BEGRÜSSUNG. Begrüßung Akademisches Jahr 2015/2016. Sehr geehrter junger Kollege! Sehr geehrte junge Kollegin!
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- Jasmin Fischer
- vor 8 Jahren
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1 BEGRÜSSUNG Sehr geehrter junger Kollege! Sehr geehrte junge Kollegin! Ich begrüße Sie recht herzlich aus dem Anlass, dass Sie Ihr Medizinstudium an unserer Fakultät anfangen. Mit Ihrer Entscheidung haben Sie einen schönen, aber zugleich schweren Beruf gewählt. Jetzt, das Sie mit der erfolgreichen Aufnahmeprüfung und zugleich mit der Freude über die neuen Erlebnisse Ihr Studium beginnen, erlauben Sie mir bitte, einen kurzen Überblick darüber zu geben, was auf Sie in den nächsten Jahrzehnten, besonders in den kommenden sechs Jahren beim Erlernen Ihres auserwählten Berufes zukommt. Ich hoffe darauf, dass Ihnen diese Informationen behilflich sein werden, um die gegebenen Möglichkeiten der Universität am besten ausschöpfen zu können, und dadurch zu einem/r geschätzten, hervorragenden Fachmann/Fachfrau zu werden und später als ehrenwerter Facharzt oder ehrenwerte Fachärztin auf dem von Ihnen gewählten Gebiet zu arbeiten. Möglicherweise ist es keine Überraschung, dass einer der Leitfaden Ihres Lebens das kontinuierliche Lernen sein wird. Es ist bekannt, dass die Wissenschaft mit immer größeren Schritten voranschreitet. Ganz besonders trifft das auf das ärztlichbiologische Wissenschaftsgebiet zu. Die Halbwertzeit der ärztlichen Wissenschaften (jene Zeit, in der sich die Hälfte der Kenntnisse eines Wissenschaftszweiges mit dem Beitreten neuer Ergebnisse erneuert) wird zurzeit auf 3-4 Jahre geschätzt. Diese Zeit wird sich im Laufe Ihrer Karriere wahrscheinlich weiter verringern. Tatsache ist, dass ungefähr die Hälfte des im ersten Studienjahr angeeigneten Stoffes schon bis dahin veraltet, bis Sie Ihr Diplom bekommen. Zum Glück trifft dieser schnelle Verschleiß vor allem auf den theoretischen Stoff, auf die lexikalischen Kenntnisse zu. Die Grundprinzipien, die grundsätzlichen Zusammenhänge bleiben meist erhalten. Deshalb müssen Sie sich während Ihres Studiums vor allem auf das Verstehen dieser bleibenden Grundprinzipien und Zusammenhängen konzentrieren. Das Lernmaterial, das lexikalische Wissen dient in erster Linie als Werkzeug für das Kennenlernen und Verstehen all dessen. In den folgenden Zeilen werde ich vorwiegend die Terminologie der Ärzteausbildung benutzen, aber im Grunde treffen diese auch auf die Zahnmedizin-, und Pharmaziestudenten zu. Die wichtigeren Unterschiede werden am Ende genannt. Unser lebenslanges Lernen kann in drei, miteinander eng verbundene Teile geteilt werden. Diese sind die Ärzteausbildung, die Facharztausbildung, und die fortlaufende Bildung der Fachärzte. Ziel der Ärzteausbildung ist, mit theoretischem Wissen gewappnete, praktische Kompetenzen aufweisende, selbstständige Heilarbeit verrichtende Fachleute, das heißt Fachärzte auszubilden. Dieser (abhängend vom Fachgebiet) Jahre dauernde Vorgang kann in zwei, gut voneinander differenzierte Teile geteilt werden: die sogenannte graduale und die postgraduale Ausbildung. Das Ziel der gradualen Ärzteausbildung die 6 Jahre Medizinstudium, welche Sie jetzt anfangen ist, solche theoretischen und praktischen Kenntnisse zu vermitteln, welche für alle ärztlichen Fachrichtungen wichtig sind. Das Ziel dieser Periode ist das Kennenlernen der grundsätzlichen Gegebenheiten des gesunden und kranken menschlichen Körpers, der Grundkenntnisse der Medizin, und vor allem das Aneignen der Art und Weise der fortlaufenden Selbstbildung. Während des gradualen Studiums lernen die Studierenden die wichtigsten Methoden der Diagnostik und Therapie kennen (die seltenen sehen sie mindestens einmal). 