Grundlagen zum Konzept des Innovationssystems
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- Manuela Kuntz
- vor 8 Jahren
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1 Grundlagen zum Konzept des Innovationssystems
2 Systemische Interaktion in theoretischen Konzepten "Integration" "Networking" New Growth Theory New Trade Theory Industrial Economics New Institutional Economics Network Economics Regional Science New Economic Geography Old Economic Geography Innovation Economics Knowledge Economics Geography of Innovation Regional Innovation Models National Innovation Systems Innovation and Technology Policy "Systemic innovation and interaction"
3 Innovation Innovation ist ein evolutionärer, kumulativer, interaktiver und rückgekoppelter Prozess des Transfers von Information, implizitem und explizitem Wissen in Neuerungen technischen und organisatorischen Charakters. Dieser Prozess ist charakterisiert durch Unsicherheit, Informationssuche, Informationskodierung und - dekodierung sowie gegenseitiges Lernen. Dieser Innovationsbegriff schließt soziokulturelle Faktoren explizit ein, da diese die Interaktionsfähigkeit, -art und intensität zwischen den verschiedenen Akteuren im Innovationsprozess sowie die entsprechenden Lernprozesse entscheidend beeinflussen. Das Bindeglied zwischen Innovation und Raum ist die Interaktion, d.h. der distanzielle Austausch materieller und immaterieller Ressourcen zwischen den Innovationsakteuren. Koschatzky 2001: 61
4 Innovation ist ein interaktiver Prozess R R R 3 3 RESEARCH 3 D 4 K 4 4 K KNOWLEDGE K I S C Potential market 1 2 C Invent and/or produce analytic design f C Detailed design and test f C Redesign and produce f Distribute and market f F F Das "Chain-Linked Model of Innovation" von Kline und Rosenberg 1986 F
5 Einflussfaktoren: Technologische Trends Wireless/mobile computing Photonik Bioinformatik Optoelektronik Nanotechnologie Neue Werkstoffe Biotechnologie/Molekularbiologie und andere
6 Herausforderungen Neue Anforderungen an räumlich gebundene und räumlich nicht gebundene Innovationssysteme im globalen Wettbewerb Flexibilität, wissenschaftlich-technologische Exzellenz, Beherrschbarkeit effizienter Lernprozesse, systemares Denken über Institutions- und Organisationsgrenzen hinweg ('hybride Organisationen'), kreatives Handeln in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ('know what to do, know how to do it and know how to do it better') sind wichtige Grundvoraussetzungen zur Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Neue politische Steuerungsmechanismen auf supranationaler und nationaler Ebene erfordern neue Konzepte auf der regionalen Ebene Neuaufstellung einzelner Regionen (Cluster, Kompetenzzentren) im nationalen und internationalen Gefüge erfordert Anpassungsreaktionen und fördert Wunsch der Imitation von Entwicklungspfaden
7 Entstehung des Konzepts des nationalen Innovationssystems Als Vater der NSI gilt Friedrich List: Volkswirtschaftler und Politiker ( ) Konzept: "national systems of production": - Optimierung der Produktion, - nationale Infrastruktur und Institutionen Christopher Freeman: britischer Ökonom (Brighton), formte den Begriff "national system of innovation" (1982) und entwickelte Lists Idee weiter. Sieht es als notwendig an, dass der Staat die technologische Infrastruktur fördert und verdeutlicht, dass Kurzzeitstrategien (wie Lohn- und Währungsveränderungen) nur begrenzt wirksam sind, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu stärken Bengt-Ake Lundvall: Professor an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Aalborg, Dänemark; Begründer des Konzeptes NIS (National Systems of Innovation: Towards a Theory of Innovation and interactive Learning ; 1992) Innovation als inhärenter Teil der normalen ökonomischen Aktivitäten Interaktiver Lernprozess als Kern seines Ansatzes
8 Definition "Nationales Innovationssystem" the elements and relationships which interact in the production, diffusion and use of new, and economically useful knowledge ( ) and are either located within or routed inside the borders of a nation state. (Lundvall 1992) the set of institutions whose interactions determine the innovative performance, ( ) of national firms. (Nelson/Rosenberg 1993) The national systems of innovation is constituted by the institutions and economic structures affecting the rate and direction of technological change in the society. (Edquist/Lundvall 1993) Ein nationales Innovationssystem besteht aus einer Reihe von Organisationen, Institutionen und Verknüpfungen für die Generierung, Verbreitung und Verwendung von wissenschaftlichem und technologischen Wissen in einem bestimmten Land. (Galli/Teubal 1997) Das Forschungs- und Innovationssystem wird nach international akzeptiertem Verständnis in einem weiten Sinne als Tableau all jener Institutionen aufgefasst, die wissenschaftlich forschen, Wissen akkumulieren und vermitteln, Arbeitskräfte ausbilden, Technologien entwickeln, innovative Produkte und Verfahren hervorbringen sowie verbreiten. (OECD, 1999)
