Inhalt. Going live 169 Stichwortverzeichnis 170
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- Franka Auttenberg
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2 Inhalt Das ist Ihr Nutzen 7 Situation 1: Sich einer Gruppe präsentieren 9 Situation 2: Einen komplexen Inhalt vermitteln 23 Situation 3: Überzeugend argumentieren 37 Situation 4: Pro & Contra 57 Situation 5: Mit der Stimme überzeugen 71 Situation 6: Rhetorische Stilmittel 85 Situation 7: Die Sinne ansprechen 101 Situation 8: Von Monolog und Dialog 113 Situation 9: Wenn s hart auf hart kommt 127 Situation 10: Spontane Frage, spontane Antwort 143 Situation 11: Festliche Anlässe 155 Going live 169 Stichwortverzeichnis 170 6
3 Das ist Ihr Nutzen Wer rhetorisch versiert ist, dem hört man nicht nur gern zu. Rhetorik, die Kunst der freien Rede, hilft Ihnen vor allem, Ihre Zuhörer mit Ihren Worten und Ihrer persönlichen Ausstrahlung von etwas zu überzeugen. Rhetorische Stilmittel sollen die Zuhörer während ihrer Meinungsbildung führen und auf eine Entscheidung hinlenken, welche Sie schlussendlich auch einfordern wollen. In diesem Buch finden Sie Reden von unterschiedlichen Personen in Situationen, wie sie in der beruflichen Praxis immer wieder vorkommen. An diesen Beispielen guten wie schlechten können Sie nachvollziehen, wie Rhetorik wirkt. Jede Rede wird von mir in den wichtigsten Passagen kommentiert. So erkennen Sie schnell, welche Wege zum Erfolg führen. Vergleichen Sie diese Reden mit solchen, die Sie in Ihrer Praxis zu hören bekommen, und Sie werden feststellen, dass Ihnen immer wieder die gleichen Fehler begegnen. Im Anschluss an diese Lektüre ist es an Ihnen, diese Fehler zu vermeiden. Auch dazu finden Sie in diesem Buch praktische Tipps und Hintergründe. Doch wichtig ist nicht nur, was Sie hier lesen denn eine lebendige Rede lebt nicht vom Text oder Inhalt allein. Auch das nonverbale Verhalten Pausen, Tonfall oder eine effektvolle Betonung trägt entscheidend dazu bei, wie ein Redner bei seinem Publikum ankommt. Hören Sie sich daher auf der beiliegenden CD die besten Reden aus dem Buch an. An den sich auch hier anschließenden Kommentaren können Sie Ihren Hör-Eindruck gleich überprüfen. Am schnellsten kommen Sie zum Erfolg, wenn Sie sich selbst auch hören. Machen Sie es sich daher zur Gewohnheit, Ihre eigenen Reden mitzuschneiden und anschließend parallel zu den Beispielen im Buch zu analysieren. Anhand dieses Leitfadens werden Sie Ihre eigenen Vorträge oder Präsentationen zunehmend nach erarbeiteten Kriterien einschätzen können und nicht mehr nur aus dem Bauch heraus. Und noch ein Tipp vorab: Möglicherweise verspüren Sie derzeit vor einer Rede noch ein hohes Maß an Unsicherheit, möglicherweise sind Sie sehr gewissenhaft und wollen es hundertprozentig richtig machen und möglicherweise haben Sie sich gerade aus diesem Grund dieses Buch gekauft um sich erst einmal in aller Ruhe auf Ihre künftigen Reden vorzubereiten. 7
4 Das ist Ihr Nutzen Möglicherweise wird Ihnen aber diese intensive Vorbereitung gar nichts helfen, wenn Sie sich nicht bald der Live-Situation stellen. Wenden Sie also Ihre praktischen Kenntnisse gleich an, noch während Sie dieses Buch lesen. Vergleichen Sie Ihre Reden mit denen auf der CD und im Buch, schreiten Sie von Kapitel zu Kapitel fort. Und setzen Sie sich nicht den Maßstab, den ich an unsere Buchhelden am Ende ihrer Erfahrungs- und Entwicklungskette anlege, gleich zu Beginn Ihrer Redelaufbahn an sich selbst an. Die Rhetorik ist die Kunst des gesprochenen Wortes, sprechen Sie daher so viel und so früh wie möglich zu einem Publikum und entwickeln Sie sich gemeinsam mit unseren Helden. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß und viel Erfolg, Peter Flume 8
