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1 Bremer Institut für Arbeit smarktforschung und Jugend berufshilfe e.v. (BIAJ) An Interessierte Bevenser Straße Bremen Tel. 0421/ Von Paul M. Schröder (Verfasser) institut-arbeit-jugend@t-online.de Seiten 9 (2 Text- und 7 Tabellenseiten) Datum 06. November 2012 (...bsm-sgb2-laender ) BIAJ-Materialien (Aktualisierung der BIAJ-Materialien vom 4. Mai 2012) Öffentlich geförderte Beschäftigung (SGB II): Ländervergleich 07/2010 bis 10/2012 Im Oktober 2012 wurden nach vorläufigen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) insgesamt Frauen und Männer in Beschäftigung schaffenden Maßnahmen (BSM) im Rechtskreis SGB II gefördert 1, einschließlich BEZ (Beschäftigungszuschuss: 16e alt) und der nicht im SGB II geregelten Beschäftigungsphase Bürgerarbeit. Dies waren 47 Prozent ( ) weniger als zwei Jahre zuvor bzw. 14 Prozent (30.057) weniger als ein Jahr zuvor. (vgl. Tabelle 1) Seit Februar 2012, als mit nur noch insgesamt geförderten Beschäftigten der Tiefststand erreicht wurde, ist jedoch wieder ein leichter, offensichtlich nicht nur saisonal bedingter Anstieg zu beobachten fast ausschließlich in den sechs ostdeutschen Ländern und fast ausschließlich bei den Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante). 2 (vgl. Tabellen 1und 2a) Die geförderten Beschäftigten im Oktober 2012 verteilen sich, nach vorläufigen, zum Teil von der Statistik der BA hochgerechneten Daten, auf die folgenden SGB II-Instrumente bzw. das nicht im SGB II (Hartz IV) geregelte Bundesprogramm Bürgerarbeit : Arbeitsgelegenheiten (AGH; beide Varianten zusammen) (Tab. 2, Seite 4) - Variante Mehraufwand ( Ein-Euro-Jobs ) (Tab. 2a, Seite 5) - Variante Entgelt (Restabwicklung seit 1. April 2012) (Tab. 2b, Seite 6) Beschäftigungszuschuss (BEZ: 16e SGB II alt) (Tab. 3, Seite 7) Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV: 16e SGB II neu) (Tab. 4, Seite 8) Bundesprogramm Bürgerarbeit (Beschäftigung) (Tab. 5, Seite 9) Die Veränderungen am aktuellen Rand, von März 2012, dem letzten Monat vor Inkrafttreten der sogenannten Instrumentenreform, bis Oktober 2012 stellt sich nach vorläufigen Daten wie folgt dar: BSM insgesamt (SGB II einschließlich Bürgerarbeit ) % (Tab. 1, Seite 3) 3 Arbeitsgelegenheiten (AGH; beide Varianten zusammen) % (Tab. 2, Seite 4) - Mehraufwand (AGH MAE: Ein-Euro-Jobs ) % (Tab. 2a, Seite 5) - Entgelt (AGH E: Restabwicklung seit 1. April 2012) % (Tab. 2b, Seite 6) Beschäftigungszuschuss (BEZ: 16e SGB II alt) % (Tab. 3, Seite 7) Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV: 16e SGB II neu) neu (Tab. 4, Seite 8) Bundesprogramm Bürgerarbeit (Beschäftigung) % (Tab. 5, Seite 9) Fortsetzung auf Seite 2 von 9 1 Im Oktober 2012 wurde im Rechtskreis SGB III ( Arbeitsförderung ) die Beschäftigung von insgesamt 40 (!) Frauen und Männer in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) gefördert. (Oktober 2010: 1.124) 2 Seit dem 1. April 2012 (Inkrafttreten der sog. Instrumentenreform) können Arbeitsgelegenheiten (AGH)von den Jobcentern nur noch in der Variante Mehraufwandsentschädigung ( Ein-Euro-Jobs ) gefördert werden. Die Entgeltvariante (AGH E), sozialversicherungspflichtige Arbeitsgelegenheiten (ohne Arbeitslosenversicherung ) wurde, abgesehen von der Weiterförderung von Altfällen ( Restabwicklung ), zum 31. März 2012 abgeschafft. 3 In der Veränderung insgesamt enthalten: Das ABM-Minus von 3 Beschäftigten im Rechtskreis SGB II. Spendenkonto: , Bank für Sozialwirtschaft AG (BLZ )