6 Jahre reichen nicht aus, um alle Methoden der Diagnostik und Therapie auch in der Praxis umzusetzen und sich als Kompetenzen anzueignen (dafür reicht eventuell nicht einmal ein Leben), so kann das auch nicht das Ziel der gradualen Bildung sein. Beim gradualen Studium müssen die Studierenden nur so viele praktische Kenntnisse sammeln, wie viel z. B. ein Psychiater von einem herzchirurgischen Verfahren (damit er auf diesbezügliche Fragen eines Patienten antworten kann), oder wie viel ein Orthopäde (aus demselben Grund) über das Behandeln einer Gehirnblutung wissen muss. Das graduale Studium endet mit der Ernennung zum Doktor. Für Laien, oft sogar für Medizinstudenten ist es nicht verständlich, dass dieses Ereignis aus der Sicht der Ärzteausbildung nur ein kleiner, den ersten Abschnitt abschließender Schritt ist. Der promovierte Dr. med. ist noch kein selbständig heilender Arzt. Er verfügt noch nicht über die meisten Fertigkeiten der Heilung, über die nötige Erfahrung und über weiteres spezifisches Wissen. Dementsprechend ist Universität Pécs Medizinische Fakultät 1
2 er bis zum Absolvieren der Facharztprüfung nur beschränkt berechtigt, ohne fachärztliche Betreuung, selbstständig einen Kranken zu versorgen, und so ist er auch nur beschränkt für den Patienten verantwortlich. Während der postgradualen Ärzteausbildung, (international Residency-Programm, oder Facharztweiterbildung) eignen sich die künftigen Fachärzte mit den theoretischen Grundkenntnissen aus der gradualen Ausbildung ausgestattet das Wissensmaterial eines von Ihnen gewählten Fachgebiets an. Sie lernen die diagnostischen und therapeutischen Methoden des Fachgebietes kennen, und setzen das Gelernte auch in die Praxis um. Dieser Vorgang kann vom Fachgebiet abhängend 4-7 Jahre dauern und endet mit dem Erhalt der Facharztanerkennung. Ab diesem Moment werden Sie Ärzte mit voller Verantwortung, die das Recht haben, selbstständige ärztliche Tätigkeit in ihrem Fachgebiet auszuüben. Natürlich würden Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen schnell veralten, wenn Sie sich nicht regelmäßig auf dem Laufenden halten. Eine organisierte Form davon ist die Fortbildung der Fachärzte. Auch Ungarn hat sich der internationalen Vorgabe angeschlossen, laut derer die Selbstbildung der Fachärzte alle 5 Jahre kontrolliert wird. Die Fachprüfungen jener Fachärzte, die keine genügende fachliche Weiterbildung (Teilnahme an Fortbildungen, Konferenzen, wissenschaftliche Publikationen, Erfolge in der Facharbeit) dokumentieren können, werden ungültig oder die Kassenzulassung wird ihnen entzogen. Schauen wir uns jetzt an, wie die nahe Zukunft, die graduale Ausbildung abläuft. In den 6 Jahren erlangen Sie Ihre Kenntnisse in 3, sich relativ gut voneinander unterscheidenden Fachgruppen, den sogenannten Modulen. Diese sind das Basismodul, das präklinische Modul und das klinische Modul. Das Basismodul beinhaltet die ersten zwei Studienjahre. Während dessen lernen Sie die physiologischen Vorgänge und das Gerüst des gesunden menschlichen Körpers kennen. Dieser Block beinhaltet auch Fächer (Biophysik, Chemie, Biochemie, Informatik, Anthropologie), welche zum Teil Hintergrundkenntnisse für das Verstehen physiologischer Vorgänge geben, zum Teil als Basis für spätere