische Ausscheidungen Organische Reststoffe Pflanzenproduktion Tierfutter Organische Abfälle Kommunale organische Abfälle Großküchen Lebensmittelindustrie Energiepflanzen Getreide Mais Zuckerrüben Luzerne Gras Andere Neue Energiepflanzen Einsatzstoffe für die Biogasproduktion
5 Hirse/Sorghum Zwei Arten mit vielen Sorten Sudangräser, mehrschnittig Zuckerhirsen, einschnittig Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM (Sudang.) m³ CH 4 /t TM (Zuckerh.) Ernteertrag: 8-16 t TM/ha (Sudangras) t TM/ha (Zuckerhirse) Methanertrag: m³ CH 4 /ha m³ CH 4 /ha (Foto: FNR)
6 Durchwachsene Silphie Mehrjährige Kultur Hohe Kosten für Etablierung Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: t TM/ha Methanertrag: m³ CH 4 /ha (Foto: FNR)
7 Switchgras Mehrjährige Kultur Je nach Erntezeitpunkt nutzbar (Juli oder Dezember) Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: t TM/ha Methanertrag: m³ CH 4 /ha
8 Sida Mehrjährige Kultur Zweischnittig nutzbar Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: 8-15 t TM/ha t TM/ha werden berichtet Methanertrag: m³ CH 4 /ha (Foto: LAlGF)
9 Big Bluestem Mehrjährige Kultur Zweischnittig nutzbar Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: 3-5 t TM/ha Methanertrag: m³ CH 4 /ha (Foto: LALGF)
10 Wildpflanzen Mischung aus einjährigen und Staudenkulturen Streifen- oder Ackerrandbebauung Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: 6-16 t TM/ha Methanertrag: m³ CH 4 /ha (Foto: LAWG)
11 Gräser Ackergrasmischungen, Dauergrünland, Landschaftspflege Große Variationsbreite Methanausbeute: m³ CH 4 /t TM Ernteertrag: 2-20 t TM/ha Methanertrag: m³ CH 4 /ha (Foto: FNR)
12 Methanproduktion (Nm 3 kg -1 OTM) Batch-Versuche Zur Ermittlung des Biogaspotenzials von Einsatzstoffen Volumen ca. 1.6 kg (2 Wdh.) Impfmaterial mesophil 35 C Ermittlung der Biogasproduktion über Tagen (Biogassumme) Methangehalt (Vol.%) Dt. Weidelgras Knaulgras (einfach) 0.05 Wiesenfuchsschwanz Zeit (d)
13 Biogasausbeuten von Energiepflanzen Biogasertrag Methangehalt Einsatzstoff [ln/kg otm] [%] Minimum B³-Ø Maximum KTBL Werte Ø-Differenz B³-Ø KTBL Wert Ø-Differenz Wirtschaftsdünger Geflügelmist Rindermist Rindergülle Schweinegülle Nachwachsende Rohstoffe Maissilage CCM Sorghumsilage Getreide GPS Grünroggensilage Sonnenblumensilage Zuckerrübensilage Grassilage Landschaftspflegegras Substrate aus der Weiterverarbeitung und organische Reststoffe Bioabfall Getreideschlempe Glycerin
14 Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffe Beim Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffen sind eventuell deutlich höhere Ligningehalte zu erwarten Dies erfordert Aufbereitungstechnologien, um die Inhaltsstoffe effektiv in Biogas zu überführen Ziel der Vorbehandlung ist Vergrößerung der Oberfläche für den Angriff der Bakterien Minimierung der Tendenz zum Verklumpen Hierzu dient eine vorgeschaltete Hydrolyse des Einsatzstoffs durch physikalische, biologische und chemische Verfahren
15 Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffe Zu den physikalischen Vorbehandlungen gehören rein mechanische Verfahren, wie die Zerkleinerung mit: Hammermühle Prallreaktor Rotacut (in-pipe-macerator) Extruder Geramat: Hammermühle (Quelle: Extruder Quelle: RotaCut von Vogelsang UniCut: Prallreaktor (Quelle:
16 Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffe oder Verfahren, die auch die Zerstörung von Zellwänden ermöglichen: Thermische Behandlung im Druckreaktor (TDH: Thermodruckhydrolyse) Ultraschall Bekannt aus der Abwasserbehandlung Desintegration durch cavity effect Aktivität auf kurzer Distanz (2-5 cm) Niedriger Trockenmassegehalt (<5%) Mittlerweile hoch effiziente Praxisanlagen Hochspannungsimpulse Deformation und Destabilisierung von Membranen Quelle: Quelle: Vogelsang
17 Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffe Biologischen Verfahren basieren auf einer Beschleunigung der Hydrolyse Zugabe von hydrolytischen Enzymen vorgeschaltete externe Hydrolyse mit verstärkter Präsenz der hydrolytischen Bakterien Beispiele für biologische Verfahren aerobe Hydrolyse (Bionova) anaerobe Hydrolyse (Rottaler Modell, +70 C) Perkolathydrolyse (GICON) Aufstromverfahren (ATB Potsdam) Chemischen Verfahren führen zu einem totalen Aufschluss alkalischer Aufschluss saure Aufschluss Diese Verfahren erfordern Sachkunde zum Umgang mit starken Laugen oder Säuren sehr hohe Anforderungen an Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Aufsalzung des Gärrests Hohes Risiko bei Havarien
18 Einsatz neuer Energiepflanzen und Reststoffe Beispiel: Enzymzugabe Verbessert die mechanischen Eigenschaften Kann die Biogasausbeute steigern Gestaltungsrahmen Quelle: Suarez et al.