9 Elemente eines nationalen Innovationssystems 1. Institutionelle Strukturen eines Landes Sie werden durch die Unternehmen, Universitäten, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen, Normen, Routinen, Netzwerke, Finanzierungseinrichtungen und die staatliche Politik zur Förderung und Regulierung des technischen Wandels gebildet. 2. Anreizsystem eines Landes Hierunter fallen u.a. Anreizsysteme für Innovationen, für Technologietransfer, für Lernen und Qualifizierung, für Unternehmensgründungen sowie berufliche Mobilität in und zwischen Organisationen. (Inno-Regio Wettbewerb; Unternehmensgründungsinitiativen) 3. Fähigkeiten und Kreativität der Innovations- und Wirtschaftsakteure eines Landes Sowohl zwischen Ländern als auch zwischen den Unternehmen eines Landes bestehen große Unterschiede hinsichtlich der Vielfalt und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen sowie der Möglichkeiten, neue Entwicklungspfade zu beschreiten. 4. Kulturelle Besonderheiten eines Landes Die kulturellen Besonderheiten schlagen sich z.b. in unterschiedlichen Akzeptanzen und Nutzungsverständnissen von Technik nieder.
10 Modell des Forschungs- und Innovationssystems Demand Consumers (final demand) Producers (intermediate demand) Framework Conditions Financial environment; taxation and incentives; propensity to innovation and entrepreneurship; mobility... Industrial System Education and Research System Political System Large companies Mature SMEs Intermediaries Research institutes Brokers Professional education and training Higher education and research Government Governance New, technologybased firms The potential reach of public policies... Public sector research RTD policies Infrastructure Banking, venture capital IPR and information Innovation and business support Standards and norms Source: Technopolis 2000, modified and extended by S. Kuhlmann, ISI
11 Analyseebenen bei Forschungs- und Innovationssystemen Political system and state, europeanising Education and science system, europeanising Research & Innovation System Economic system, globalising, prod. & services Innovation processes: micro, meso, macro Sectors, technologies: retrospectively, prospectively Actors: Companies Science Policymakers Analyses & methods: Evaluation (ex post, monitoring, ex ante) Delphi, scenarios, TA Policy-analysis Institutional analysis Statist.-econometrical analyses Network analysis Indicators: corportate data Sectorial techno-eco- -nomic performance Bibliometrics Regulatory data (e.g. norms, standards) Quelle: S. Kuhlmann, ISI
12 Regionales Innovationssystem Science sector/ Technology supply nat io sup nale u ran atio nd nal e Engineering Universities Research facilities Economic services Policies TT Institutions Technology-related information and training Regional policies National/international policies Infrastructure Technology centres/ science parks Technical infrastructures Consultancy Networking between the different elements of the regional innovation system Venture capital Customers Entwurf: K. Koschatzky, ISI Regional environment Industrial base Suppliers Competitors Potential and actual educational level of the workforce ale he r o t c sek logis no h c / te Innovation services Financial support sn o ti va o Inn teme s sy Sub-contractors Quality of living environment "Milieu" or "innovative culture" R&D Cooperation partners Investments Firm's branch Employee qualification and size Firms' R&D efforts Inter-firms relations Inn o sys vatio tem nse
13 Fragen zum Konzept des Innovationssystems Was ist ein Innovationssystem, wie kann man es erklären? Welche Elemente besitzt ein Innovationssystem? Was ist das "nationale bzw. regionale" an einem Innovationssystem? Welche Größe hat ein Innovationssystem? Lässt es sich institutionell und räumlich klar abgrenzen? Welche sozialen und ökonomischen Systeme (z.b. Wirtschaftssystem, kulturelles System, Wissenschaftssystem) beeinflussen in welcher Weise das Innovationssystem? Welche Rolle spielt die internationale Arbeitsteilung für Strukturen und Dynamik in Innovationssystemen? Sind innovative Regionen auch gleichzeitig ein (räumlich klar abgrenzbares) regionales Innovationssystem? Was sind die besonderen Charakteristika regionaler Innovationssysteme?
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