Fächer (Pharmakologie, Psychologie, usw.) dienen. Das darauf folgende präklinische Modul dauert ein Studienjahr. Sein Ziel ist das Kennenlernen der Entstehung von Krankheiten, der Mechanismen von Krankheitsabläufen, der grundlegenden Veränderungen von Form und Funktion des kranken menschlichen Körpers. Hier treffen Sie sowohl auf die Krankheitserreger und die Grundkenntnisse der Pharmakologie, als auch Propädeutik genannt auf die Patienten. In diesem Modul treten Sie das erste Mal in Kontakt mit den erkrankten Menschen. Das klinische Modul zusammen mit dem praktischen Jahr dauert 3 Jahre lang und bildet den zweiten Teil der gradualen Ärzteausbildung. Hier haben Sie die Möglichkeit, in jedes ärztliches Fachgebiet hineinzublicken. Die meisten Unterrichtsstunden sind Praktika, wo Sie mit Patienten arbeiten und so die grundlegenden Untersuchungsmethoden erlernen. Da können Sie auch die meisten Diagnostik-, und Therapieverfahren kennenlernen (einige auch in die Praxis umsetzen). Das 6. Jahr ( praktisches Jahr oder Rigorosumsjahr ) ist außergewöhnlich. Da gibt es keine Vorlesungen und theoretisch auch keinen neuen Lehrstoff: im ganzen Jahr absolvieren Sie nach den Vorgaben des Curriculums Praktika in den Krankenversorgungsstationen der großen Kliniken, in direktem Kontakt zu den Patienten. Die einzelnen klinischen Blöcke enden mit einem Rigorosum, das Jahr endet mit der Endprüfung ( Staatsexamen ) und mit der Diplomverleihung. Die Aufgabe des klinischen Moduls ist auch die Anfertigung und Verteidigung der Diplomarbeit. Diese ist eine von allen Studenten erwartete, wissenschaftlich anspruchsvolle, in mehreren Jahren angefertigte Arbeit in einem gewählten Thema. Bei der Anfertigung helfen die Dozenten der Fakultät anhand von Konsultationen mit, und die Arbeit muss im 6. Jahr auch mündlich verteidigt werden. In Ungarn bildet die erfolgreiche Verteidigung der Diplomarbeit, im Gegensatz zu den Ärzten zahlreicher europäischer Länder, die rechtliche Grundlage zum Tragen des Doktortitels aller über ein medizinisches, zahnmedizinisches sowie pharmazeutisches Diplom verfügenden Personen. In dieser Periode hat das sogenannte. Studienbuch der klinischen Kompetenzen eine wichtige Rolle. Dieses Heft, welches die Studierenden in ihrem dritten Studienjahr erhalten, zählt alle praktischen Kenntnisse auf, die alle über ein medizinisches Diplom verfügende Fachleute kennen müssen, aber welche nicht unbedingt während der regulären Praktika angeeignet werden können, zum Teil wegen der Eigenheiten der Krankenversorgung (es ist nicht sicher, dass während des Praktikums auch Patienten mit den Symptomen da sind), zum Teil aus zeitlichen Gründen. Den Inhalt des Studienbuches haben Professoren der Universitätskliniken mit sorgfältiger Arbeit in langen Jahren zusammengestellt. Die Medizinische Fakultät hat ein breites, auch ausländische Krankenhäuser beinhaltendes Krankenhausnetz organisiert, wo unsere Studierenden gern gesehen werden. In diesen Krankenhäusern werden die Studierenden bei der Schulung der einzelnen Tätigkeiten von akkreditierten Fachleuten geholfen, die das Erlernen der einzelnen Fertigkeiten auch im Studienbuch mit ihrer Unterschrift bestätigen. Voraussetzung für das Diplom ist das Aneignen aller, im Studienbuch stehenden Kompetenzen und das Nachweisen der praktischen Kenntnisse. Organische Teile der Ärzteausbildung sind die drei klinischen Sommerpraktika. Im Laufe der Praktika nehmen die Studierenden jeweils einen Monat lang in Vollarbeitszeit unter der Aufsicht