5 Situation 1: Sich einer Gruppe präsentieren Ob auf einem Seminar oder in einer Runde mit potenziellen Geschäftspartnern sich einer neuen Gruppe vorzustellen, treibt Wenigrednern immer wieder die Schweißperlen auf die Stirn: Was sage ich nur? Was ist wichtig? Was lasse ich besser weg? Was interessiert die anderen überhaupt? Steht der unbeschlagene Redner dann vorn, ist sein Kopf wie leer gefegt, und die guten Vorsätze sind am Horizont verschwunden. Er passt sich an die Worte und Inhalte seines Vorgängers an und verschenkt somit die Chance, einen individuellen und positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Aber hören wir uns einmal an, wie solche Vorstellungsreden klingen können im Rahmen eines Rhetorikseminars. 9
6 Situation 1: Sich einer Gruppe präsentieren Rede 1: Bloß schnell vorbei Zu Beginn seines Rhetorikseminars fragt der Trainer in die Runde, wer sich vor der Gruppe als Erstes vorstellen möchte. Zunächst herrscht betretenes Schweigen. Dann jedoch steht Christian Hurtig auf, um die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. In den Händen hält er seine Notizen, die er während seiner Rede nicht einmal benutzen wird. Noch bevor er vorn angekommen ist, beginnt er schnell und atemlos zu sprechen. Hurtig: Ja, dann also erst einmal guten Morgen. Ich fange dann mal als Erster an. Mein Name ist Christian Hurtig. Ich bin seit sechs Jahren bei einem großen Industrieunternehmen beschäftigt. Jetzt bin ich gerade Gruppenleiter geworden und äh ja, da muss ich auch immer wieder Reden halten, in solchen Teamsitzungen, und äh ja, da hat mein Chef gemeint, ein Rhetorikseminar, das wär vielleicht was für mich. Ja, so, das war s. Christian Hurtig geht schon wieder zu seinem Platz. Ein Teilnehmer: Und Ihr Ziel für dieses Seminar, Herr Hurtig? Hurtig (bleibt stehen): Ach so, ja, äh ich erwarte mir einfach mehr Sicherheit oder eben zu lernen, wie man so eine Rede aufbaut. Ja (kurze Pause), das und ach ja! Eigentlich wollte ich noch sagen, dass ich verheiratet bin und zwei kleine Kinder habe. Aber ja gut. Das war s jetzt wirklich. Er setzt sich schnell wieder hin. Wie bewerten Sie Christian Hurtigs Auftritt? souverän gewinnend überheblich nervös hektisch Track 3 Er hat sich getraut, aber wie wirkt seine Vorstellung auf die Zuhörer? Hören Sie sie auf der CD. 10
7 Rede 1: Bloß schnell vorbei So bewertet der Experte Die Tatsache, dass Christian Hurtig als Erster aufsteht, ist ihm positiv anzurechnen. Dennoch hinterlässt er einen unsicheren Eindruck ein Auftritt ohne Ausstrahlung. Hier die einzelnen Kritikpunkte: Noch bevor er vorn angekommen ist, beginnt er schnell und atemlos zu sprechen. Indem Herr Hurtig seine Rede beginnt, bevor er wahrgenommen werden kann, Blickkontakt aufgebaut oder gar eine Spannungspause eingefügt hat, erreichen seine Worte nicht alle Teilnehmer. Einige sind noch mit ihren Unterlagen beschäftigt, andere unterhalten sich mit dem Nachbarn. Die Konsequenz: Herr Hurtig begegnet einer desinteressierten Zuhörerschaft. Ausgelöst hat er diese Reaktion jedoch selbst. Ich bin seit sechs Jahren bei einem großen Industrieunternehmen beschäftigt. Obwohl das Ziel ist, sich selbst vorzustellen, liefert der Kandidat seinem Publikum unvollständige Informationen. Bei welchem Unternehmen ist er