2 Seite 2 von 9 Information des Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) vom 06.November 2012 Bemerkenswert am aktuellen Rand: In Sachsen wurde die Zahl (Bestand) der in BSM geförderten Beschäftigten von März bis Oktober ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau - mehr als verdoppelt (+108 Prozent; Ein-Euro-Jobs : +178 Prozent). Im Land Bremen dagegen sind im März und Oktober 2012 zwei weitere Stufen im Abbau der geförderten Beschäftigung zu beobachten, geprägt durch die Veränderungen in der Stadt Bremen: -22 Prozent von März bis Oktober Ein Vergleich mit Oktober 2010 zeigt: Die Veränderungsraten im Zweijahresvergleich (Oktober Oktober 2012) unterscheiden sich, trotz dieser extrem gegenläufigen Entwicklungen in Sachsen und Bremen am aktuellen Rand, kaum: Sachsen -42 Prozent, Bremen Land 38 Prozent, Stadt Bremen -41 Prozent. Im Oktober 2012 waren von den insgesamt geförderten Beschäftigungsverhältnissen (einschließlich Bürgerarbeit ) lediglich (23,1 Prozent) sozialversicherungspflichtig (ohne Arbeitslosenversicherung ). 76,1 Prozent ( ) waren Ein-Euro-Jobs. 5 (Kranken- und Pflegeversicherung im Rahmen der Leistungen zum Lebensunterhalt, keine Rentenversicherung) Und betrachtet man die insgesamt im Rahmen des SGB II geförderten Beschäftigten ohne das befristete Bundesprogramm Bürgerarbeit mit einem i.d.r. maximalen Bruttolohn von lediglich 900 Euro pro Monat, waren im Oktober 2012 sogar lediglich 8,9 Prozent (13.872) der im Rahmen der Eingliederungstitel der Jobcenter geförderten Beschäftigten (einschließlich BEZ) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zwei Jahre zuvor, im Oktober 2010, waren dies noch 23,7 Prozent. ( von ) Die drastischen Kürzungen der Bundesmittel für Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II und die Instrumentenreform haben diesen Trend zum Ein-Euro-Job, unabhängig von jeglicher inhaltlicher Begründung, befördert: Eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsgelegenheit in der Entgeltvariante (AGH E) oder ein sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungszuschuss (BEZ) belastete die Eingliederungsbudgets der Jobcenter 2011 im Bundesdurchschnitt mit Euro bzw Euro pro Kopf und Monat. In der Regel ist zudem eine Kofinanzierung aus anderen öffentlichen Haushalten erforderlich. 6 Dies gilt auch für die zum 1. April 2012 in das SGB II aufgenommene, bisher nur sehr selten eingesetzte Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV: 16e neu; vgl. Tabelle 4). Ein Ein-Euro-Job dagegen belastete die Eingliederungsbudgets der Jobcenter 2011 im Bundesdurchschnitt mit lediglich 383,20 Euro pro Kopf und Monat, davon 122,60 Euro Mehraufwandsentschädigung und 260,60 Euro Maßnahmekosten. 7 Das bei einem Ein-Euro-Job weiter gezahlte Arbeitslosengeld II (einschließlich der Kosten für Unterkunft und Heizung und der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung) wird nicht aus dem Eingliederungsbudget finanziert. Und, noch einmal: Rentenversicherungsbeiträge werden bei Beschäftigung in einem Ein-Euro-Job weder aus dem Eingliederungsbudget noch aus dem Budget für Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts oder einem anderen Budget gezahlt. 8 Fortsetzung (Tabellen) Seite 3 von 9 4 Am Rande: Die Abwärtsstufe im Oktober 2012 weder auf eine weitere Reduzierung der Zahl der bewilligten Stellen in der Stadt Bremen noch auf fehlende Mittel im SGB II-Eingliederungsbudget des Jobcenters zurückzuführen, sondern in erster Linie auf einen Anstieg unbesetzter Stellen. Die Gründe für die hohe Zahl unbesetzter Stellen im Oktober 2012 bedarf einer näheren Untersuchung, auch wenn es sich z.zt. noch um vorläufige Bestandsdaten handelt. 5 Diese... begründen kein Arbeitsverhältnis und stellen keine Gegenleistung für erbrachte Sozialleistungen dar. (Bundesagentur für Arbeit, Fachliche Hinweise zu Arbeitsgelegenheiten nach 16d SGB II; Stand: April 2012) 6 Daten zur Kofinanzierung durch andere öffentliche Haushalte liegen dem Verfasser nicht vor. 7 Auch hier sind dem Verfasser Daten zur Kofinanzierung nicht bekannt (siehe Fußnote 6). Diese dürfte bei Ein- Euro-Jobs wegen Erstattung (eines Teils) der Maßnahmekosten (Maßnahmekostenpauschale) aus dem SGB II- Eingliederungsbudget (siehe oben) eher selten erforderlich sein. 8 Statistik der Bundesagentur für Arbeit, SGB II-Eingliederungsbilanz 2011 und Sonderbericht Arbeitsgelegenheiten 2011 Spendenkonto: , Bank für Sozialwirtschaft AG (BLZ )