von Fachleuten an der Krankenversorgung teil. Während des Pflegepraktikums nach dem ersten Studienjahr lernen sie die Struktur und die Betriebsgrundsätze der Krankenhausstationen kennen, und machen praktische Erfahrungen im pflegerischen Bereich. Das Praktikum der Inneren Medizin nach dem dritten und das Chirurgische Praktikum nach dem vierten Studienjahr bieten optimale Möglichkeiten zur Einübung der wichtigsten ärztlichen Verfahren. Soviel zum Aufbau des Studiums. Sehen wir uns jetzt einige praktische Informationen über das Leben der Universität Pécs an. Unsere Universität, die Universität Pécs (UP) zählt nach der Anzahl der Studierenden zu den größten Universitäten Ungarns, mit ca Studierenden. Sie verfügt über 10 Fakultäten, eine davon ist die Medizinische Fakultät (MF), an der auch Sie studieren. Der Universität steht der Rektor vor. Die höchste Entscheidungsgewalt an der Universität hat der Senat, welcher aus den Abgeordneten der einzelnen Fakultäten und Studierenden besteht. Den Fakultäten stehen die Dekane vor, ihnen stehen bei der Arbeit die Prodekane für einzelne Fachgebiete zur Seite. Die Entscheidungsgewalt der Fakultäten ist der Universität Pécs Medizinische Fakultät 2
3 Fakultätsrat, welcher aus den Leitern der einzelnen Institute, aus den gewählten Abgeordneten der Institute, sowie aus den Delegierten der Studentenselbstverwaltung besteht. Die Arbeit der Fakultät wird von mehreren Referaten unterstützt. Zu einigen von diesen Referaten haben auch die Studierenden direkten Kontakt. Mit allen das Studium betreffenden Problemen können Sie sich an das Studienreferat wenden. Hier haben Sie nach Studierendengruppen (Jahrgängen) Kontakt zu einem Fachberater, der Sie während Ihres Studiums betreut. So kann ein persönliches Verhältnis aufgebaut werden, das eine schnellere, reibungslosere Beratung ermöglicht. Die Wirtschaftsangelegenheiten der Studierenden (Stipendien, Ermäßigungen, Studiengebühren, usw.) werden vom Finanzreferat der Fakultät in Zusammenarbeit mit Ihrem Fachberater im Studienreferat bearbeitet. Im Lösen von Problemen anderer Art (also keine Studien-, oder Finanzangelegenheiten) können Sie mit der Hilfe des Studierendenbüros rechnen. Unsere Fakultät, die Medizinische Fakultät bildet in 3 Fächern (Allgemeine Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie) Ärzte, Zahnärzte und Pharmakologen aus. Die Fakultät besteht aus 52 Ausbildungsinstitutionen (theoretische Institute und Kliniken) und zahlreichen bedienenden Einrichtungen. Alle Institute der Vorklinik und ein Teil der Kliniken befinden sich im Gebäudekomplex des Medical Campus auf dem Gelände der Fakultät zwischen Szigeti und Ifjúság Straße. Alle anderen Kliniken sind an verschiedenen Punkten der Stadt zu finden. Die Institute der Vorklinik unterrichten vor allem die Kurse des Basismoduls. Im größten Teil der Institute wird auch nach internationalem Maßstab hervorragende wissenschaftliche Arbeit geleistet. An den Kliniken außer dem Unterricht wird Patientenversorgung und Krankenbetreuung auf hohem Niveau verrichtet. Die Kliniken der Universität versorgen außerdem die Patienten der Region, die mangels Instrumenten oder fachlicher Ausbildung anderswo nicht versorgt werden können. An zahlreichen Kliniken wird daneben auch wissenschaftliche Arbeit auf hohem Niveau verrichtet. Die Patientenversorgung der Kliniken wird vom Klinikzentrum koordiniert (KK), während die Ausbildung und die wissenschaftliche Tätigkeit die Facharztausbildung inbegriffen vom Dekan der