beschäftigt? Welche Gruppe leitet er? Zudem überholt er sich mit seinem hohen Sprechtempo selbst in seinem Gedankenfluss. Es kommt zu den von ihm verwendeten Ähs und grammatikalisch bedenklichen Sätzen. Ja, (kurze Pause), das und ach ja! Eigentlich wollte ich noch sagen Zu allem Unglück hat Herr Hurtig seine Ansprache auch noch so schlecht geordnet, dass ihm vermeintlich wichtige Informationen nicht einfallen und ohne Nachfrage ganz unterschlagen worden wären. Was hat Christian Hurtig falsch gemacht? Für Christian Hurtig bedeutet freies Sprechen ganz offenkundig Stress. Sein gesamter Auftritt wirkt überhastet und unstrukturiert. Sein frühzeitiges Sprechen, sein versteckter Standplatz und sein schneller Abgang machen deutlich, wie unangenehm ihm die Situation ist. Seine schnelle und atemlose Sprechweise bringt ihn ins Stocken. Die Hektik verhindert, dass er sein Konzeptpapier nutzt. 11
8 Stichwortverzeichnis Akzentsetzung 75 Allegorie 88, 99 Anfangszitat 18 Angemessenheit 14, 22, 45 Angriffe 127 ff. Appell 31, 79 Applaus 20 Argumentation 37 ff., 50 ff. Argumentationsverhalten 56 Arroganz 14 Atmung 77 Adjektive 103 Aufmerksamkeit 16, 18 f. Aussprache 81 Bedenkenträger 31 Beispiel 88, 99 Betonung 79 Beweise, fehlende 42 ff. Bilder 103 Blickkontakt 19 Chronologie 164 Concilatio 94, 100 Correctio 94, 100 Deduktion 51 Dialektik, negative 142 dialektische Pro-Contra-Auseinandersetzung 69 f. Dialog 113 ff. Diskussion 57 ff., 115 Drohszenarien 49 Einleitung 33 Einstieg 19 Ellipse 94, 99 Emotionen 50, 66, 83 f 170 Emphase 98 Epipher 91, 97 Erwartungen 32 Fachvortrag 23 ff. Fakten 24 f. Fehler 136 Festreden 155 ff., 165 ff. Forderungen 19 Formulierungen 66 Frage, thematisch begrenzte 125 Fragen 122 ff. Fragetechniken 122 ff. Fünf-Schritt-Argumentation 53 ff. Gegenangriff 129 Gegenargumente 66 Geruchssinn 108 geschlossene Fragen 121 Geschmackssinn 108 Glaubwürdigkeitsverlust 59, 63 Gliederung 32 ff. Gliederung (Spontanrede) 152 ff. Gruppenfrage, geschlossene 124 Hauptteil 34 f. Hyperbel 91, 99 Induktion 52 Interaktion 115 ff. Interesse 50 Ironie 100 Kausale Fehlschlüsse 52 kinästhetischer Sinn 108 Klangfiguren 97 Kommunikationskanäle 103 ff. Kompetenz, mangelnde 28
9 Körpersprache 21 Lampenfieber 20 Lautmalerei 108 Lautstärke 73, 75, 80 logische Regeln 51 Metapher 88 Metapher 91, 99 moralische Argumentation 56 offene Frage 126 Pannen 136 Paranomasie 88 Pausen 79 persönliche Ansprache 18 f. Praeparatio 91, 99 Pro-Contra-Rede 67 ff. Protokoll 164 Publikum 80, 122, 164 Reaktionsmodelle 140 ff. Rechthaberei 136 Redevorbereitung 95 Redewendungen (visuelle, auditive etc.) 110 ff. Redeziel 32 Rhetorik 164 Rhetorik, antike 165, 167 rhetorische Frage 91 rhetorische Stilmittel 85 ff., 95 Rhythmus 80 Rückfragen 42, 147 sachliche vs. emotionale Ebene 31 Sachvortrag 33 ff. Satzfiguren 99 Scheinaussage 40 Schlagabtausch 96 Schluss 35 Schlussappell 81 Sinnfiguren 100 f. sinnliches Sprechen 101 ff., 109 Spontanreden 143 ff. Sprechtempo 20, 73, 79 f. Status 131, 117 Stellungnahme, 66 Stilmittel 18 Stimme 71 ff. Stimmübungen 20, 81 Stimmungsrede 60 f. Störungen 16, 138 ff. Stress 11, 20 Subjectio 91, 94, 100 Suggestion 45 Syllogismus 53 taktische Argumentation 56 Tonlage s. Lautstärke Touch-Turn-Talk 135, 141 up junking 133, 140 Verallgemeinerungen 40 Vergleich 88 Visualisierungen 108, 110 Vorbereitung 223, 67, 95 f., 136, 166 Wortfiguren 98 Wortwahl 44 f., 63, 81, 135 Zitate 151 Zwischenfragen 122 Zwischenrufe
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