3 Beschäftigung schaffende Maßnahmen (SGB II) einschließlich BEZ ( 16e alt), FAV ( 16e neu) und "Bürgerarbeit": geförderte Beschäftigte (Bestand) BSM+: Tab JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung /10-10/12!! -47% -51% -55% -55% -38% -41% -32% -48% -55% -55% -50% -56% -17% -43% -49% -46% -42% -36% -57% Veränderung /11-10/12! -14% -21% -23% -27% -15% -11% -23% -19% -33% -21% -24% -30% -1% -5% -1% -11% +7% -10% -16% Veränderung /12-10/12!! +16% -6% +4% -15% -17% -22% -4% +1% -21% +14% -8% -15% +3% +39% +28% +45% +108% +32% +27% Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 3 von 9

4 Arbeitsgelegenheiten - Variante Mehraufwand ("Ein-Euro-Jobs") und Entgeltvariante (ab April 2012: Restabwicklung) zusammen: geförderte Beschäftigte (Bestand) AGH: Tab JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung /10-10/12!! -54% -57% -54% -62% -48% -46% -54% -49% -60% -59% -57% -64% -50% -49% -58% -54% -49% -48% -66% Veränderung /11-10/12! -21% -29% -26% -36% -28% -21% -44% -22% -40% -26% -33% -39% -30% -17% -8% -19% +3% -16% -27% Veränderung /12-10/12!! +16% -10% +0% -21% -29% -31% -24% +1% -26% +9% -16% -22% -12% +36% +29% +55% +159% +45% +35% Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 4 von 9

5 "Ein-Euro-Jobs" - Arbeitsgelegenheiten - Variante Mehraufwand: geförderte Beschäftigte (Bestand) AGH MAE: Tab. 2a 2009 JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung /10-10/12!! -47% -56% -54% -58% -32% -32% -31% -42% -58% -58% -54% -63% -48% -31% -53% -50% -34% -34% -59% Veränderung /11-10/12! -13% -28% -26% -33% -9% +6% -37% -16% -38% -25% -30% -37% -28% +16% -1% -13% +19% -2% -18% Veränderung /12-10/12!! +22% -10% +0% -17% -24% -26% -19% +4% -25% +9% -13% -19% -11% +54% +41% +59% +178% +56% +49% Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 5 von 9

6 Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante (ab April 2012: Restabwicklung): geförderte Beschäftigte (Bestand) AGH E: Tab. 2b 2009 JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung x /10-10/12!! -90% -69% x -92% -93% -89% -99% -96% -93% -98% -86% -80% -80% -85% -82% -96% -97% -92% -91% Veränderung x /11-10/12! -79% -52% x -82% -89% -87% -98% -90% -84% -93% -73% -64% -74% -76% -49% -93% -91% -83% -73% Veränderung x /12-10/12!! -50% +4% x -74% -74% -70% -95% -75% -75% -50% -62% -59% -41% -33% -35% -70% -57% -55% -46% Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 6 von 9

7 Beschäftigungszuschuss ( 16e SGB II alt): geförderte Beschäftigte (Bestand) BEZ: Tab JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung /10-10/12!! -78% -80% -92% -79% -79% -70% -100% -74% -82% -81% -71% -76% -70% -86% -77% -73% -73% -83% -85% Veränderung /11-10/12! -45% -40% -67% -39% -35% -28% -100% -43% -56% -45% -39% -46% -21% -50% -41% -45% -41% -49% -59% Veränderung /12-10/12!! -24% -19% -41% -12% -22% -18% -100% -24% -36% -26% -18% -28% -15% -21% -28% -25% -24% -29% -36% Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 7 von 9

8 Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV: 16e SGB II neu) FAV: Tab JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 04/10-04/12!! x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Veränderung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 10/11-10/12! x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Veränderung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 03/12-10/12!! x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Quelle: Statistik der BA, revidierte Daten (* August bis Oktober 2012: vorläufig und nicht hochgerechnet); eigene Berechnungen, kleinere Summendifferenzen möglich Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 8 von 9

9 Bundesprogramm "Bürgerarbeit" (Beschäftigungsphase): geförderte Beschäftigte (Bestand) BüA: Tab JD JD JD Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug 2012* Sep 2012* Okt 2012* Veränderung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 04/10-04/12!! x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Veränderung /11-10/12! +84% +137% +384% +142% +159% +700% +64% +81% +71% +41% +191% +73% +127% +394% +45% +86% +58% +24% +70% Veränderung /12-10/12!! +21% +22% +79% +27% +77% +261% +23% +16% +12% +59% +46% +19% +33% +72% +23% +11% +5% +1% +16% Quelle: Statistik der BA, revidierte Daten (* August bis Oktober 2012: vorläufig und nicht hochgerechnet); eigene Berechnungen, kleinere Summendifferenzen möglich Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ - Seite 9 von 9

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