Medizinischen Fakultät geleitet wird. Die Fakultät funktioniert Grundsätzen entsprechend, die in zahlreiche Regelungen gefasst sind. Das Hochschulgesetz hat die Funktionen der Universitäten zentralisiert und vereinheitlicht, so geht die Fakultät ihren Aufgaben auf Grund der Universitätsregelungen nach. Die wichtigsten, auf Studierende zutreffende Regeln sind die Studien-, und Prüfungsordnung, sowie die Finanzordnung. Ich schlage Ihnen vor, diese ziemlich lange Dokumente gründlich durchzulesen, weil sie wie bei Regeln üblich sehr viele Informationen enthalten, die Aufmerksamkeit auf zahlreiche Möglichkeiten und auf die Rechte der Studierenden lenken. Hier können Sie sich auch über differenzierten Interessenschutz für Studierende informieren. Die Regeln sind vor allem auf der Internetseite der Universität Pécs zu finden, aber einige von ihnen stehen den Studierenden auch in gedruckter Form zur Verfügung. Ich möchte Sie auf die Homepage der Universität ( insbesondere auf die Seiten des Studienreferats aufmerksam machen, wo Sie außer diesen Dokumenten auch reichlich andere Wegweiser, Regeln, Informationen und Dokumente zum Herunterladen finden können. Unseren Erfahrungen nach sind unter den Studierenden zeitweise falsche Informationen im Umlauf. Wenn dem Studierenden vermeintliche Regeln, die nicht der Wahrheit entsprechen, zum Nachteil werden, wird er dann mit Regeln konfrontiert, die seit Jahrzehnten unverändert sind, es entsteht aber das Gefühl, dass die Regeln ständig geändert werden. Daher werden Sie gebeten, als einzige authentische Quelle der Regelungen die Internetseite des Studienreferats zu betrachten. Die Administration Ihres Studiums wird mit Hilfe eines Computersystems, des sogenannten ETR (Einheitliches Studiensystem) ( durchgeführt. Ihre meisten Studienangelegenheiten (so wie Einloggen, Kursbelegung, Prüfungsanmeldung, usw.) werden Sie mit Hilfe des ETR-Systems online verrichten können. Als Student der Universität bekommen Sie einen Studierendencode (EHA-Code) und ein Passwort. Dieser EHA-Code und das geheime Passwort werden der Schlüssel zur Erledigung aller Angelegenheiten während Ihrer Studien sein, bewahren Sie diese sorgfältig auf, und behandeln Sie die beiden vertraulich. Obwohl die Studierenden (hoffentlich alle) unsere Universität gewählt haben, um durch das optimale Ausschöpfen der gegebenen Möglichkeiten hervorragende Fachleute zu werden, bleibt neben der harten Arbeit des Lernens auch Zeit für Erholung und Entspannung. Solche Aktivitäten werden meistens von der Studierendenselbstverwaltung (HÖK) organisiert. Für die Unterstützung dieser Programme hat die Universität zahlreiche Einrichtungen für Sport und Erholung eingerichtet. Neben der Freizeitgestaltung hilft die Studierendenselbstverwaltung auch bei anderen, nicht speziell mit dem Studium zusammenhängenden Problemen aus, und sie steht auch für den Rechtschutz der Studierenden. Jetzt einige Zeilen über die Facharbeit. Das Studium wird in Semester geteilt, mit Ausnahme des Rigorosumsjahres, welches ein ganzes Jahr lang dauert. Ein Semester besteht aus der 14-wöchigen Vorlesungszeit, in der die Unterrichtsstunden Vorlesungen, Praktika gehalten werden, und aus der darauffolgenden Prüfungszeit. In der Prüfungszeit finden nur Prüfungen statt. Zwischenprüfungen, welche auch in die Endnote am Ende des Semesters mitzählen, können jedoch auch in der Vorlesungszeit stattfinden. Für jedes Semester (und für das Rigorosumsjahr) muss man sich einloggen, bzw. für das allererste