19 Biogasverfahren in der Landwirtschaft Biogasverfahren Nassvergärung Trockenvergärung kontinuierlich diskontinuierlich kontinuierlich diskontinuierlich Durchfluss- Verfahren Speicher- Verfahren Perkolations- Verfahren Speicher- Durchfluss- Verfahren Einstau- Verfahren Schlauch- Verfahren
20 Einsatzstofflagerung Tanks Silos Vergärungstechnik Aufbereitungstechnik Fütterungstechnik Mischtechnik Vor-, Haupt-, Nachgärer Gärrestlager Aufbereitungstechnik Gastrocknung Schwefelwasserstoffentfernung Biologisch Wäsche Aktivkohlefilterung Verwertungstechnik BHKW Gasaufbereitung (Biomethan) Wärmenetz Technik für Biogasanlagen
21 Fermentertechnik Rührkessel (Foto: FNR )
22 Fermentertechnik Dranco-Verfahren Gicon-Verfahren Rührkessel
23 Fermentertechnik Kompogas-Verfahren Aufstromfermenter Rührkessel Quelle: Jan Mumme
24 Fütterungstechnik: Feste Einsatzstoffe Radlader Fütterungsdosierer
25 Fütterungstechnik: Feste Einsatzstoffe Pressstempel Schneckenförderer source: Förderband
26 Fütterungstechnik: Feste Einsatzstoffe Kombinationen aus Mischbehälter und Pumpe Quelle: Vogelsang GmbH
27 Fütterungstechnik: Flüssige Einsatzstoffe Exzenterschneckenpumpe Drehkolbenpumpe Quelle: Quelle: Vogelsang GmbH
28 Mischungstechnik: Propellerrührer source: source:
29 Mischungstechnik: Paddelrührer source:
30 Mischungstechnik: Gasdruckumwälzung source: Biogas Praxis, Schulz, 1996
31 Übersicht Biogasnutzung
32 BHKW-Technik BHKWs wurden in den letzten Jahren wesentlich verbessert Elektrische Effizienz auf über 45 % gesteigert Gesamteffizienz bei 90 % Diesel-Motor Für kleinere Einheiten <250 kw elektr. Leistung Braucht zusätzliche Stützfeuerung/Zündöl (Biodiesel, Pflanzenöl) Gas Otto-Motor tatsächlich ein Diesel Motor mit Zündkerzen ausgestattet üblicherweise zwischen 0.5 und 3 MW elektr. Leistung Mindestmethangehalt des Biogases >50 %
33 Aufbereitungstechnologien Allgemein verfügbare Aufbereitungstechnologien Druckwechseladsorption Wasserwäscher Glycolwäscher chemischer Wäscher Membrantrennung Größtes Problem Methan in der Abluft Verfügbare Lösungen Floxbrenner auto-thermische Oxidation Biofilter
34 Wärmenutzung: Beispiel Gärresttrocknung Vorteile Verminderung der vorzuhaltenden Lagerkapazität Verminderung der Düngemenge Kostenreduzierung von Ausbringung und Lagerung Herstellung von transport- und vermarktungsfähigen Düngemitteln Reduzierung der Investitionskosten durch verringerte Lagerkapazität Vermeidung von umweltrelevanten Immissionen Weiterverarbeitung zu Brennstoffen aus Gärresten
35 Wärmenutzung: Beispiel Gärresttrocknung Einsparung von Transportkosten Flüssige Phase + getrocknete Gärreste Wert Einheit Dieselbedarf gesamt: 6848 l/a CO 2 -Äquivalent: kg CO 2 Ausbringungskosten: /a Die Vorteile gegenüber der konventionellen Gärrestausbringung belaufen sich auf eine verminderte Dieselmenge von Liter, verringerte CO 2 Emissionen von kg und
36 Wärmenutzung Absorptionskälte Ammonium als Kältemedium Kälte bis -50 C Kann für viele Anwendungszwecke im Lebensmittelbereich verwendet werden (z.b. Milchkühlung) Wärmenutzung: Beispiel Milchkühlung
37 Danke für Ihre Aufmerksamkeit (Foto: B. Höhne)
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