Die Rehabilitation Pflegebedürftiger im Heim: Chancen und Grenzen aus Sicht der Pflegewissenschaften
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- Kirsten Auttenberg
- vor 8 Jahren
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1 Die Rehabilitation Pflegebedürftiger im Heim: Chancen und Grenzen aus Sicht der Pflegewissenschaften Ambulante und Mobile Rehabilitation im (Pflege-)Heim: Möglichkeiten und Grenzen
2 Inhalte Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen Rehabilitation im Pflegeheim: Möglichkeiten der Erfassung von Rehabilitationsbedarf und der Planung von rehabilitativen Maßnahmen am Beispiel des Resident Assessments (RAI)
3 Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen Konzept: Pflege und Rehabilitation als Prozess Anamnese (Assessment) Planung (zusammen mit Klienten) Durchführung Evaluation (Assessment)
4 Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Einheit oder Differenz? Ziel der Rehabilitation: Selbständiges, selbstbestimmtes Leben: Partizipation nach ICF (vgl. Gerdes 2000) Überwindung von Einschränkungen der Aktivitäten und Partizipation (ADL, IADL, Teilnahme am Heimleben, Verbesserung der Kommunikation) Ziel der Pflege: Reduzierung der vollen Übernahme Aktivierung und Anleitung zur Erlangung von Selbstpflegefähigkeit g (D. Orem) MDS: Pflege ist immer aktivierend (Ausnahme muss dokumentiert werden)
5 Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Besonderheit Pflegeheim Multimorbide BewohnerInnen/Patienten Epidemiologische Bedeutung ungeklärt Pflegebedarf nach ADL-Fähigkeiten Pflegeheime = Leistungsträger der Rehabilitation? Grundpflege (Aktivierend) Behandlungspflege Physiotherapie Ergotherapie Rehabilitationsauftrag? Partizipation (Teilhabe) ermöglichen
6 Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen Aktivierung versus Rehabilitation? Problem (=Grenze?): Abrechnung Neue Möglichkeit durch Gesundheitsversicherung Definition von Rehabilitationszielen Planung von Rehabilitationsmaßnahmen (SGB V) Antrag auf medizinische Rehabilitation Interventionscharakter: Rehaziele, Rehamaßnahmen mehr als Pflege und Physiotherapie : Intervention durch multi-/interdisziplinäres Rehateam Abzugrenzen von SGB XI Leistungen (?): Teil der Pflegeplanung Interventionscharakter (ADL-Training, Toilettentraining)
7 Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Einheit oder Differenz? Pflege = Teil der Rehabilitation? ( rehabilitative Pflege ) Rehabilitation = Teil der Pflege? These: Versorgung im Pflegeheim hat immer Pflege- und Rehabilitationsbedarf gemeinsam zu berücksichtigen (Auftrag SGB IX)
8 Rehabilitation im Pflegeheim: Das Resident Assessmentinstrument als Instrument zur Pflege- und Rehabilitationsbedarfserhebung und -planung Projekt T1 des Pflegeforschungsverbundes Mitte-Süd: Implementierung des Resident Assessment Instruments (RAI) in der stationären Langzeitpflege (C. Schaepe, M. Zimmermann, Y. Selinger, K. Targan, J. Behrens) Kontrollierte clusterrandomisierte Studie in 14 Pflegeheimen in Sachsen und Sachsen-Anhalt Komplexe evidence-basierte geriatrische Assessments: Erfassung von BewohnerInnenbedarf (Pflege + Reha) 24 Indikatoren zu Pflege- und Betreuungsqualität
9 Hintergrund & Entwicklung des RAI RAI = Resident Assessment Instrument Bewohner Beurteilungs Instrument Entwicklung des RAI-Systems seit 1988 auf Initiative von US-Behörden seit 1990 in den USA für alle aus öffentlichen Geldern finanzierten Langzeitpflegeeinrichtungen verpflichtend InterRAI = Internationale Gruppe zur Weiterentwicklung des Instruments seit Mitte der 90iger Jahre zunehmend auch in anderen Ländern erprobt und z. T. bereits routinemäßig genutzt Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Japan, Niederlande, Kanada, Norwegen, Schweiz, Spanien, Tschechien Die RAI-Geschwister RAI - NH Nursing Home (für Alters- und Pflegeheime) RAI HC Home Care (für die ambulante Pflege und Versorgung)