Semester sich einschreiben. Noch vor der Vorlesungszeit, in der meistens eine Woche langen Registrationsperiode muss man alle Kurse auswählen und belegen, an denen man in dem Semester teilnehmen möchte. Es ist wichtig, dass die Immatrikulation juristisch gesehen einen Vertrag zwischen der Universität und dem Studierenden begründet. Mit diesem Vertrag verpflichtet sich der Studierende, alle für ihn gültigen Regeln der Universität kennen zu lernen und einzuhalten. Gleichzeitig verpflichtet sich die Universität, dass sie diese Regelungen im Laufe des Semesters nicht ohne das Einverständnis der Studierenden ändert. Auf diese Weise ist es nicht möglich, das Curriculum, die Prüfungsform usw. willkürlich zu ändern. Wie Sie bestimmt schon gehört haben, wird an unserer Fakultät ähnlich wie an den meisten Universitäten der Welt im sogenannten Kreditsystem unterrichtet. Das System passt sich verglichen mit dem vorherigen System besser dem individuellen Interessenskreis der Studierenden an, gibt den Studierenden eine größere Freiheit, ist mehr flexibel und passt sich auch den internationalen Ansprüchen besser an. Dementsprechend unterstützt das System die Mobilität der Studierenden und die internationale Anerkennung ihres Diploms. Universität Pécs Medizinische Fakultät 3
4 Im Kreditsystem wählt der Studierende in einem bestimmten Rahmen, wann und welche Kurse er belegen möchte, so kann er einen den eigenen Interessen entsprechenden, individuellen Studienplan erstellen. Natürlich legt die individuelle Zusammenstellung des Studienplans auch eine größere Last auf die Studierenden als vorher, als Ihnen über den Studienplan fertige Informationen dargeboten wurden. Das ist eben der Preis für die größere Freiheit im Studium. Für ein reibungsloses Studium schlage ich Ihnen vor, Ihre Kurse und Prüfungen sehr sorgfältig zu planen. Dazu sollen Sie die Studien- und Prüfungsordnung gründlich durchlesen. Die Informationen über die zu belegenden Lehrfächer sind im Vorlesungsverzeichnis und im Curriculum enthalten. Hier bekommen Sie Informationen über den Inhalt der Lehrfächer und die ausführlichen Bedingungen der erfolgreichen Absolvierung des jeweiligen Lehrfachs, wie etwa Ort und Zeitpunkt, Thematik und Lehrkraft der Lehrveranstaltungen, genauer Verlauf und Thema der Prüfung, sonstige Anforderungen, usw. Die Lehrfächer können in drei Kategorien geteilt werden. Die Absolvierung der Pflichtfächer während des Studiums ist Voraussetzung für den Erwerb des Diploms. Wahlfächer bilden eine große Auswahl an Lehrfächern, von der die Studierenden nach eigenem Interesse wählen, und auf diese Weise die 20 % der für den Erwerb des Diploms notwendigen Kreditpunkte erwerben. Eine kleinere, ausgesuchte Gruppe der Wahlfächer bilden die Wahlpflichtfächer. Wenn Sie die selbstständige Planung der Kursbelegung für zu schwer halten, stützen Sie sich ganz ruhig auf das vom Studienreferat zusammengestellte Curriculum ( empfohlenes Curriculum ). Wenn Sie diesen Wegweiser ganz streng befolgen, können Sie allen Anforderungen gerecht werden. Natürlich kann man davon zu jeder Zeit abweichen. Nach dem Belegen der Kurse bleibt nichts anderes übrig als fleißig zu lernen. Das Lernen hat zwei grundlegende Formen: die Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Praktika, Seminare) und die individuelle Vorbereitung. Das Studium im Kreditsystem basiert auf der individuellen Vorbereitung des Studierenden. Die Lehrveranstaltungen dienen in erster Linie als Hilfe für das individuelle Lernen. In den großen Vorlesungen, die für den ganzen Jahrgang organisiert werden, werden nur die schwerer verstehbaren oder eine anschauliche Erklärung benötigenden Inhalte behandelt. Die Aufgabe der in Kleingruppen durchgeführte Praktika ist das Aneignen von bestimmten Kompetenzen mit Hilfe von Instrumenten, Präparaten. In den Seminaren können die Studierenden in kleinen Gruppen anhand von Konsultationen mit den Lehrkräften ihr Wissen in den einzelnen Themen besser vertiefen und Ratschläge zum individuellen Lernen bekommen. Für das individuelle Vorbereiten stehen Lehrbücher, Skripte, die Bibliothek, und immer mehr das Internet zur Verfügung. Ins letztere haben schon zahlreiche Institute der Fakultät in naher Zukunft wahrscheinlich alle viele Hilfsmittel hochgeladen. Für diejenigen, die zu Hause oder im Studentenwohnheim keinen Internetzugang haben, hat die Fakultät ein Raum für Computerarbeit eingerichtet. Mit Ihrem Laptop können Sie das in den Gebäuden der Fakultät zur Verfügung stehende Wi-Fi- Netzwerk nutzen. Die Ärzteausbildung ist eine praxisorientierte Bildung. Es müssen zahlreiche Kompetenzen angeeignet werden, welche für die Arbeit als Arzt notwendig sind. Diese Fertigkeiten können nur in den Praktika, bei der Arbeit an Präparaten oder mit Patienten direkt entwickelt werden. Deshalb wird neben den vorwiegend praxisorientierten Prüfungen die Teilnahme an den Praktika streng kontrolliert und ständig geprüft. Keine Tätigkeit verläuft glatt, wenn wir die Vollstreckung nicht ständig kontrollieren, qualifizieren. Zur Kontrolle des Lernens dienen die Prüfungen. An der Universität unterscheidet sich die Art und Weise des Prüfens im Wesentlichen von dem des Gymnasiums. Hier werden Sie nicht jeden Tag von den Lehrern ausgefragt. Oft findet die erste Prüfung am Ende des Semesters, in der Prüfungszeit statt. Es kommt leider oft vor, dass einige nicht mit dem Stoff voranschreiten, das Lernen hinausschleppen, die riesige Menge an Material in der Prüfungszeit nicht lernen können und so gezwungen sind, das Semester zu wiederholen. Zu allem Überfluss muss beim Medizinstudium auch weltweit anerkannt die größte Wissensmenge gelernt werden. Dies realisiert sich nicht nur in dem längeren, sechs Jahre dauernden gradualen Bildungszeitraum, sondern auch in der größeren Menge des zu aneignenden Lehrstoffes. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass zum Lernen die Vorlesungszeit dient. In der Prüfungszeit reicht die Zeit lediglich zum Ablegen der Prüfungen, eventuell zur schnellen Wiederholung des Lehrstoffs aus. Leider zeugen die sehr hohen Durchfallquoten vor allem in den ersten Jahren davon, dass diese Tatsache von vielen außer Acht gelassen wird. Neben dem Fehlen des regelmäßigen Prüfens während des Semesters wird die Zahl der erfolglosen Prüfungen auch durch die Tatsache erhöht, dass Studierende, die für das Medizinstudium zugelassen wurden, im Gymnasium zu den besten Schülern gehörten und auch gewohnt waren, mit weniger Kraftaufwand sehr gute Leistungen zu erbringen. Hier an der Universität werden diese Besten den ganzen Jahrgang bilden, d.h. ihr Durchschnitt wird der Maßstab sein, und wenn jemand nicht vollen Einsatz zeigt, wird das nicht Erfolge bringen. Die Lage wird auch noch durch das freie Wählen von Prüfungszeitpunkten verschlechtert. Um der individuellen Vorbereitung beizuhelfen haben wir ermöglicht, dass innerhalb der Prüfungszeit der Studierende selbst entscheiden kann, wann er geprüft werden möchte und den gewählten Zeitpunkt praktisch so