10 Hauptbestandteile des RAI-Verfahrens Pflegeplanung Tarife/Finanzierung Abklärungszusammenfassung Pflegeaufwand- gruppen MDS Bewohner-Assessment und -Dokumentation Indikatoren Qualitätsmanagement Ressourcen- management Stellenplanung Quelle: Q-Sys AG
11 Das Minimum Data Set Geriatrisches i Assessment als Kernelement des RAI Quelle: Q-Sys AG
12 Das Minimum Data Set als interdisziplinäre Aufgabe Quelle: Q-Sys AG Alle Bereiche werden explizit als interdisziplinäre Aufgabe verstanden; Pflege koordiniert
13 Das Minimum Data Set als interdisziplinäre Aufgabe
14 Anwendung des RAI Kontinuierliches Assessment in definierten Intervallen: Prozess Eintritts-MDS Halbjährliches Jährliches Jährliches MDS Halbjährliches Jährliches Eintritts-MDS Sign. Statusveränderung Halbjährliches Jährliches h Quelle: Q-Sys AG
15 Rehabilitation im Pflegeheim: Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAI
16 Rehabilitation im Pflegeheim: Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAI Person sitzt im Rollstuhl Rehabilitationspotenzial? Ressourcen? Maßnahmeplanung? Rehapotenzial ist immer dort vorhanden, wo Ressourcen vorhanden sind
17 Abklärungszusammenfassungen und Abklärungshilfen Pflegeplanung Abklärungs- zusammenfassung Quelle: Q-Sys AG MDS Bewohner-Assessment und -Dokumentation
18 Rehabilitation im Pflegeheim: Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAI Abklärungszusammenfassung Rehabilitationspotenzial: Ressourcen (=bestehende Fähigkeiten/Reste von Fähigkeiten)
19 Die Pflegeaufwandgruppen Pflegeplanung Tarife/Finanzierung Abklärungszusammenfassung Pflegeaufwand- gruppen MDS Bewohner-Assessment und -Dokumentation Qualitätsmanagement Indikatoren Quelle: Q-Sys AG
20 Rehabilitation im Pflegeheim: Vergütung g von Rehabilitationsleistungen im RAI: Resident Utilisation Groups (RUGS) Im RAI-System sind 44 Original-Pflegeaufwandgruppen in 7 klinischen i Hauptgruppen hinterlegt. t Pflegeaufwand Hauptgruppen R Rehabilitation SE Umfangreiche Behandlungspflege g SS Spezielle Pflege C Klinisch komplex I Kognitive Beeinträchtigung B Verhaltensprobleme P Physisch reduziert Gesundheitsreform schafft keine neue Pflegevergütung, aber die Möglichkeit, Rehabilitationsleistungen zu beantragen und zu erbringen
21 Grenzen der Rehabilitation im Pflegeheim? Gibt es Grenzen der Partizipation? Demenzielle Erkrankungen als Grenzsituation? ICF Rehabilitationsziel Partizipation Kommunikation ADL Förderung, Anleitung Teilnahme am sozialen Leben Psychosoziale Befindlichkeit Pflegerische Aufgaben? Vergütung? RAI Aufwandgruppe I: Kognitive i Beeinträchtigung: i Berücksichtigung der Anleitungstätigkeiten zur selbständigen Lebensführung
22 Zusammenfassung und Thesen: Rehabilitationsbedarf ist kontinuierlich bei allen BewohnerInnen zu erfassen (wie auch der Pflegebedarf) Feststellung von Rehabilitationsbedarf im Pflegeheim: immer eine interdisziplinäre Aufgabe Planung von Rehabilitation als interdisziplinäre Aufgabe Gesundheitsversicherung ermöglicht externe Vergütung (SGB V) und schafft neue Ressourcen
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Magdeburger Straße Halle (Saale) markus.zimmermann@medizin.uni-halle.de Tel.:
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