oft wie nötig versetzen kann. Infolge der nicht durchdachten Verzögerungen rutschen viele Studenten aus der Prüfungszeit, können den Prüfungsanforderungen nicht entsprechen und müssen deshalb den Kurs wiederholen. Viele von ihnen bereiten sich für den gewählten Prüfungstermin vor, haben aber Angst vor der Prüfung und schieben deshalb den Termin vor sich her. Zu guter Letzt möchte ich Ihre Aufmerksamkeit noch auf eine großartige Möglichkeit, auf den Wissenschaftlichen Studentenzirkel (TDK) lenken. Die Institute und Kliniken bieten die Möglichkeit, dass interessierte Studierende an der Forschungsarbeit auch offiziell teilnehmen können, als TDK Mitglieder vor allem dann, wenn Sie den gegebenen Kurs schon absolviert haben. Als TDK Mitglied können Sie in der auch international anerkannten wissenschaftlichen Arbeit des Instituts teilnehmen, und als Aushilfslehrkräfte Erlebnisse im Unterricht sammeln. Aus der wissenschaftlichen Arbeit unserer TDK-Studierenden entstehen regelmäßig wissenschaftliche Ergebnisse, Vorträge und Publikationen auf hohem Niveau. Abgesehen davon, dass fast alle Lehrkräfte der Universität ihre akademische Karriere mit einer TDK-Arbeit angefangen haben, ist diese Möglichkeit auch für Fachleute, die nicht an einer Universität arbeiten werden, wichtig. Während ihrer TDK- Arbeit können Sie wichtige Kenntnisse in Bezug auf den Umgang mit der Fachliteratur und auf die Kommunikation mit den Kollegen erlangen, das heißt Sie leisten eine von jedem Arzt erwartete wissenschaftliche Tätigkeit. Deshalb möchte ich Sie bereits jetzt darauf aufmerksam machen, dass Sie die Institute vom Anfang an als potenzielle TDK Heimat betrachten. Universität Pécs Medizinische Fakultät 4
5 Beim Auswählen des Instituts achten Sie bitte darauf, dass sich bei den meisten Instituten die wissenschaftliche Tätigkeit von dem unterrichteten Stoff unterscheiden kann. Für diejenige, die sich zum Unterrichten berufen fühlen oder in diesem Gebiet Erfahrungen sammeln möchten, bietet auch das Demonstratorsystem eine gute Möglichkeit, in dem sie als studentische Hilfskraft an einem Institut arbeiten können. Mehrere unserer Institute nehmen im Programm bereits aktiv teil, und in der nächsten Periode werden die weitere Entwicklung des Systems und ihre Verbreitung unter den Studenten geplant. Im Rahmen des Programms können die älteren, mehr Erfahrungen aufweisenden Studierenden als Hilfslehrkräfte in der Organisation der Lehrveranstaltungen, in der Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialien und im Halten von Praktika und Seminare teilnehmen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Es beginnt jetzt ein mit großer Vorfreude erwarteter Abschnitt Ihres Lebens, in dem Sie von der Welt der Moleküle, über das Kennenlernen des Aufbaus und der Funktion der Zellen und Organe zu den Geheimnissen des menschlichen Körpers und seiner Seele gelangen werden. Das während der Studienzeit angeeignete theoretische und praktische Wissen dient jedoch nur als Grundlage dafür, in der Zukunft zu erfahrenen, fachlich vorbereiteten Ärzten zu werden. Vergessen Sie während Ihres Studiums und auch später während Ihre Arbeit nie: die Medizin ist zum Teil Wissenschaft, zum Teil aber auch Kunst. Wir wünschen Ihnen ein gutes Studium, ereignisreiche Studentenjahre und erfolgreiche Prüfungen! DR. VALÉR CSERNUS DR. LÁSZLÓ CZOPF Prodekan für Bildung (bis 2013) Prodekan für Bildung (ab 2013) Universität Pécs Medizinische Fakultät 5
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